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14. August 2002, 20:50   #1
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
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UN-Mitgliedschaft

Im Jahre 2002 sind die Schweiz und der Vatikan die letzten nicht-UN-Mitglieder.
Weis einer warum?
 
14. August 2002, 22:14   #2
peet
 
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Beiträge: 1.528
Schweiz ist neutral und Vatikan wahrscheinlich auch?

ausserdem hat der papst immer recht und beugt sich nicht vor einer versammelung
also.. wenn die Uno wert auf den Vatikan legt.. muss sie sich eben unterordnen
 
16. August 2002, 09:03   #3
Eyewitness
 
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Beiträge: 2.831
Da Mitglieder der UN auch an bestimmte Anweisungen, Resolutionen, etc. der UN gebunden sind, würde die Schweiz ihre Neutralität verlieren. Daher ist sie nicht Mitglied der UN. Auch ein Grund, warum man Verhandlungen gerne in Genf stattfinden läßt.

Und der Vatikan ist ja nicht wirklich ein Staat in dem Sinne, sondern nur ein autonomes Protektorat Italiens und der Schweiz (Schweizer Garde), wenn ich das mal so in den Raum werfen darf.
 
16. August 2002, 20:05   #4
quentin
 
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Beiträge: 1.693
moin eye, neutral ist Österreich, Schweden auch, ber trotzdem in der Uno.
Was ich zum kotzen finde, ist die Unmenge Kohle, die in die Schweiz von der Uno fließen und die Reputation, die ein Witz ist, wenn man an die Milliardengeldwäsche durch Verbrechen und politischen Massenmördern denkt.
Man sollte die Schweiz mit Kernwaffen einebnen und einen europäischen Parkplatz raus machen

mfg
 
19. August 2002, 10:55   #5
mhritter
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Beiträge: 541
Zitat:
Man sollte die Schweiz mit Kernwaffen einebnen und einen europäischen Parkplatz raus machen
schlechter Scherz.
 
19. August 2002, 11:24   #6
quentin
 
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Beiträge: 1.693
weiß ich aber er steht da.

mfg
 
19. August 2002, 12:32   #7
peet
 
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Ich nehm mal an, dass es nicht woertlich gemeint ist.. das mit unseren lieben Eidgenossen.. sondern es mehr um die Intention geht...
ja und da frag ich mich... ob es wohl so scherzhaft gemeint ist
 
19. August 2002, 19:54   #8
Maggi
 
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Ich hab früher vor einiger Zeit mal eine Studie gelesen, in der die Meinung der Schweizer zur UN-Mitgliedschaft gefragt wurde. Ergebnis war, dass die deutschsprachigen Schweizer hauptsächlich zur UN beitreten wollten, die Franzosen die Italiener nicht ganz so :confused:
Das aber in die verschiedenen Sprachen einzuteilen, ist aber komisch
 
19. August 2002, 22:07   #9
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
bevor man sich weiter über meinen nicht geglückten Scherz aufregt, solltet ihr einfach bedenken, dass ich ihn in einer Minute mitsamt den mißliebigen Beiträgen verschwinden lassen könnte. Normale User könnenn das nicht, also nehme ich dies auch nicht für mich in anspruch.

mfg
 
20. August 2002, 13:46   #10
mhritter
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Beiträge: 541
Zitat:
Zitat von quentin
. . . solltet ihr einfach bedenken, dass ich ihn in einer Minute mitsamt den mißliebigen Beiträgen verschwinden lassen könnte. Normale User könnenn das nicht . . .
War wohl gerade eine kleine Machtdemonstration angesagt ?
Bedanke mich allerdings, dass ich (noch ?) als normaler User eingestuft werde.

Ciao Michael
 
20. August 2002, 14:30   #11
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
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er meinte seinen "Scherz" nicht dich.
 
20. August 2002, 15:01   #12
Eyewitness
 
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Beiträge: 2.831
Von der Parkplatzidee halte ich auch nicht viel.

Zu weit weg von meinem Arbeitsplatz.
 
20. August 2002, 15:32   #13
jupp11
 
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Beiträge: 4.013
@eye
Zitat:
Und der Vatikan ist ja nicht wirklich ein Staat in dem Sinne, sondern nur ein autonomes Protektorat Italiens und der Schweiz (Schweizer Garde), wenn ich das mal so in den Raum werfen darf.
Lateranverträge

Nach dem Völkerrecht ist der Heilige Stuhl von der Existenz eines Vatikanstaates unabhängig. So verfügte der Papst in der Zeit zwischen 1870 und 1929 über kein Staatsgebiet, viele Länder unterhielten dennoch diplomatische Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl. Die Geburtsstunde des heutigen Vatikanstaates war der 11. Februar 1929, als im Namen des italienischen Königs Viktor Emmanuel III. und des Papstes Pius XI. die so genannten Lateranverträge unterzeichnet wurden.

hmm, was hat das bitteschön mit der Schweiz zu tun? Klärst Du mich auf?
 
20. August 2002, 22:00   #14
mhritter
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Zitat:
hmm, was hat das bitteschön mit der Schweiz zu tun? Klärst Du mich auf?
Na die Schweitzer Garde
 
26. August 2002, 07:01   #15
tw_24
 
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Beiträge: 1.018
Das politische System der Schweiz ist nicht EU- oder gar UNO-kompatibel, deshalb ist die Schweiz auch nicht Mitglied der genannten übernationalen Institutionen, bei denen die Mitgliedschaft immer auch einen gewissen Souveränitätsverlust für das jeweilige Land bedeutet.

In der Schweiz gibt es zwei parlamentarische Kammern, den Nationalrat und den Ständerat. Beide Kammern müssen Parlamentsbeschlüssen zustimmen, damit diese gültig werden. Der Nationalrat entspricht etwa dem deutschen Bundestag und der Ständerat dem Bundesrat.

Doch zu diesen Kammern kommt noch eine starke Komponente direkter Demokratie hinzu, die in dieser Form wohl einzigartig ist, sich aber seit mehr als 150 Jahren bewährt hat - die Todesstrafe wurde zum Beispiel mittels Referendum 1942 abgeschafft. Es gibt das obligatorische und das fakultative Referendum sowie die Volksinitiative, über die das Volk den Regierenden das Leben schwer machen kann.

Eine obligatorische Volksbefragung (Referendum) findet zu allem statt, was die Verfassung ändert oder bei wichtigen Staatsverträgen - das Volk müßte also von der Regierung befragt werden, wenn die übergeordneten Instanzen EU oder UNO etwas beschlössen, was Auswirkungen auf die Schweiz hätte. Damit könnten Beschlüsse von EU oder UNO ieder gekippt werden, die "außenpolitische Verläßlichkeit" oder gar "Vertragstreue" der Schweiz wäre daher immer noch vom zustimmenden Votum des Voles abhängig, was den Diplomaten einige Bauchschmerzen bereiten könnte.

Ähnliches gilt natürlich auch für fakultatives Referendum und die Volksinitiative, nur muß bei diesen Mitbestimmungsmöglichkeiten die Initiative jeweils vom Volk ausgehen.

Mit dem fakultativen Referendum kann eine Volksabstimmung über Gesetze und Beschlüsse des Bundes verlangt werden, hierzu sind 50.000 Stimme nötig, und mit einer Volksinitiative - 100.000 Stimmen sind hier nötig - kann die Änderung von Verfassungsregeln verlangt werden, über die dann jeweils Volksabstimmungen abgehalten werden, zu denen Regierung und Parlament auch Gegenvorschläge präsentieren können.

Für die EU-Kommission gilt diese Form der direkten Demokratie als nicht EU-kompatibel, sogar ausdrücklich als "europafeindlich" - wer mag da wohl Angst vorm "mündigen Bürger" haben?

Ein Beitritt der Schweiz zur UNO oder der EU, zu dem das Volk von der Regierung befragt werden muß, wäre möglicherweise mit einer Einschränkung der direkten Demokratie in der Schweiz verbunden, mit einer zumindest teilweisen "Entmachtung" des Volkes. Deshalb - und möglicherweise auch aus anderen, eher nationalistisch-isolationistischen Gründen - scheiterten bisher auch Bestrebungen, einen EU- oder UNO-Beitritt der Schweiz zu betreiben, am ablehnenden Votum des Volkes.

Insgesamt scheint das politische System in der Schweiz aber trotz starker direkter Demokratie, die hierzulande ja immer aus angeblich "guten Gründen" abgelehnt wird, hervorragend zu funktionieren - 150 Jahre sind schließlich auch nicht gerade wenig.

Die Schweiz konnte bisher ganz gut ohne EU und UNO leben, UNO und EU mit der Schweiz auch. Auf bewährte demokratische Rechte zu verzichten, nur um einer der beiden Organisationen beizutreten, halte ich aus demokratietheoretischer Sicht für wenig sinnvoll, zumal EU und UNO struturell eigentlich wenig demokratische Institutionen sind.

MfG
tw_24
 
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