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30. June 2005, 09:25   #1
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
Benutzerbild von Bandwurm
 
Registriert seit: February 2002
Ort: Ockershausen
Beiträge: 7.669
100 Millionen Chinesen online

Laut Ministerium für die Informationsindustrie sind 100 Millionen Chinesen online. Betrachtet man dies aber rein mathematisch ergibt das eine Quote von 7,6% bei 1,3 Milliarden Chinesen.
In Deutschland sind ca. 40 Millionen online und wir haben 82 Millionen Einwohner.
Ich frage mich nur wieviel "Reissäcke" dort mitgezählt wurden.
 
30. June 2005, 11:50   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Nennt man das jetzt online, wenn man nur Seiten besuchen darf, die vom Staat freigegeben wurden ?
Wenn man nur mails verschicken und empfangen kann, die vorher von staatlichen Schnüfflern begutachtet wurden ?

Ich nenne das Zensur, Diktatur und Begrenzung der Informationsfreiheit.
 
2. July 2005, 14:41   #3
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Naja, dass die Chinesen daran Spaß haben, andere Leute mit seltsamem Verhalten zu verwirren, ist ja bekannt. Oder wie soll man die Geschichte des Hasses auf den Dalai Lama sonst einordnen? Der Dalai Lama bemühte sich eigentlich um den Frieden zwischen Tibet und China, den wollten aber letztere nicht, viel lieber hätten sie Tibet gehabt. Deswegen sollte der Dalai Lama anerkennen, dass Tibet genauso wie Taiwan Teil von China sei. Wenn das jemand glaubt, hat er wohl nur auf den Globus geschaut.
Das Verhältnis zum Dalai Lama ist aber immer noch angespannt. Wie angespannt, zeigt Folgendes:
In Österreich, dem mindestens genauso seltsamen bayrischen Bundesland im Norden von Südtirol, ist es jedermann erlaubt, die eigenen Briefmarken zu drucken. Ich denke, man braucht dazu noch eine Genehmigung von der Post, ansonsten stehen die Wege offen. Aufgrund des 70. des Dalai Lama dieses Jahres plante ein österreichischer Bürger, die Briefmarken mit dem „Ozeans des Wissens“, wie der Dalai Lama übersetzt heißt, selbst zu drucken.
Das gefiel dem chinesischen Botschafter nicht so. Nachdem er von den Plänen gehört hatte, lief er zur Regierung Österreichs und wollte eine Veröffentlichung der Briefmarken verhindern. In China, wo der Dalai Lama immer noch als Separatist gilt, sähe man nicht gerne Dalai Lamas auf Briefmarken, auch nicht, wenn sie ihm zum Geburtstag gratulierten. Um seine Meinung zu unterstützen fügte der Diplomat ein unwichtiges Detail hinzu: Eventuell könnten dann einige, österreichischen Firmen in Aussicht gestellte Aufträge in China platzen … und das wollten ja alle nicht. Fakt ist, dass es nach dem mir bekannten aktuellen Stand keine Briefmarken geben wird, auf denen der Dalai Lama beglückwünscht wird. Das nennt man gute Diplomatie. Oder Erpressung …

Ciao,
Maggi

np: Duke Ellington - A Lesson in C
 
2. July 2005, 16:19   #4
Ogino
 
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Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.996
Zitat:
Das nennt man gute Diplomatie. Oder Erpressung …
Strafrechtlich gesehen, ist es eine Nötigung.
Aber was ist schon eine Nötigung, zudem begangen von einem Diplomaten aus dem Reich der Mitte, gegen brutale Niederschlagung von Freiheitsbewegungen oder Massenerschiessungen in öffentlichen Stadien ?
Aber China hat halt sehr viel zu bieten: Dicke Aufträge, Rohstoffe, billige Arbeitskräfte ect...
 
2. July 2005, 17:17   #5
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... na ja, Maggi, die Chinesen stellen sich halt immer so mädchenhaft an, und gerade erst mußte auch McDonald's einen Werbe-Spot einstampfen, weil sie wieder mal so überempfindlich reagierten.

Viel gelassener sind sie dagegen, wenn es um die Verhaftung, Folterung und Tötung von Regime-Kritikern geht. Und die Politiker sind wohl sogar noch stolz darauf, daß dort (auch relativ zur Zahl der Einwohner gerechnet) täglich mehr Menschen hingerichtet werden, als es sich ein George Bush im Urlaub auf Kuba erträumen könnte ;-)

Aber, wie man weiß, mag unser derzeit noch regierender Kanzler und sein früher mal linker Außenminister die Herrschenden in China. Dabei werden sie zur Zeit von CDU-Spöttern selber als "Dead Man Walking" bezeichnet, was für sie in den Wochen vor ihrer Abwahl auch gar nicht mal so unpassend ist, obwohl damit in den USA eigentlich die zum Tode verurteilten Häftlinge gemeint sind ;-)

Immerhin gibt es im chinesischen Fernsehen jetzt auch "Wetten daß?". Natürlich mit eigenen Leuten selbst produziert. Und trotzdem durfte unser lieber Thomy Gottschalk dort mal auftreten und machte sich im Interview auch gleich zur Witzfigur, als er mit der vermeintlich hohen Zahl der "Wetten daß"-Zuschauer in Deutschland prahlte. "Bei einer solchen miserablen Quote", entgegnete ihm kühl die Interviewerin, "würde bei uns in China die Sendung sofort abgesetzt werden."

Hehe, kann sein, daß ich das schon mal in einem anderen Thread erwähnt hatte. Aber ich könnte mich immer noch kringeln, wenn ich daran denke, wie dumm der aufgeplusterte deutsche Fenseh-Gockel in diesem Moment wohl aus der Wäsche geguckt hat. Und das live vor zig Millionen feixenden Chinesen *g*.

Gruß Ben
 
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