30. December 2004, 02:58 | #1 |
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Tsunami Südasien
Fehlen euch allen die Worte?
Das kann ich wirklich verstehen! Was soll man angesichts einer solchen Katastrophe noch sagen/schreiben. Aber es bleibt uns doch die Möglichkeit etwas zu spenden! Jaja, es kommt nur ein Teil dort an. Aber ist dieser Teil vor Ort nicht immer noch mehr wert als hier? Und muss nicht die Organisation von Fachleuten entlohnt werden? Sonst würde es ja keiner mehr machen! In diesem Thread ist es sicher schwierig Phrasen zu vermeiden. Die Bilder im Fernsehen sind absolut erschütternd und ich fürchte, dass uns dort das Schlimmste erspart bleibt. Ob es nun Deutsche getroffen hat oder nicht (Nachrichten), es bleibt doch gleich!? Ich spende jedenfalls - es ist ein geringer Ausdruck meines Mitgefühls. Wie viele Einwohner hat Deutschland? Ca. 80 Mio.! Rechnet mal selber die Höhe der möglichen Spenden aus, wenn jeder 5-10 EUR geben würde! Raucht mal eine Schachtel weniger und tut was Sinnvolles! z.B. : spendet das Geld an Menschen, die davon Trinkwasser und Essen bekommen könnten! http://www.aktion-deutschland-hilft.de http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/ |
30. December 2004, 09:52 | #2 |
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Mir fehlen alle Worte. Wenn ich überlege die Bilder aus Puhket vor 4 Monaten war ich genau an gleicher Stelle. Ich könnte einer der Opfer sein es hätte ja nur 4 Monate eher passieren müssen. Die Straßen bin ich entlang gegangen. Die Bilder bei uns in der WAZ genau in diesen Läden war ich. Nur wenn ich dran denke wird mir ganz anders. Ich habe gespended weil ich die Situation kenne in denen die Leute dort Leben
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30. December 2004, 10:30 | #3 |
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100.000 Menschen - ein Zahl, die man sich kaum vorstellen kann, und sie wird sich noch vergrößern durch die Nachfolgen: Seuchen, Hunger, Durst, zerstörte Natur, ausbleiben der Haupteinnahmequelle Tourismus.
Angesicht der Bilder kann man gar nicht anders als helfen. Die Organisationen sagen, dass sie quasi mit Sachspenden erschlagen wurden. Innerhalb kurzer Zeit hatte sich die Ladung verneunfacht, aber auch der Transport kostet Geld. Soweit ich gehört habe, soll bei RTL ein Spendenmarathon kurzfristig organisiert werden. Man kennt es ja: Das Entsetzen ist erst groß aber schon bald kommt die Verdrängung und der Geldsegen ebbt ab. Ich hoffe, dass jede Menge Geld reinkommt, denn es geht ja nicht nur um den Moment, sondern es wird Jahre dauern, bis sich die betroffenen Gebiete wieder gefangen haben. |
30. December 2004, 11:49 | #4 |
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das mit diesem tsunami ist schon schlimm und wenn man die bilder in den medien sieht läuft mir es kalt den rücken runter. ich glaube auch dass man uns nicht die schlimmsten bilder zeigt, das ist auch gut so.
ich verstehe nur eins nicht, da waren auch so genannte "promis" in diesen regionen, auch unser altbundeskanzler kohl und der wurde sogar mit dem hubschrauber in sicherheit gebracht, und die sind alle schon zuhause, familien mit kindern sitzen noch auf flughäfen fest, müssen auf den nächsten flieger warten. diese "promis" erzählen jetzt im fernsehen wie sie sich mit allerletzter kraft retten konnten und haben kaum einen kratzer abbekommen. andere sitzen auf den flughäfen mit notdürftig ärztlich versorgten verletzungen fest, die es bestimmt nötiger hätten nach hause in ärztliche und psychologische behandlung zukommen. was mich aufregt ist das diese "promis" uns jetzt erzählen wollen das es dort sehr schlimm aussieht, als wenn uns das die medien nicht zeigen, und wir alle zusammenhalten und den leuten helfen müssen das ist ja auch richtig, nur warum haben diese leute nicht auf ihren flug verzichtet und erst einmal zugesehen das familien mit kindern nach hause kommen? die kinder, die das mitgemacht haben, werden es nicht so schnell vergessen und ich denke das sie so schnell wie möglich nach hause in ihre gewohnte umgebung kommen und nicht länger in diesem chaos warten müssen. das wir diesen leuten in den ünglücksregionen helfen müssen ist richtig und wenn jeder nur 5 € spendet kann man diesen leuten schon helfen das wichtigste anzuschaffen, eine trinkwasseranlage, bei der seuchengefahr lebenswichtig! komisch ist nur, das keine, oder kaum kadaver von wildtieren gefunden wurden, sollten sie doch einen bestimmten sinn für gefahren haben? |
30. December 2004, 12:19 | #5 |
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Irgendwer wird immer bevorzugt. Die Promis vor den normalen Urlaubern, die Urlauber vor den Einheimischen...
Ein Helfer musste diese Ungerechtigkeit am eigenen Leib spüren. Er wurde fast zusammengeschlagen, weil die Einheimischen sauer waren, dass die Europäer vorrangig behandelt werden. Wo fängt man an? Wo hört man auf? Wer ist gleicher als gleich? |
30. December 2004, 13:46 | #6 |
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mir fehle auch die worte, habe heute meine spende bei <action-deutschland-hilft> überwiesen.
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31. December 2004, 00:18 | #8 |
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Wie viele Jahre wird es dauern bis sich die betroffenen Regionen erholen können? Jetzt spenden viele aber was kommt danach?
Ich war einige Monate nach dem Bombenattentat (2002) auf Bali und habe gesehen, wie schwierig das Überleben für die Menschen ist, die vom Tourismus leben - und das sind ca. 90 Prozent der balinesischen Bevölkerung - direkt oder indirekt. Wer wird denn in den nächsten Jahren nach Sri Lanka oder Thailand reisen wollen? |
31. December 2004, 02:24 | #9 | |
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Zitat:
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31. December 2004, 10:27 | #10 |
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Mal die Zerstörung vom ehemaligen Jugoslavien in Erinnerung holen und man weiß, dass - kaum war die letzte Bombe gefallen - die Strände von Kroatien wieder gefüllt wurden.
Die zerstörten Länder haben "Glück", sie liegen im Interessengebiet der Urlauber. Jetzt wird der Urlaub dort billig sein und die "Knechtschaft" der Bewohner noch größer, weil man ja so gnädig ist, sie weiterhin zu (be)nutzen. Das mit den Wildtieren habe ich auch gehört. Wenn die Einheimischen technisch nicht in der Lage sind solche Katastrophen frühzeitig zu erkennen, warum wissen sie nicht die Vorahnung der Natur zu erkennen? Das Seebeben muss doch irgendwo registriert worden sein. Etwa 1 Stunde brauchte die Welle um ans Ufer zu gelangen, 15 Minuten hätten gereicht um aus der Gefahrenzone zu flüchten. Warum hat das nicht funktioniert? |
3. January 2005, 02:35 | #11 | |
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Zitat:
Es gruesst aus (dem nicht betroffenen) Vietnam, Silent |
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3. January 2005, 02:42 | #12 |
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In vielen Gegenden war der Tourismus die einzige Einnahmequelle, insofern hast Du wohl nicht Unrecht.
Aber mit welchem Recht werden zuerst die Hotelruinen abgerissen und neue Hotels gebaut, während die Krankenhäuser wegen Überfüllung zerbersten und die Einheimischen in Notunterkünften (wenn überhaupt) leben? |
3. January 2005, 11:12 | #13 |
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Mit gar keinem Recht. Es liegt aber leider nicht in meiner Macht, das zu aendern. Ich habe fuer Aerzte ohne Grenzen gespendet und lasse mein Geld in dem Land. Mehr kann ich nicht tun.
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3. January 2005, 23:44 | #14 |
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Wenn sie zumindest die Hotels vorab zu Krankenhäuser umfunktionieren würden, bis sich die Zahl der Verletzten minimiert hat...
Woanders habe ich gelesen, dass sich jemand nicht vorschreiben lässt weniger zu rauchen um spenden zu können. Ich sehe es eher wie eine Metapher, dass eine Stange Zigaretten, von der ich 10 Tage kranke Luft habe, so viel kostet, wie ein Menschenleben für einen Monat. Wenn ich doch in der Lage bin, jetzt das 10fache von dem Betrag zu zahlen, den ich damals, als ich anfing zu rauchen bezahlt habe, dann sollte ich doch auch in der Lage sein ein wenig zu spenden. Warum muss eigentlich alles zerrissen werden, wenn es doch nur um die Bitte geht zu helfen? |
4. January 2005, 09:28 | #15 |
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Die ersten Helfer sind doch schon wieder dort.
Saufen ihr Bier an dem Strand, wo noch die Leichen liegen und schauen den Aufräumarbeiten zu. Und abends geht es dann in die Kinderbordelle, wo man sich für wenige Euro nett mit einer 14 jährigen vergnügen kann. Ich würde diese Penner zwangsverpflichten, bei den Aufräumarbeiten zu helfen. |
4. January 2005, 11:25 | #16 |
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jetzt werden sie noch bescheuerter, die ersten katastrophen touristen sind auch schon aufgetaucht die fahren nur zum gaffen in unglücksregionen so wie damals zum world trade center
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4. January 2005, 13:24 | #17 |
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Tja, original sieht eine zerschmetterte, entstellte, verweste Wasserleiche doch viel besser aus...
Mal gucken, ob die sich über Mitbringsel wie Typhus, Malaria, Cholera etc. freuen werden, nachdem sie schon dort den Medizinern aufgedrückt und vorrangig behandelt wurden |
4. January 2005, 16:16 | #18 |
Erde, Wind & Feuer
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Irgendwie kann ich keine vernünftigen Worte finden, wenn ich einerseits diese Bilder seit Tagen verarbeite, anderseits auf einem anderen Board diesen Thread lese.
Das geht mir nicht in den Schädel. |
5. January 2005, 00:14 | #19 |
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Wie sagt Loddarnewyork, nachdem nun auch eine Syilver in sein und der anderen Horn bläst (Aussage von Sinadevil)
"Außerdem haben wir einen Ruf zu verlieren..." Angesichts des Themas verkneif ich mir meine Gedanken dazu. -------------------------------------- Nochmal zu den Touristen. Sofern es sich nicht um sensationsgeiles, schmarotzendes oder missbrauchendes Pack handelt, sondern Urlauber an Küsten, die von der Welle verschont blieben, ist es wohl besser sie kommen, als wenn auch noch diese selbstständige Einnahmequelle der Einwohner ausbleibt. Ärzte ohne Grenzen bittet um Spenden, die nicht speziell für die jüngste Katastrophe eingegrenzt sind, damit auch das andere Elend der Welt bekämpft werden kann. Angesicht der enormen Summe, die diesesmal gespendet wurde, bin ich eh der Meinung, dass man es generell "gerecht" aufteilen sollte. |
5. January 2005, 09:13 | #20 | |
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Zitat:
Da die meisten Spüender zweckgebunden spenden, (Stichwort Südasien o. ä.), dürfen die Organisationen die Spenden nicht aufteilen. |
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5. January 2005, 11:33 | #21 |
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ja, das ist es ja, warum die Organisationen bitten, dass man den "Zweck" weglässt"
Angesicht der hohen Summe doch ungerecht, wenn nun z.B. in Südasien Dinge getan werden können, die eigentlich "nicht nötig" sind, dafür in Afrika die Kinder vor Hunger sterben. |
5. January 2005, 22:09 | #22 | |
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Zitat:
Welches Kind hättet Ihr denn gerne? Nur Geschlecht und Alter angeben, der Rest wird erledigt |
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6. January 2005, 05:09 | #23 | ||||
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6. January 2005, 12:09 | #24 |
Erde, Wind & Feuer
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Hallo Silent, mich würde mal interessieren, wie in Vietnam, wo du dich ja gerade "rumtreibst" dieses Thema dort in der Öffentlichkeit behandelt wird?
Auch ständige Präsenz in den Medien? |
6. January 2005, 13:28 | #25 |
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Hier ist in den Print-Medien (soweit ich das aufgrund der Sprachbarriere beurteilen kann) nichts zu lesen, TV gucken wir nicht bzw. ist nicht verfuegbar.
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