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2. December 2005, 15:45   #1
Jules
 
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Ort: Nähe Düsseldorf
Beiträge: 2.352
Ich bin das Urmel !

Er habe in seinem Leben als Schauspieler und Komödiant ja schon viel Ungewöhnliches getan und erlebt, aber das hier sei definitiv der Karriere-Höhepunkt. Für Dirk Bach gibt es da überhaupt keine Frage.

Von Frank Rauscher (Quelle: Gmx.de)


Gerade noch rechtzeitig erfahren Professor Tibatong und seine Tiere von Pumponells bösen Absichten und wollen das kleine, vorlaute und unternehmungslustige Urmel verstecken.
© SAT.1 / Willi Weber



Denn, so sagt es der 44-Jährige noch nicht einmal im Witz: "Ich bin das Urmel!" Wenn man ihn dann im schrägen, lustigen, mitunter skurrilen und vor allem äußerst gewagten SAT.1-Theater-Zweiteiler "Urmel aus dem Eis" (17. und 18.12., jeweils 20.15 Uhr) so im grünen Plüsch über die Bühne hopsen oder taumeln sieht, dann gibt's dafür eigentlich nur ein passendes Wort: "Paraderolle"! Bach und Urmel - warum das so gut zusammenpasst, versuchten wir dem sympathischen Star im Interview zu entlocken.

Lassen Sie uns zunächst die Biologie abhandeln: Was genau ist ein Urmel?
Dirk Bach: Ein Urzeitviech, ein Urmel eben.

Geht's etwas wissenschaftlicher?
Das Urmel ist ein Bindeglied zwischen den Urgeschöpfen, den Dinosauriern, und den Menschen - laut Professor Habatuk Tibatong.

Das Urmel als die deutsche Antwort auf Godzilla?
(lacht) Das ist auf jeden Fall die sympathischste Definition, die ich mir vorstellen kann.

Weil das so gar nicht zu uns Deutschen passt, stimmt's?
Ja. Stellen Sie sich vor, damit ginge man im Ausland hausieren. Wie charmant wäre das! Dort kennt man doch auf Anhieb immer nur sämtliche schlechten Eigenschaften, und dann so eine deutsche Antwort auf Godzilla ... Das wäre einfach perfekt.

Wie muss man eigentlich drauf sein, um so etwas spielen zu können?
Vor allem muss man über sich selbst lachen können - auch so 'ne Eigenschaft, die man den Deutschen nicht unbedingt zutraut.


Da kommt zusammen, was zusammen gehört: Das Urmel fühlt sich in seinem Urmelhaus sichtlich wohl und schaut vergnügt heraus.
© SAT.1 / Willi Weber



Was geht Ihnen nun durch den Kopf, wenn Sie sich selbst im Urmel-Kostüm über den Bildschirm hopsen sehen?
Darauf bin ich selber gespannt. Ich hab's zwar live erlebt, aber gesehen habe ich noch nichts vom "Urmel aus dem Eis". Ich will damit auf jeden Fall bis zur Fernsehausstrahlung warten, denn das muss ich unbedingt mit vielen anderen, mit Freunden, Bekannten und natürlich mit Kollegen vom "Urmel"-Dreh, gemeinsam erleben. Mit Barbara Schöneberger habe ich mich schon verabredet, mal gucken, wer noch alles kommt zu meinem kleinen Fernsehabend.

Wie war denn das Live-Erlebnis im grünen Plüschfell?
Im Grunde war es nichts Neues. Ich war ja schon das eine oder andere Tier in den vergangenen Jahren, vor allem in der "Sesamstraße". Aber das Urmel ist noch mal 'ne andere Nummer: Ein Kindertraum ist wahr geworden.

Das sagen Sie jetzt nur, weil Sie es aus Promotion-Gründen sagen müssen!
Nein, nein, nein. "Urmel" ist das erste Buch, das ich in meinem Leben gelesen habe. Ich war vielleicht sechs Jahre alt, als das in der Augsburger Puppenkiste zum ersten Mal gesendet wurde. Seither hat mich das Urmel nicht wieder losgelassen. Die Erinnerung ist immer da. Das geht doch bestimmt jedem so: Man kann sich an einzelne Szenen und Geschichten erinnern, vor allem an Gefühle, die man damals beim Gucken so hatte.

Nachdem Sie vor einigen Jahren die "Urmel"-Hörbücher sprachen, schrieb Ihnen "Urmel"-Autor Max Kruse einen enthusiastischen Dankesbrief: "Ich bin hingerissen, entzückt, begeistert - was Sie wollen. Das ist nicht Vorlesekunst, sondern Sprecherzauberei."
Ich finde, es ist die höchste Befriedigung, wenn man die Vorstellungen eines Autors erfüllt. Wenn man genau die Interpretation abliefert, die er beim Schreiben im Kopf hatte. Das ging wohl nur, weil ich in dieser Figur so auflebe. Als mich Max Kruse damals anrief, um die Urmel-Bücher als Hörbücher aufzulegen, rief ich nur: "Meister, ich will!"


Ein großer Spaß für kleine und große Urmel-Fans: Das unternehmungslustige Urmel hat sich heimlich aus dem Haus geschlichen, um neugierig die Insel Titiwu zu erkunden. Er findet das von König Pumponell und Sami gebaute Urmelhaus und weiß nicht, dass dies eine Falle ist.
© SAT.1 / Willi Weber



Vom Hörbuch zum mitgeschnittenen Bühnenstück ist's aber ein weiter Weg ...
Oh ja. Aber wir hatten ja Gott sei Dank die Vorlage des Marionettentheaters der Augsburger Puppenkiste.

Sie haben sich ernsthaft an den an Schnüren baumelnden Holzpuppen orientiert?
Natürlich. Das Ganze ist ja in erster Linie eine Hommage an die Augsburger Puppenkiste und an Max Kruse. Deshalb setzen wir schon einiges von dem um, was da vorgegeben wurde. Der Gimmick ist jetzt nur, dass Menschen in die Puppen-Figuren schlüpfen.


Das Urmel weint, weil es seine Mutter sucht. Die Bewohner sind zunächst ratlos ...
© SAT.1 / Willi Weber



Und Sie haben nicht ein einziges Mal so etwas gedacht, wie: "Mein Gott, was tu' ich hier nur?"
(lacht) Das sollten Sie lieber die anderen fragen, die dabei waren. Ich habe nämlich schon vor vielen Jahren aufgehört, mir solche Fragen zu stellen. Eigentlich habe ich mir die Frage schon seit der allerersten Produktion, die ich in meinem Leben gemacht habe, nicht mehr gestellt. Das war 1978 am Schauspielhaus hier in Köln: Ich war als Prometheus nackt an einen Felsen gekettet. Mir ist also nichts peinlich, falls Sie das meinen ...

Den anderen aus dem "Urmel"-Stück aber schon, oder?
Sagen wir's mal so: Ich glaube schon, dass einigen sehr bewusst wurde, in was für ein ungewöhnliches Unterfangen sie da geraten waren. Aber davon lebt diese Produktion ja gerade, das macht den Charme aus, dass da viele höchst unterschiedliche Akteure zu Werke gegangen sind: Vom straighten Schauspieler wie Heinrich Schafmeister, über die Moderatorin Barbara Schöneberger bis hin zum puren Comedian Guido Cantz war alles dabei. Aber Hut ab vor allen Beteiligten, wenn man bedenkt, dass das 'ne dreistündige Aufzeichnung ist und dass wir lediglich zwei Wochen hatten, um dieses Volumen zu beherrschen. Das war gigantisch.


Als das Urmel Wutz zum ersten Mal "Mama" nennt, erweicht das ihr Herz so sehr, dass sie mit all ihrer Energie die Rolle als Supermami annimmt.
© SAT.1 / Willi Weber



Man kann sich vorstellen, dass allein Stunden vergangen sein müssen, bis einige Darsteller erst mal ihr Lachen aus dem Gesicht hatten ...
Es war wie beim Kindergeburtstag: Immer, wenn einer im Kostüm um die Ecke bog, sind die anderen vor Lachen zusammengebrochen. Das hat eigentlich bis zur finalen Aufzeichnung nicht aufgehört.

Kann man gut glauben, wenn man sieht, wie sich Ralf Schmitz immer wieder verzweifelt gegen Lachanfälle zu wehren scheint.
Ich glaube, Ralf hatte als Pinguin "Ping" wirklich die größte Freude von uns allen. Als er mir das erste Mal gegenüber stand, dachte ich nur: "So, den nehm' ich jetzt mit nach Hause und stelle ihn ins Regal!" Der war einfach nur goldig. Großartig!

Abgesehen von dem Spaß, den Sie alle bei dieser Sache hatten: Hielten Sie es tatsächlich von Anfang an für durchführbar, das Urmel als Bühnenstück fürs Fernsehen zu adaptieren und das, verteilt auf zweimal 90 Minuten, zur Primetime zu senden?
Das ist ein sehr gewagtes Ding, da brauchen wir gar nicht diskutieren.


Aahh! Bei den Sprechübungen treibt das Urmel seinen Schabernack mit dem Professor - denn es kann schon fließend sprechen.
© SAT.1 / Willi Weber



Und wie wird dieses Experiment ausgehen?
Das wage ich noch gar nicht zu sagen. Ich weiß nur, dass es auf der Studiobühne ganz hervorragend funktioniert hat und dass das Publikum vor Ort hellauf begeistert war. So war es übrigens bei "Schillerstraße" auch: Außenrum waren alle erst mehr oder weniger skeptisch, aber wir sind da einfach reingesprungen und haben's gemacht. Dieses Spontane, diese Live-Situation - ich meine, das hat im Fernsehen bislang wirklich gefehlt. Aber das ist genau meine Welt: Etwa 80 Prozent der Sachen, die ich gemacht habe, waren live.

Dennoch: Das "Urmel" ist schon arg schräg und wirkt im Fernsehprogramm in etwa so verstörend, wie der Mount Everest in der Wüste Gobi ...
Das mag stimmen. Aber es ist halt das Urmel, und damit ist die Sache für mich außer jedem Zweifel. Denn so viel ist sicher: Wenn etwas mit dem Urmel gemacht wird, dann darf ich nicht fehlen. Ich habe schließlich schon die Weihen von Max Kruse höchstpersönlich.

Wären Sie beleidigt gewesen, wenn man Sie nicht gefragt hätte?
Aber Hallo! Ich bin das Urmel, und sonst niemand. Als ich dann zum Set kam und dieses monströse Bühnenbild sah, dachte ich erst, dass darf nicht war sein. Sogar ein blaues Meer aus Plastikfolie war da. - Wie bei der Augsburger Puppenkiste, nur in XXL. Herrlich.


Wawa hat auf einer Erkundungstour durch Titiwu eine Tropfsteinhöhle entdeckt und will dort das Urmel vor dem jagdwütigen König Pumponell verstecken.
© SAT.1 / Willi Weber



Woher kommt diese "Urmel-Faszination" bei Ihnen?
Heute würde ich sagen, das hat damit zu tun, dass dieser Stoff so visionär war. Sehen Sie, beim Urmel ging es 1968 zum Beispiel schon um Tier- und Umweltschutz, da haben selbst die Blumenkinder höchstens erst von ihrer kleinen Revolution geträumt. Max Kruse war damals ganz weit vorne.

Was wird aus jenen, die in Ihrer Kindheit kein Urmel sehen?
Nun, die haben auch Chancen, ordentliche Menschen zu werden. Aber mit Urmel wird es auf jeden viel Fall leichter!







Ich glaube diesen verrückten Spaß tue ich mir mal an.
 
2. December 2005, 18:08   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Ein überaus sympatischer Künstler dieser Dirk Bach, auch wenn er durch seinen peinlichen Auftritt in der Sendung von/über/mit Vollidioten "Dschungelcamp" ein wenig Minuspunkte gesammelt hat.
Aber hacken wir es einfach unter "ich war jung und brauchte das Geld" ab.

Einen passenderen für die Rolle des Urmels dürfte man wohl kaum finden.
 
Antwort

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