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12. May 2005, 17:37   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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An Peinlichkeit nicht zu überbieten:

Hat sie sich jetzt verrannt? Es war bei der Einweihung des Holocaust-Mahnmals in Berlin. Prominenz, Weltpresse. TV-Journalistin Lea Rosh spricht, die Initiatorin des Denkmals. Plötzlich zieht sie einen Backenzahn aus der Tasche. Er gehörte einem von den Nazis ermordeten Juden.

Doch statt Zustimmung löst die Geste Entsetzen aus. Viele Gäste blickten wie erstarrt auf den Backenzahn in der Hand von Lea Rosh.

Ich frage mich, ob diese Frau noch alle Sinne beisammen hat.

Selbst Paul Spiegel und Andreas Nachama zeigten sich entsetzt über diese Geschmacklosigkeit.

Nur einer zeigte vollstes Verständnis: Der pomadig gestylte und Solariumgegerbte Kokainschnupfer und Freudenmädchenbeglücker Herr Friedmann.
 
12. May 2005, 18:41   #2
Ben-99
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... die gute Frau "Rosh", die sich "Lea" nennt, in Wirklichkeit aber "Edith Renate Ursula Rohs" heißt, in Berlin geboren und auch ganz "normal" evangelisch getauft wurde, kann man eigentlich schon seit langem nicht mehr ernst nehmen.

Oder was soll man von einer Frau halten, die ihren Namen in einen extrem jüdisch klingenden ändern läßt, weil sie es angeblich nicht erträgt, als Deutsche den Namen "der Täter" zu tragen? Sie spielt sogar die "Verfolgte", indem sie in Gegendarstellungen gegen die Nennung ihres richtigen Namens protestiert und dies sogar verbieten lassen wollte, damit jedoch vor Gericht auf die Nase fiel.

Schlimm genug, daß sie sich seit Jahren den jüdischen Mitbürgern in einer schon mehr als peinlichen Weise aufdrängt. Doch mit ihrer bizarren "Backenzahn"-Aktion war das Maß nun voll, und ich kann den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, gut verstehen, daß nun endlich auch ihm der Kragen geplatzt ist. Denn es sollte eigentlich zur Algemeinbildung gehören, daß nach jüdischem Brauch auch noch die kleinsten Überbleibsel ihrer Toten bestattet werden.

Man sieht zum Beispiel bei TV-Reportagen nach Selbstmordanschlägen in Israel oft bärtige Männer, die mit kleinen Tüten in der Hand nach winzigen Leichenteilen suchen. Die sind nicht etwa von der Spurensicherung, sondern es sind orthodoxe Juden, denen es nun mal wichtig ist, daß die Leichen der Opfer "komplett" beerdigt werden können.

Das sollte eigentlich auch Frau "Lea Rosh" inzwischen wissen. Aber die setzt sogar noch einen drauf und empfiehlt Paul Spiegel allen Ernstes, "sich besser zu informieren". Wer das ausgerechnet dem hierzulande höchsten jüdischen Vertreter rät, zeigt, daß Überheblichkeit, Penetranz und Ignoranz bei der Möchtegern-Jüdin "Frau Edith" bereits derart ausgeprägt sind, daß man hoffentlich in Zukunft ihre "Hilfe" dankend ablehnt, bevor sie wieder mal Leuten schadet, denen sie sich doch angeblich verpflichtet fühlt.

Gruß Ben


Zitat:
Ursprünglich protestantisch getauft, trat sie aus der Kirche aus und änderte ihren Namen. Berichte über ihre Namensänderung zu einem jüdisch klingenden Namen versuchte sie zunächst gerichtlich zu verbieten, verlor ihre Klage jedoch. In Zeitungsberichten bestreitet sie die Namensänderungen gleichwohl noch in Gegendarstellungen.

(...)

Kritiker wie Henryk Broder werfen ihr Wichtigtuerei, Geschmacklosigkeit und Profilierungssucht, ja sogar "Gesinnungsterror" vor. Rafael Seligmann nennt sie im Stern-Interview eine "Holocaust-Kassandra".

http://lexikon.freenet.de/Lea_Rosh
 
12. May 2005, 20:01   #3
Maggi
 
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Friedmann: Naja, auch jüdische Gläubige sind Menschen, und da gibt es schlechte als auch gute. Ich, der ich ja katholisch bin, bin auch nicht besonders stolz auf unseren Ministerpräsidenten. Ich fühle mich eigentlich nicht durch ihn repräsentiert.

Aber vielleicht ist es für sie ein ganz gutes Zeichen, dass bis zu diesem Thread nix zu mir durchgesickert ist (oder vielleicht ein schlechtes für mich? :haeh: ). Auch die Zeitungen berichten nur in kleineren Artikeln darüber.

Nachdem sich die Frau Rosh also von allen Seiten die "Backenzahn"-Kritk eingefangen hat, beugt sie sich und beerdigt den Zahn nicht mehr in einer Stele. Nachdem sie Paul Spiegel darauf aufmerksam gemacht hatte, dass dieses Verhalten nicht ganz so gut sei, weil Juden normalerweise auf Friedhöfen beerdigt werden und nicht in einem Feld voller Betonklötze, entschuldigte sie sich: sie habe keinen religiösen Richtlinien verletzen wollen.
Trotzdem versteht sie den Trubel nicht, denn ein Zahn sollte auch beerdigt werden

Ciao,
Maggi
 
15. May 2005, 20:34   #4
Eyewitness
 
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Hmm, aber irgendwie hatte es doch etwas recht theatralisches. Auf die Idee muss man erstmal kommen. Man klaue sich einen Zahn, um sich mit diesem "Verbrechen" symbolisch für ein Verbrechen zu entschuldigen, das man nicht begangen hat, aber bei dem man sich einbildet, eine Schuld zu tragen, die man aber nicht trägt, sondern nur die Verantwortung, dass das Verbrechen nicht wieder geschieht. Also entschuldigt sie sich für ein Verbrechen durch ein Verbrechen und handelt gleichzeitig auch noch respektlos denen gegenüber, bei denen sie sich entschuldigen will.

Ich finde, das ist eine gedankliche Leistung, die man durchaus ehren sollte, und wenn es nur der Depp des Jahres ist, aber eine Auszeichnung hat das verdient!
 
18. May 2005, 05:33   #5
tw_24
 
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Das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist ein deutsches Ding, insofern stört es auch nicht, holt eine Deutsche einen Zahn hervor. Geschmacklos? Nein. So trauern Deutsche um ihre Opfer.

Daß freilich der Michel F. in völliger Verkennung seines Familiennamens erwähnt wird, um was auch immer zu beweisen, stört mich. Mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland ist unterdessen sowieso nicht mehr zu rechnen, hat jener doch einen gewissen Joseph Fischer geehrt.

Und das ist schlimmer als das Vergehen der Möchtegern-Jüdin, die dann doch nur Deutsche sein kann und damit vergleichsweise harmlos. Im Gegensatz zu ihrem Joseph anzettelte sie jedenfalls keinen rassistisch begründeten AngriffsKrieg.

MfG
tw_24
 
18. May 2005, 06:46   #6
Eyewitness
 
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Joschka war Außenminister bei den Nazis??

Irgendwie gab es sonst in den letzten 60 Jahren keinen rassistisch begründeten Angriffskrieg.... Vielleicht solltest Du noch mal die Geschichtsbücher durchlesen. Könnte hilfreich sein.
 
18. May 2005, 11:01   #7
tw_24
 
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Dein Joschka überfiel Jugoslawien und erzählte, er wolle Auschwitz in Belgrad verhindern.

Vergessen hast Du das, ich nicht.

MfG
tw_24
 
18. May 2005, 16:08   #8
Eddy
 
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Rassistisch begründeter AngriffsKrieg? Unsinn, tw. Hier verrennst Du Dich.
Es war ein Krieg, der vordergründig mit dem Argument des Schutzes einer Minderheit im ehemaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien geführt wurde. J.Fischer in der Zeit:
Zitat:
(...)
ZEIT: Befürworter wie Gegner der Intervention argumentieren historisch. Die einen sagen: "Nie wieder Krieg." Die anderen sagen: "Nie wieder Auschwitz." Ist es irritierend, daß die deutsche Erfahrung zu gegenteiligen Schlüssen führt?

FISCHER:Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen ist eine historische Begründung des Pazifismus. Nie wieder Auschwitz ist die historische Mahnung, den Anfängen eines möglichen Völkermords zu wehren. Das ist für mich - ohne damit die Katastrophe im Kosovo mit Auschwitz im entferntesten gleichzusetzen - einer der Gründe für meine Haltung.

ZEIT: Der Verweis auf Auschwitz wird öffentlich als Parallelisierung empfunden.

FISCHER: Nein, es ist keine Parallelisierung. Auschwitz ist mit der serbischen Politik nicht vergleichbar. Aber daß ein Volk mit barbarischsten Mitteln vertrieben werden soll, daß es eine ethnische Kriegführung gibt, daß die kulturelle Identität ausgelöscht werden soll, das ist nicht hinzunehmen. Zum Völkermord fehlt dann nur noch ein kleiner Schritt.

Quelle: http://www.zeit.de/archiv/1999/16/199916.fischer_.xml
Die heutigen Herren haben wohl eher etwas anderes entdeckt, ihre wirtschaftlichen/strategischen Interessen an und gegen unbotmässig (gewordene) Länder zu bringen. Frei nach dem wilhelminischen Motto 'an unserm Wesen soll die Welt genesen' und wer sich dem widersetzt, soll sehen, wie krank er in Kürze ist... die Staatsbürger in Uniform werden's beim zweiten Belgrad-Überflug schon richten. Oder Basra... nee, das ist wieder ganz was anderes

Zum Thema: die Geste der Lea Rosh war mehrere Spuren zu theatralisch. Nutzlos und auch überflüssig, mich ein weiteres Mal daran zu erinnern, dass der Tod ein Meister aus Deutschland, die Geschichte unserer Grosseltern unsere Geschichte ist, bis heute. Dafür braucht es keinen Backenzahn, keinen gelben Stern überraschend aus dem Handtäschchen gezogen. Rosh, Spiegel, Friedman etc. - sie sind im System integriert. Dasselbe System, dessen Wirtschaftselite vor Jahrzehnten die terroristische Mordmaschine förderte, (...)weil Hitler uns versprach, mit den Kommunisten aufzuräumen(...). Bestens am eingesperrten und zwangsarbeitenden Untermenschentum verdiente und das nebenbei aus den Mündern der Aussortierten abfallende Edelmetall grosszügig seinen nationalsozialistischen Helfern überliess... es ist auch heute kein weiter Schritt von ausbeutender, mehr oder weniger verdeckten Menschenverachtung zur offenen. Wie sich weiter östlich gezeigt hat, manchmal sogar nur eine Hundeleine weit...

Du/ihr verlangt als historische Konsequenz bedingungslose Solidarität gegenüber dem Volk, dass ins deutsche Getriebe industrieller Vernichtung geriet. Geschichte zu kennen ist wichtig, damit sie aufgearbeitet werden kann. Und ich sag' Dir was: eine lang zurückliegende Klassenfahrt auf den Weimarer Ettersberg, die Filme, das Erkennen und Verstehen der Solidarität der Gepeinigten, Gespräche mit Davongekommenen, 'Werner Holt'... 13 Jahre alt damals empfand ich Abscheu über das in Buchenwald Gesehene. Die empfinde ich heute wieder - bei Anblick dieses leeren 'Mahnmals' mitten in Berlin, einer seiner Kämpferin, der trauernden Deutschen Lea Rosh und ein übriges Mal dem System gegenüber - das zu diesen Verbrechen fähig war. Sie ist ein Feigenblatt, wie auch die Genannten Spiegel, Friedman etc - zu klein und machtlos sind sie alle, die in dem Schoss sitzen, der fruchtbar noch, aus dem das kroch.


Gruss Eddy
 
18. May 2005, 17:00   #9
Eyewitness
 
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Zitat:
Zitat von tw_24
Dein Joschka überfiel Jugoslawien und erzählte, er wolle Auschwitz in Belgrad verhindern.

Vergessen hast Du das, ich nicht.

MfG
tw_24
Den Angriff auf Restyugoslawien als rassistischen Angriffskrieg zu bezeichnen....hui, das zeugt von absolut realistischer Weltsicht. Glückwunsch, ich beneide Dich.
 
18. May 2005, 18:08   #10
Ben-99
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... daß der "Schoß noch fruchtbar" ist, stimmt, Eddy. Aber deshalb müssen wir ja nicht auch hier gleich in eine solche Theatralik verfallen. Wo doch Tante Ediths Backenzahn noch immer nicht unter der Erde ist ;-)

Besonders fruchtbar scheint der Schoß bei den Anschluß-Germanen aus Dresden und anderen Tälern der Ahnungslosen im Gebiet des ehemaligen Dunkeldeutschland zu sein. Aber auch unter den Wessis gibt es genug Leute, die bei einer Neuauflage des "3. Reichs" jederzeit wieder als "Hurra"-Brüller zur Verfügung stehen würden. Und von der Sorte gibt es auch in Österreich und der Schweiz genügend Leute.

Glaubt Ihr nicht? Schaut Euch doch nur mal die ganzen "Fahnen" hier bei uns im Internet an, die ihre Meinung öfter als ihre Unterhosen wechseln und mit Sicherheit auch an der Wahl-Urne stets das Kreuz bei der jeweiligen "O"-Partei machen, die auf den Opportunismus der Wähler setzt, sie für dumm verkauft und anschließend per Ermächtigungsgesetz entmündigt. Alles wie gehabt. Und dann wird später auch wieder gejammert werden, daß der brave Deutsche wieder mal von irgendeinem bösen "Monstrum" ins Unglück gerissen wurde.

Es muß nur wieder der richtige "Führer" in der Gestalt eines neuzeitlichen Verführers kommen. Natürlich kein spießiger Schreihals mit quadratischem Oberlippen-Bärtchen, sondern der Zeit angepaßt: Locker und charmant wie ein Jörg Haider werden die neuen Nazis daherkommen und sich der Jugend mit fescher Hiphop-Musik und sonstigem Trend-Zeugs anbiedern, bis es irgendwann wieder hip und modern sein wird, einen überzogenen Patriotismus zur Schau zu stellen, wie es uns die BILD-Zeitung heute schon vormacht.

Oder wir warten einfach in Ruhe ab, was sich in Amerika tun wird - dem großen Vorbild aller Bürger, denen das selbständige Denken schwerfällt und die sich immer freuen, wenn es ihnen von einem gelernten B-Schauspieler oder einem A-Bodybuilder abgenommen wird. Auch in Deutschland braucht ein Bundeskanzler kein Abitur. Und zum Außenminister reicht es, wenn man eine abgebrochene Fotografen-Lehre und einen Job als Taxifahrer vorweisen kann. Doch im eleganten Dreireiher wirken sie dann "staatsmännisch" und entscheiden darüber, wann Deutschland zum ersten Mal seit WK II wieder einen Angriffskrieg gegen ein osteuropäisches Land führen "darf".

Daß es ein Krieg aus "rassistischen" Gründen war, als Joseph Fischer 1999 vom ehemaligen Steinewerfer zum Bombenwerfer mutierte, höre ich heute zwar auch das erste Mal, aber es reicht schon, daß er und Scharping bei den täglich übertragenen Propaganda-Pressekonferenzen vorsätzlich das Volk belogen haben, wie schon wenige Monate später eindeutig belegt werden konnte. Doch passiert ist ihnen beide nichts. Scharping mußte Jahre später wegen einer lächerlichen Plansch-Partie mit seiner Freundin den Hut nehmen, und Fischer strauchelt nun über seine bescheuerte Hilfe für "legal" eingereiste Zuhälter von Zwangsprostituierten.

Nun ist auch sein Stern untergegangen. Aber vorher war er 6 Jahre lang der "beliebteste Politiker". Weil die Deutschen nun mal so sind: Wer locker und witzig reden kann, dem trägt man halt nicht nach, daß er sich an einem illegalen Krieg beteiligt hat, bei dem Zivilisten in Zügen und Bussen durch Cluster-Bomben zerrissen wurden, ziviles Personal von Fernsehsendern in die Luft gesprengt und Botschaftsgebäude gezielt bombardiert worden sind.

So pervers wie in der Politik geht es nicht mal in den schlimmsten Schmuddel-Porno-Ecken zu. Und wir alle haben uns längst daran gewöhnt und finden es "normal". Ob es irgendwann zu einem neuen Holocaust kommen könnte? Ja, natürlich. Und das wird kein Mahnmal verhindern können, selbst wenn sie noch zehnmal so viele Stelen aufstellen oder Tante Edith ihr eigenes "Backenzahn-Museum" eröffnet.

Aber es müssen ja nicht immer "die Juden" sein. Vielleicht sind das nächste Mal die Katholen dran. Oder die Protestanten haben sich auf irgendeiner Art unbeliebt gemacht. Wer weiß denn, wer in Deutschland in 50 Jahren an der Macht sein wird? Ich will es gar nicht wissen und bin "heil"-froh, daß ich es nicht mehr erleben werde.

Gruß Ben
 
18. May 2005, 19:43   #11
Ogino
 
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Eigentlich kann man hier die Diskussion beenden, denn Ben's letzte Ausführungen kan man eigentlich nur Satz für Satz zustimmend unterschreiben.
 
18. May 2005, 20:22   #12
Eddy
 
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Wie gut, dass Du nicht in der Position bist, hier etwas zu schliessen, und dass die blosse Ehrerbietung an einen Diskutanten idR. dazu ebenfalls nicht reicht

Es gibt jüdische Mitbürger hierzulande, die bei der blossen Solidaritätsbekundung eines Deutschen nur ihres Statusses wegen das Misstrauen packt. Durchaus Etablierte.

Na, mal sehen, wann tw_24 eintrifft und dem Papa und dem Antiimp etwas farbigeres, diskutableres bringt als Du, Ogino. Komm' wieder, wenn Du etwas mehr auf der Pfanne hast als Katzbuckelei.
 
18. May 2005, 22:45   #13
Ogino
 
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Eddy mein Freund, Du gehst mir weder auf den Sack, noch rege ich mich wegen Dir auf

Vielleicht liegt das an Deinem pseudo-inteligenten Gesabbel oder Deiner aufgesetzen Abgeklärtheit, wer weiss...
Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht, weil es mir einfach nur unwichtig ist, was Du da faselst.
 
19. May 2005, 06:48   #14
tw_24
 
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Zitat:
Nie wieder Auschwitz ist die historische Mahnung, den Anfängen eines möglichen Völkermords zu wehren. Das ist für mich - ohne damit die Katastrophe im Kosovo mit Auschwitz im entferntesten gleichzusetzen - einer der Gründe für meine Haltung.
Also: Nie wieder Krieg ohne uns! Wegen Auschwitz.

Die von Fischer erwähnte "Katastrophe im Kosovo" gab es nie, sie dachte sich der seinerzeitige Kollege des Joseph für sein "Kriegstagebuch" aus, in dem er über 'die Serben' als Kollektiv mitteilte, daß sie mit gegrillten Föten Fußball zu spielen pflegen; BILD und SPIEGEL entdeckten denn auch prompt einen "Schlächter von Belgrad" und für die taz visitierte deren Erich Rathfelder Massengräber, deren Existenz er kurz darauf wieder leugnen mußte. Die Serben haben ihn und den Scharping in dieser Hinsicht wohl mächtig enttäuscht, aber genau dadurch wurde der Rassismus der deutschen Regierung ja sehr offenkundig.

'Die Serben' waren ausgemacht als Verkörperung des Bösen, als Nazis - Scharping: "Und ich sage bewußt Konzentrationslager." -, und trotzdem das alles erlogen war, predigen Fischer & Co. bis heute, daß 'der Serbe' an sich gefährlich ist. Und das nenne ich Rassismus, mit dem sich auch ein formidabler Angriffskrieg begründen ließ. In der Frankfurter Rundschau verwahrten damals Holocaust-Überlebende sich in einer Anzeige gegen eine Instrumentalisierung von Auschwitz gerade durch Joseph Fischer, der die Frechheit seines Vorgehens aber wahrscheinlich nie begreifen wird.

MfG
tw_24
 
19. May 2005, 07:30   #15
Eddy
 
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Zitat:
Zitat von Ogino
pseudo-inteligenten Gesabbel oder Deiner aufgesetzen Abgeklärtheit
Der Schreiber, der in diesem Thread nicht wirklich etwas zu melden hat, tut zwei Dinge:
1.) er verrichtet einen seiner bekannten Kratzfüsse vor Ben-99. Ebenso formvollendet, wie der so Geehrte hier glatt einen Themenwechsel durchführt, um nicht ein weiteres Mal auf dem Eis einer ideologisch besetzten Debatte auszurutschen.
2.) zieht unser Ogino seine Unterschriften unter jeden Satz von Ben-99 ja schon wieder zurück. Sieh an. Post #8 von mir war dem nicht in der DDR aufgewachsenen und erzogenen Ben-99 offensichtlich zu erinnerungsbeladen und musste also der Theatralik verdächtigt werden, um seinen Inhalt weit von sich schieben zu können. Auf die abgeklärte, mild lächelnde Art, wie ich das von ihm schon kenne. Dieselbe Art nun, die Du, Ogino, laut eigener Aussage erst Satz für Satz unterschreibst und sie dann mir unterstellst. Was denn nun?

Was Dir auf den Sack geht und was nicht, lieber Ogino, ist mir nicht erst seit jetzt relativ egal, wo Du -wieder einmal- ein Lehrstück für Deinen notorischen Opportunismus ablieferst. Es war ja nicht nur wild gewordener Adel und von Deklassierung bedrohtes Kleinbürgertum, welche zwölf Jahre deutsche Himmelfahrt feierten. Das wären zuwenig dafür gewesen. Nein, es war auch das Werk vieler Angepasster, Kreuzchenmacher, Märzgefallener, fähnchensteckender Wohnzimmer-Strategen... Mitläufern Deines Schlages, Ogino. Nach Ende des Weltkrieges und der millionenfachen Vernichtung unwerten Lebens neugeborene Nichtwisser. Nichtstuer, die ihre Agonie bestenfalls für redlich hielten und nie wirklich ihre Mitverantwortung für das Geschehene angenommen haben. Ungeachtet mancher Kritikpunkte an den intellektuellen Höhenflügen, auf die tw_24 sich begibt, verstehe ich ihre materielle Grundlage durchaus. Doch der ideologische Schluss daraus ist weder meiner und auch nicht vieler heutiger Linker. Grundlage für den 24er, der Deutschen Linken einen unheilvollen nationalen Weg in ihrem Denken zu bescheinigen, aber nicht nur das haben weder Ben-99 noch Du begriffen.

@tw_24
Du möchtest Dich bitte mit dem Begriff 'Rassismus' noch einmal auseinandersetzen. Freundlich gemeinter Hinweis.


Gruss Eddy
 
19. May 2005, 10:07   #16
Ogino
 
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Soll ich Dir ehrlich was mitteilen Eddy ?

Ich habe Dein Posting nur ganz flach überflogen, ehrlich.

Und damit die liebe Seele ihre Ruhe hat:
Ich habe Dich auch ganz lieb, oki ?
 
19. May 2005, 10:24   #17
Eddy
 
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[offtopic]
der Kandidat Ogino hat soeben meine Ignore-Liste betreten. Grund: ständige Trollerei in Themen, die seinen geistigen Horizont offenkundig überfordern
[/offtopic]
 
19. May 2005, 10:33   #18
Ogino
 
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Zitat:
Zitat von Eddy
[offtopic]
der Kandidat Ogino hat soeben meine Ignore-Liste betreten. Grund: ständige Trollerei in Themen, die seinen geistigen Horizont offenkundig überfordern
[/offtopic]
Na endlich begreift er...
 
19. May 2005, 13:24   #19
Eyewitness
 
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So ihr beiden Sabbler, ihr könnt eure Auseinandersetzung woanders fortführen, dieser Thread ist vielleicht nicht der geeignete Ort dafür.

tw_24: Du solltest Deine Begrifflichkeiten überprüfen. "rassistisch begründeter Angriffskrieg" heißt im Klartext nicht, dass ein Krieg begonnen wurde, um einen möglichen Völkermord zu verhindern, sondern diese drei Wörter in ihrer Kombination würden zum Beispiel bedeuten, dass ein Krieg begonnen wurde, um eine bestimmte Rasse zu vernichten. Der Krieg gegen Jugoslawien wurde damals mit übertriebenen, aber grundsätzlich nicht falschen Argumenten geführt, das ist allgemein bekannt, war aber wohl eher darin begründet, als dass man fürchtete, dass die deutsche Öffentlichkeit sonst dagegen meutern würde. Was man bei der Argumentation gegen den Kosovokrieg nur allzu gerne vergißt, sind die Lehren, die man aus Bosnien gezogen hat. Hätte die NATO damals nicht eingegriffen, gäbe es jetzt das Kosovoproblem durchaus nicht mehr, weil es dort keine Albaner mehr gäbe. Aber das paßt leider nicht in die Vorstellungswelt der Leute, die lieber protestieren als nachzudenken.... (Wobei die Lehren aus Bosnien ja leider nur innerhalb Europas angewendet wurden, aber besser dort als nirgends.)

Wir kommen trotzdem viel zu weit vom Thema ab. Wir stimmen wohl alle in der Bewertung der Aktion Lea Roshs überein. Interessant ist zwar auch grundsätzlich die Frage, ob sich die Leute einen neuen Holocaust vorstellen können, aber wie bei jeder Statistik ist sowas immer mit Vorsicht zu genießen.
 
19. May 2005, 14:02   #20
Eddy
 
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Es könnte gehen, wenn manche Leute mal dem gerecht würden, was unter ihrem Nick steht und Dinge, die nichts mit dem Thema zu tun haben, entfernen.

Zumal Dein Post eigentlich nichts weiter sagt als ich schon in meinem ersten Text hier drin und obendrein noch eine -ausgeschmückte- Wiederholung meines Hinweises an tw_24 bez. seltsamer Auslegung von Rassismus enthält. Ja, das hat viel mit der Selbstbeurteilung in Deiner Signatur zu tun, aber auch Arroganz braucht eine gewisse Grundlage.

Insofern bitte ich um Befleissigung zu einer anderen Tonart, denn ich habe zum Thema gepostet und nicht gesabbelt.
 
19. May 2005, 19:12   #21
Ben-99
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... Du hast aber den Hang, Eddy, oft die Dinge komplizierter zu machen als sie eigentlich sind. Und dann schreibst Du im Grunde noch mal das gleiche wie ich und behauptest am Ende dennoch keck, daß ich irgendwas nicht begriffen hätte.

Und die Behauptung, daß Ogino vor mir "katzbuckeln" würde, ist genauso albern, wenn man weiß, wie oft gerade er schon sein Mißfallen gegen Beiträge von mir ausgedrückt hat. Dieser hat ihm nun mal gefallen, beim nächsten könnte es aber schon wieder ganz anders sein. So what?

Und was tw_24 betrifft, der weiß ganz genau, was ich von seiner einseitigen Art halte, die Verbrechen, die auch Serben begangen haben, schönzureden. Und es wäre nett, wenn er auch in bezug auf den verbrecherischen Irak-Krieg die Amerikaner für ihr Gemetzel, das sie unter der Zivilbevölkerung angerichtet haben, genauso kritisieren würde. Fakt ist, daß westliche Großmacht-Staaten weder in Jugoslawien noch im Irak etwas zu suchen haben, weil es sich für angeblich "zivilisierte" demokratische Staaten nun mal nicht gehört, andere Länder zu überfallen, zu besetzen oder gar noch auszuplündern.

Und was den Vorwurf des "Linksfaschismus" betrifft, der hier schon wieder zwischen den Zeilen zu lesen ist, ein Modewort, das gern von Bellizisten in den Mund genommen wird, die in ihrer Kriegsgeilheit den christlich-schwarzbraunen Rechtsaußen-Parteien viel näher stehen, als sie ahnen oder zumindest zugeben würden: Natürlich ist es dummes Zeug, der traditionellen deutschen Linken einen "unheilvollen nationalen Weg in ihrem Denken zu bescheinigen". Sie setzen sich lediglich weiterhin dafür ein, daß man UNO-Beschlüsse nicht irgnoriert und sich auch sonst nicht in die Angelegenheiten souveräner Staaten einmischt. Genauso wie wir uns auch in Deutschland die Politik nicht aus dem Weißen Haus diktieren lassen.

Noch schlimmer sind die 150prozentigen Zwangsbeschützer wie Tante Edith, die immer und überall bösen "Antisemitismus" wittern. Dabei lernt heute schon jeder Psychologie-Student im ersten Semester, daß Menschen mit krankhaftem Helfer-Syndrom das ganze Theater eigentlich nur veranstalten, um nicht über ihre eigenen Unzulänglichkeiten nachdenken zu müssen. Wenn man so will, sind sie es selbst, die Hilfe noch am nötigsten hätten. Aber gerade davon wollen sie durch ihren völlig übertriebenen Einsatz für vermeintlich "hilfsbedürftige" andere Menschen ja gerade ablenken.

Die Juden haben in Deutschland jedenfalls nicht mehr zu befürchten als Muslime oder Mitglieder anderer hierzulande eher selteneren Glaubensgemeinschaften. Pogrom-Ausschreitungen wie 1938, als unsere braven Großeltern alle weggeschaut haben, wird es in Deutschland im Jahre 2005 nicht geben. Und wenn wirklich eine Synagoge oder ein von Ausländern bewohntes Haus angesteckt wird, kann man damit rechnen, daß Polizei und Staatsanwaltschaft hart durchgreifen werden.

Das war zwar nicht immer so. Aber als man in Rostock seelenruhig dabei zuschaute, wie beinahe eine vietnamesische Familie verbrannte, war das neue Einheitsdeutschland ja noch jung. Und inzwischen haben unsere "Brüder und Schwestern" in den neuen Ländern zumindest gelernt, daß es auch bei uns kräftig was auf die Finger gibt, wenn man sich nicht an die Gesetze hält.

Gruß Ben
 
22. May 2005, 06:55   #22
tw_24
 
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Regierungsamtlichen Rassismus meine ich durchaus diagnostizieren zu können, denn was Fischer und Anhang seit 1998 über 'die Serben' als Volk erzählten, knüpfte beinahe nahtlos da an, wo der Nationalszoialismus aufhörte. Hinzu kommt indes noch, daß man Auschwitz zum positiven Standort umdeutete, um in diesen Krieg zu ziehen. Auf der einen Seite stand da dann der gemeine Serbe, dem seine Bösartigkeit wohl mit den Genen vererbt wird, als Feinbild und auf der anderen Seite der Deutsche, der etwas aus der Vergangenheit gelernt hat, moralisch gegenüber anderen also einen gewissen 'Vorprung' hat.

Allerdings ist nicht ganz klar, was konkret auch wirklich bei diesem vermeintlichen Lernprozeß herauskam, weil man in dem einen Fall gar nicht genügend "humanitäre Katastrophen" entdecken konnte, im anderen aber, nämlich dem der wirklich faschistischen Diktatur im Irak, lieber die Waffen schweigen ließ. Vielleicht ist ja aber auch der Lernprozeß noch gar nicht abgeschlossen und besteht noch Hoffnung. Das Holocaust-Mahnmal könnte ein gutes Zeichen sein, andererseits ist es noch oder wieder üblich, Menschen als Ungeziefer zu bezeichnen.

Zugleich stellt das Mahnmal eine historische Zäsur dar, die es der deutschen Außenpolitik erlauben wird, Kriege - und zwar weltweit - zu führen. Seht her, wird man sagen, wir haben mit unserer Verghangenheit endgültig gebrochen, den nazi-deutsche Soldaten gibt es nicht mehr, sondern nur noch eine ganz 'normale' Armee, die gleichberechtigt neben anderen (oder auch im Alleingang) in die auszutragenden Schlachten geschickt werden wird, bei denen es auch um ganz simple wirtschaftliche Interessen gehen dürfte.

Freilich wird man das im Ernstfall nie so offen sagen, sondern bestimmt wieder irgendwelche Menschenrechte verteidigen wollen - und das wegen Auschwitz, denn gerade damit kennen eben Deutsche sich natürlich besser aus als andere, was sich ja schon bewährt hat. Den Irak-Krieg lehnte der Deutschen Kanzler ja mit den Worten ab, gerade in Deutschland wisse man, was Krieg bedeute. Warum man dies freilich ausgerechnet in Berlin besser wissen wollte als in Prag oder Warschau, wird wohl ewiglich ein Geheimis der gegenwärtigen Regierung bleiben.

Vermutlich sind - und schon bin ich wieder beim Rassismus angekommen - Polen und Tschechen einfach mal von Geburt an dümmer als Deutsche, wie ebenfalls Serben und Afghanen jeweils als Angehörige eines ethnischen Kollektivs weniger wertvoll sind als Iraker; für letztere vergoß jedenfalls Gerhard Schröder Krokodilstränen als sie noch gar keine "Kollateralschäden" waren, während er derlei Skrupel nicht hatte, als es Bomben regnen sollte auf Belgrad bzw. Kabul. Hinter derlei Ungleichbehandlung möglicher Opfer muß schon ein gewisser Rassismus stecken, andere Gründe dafür vermag jedenfalls ich nicht zu erkennen.

Das Problem besteht eben hauptsächlich in dieser verdammten Formulierung, gerade Deutsche wüßten wegen ihrer Vergangenheit was auch immer besser, wodurch ja schon eine Überheblichkeit zum Ausdruck kommt, die - wird es ganz zugespitzt formuliert - zur Frage führt, was Schröder und Anhang wohl erzählten, hätte es das Dritte Reich nicht gegeben, beinahe scheinen sie sogar stolz zu sein auf dessen Leistungen, ohne die sie keine Kriege führen oder ablehnen könnten, und dies geschah ja lustigerweise jeweils mit beinahe gleichen Formulierungen ...

MfG
tw_24
 
22. May 2005, 12:31   #23
Ben-99
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Zitat von tw_24

den nazi-deutsche Soldaten gibt es nicht mehr, sondern nur noch eine ganz 'normale' Armee, die gleichberechtigt neben anderen (oder auch im Alleingang) in die auszutragenden Schlachten geschickt werden wird, bei denen es auch um ganz simple wirtschaftliche Interessen gehen dürfte.

Freilich wird man das im Ernstfall nie so offen sagen, sondern bestimmt wieder irgendwelche Menschenrechte verteidigen wollen
... woran erinnert mich das nur? Gibt es da nicht auch eine Großmacht, die aus "ganz simplen wirtschaftlichen Interessen" andere Staaten überfällt und dabei stets behauptet, es würde ihr selbstverständlich nicht um Öl und andere Bodenschätze, sondern lediglich um "irgendwelche Menschenrechte" gehen?

Aber, wenn auf einem Krieg das Schild "USA" oder "Israel" draufsteht, ist das ja für Dich natürlich immer etwas ganz anderes ;-)

Gruß Ben
 
22. May 2005, 16:12   #24
tw_24
 
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Zitat von Ben-99
Aber, wenn auf einem Krieg das Schild "USA" oder "Israel" draufsteht, ist das ja für Dich natürlich immer etwas ganz anderes ;-)
Das würde ich doch nie zu behaupten wagen, allerhöchstens manchmal ;-). Was aber die deutsche KriegsAußenPolitik wesentlich von der anderer Staaten unterscheidet, ist, daß letztere nicht auf eine Vergangenheit verweisen können, welche sie nachgerade verpflichtet Kriege zu führen oder auch nicht, sie hatten eben kein identitätsstiftendes Auschwitz, aus dem sie etwas hätten lernen können.

Und da nun mit der Europäischen Verfassung nicht nur ein Aufrüstungsgebot für die EU-Staaten festgeschrieben wird, sondern auch noch mit der Einführung neuer Abstimmungsregeln, ist zu befürchten, daß es Deutschland tatsächlich im dritten Anlauf gelingt, zur (auch militärischen) Weltmacht aufzusteigen, was die Welt nicht friedlicher machen dürfte.

MfG
tw_24
 
4. June 2005, 13:51   #25
Ben-99
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Zitat von tw_24

BILD und SPIEGEL entdeckten denn auch prompt einen "Schlächter von Belgrad" (...) 'Die Serben' waren ausgemacht als Verkörperung des Bösen, als Nazis - Scharping: "Und ich sage bewußt Konzentrationslager." -, und trotzdem das alles erlogen war, predigen Fischer & Co. bis heute, daß 'der Serbe' an sich gefährlich ist.
... obwohl ich immer wieder betone, daß ich die 1999 von der SPD und den Grünen abgesegnete Bombardierung Belgrads für ein Verbrechen halte, wird der ehemalige serbische Führer Milosevic dadurch nicht automatisch zu einem Unschuldslamm.

Für Aufsehen hat jetzt ein Video gesorgt, das ein Belgrader Fernsehsender vor ein paar Tagen zur besten Sendezeit ausstrahlte und damit in den Familien der Opfer, vor allem aber auch der Täter, Bestürzung hervorrief. Im "Hamburger Abendblatt" ist dazu heute ein Artikel erscheinen, der auch noch 6 Jahre danach betroffen macht. Ich quote mal den ersten Teil daraus:


Zitat:
Srebrenica - das Video des Schreckens

Kriegsverbrechen: Erstmals belegen Filmaufnahmen, daß der Massenmord an bosnischen Muslimen 1995 von Serben begangen wurde. Die Ausstrahlung im TV führte zu ersten Festnahmen.


Von Josef Nyary

Hamburg - Die Hauptnachrichten des Belgrader TV-Senders B 92 beginnen mit einer Warnung: "Kinder und empfindliche Menschen sollten den Fernseher ausschalten oder das Programm wechseln", sagt der Moderator. Familienvater Branislav Medic schickt seine beiden jüngsten Töchter ins Schlafzimmer. Die Ehefrau und zwei ältere Töchter, 17 und 19, dürfen bleiben. Sie sehen Szenen von bestialischer Brutalität.

Die Hauptpersonen sind Kämpfer der paramilitärischen Einheit "Skorpione" mit serbischen Fahnen und Wappen auf den Baskenmützen. Ein orthodoxer Priester hat die Männer gesegnet. Jetzt zerren sie sechs Gefesselte aus einem Militär-Lkw, bosnische Muslime aus Srebrenica, die Gesichter von Prügeln geschwollen. "Was zitterst du denn so?" fragt einer der Bewaffneten höhnisch eins der Opfer. "Der hat sich in die Hose gemacht!" erklärt ein anderer "Skorpion".

Die Gefesselten werden gezwungen, auf eine Wiese zu kriechen. Einer ist wohl zu langsam, ein Serbe tritt ihm gegen den Kopf. Dann knallen Schüsse, die Opfer bleiben auf dem Bauch liegen. Ein Gefangener steht wie gelähmt; eine Salve in den Rücken streckt auch ihn nieder. "Die Batterie ist alle", hört man den Kameramann fluchen, der Film läuft aber weiter. Die letzten beiden Muslime müssen die Leichen auf einen Haufen legen, dann werden auch sie erschossen.

Die Mörder haben keine Angst vor Entdeckung, das Video zeigt ihre Gesichter. Einer von ihnen ist Branislav Medic, und der Sprecher nennt seinen Namen. Ehefrau und Töchter sind fassungslos. "Es ist schrecklich, ich werde wahnsinnig", ruft der Familienvater. Dann kommt die Polizei. Die ältere Tochter weint seither ununterbrochen. Frau Medic sagt: "Mein Mann hat nie über seine Kriegserlebnisse geredet. Ich mag nicht über den Krieg nachdenken, es ist alles Vergangenheit."

Jetzt steht diese Vergangenheit wieder auf: Der Videofilm ist über jeden Verdacht der Fälschung erhaben, er wurde erst ein paar Stunden zuvor im Prozeß gegen den damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic vor dem Uno-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gezeigt. Jetzt führt das erschütternde Dokument im Fernsehen der serbischen Bevölkerung erstmals unwiderlegbar vor Augen, daß Serben in den Gemetzeln der 90er Jahre auf dem Balkan nicht etwa nur Opfer oder tapfere Landesverteidiger, sondern Massenmörder waren.

Die Welt außerhalb Serbiens weiß das schon lange. Milosevic selbst hatte das Blutbad vorbereitet, als er 1989 auf dem historischen Amselfeld im Kosovo die Parole ausgab: "Serbien ist überall, wo Serben leben!" Als mit dem Wind des Wandels im Ostblock erst die Slowenen, dann auch Kroaten, Bosnier, Mazedonier und Albaner dem serbisch dominierten Jugoslawien den Rücken kehrten, schickte er die Armee.
Hier könnt Ihr den Artikel zu Ende lesen:

http://www.abendblatt.de/daten/2005/06/04/442935.html

Gruß Ben
 
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