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23. September 2001, 10:21   #1
Schatz
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Männertypen

Fangen wir mit dem hier an: dem Kavalier



Hier sehen wir den Ritter, eine romantische Figur, der heutige Märchenprinz. Er ist ein Mann mit zwei Gesichtern, nach außen mutig und kampfstark, nach innen zeigt er Zartheit und ein Feingefühl, das das Ihre noch übertrifft.

Ein wahrer Edelmann ist großzügig, unbekümmert um das eigene Wohl, rücksichtsvoll gegenüber den Frauen, mutig und opferbereit. Sein Temperament ist allem Kleinlichen abgeneigt. Hierzu gehört vor allem die Lässigkeit gegenüber dem Geld. Man gibt es freigiebig aus und verleiht es ebenso großzügig. Sorgen um die Zukunft, knickeriges Geldverdienen oder Plackerei sind ihm fremd.

Beim Kavalier-Typ handelt es sich häufig um ältere Männer mit Hang zu jüngeren Frauen. Aber auch der gängige Retter-Komplex ist vor allem dort vorzufinden, wo die Frau sozial niedriger ist oder - noch fataler - in direkter Not. Achtung: Die Frau, die sich mit Rettern einlässt, kalkuliert mit ein, dass sie periodisch die Unglückliche mimen muss. Ist sie glücklich, rettet er andere.

Der Held darf allerdings niemals wissen, dass er einer ist. Er handelt nicht, um Eindruck zu schinden. Er hat ja keine Ahnung von seinem Heldentum, er ist bescheiden. Kleine Helden hingegen verfahren nach dem Prinzip der maximalen Rendite - das zeigt einmal mehr, was natürlich jede Frau weiß: Diejenige hat den größten Erfolg bei Helden, die den enthusiastischsten Beifall spendet.

Demnächst mehr.
 
23. September 2001, 13:39   #2
nighty
 
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23. September 2001, 17:25   #3
Goa
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Ne,gibst net mehr

CU
 
24. September 2001, 10:13   #4
Sternkind
 
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Naja Schatz,Rhett Butler mit seinem Benehmen Scarlett gegenüber als Kavalier zu bezeichnen,also ich weiss nicht

Aber es gehört schon einiges dazu ein solch widerspenstiges Weibsstück zu zähmen
 
24. September 2001, 20:07   #5
Schatz
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Die starke Schulter:



Dieser Männertypus verfügt über die Begabung, andere Menschen zu führen. Jeder bemerkt diese Fähigkeit gleich an der Ausstrahlung, einige sprechen von Charisma, andere von Autorität. Männer dieses Kalibers verstehen es, in den anderen Menschen das Vertrauen in ihre Stärke und Umsicht zu wecken. Sie sind unerschrocken, geraten nie in Panik, vertrauen ihrer eigenen Kraft und reagieren nie hektisch.

Sollten Sie an einen solchen Mann geraten, wissen Sie immer, dass er nichts übel nimmt, verzeihen kann und großherzig ist. Und vor allem, er ist nicht abhängig von dem Gefühl, geliebt zu werden. Ein guter Anführer ist altruistisch (selbstlos). Einen Anführertyp erkennt man vor allem daran, dass er völlig zukunftsorientiert ist. Seine Hauptaufgabe ist es, das nächste Problem zu lösen.

Eine Frau, die einen Mann mit Führungsqualitäten gefunden hat, hat, was viele Frauen wollen: zwei Schultern, an die sie sich anlehnen kann. Allerdings: Sie hat ihn nie für sich allein! Und: Dieser Mann ist zu allen gleich freundlich. Sie möchten aber sehen, dass Sie ihm mehr bedeuten? Fehlanzeige! Seine Instinkte sagen ihm, dass er genau das vermeiden muss.

Frauen lernen dies erst dann schätzen, wenn sie Kinder haben und die Familie wächst. Dann kommen seine Tugenden zur Geltung: Erst kommt die Familie und dann er selbst. Für diese Väterlichkeit gilt dann, was man von der Macht sagt: Sie wirkt auf Frauen wie ein Aphrodisiakum.
 
25. September 2001, 18:01   #6
Schatz
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Der Scharlatan



Dieser Mann erlebt sich weitestgehend über seine Außenwirkung. Er erfährt sich im Beifall der Welt, im strahlenden Lachen der Frauen, im bewundernden Augenaufschlag der Verehrerin. Oder in seiner Wirkung auf Männer: im Respekt, der ihm gezollt wird.

Wie immer die Form, sie ist stets ein Reflex der Außenwirkung. Das begründet seine größte Schwäche: Er kann Schwächen und Niederlagen nicht zugeben. Während sich Frauen über Niederlagen ärgern und damit umgehen, versucht er, es zu ignorieren. Er überspielt es. Und eine richtige Niederlage, die erkennt er gar nicht an.

Gerät aber seine Männlichkeit aus dem Gleichgewicht, wird die Niederlage in der Phantasie geleugnet und durch einen Sieg ersetzt. Dann wird der Mann zum Scharlatan. Er wird zum vollentwickelten Hochstapler. Und er ist dabei mehr als ein großer Lügner, denn er glaubt selbst an seine "Show".

Legendär sind die Geschichten von falschen Kriegsheimkehrern, vom Auftreten falscher Ärzte und Psychiater, die vor Gericht überzeugender wirkten als die echten. Das "Gesicht" ist die Miene des Siegers. Sie behält er immer als Maske auf. Niemals wird er sie je absetzen.

Opfer sind meistens Frauen, sie fallen bereitwillig in die Hände von Heiratsschwindlern. Und wie leicht ist es, so einem Scharlatan auf den Leim zu gehen. Er wirkt ja so solide. Sie glaubt an ihn. Und manche hören damit auch dann nicht auf, wenn es längst alle Spatzen von den Dächern pfeifen
 
26. September 2001, 17:45   #7
Schatz
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Der Hobby Gott



Sein Interesse gilt seinem Werk, seine Liebe gilt dem Entwurf. Hier feiert er die Orgien der Weltkonstruktion. Hier ist er zu Hause.

Der Konstrukteur kommt in mehreren Unterarten vor. Es gibt ihn als Erbauer, als Ingenieur, als Architekt oder auch im Reiche geistiger Konstruktion. Schriftsteller, Maler, Regisseure, Filmemacher und Designer erschaffen mit ihrem Werk eine scheinbar neue Welt.

Die Konstrukteure fühlen sich selbst als Schöpfergott. Für Frauen ist darin kein Raum vorgesehen. Persönliche Dinge kommen erst an nachgeordneter Stelle. Zwar sind ihre Gefühle meistens auf dem Siedepunkt, gelten aber eben dem Werk. Sie vergessen außerdem nicht nur die Bedürfnisse anderer, sondern häufig auch ihre eigenen.

Klassisch ist für diese Männer auch die Pygmalion-Situation: Ein Professor bringt einem Unterklasse-Mädchen Manieren und gepflegte Sprache bei und macht aus ihr eine neue Frau. Seine heftige Zuwendung erregt in ihr eine persönliche Reaktion. Er aber meint nicht sie, sondern sein Werk. Frauen, die darauf anspringen, suchen einen Vater. Andererseits: Wenn sich eine Frau darauf einlässt, wird sie nie einen aufmerksameren Mann finden. Niemals wieder wird sie so genau beobachtet werden.

Dieses Schema gibt es auch im Kleinformat: Häuslebauer, die menschliche Form des Nestbauers. Entweder empfindet die Frau solch einen Mann als beglückende Bereicherung - oder als Landplage. Denn seine wirkliche Heimat ist die Werkstatt. Dieser Held des Aufbaus ist seit der Do-it-yourself-Bewegung weit verbreitet. Er ist ein besonders deutscher Typ.
 
27. September 2001, 21:26   #8
Schatz
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Der Stammtischbruder



Es beginnt unten in der Tiefebene der Fanclubs und Stammtische, dort erhebt sich das plebejische Krakeelparlament. Das Gremium ist die Horde im Zustand der Veredelung und immer noch ein vergleichsweise rätselhaftes Soziotop, Frauen werden darin selten heimisch.

Unterschieden werden muss zwischen zehn Gremientypen:

1) Der Verhinderer: Er ist ein Feind aller Leistungswilligen. Sein oberstes Ziel besteht darin, jede Aktivität zu ersticken. Psychologisch leidet er am "I plus N"-Syndrom, der Kombination von Inkompetenz und Neid.

2) Der Chaot: Für ihn ist das Gremium eine Maschine zur Produktion von Turbulenzen.

3) Der Gesellige: Für ihn ist das Gremium der Ersatz des Freundeskreises, den er nicht hat. Seine größte Angst ist, dass die Gremiensitzung je zu Ende gehen könnte.

4) Der Betroffene: Er findet im Gremium eine Plattform für Appelle, eine Gelegenheit, seine Wut und Trauer zu zeigen und seine Betroffenheit vorzuführen. Bei jeder Gelegenheit spielt er das Gewissen der Welt.

5) Der Inquisitor: Er lenkt die Wut und die Trauer des Betroffenen in die verfahrenstechnischen Bahnen der heiligen Inquisition. Wo moralische Prinzipien sind, sieht er Ketzer. Und wo er Leiden spürt, sucht er nach Schuldigen. Er ist der Hohepriester der politischen Korrektheit.

6) Der Theatraliker: Auf der Bühne ist sein Zuhause, hier kann er sich für seine Wählerschaft und seine Fangemeinde sichtbar machen. Sie brauchen den großen Auftritt, den spektakulären Prinzipienstreit, die demonstrative Geste, die außerordentliche Gelegenheit.

7) Der Schlichter: Er ist der Moralist der zweiten Ebene, sozusagen der Parasit des Gremiengezänks. Bei jedem größeren Streit tritt er auf den Plan wie der Erzengel Gabriel nach dem Sündenfall.

8) Der Pedant: Er ist der Virtuose der Anfrage und der Kontrolleur des Protokolls. Für ihn ist die Zügigkeit der Verhandlung gleichbedeutend mit Oberflächlichkeit. Deshalb hat er ein feines Gespür für Timing.

9) Der Erzähler: Er ist der Repräsentant des Lebensstoffs, der jeden Formalismus überwuchert wie der Dschungel die Mauern der Ruinenstadt. Jede Problemlage wird für ihn zur Novelle ausgeweitet.

10) Der Spieler: Er liebt Gremien wie andere den Fußball lieben. Er verfolgt die Dramaturgie einer Sitzung mit der gleichen fachlichen Hingabe, die ein Fußballanhänger dem Spiel seines Vereins widmet.

Stammtischbrüder sind Männer, die nicht Mitglieder eines Ausschusses oder eines Komitees sind. Sie gründen informelle Runden, zu denen sie sich regelmäßig versammeln, hier werden bei reichlich Alkoholgenuss zwanglos die Dinge des Alltags besprochen.

Sprücheklopfer und Witze-Erzähler gehören gemeinhin auch zu dieser Gruppe. Dieser Kommunikationsform können Frauen selten etwas abgewinnen. Die mangelnde Übung in dieser Disziplin hat einen Grund: Frauen kennen den Notstand nicht, der das Sprücheklopfen der Männer erst ermöglicht: Wenn sie nicht politisieren oder sonstige Debatten führen, stehen die Männer plötzlich vor der schrecklichen Aussicht, sich über persönliche Dinge unterhalten zu müssen.
 
28. September 2001, 17:31   #9
Schatz
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Der Guru als Führer der Frauenhorde



Dieser Typ ist der lebendige Widerspruch. Er vereint männliche Kontrollsucht mit der Fähigkeit, weibliche Entgrenzungserfahrungen nachzuvollziehen. Die Gruppe, die er anführt, besteht meistens aus Frauen. Für Frauen stellt er eine große Versuchung dar. Sie besteht darin, dass er sich als Führer in das unwegsame Gelände der Jenseitserfahrung anbietet. Jenseits ist alles, was hinter der Grenze der Normalerfahrung liegt: der eigene Körper, das Bewusste und Unbewusste, das Gedächtnis oder die übersinnliche Welt.

Anders als Normalmänner haben sie keine Angst vor dem Chaos, also auch nicht vor ihrem eigenen Inneren. Solche Männer, da sie immer eine Gruppe anführen, gehören folglich niemals einer Frau allein. Dem Guru geht es in seiner Beziehung zu Frauen in erster Linie um Macht. Sein Ehrgeiz zielt auf die Okkupation ihrer Seele. In ihr ist für ihn primär die Geschlechtlichkeit der Frau beheimatet. Er bringt sie dazu, sich selbst auszuliefern.

Auch Therapeuten und Psychoanalytiker gehören in dieses Gruppe. Im Gegensatz zum Guru entwickelt der Therapeut ein individuelles Verhältnis zu seiner Patientin. Die Kommunikation mit ihm ist dermaßen intim, dass sie sich von Liebeskommunikation kaum unterscheidet. Sie kommt einer Selbstauslieferung der Frau gleich, auch er kontrolliert sie seelisch. Es wäre ihm ein leichtes, sie dazu zu bewegen, sich ihm auch sexuell auszuliefern.

Auch der Typ des raffinierten Verführers, beispielsweise Vicomte de Valmont aus "Gefährliche Liebschaften", gehört in diese Gruppe. Ihm geht es um seelische Schändung, um den exquisiten Machtrausch, sich eine Psyche völlig zu unterwerfen.
 
30. September 2001, 13:18   #10
Schatz
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Der Intellektuelle



Der Intellektuelle ist nicht intelligenter als andere, aber er sieht seine Aufgabe darin, über die Belange der Gesellschaft öffentlich nachzudenken, ohne irgend jemandes Interesse zu dienen. Zu dieser Gruppe gehören freie Autoren, Journalisten, Kommentatoren, Künstler, Schriftsteller, Redakteure und alle anderen, denen es um den Zustand der gesamten Gesellschaft geht.

Ein Intellektueller muss frei sein, um die Gesellschaft kritisch kommentieren zu können. Er ist der Typ, der zwar von der Horde abhängig, aber mit der, die er hat, völlig unzufrieden ist. Er verbringt deshalb sein Leben damit, sich seine eigene Horde zu suchen. Solch ein Typ mag ein Außenseiter sein. Er steht mit den anerkannten Werten auf Kriegsfuß. Er ist ein Kritiker und ein Oppositioneller.

Jede Frau, die versucht, ihn von der Bühne der Öffentlichkeit herunterzuzerren, wird scheitern. Sie würde ihn von der Quelle seiner Eigenliebe abschneiden. Ihr bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: aufgeben oder mitmachen. Sein eigentliches Medium ist die Diskussion, als Frau sollte man wissen: Die Debatte wird lebenslänglich. Kann sie ihn in der Debatte aufs Kreuz legen, wird sie ihren Mann zwar nicht überzeugen, aber ihm immerhin imponieren können.

Die Zeitung versorgt den Intellektuellen mit seinem täglichen Bedarf an Nachrichten, über die man Meinungen haben kann. Die Zeitung erlaubt es ihm, der Enge des Heims den Rücken zu kehren. Bemerkt seine Freundin diesen merkwürdig abwesenden Eindruck, ahnt sie noch gar nicht, dass er gerade der Kabinettssitzung beiwohnt und den Kanzler
 
2. October 2001, 23:22   #11
Marie
 
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Oh Gott,da bleib ich doch lieber bei choppi.
Da brauch ich erst nicht lange wählen.
 
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