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5. September 2006, 09:18   #1
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
Deutschland auf dem Weg zum Polizeistaat.

... man mag kaum glauben, was die Redakteure des Sport-Magazins "Rund" über die Schikanierung harmloser Fans zusammengetragen haben. Unter der Überschrift "Sind Fußballfans Verbrecher?" wird darüber berichtet, wie sich junge Leute juristisch gegen Behörden-Willkür wehren, um nicht noch in Jahren Probleme bei der Job-Suche zu bekommen, nur weil sie zum Beispiel mal irgendwann zur falschen Zeit am falschen Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren:

Sind Fußballfans Verbrecher?

Der Beitrag wurde auch bei Spiegel-Online veröffentlicht:

Straftat U-Bahn-Fahren

Gruß Ben
 
5. September 2006, 12:07   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Diese Willkür liest sich so unglaublich und unvorstellbar, daß mir persönlich wirklich Zweifel bleiben. Ich meine Zweifel, ob das so auch die Wahrheit ist und nicht Fakten unter den Tisch geschummelt wurden.

Meist ist es so, daß man solche Meldingen liest, die der Geschädigte, sein Umfeld oder gar der Anwalt in die Medien gebracht haben.
Man regt sich fürchterlich auf und schüttelr fassungslos den Kopf, daß soetwas in unserem System geschehen kann.
Aber in den meisten Fällen hört oder liest man nie wieder etwas über den Ausgang und wird auch bei intensiver Suche nicht fündig.

Mal sehen, wie dieser Sachverhalt ausgeht.
 
5. September 2006, 13:20   #3
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Zitat:
Zitat von Rund
Eine der Begründungen für die Meldepflicht: Man habe ihn an einem Tag, als sich Hooligans des FC Bayern München und des 1. FC Nürnberg in der Münchener Innenstadt prügelten, mit einer Überwachungskamera gefilmt - zwar etliche U-Bahnstationen vom Geschehen entfernt, aber das tat nichts zur Sache. Die Tatsache, dass Hübner Fan der Münchener Löwen ist, auch nicht.
Hallo, Kafka!


Irgendwo steckt hier noch eine kleine Information darinnen, die ich noch nicht gefunden habe. Ich sehe es ähnlich wie Sacki. Sicher, Irrtümer von offizieller Seite gibt es in jedem Staat, auch in solchen, die sich nicht gerade auf dem Weg Richtung Polizeistaat befinden. Aber jemanden herausgzureifen, der offenbar nichts gemacht hat außer auf seine U-Bahn zu warten um vllt. zur Uni zu fahren - ein Mensch, der genauso wie jeder andere jeden Morgen sein Müsli isst und sich abends hin und wieder die Sportschau ansieht und deswegen als Sechzig-Fan gilt; den einfach mit Meldeauflagen zu belästigen, riecht etwas ominös. Aber ob die Ursache für den Geruch bei den Behörden oder bei den Autoren zu suchen ist ... wer weiß.

Kafkaesk mutet auch an, dass in dem Artikel die Frage nach dem Warum kaum gestellt wird. Zwar ist dieser Mensch jetzt keine Kakerlake, aber er sorgt sich nur um die Folgen einer schlechten Meldung in seiner Akte.

Viel schlimmer finde ich die darunter beschriebenen Experimente der Polizei mit den Fans.

Ciao,
Maggi
 
5. September 2006, 13:53   #4
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... das mit dem "wunderbaren Experimentier- und Trainingsfeld für polizeiliche Einsätze in großen Menschenmengen" bzw. der "Fanszene als Labor für Kontrolltechniken" widert mich auch am meisten an. Ich bin sowieso gegen jede Art von Vorbeuge-Haft oder ähnliche Maßnahmen. Und schon gar nicht dürfen die Personen-Daten auch noch jahrelang gespeichert und womöglich noch mit anderen Listen verglichen oder gar vermengt werden. Denn sonst taucht irgendwann auch noch der erste harmlose Fußball-Fan zwischen angeblichen "Terror-Verdächtigen" auf.

Und selbst wenn jemand mit 14 zur Hooligan-Szene gehört haben sollte, heißt das noch lange nicht, daß er als Erwachsener mit 18 oder 25 noch immer aktiv und gewaltbereit ist. Der kann längst eine Familie gegründet haben und fleißig und sanft wie ein Teddybär geworden sein.

Und wenn solche Daten auf irgendwelchen Wegen auch noch bei den Schnüfflern vom Geheimdienst landen, hat man erst recht keine Chance. Denn zum einen wird einem das gar nicht erst bekannt, und zum anderen gibt es auch keine Möglichkeit für die Bürger, gegen Beamte des BND zu klagen.

Gruß Ben
 
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deutschland, polizeistaat




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