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26. August 2002, 14:42   #1
Pumawoman
 
Benutzerbild von Pumawoman
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
Rettung des Regenwaldes

Hallo, Leute, Sicher habt Ihr euch gewundert, dass ich so lange nichts
habe von mir hören
lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig beschlossen,
mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.
Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu
entnehmen war, dass die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses
Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben:
Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1 qm Urwald retten.
In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss ich, auch meinen
Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.
Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
beschäftigt war kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend
geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche
Erfahrung wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf
völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement
für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte
nicht verstehen, dass man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur
nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht.
Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muss, für die
Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich tief
in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute hätte ich
wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.
Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals
austrocknen.
Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als
Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in der
Hand, die sie demonstrativ leerten.
Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald, dass
einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kon-tinente
beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem
Kiosk! Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die
von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen,
prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die
mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, dass sich einige beim
Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem
Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, dass der Schutz und die Rettung
der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange stehen schmerzten meine
Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in
ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer grössere Mühen beim
Aus-sprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem
Grund beschloss ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf die
Suche nach weiteren Mitstreitern.
In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder
fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden und
arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen.
Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand nahm
und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und orderte
die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen Gäste
darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die Sahara,
die Wüste Gobi und den Rhein-gau wieder aufzuforsten und somit auch den
Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts
anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.
Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die Kneipe
verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht verschwommen
zwar, aber dafür sah, nein fühlt ich, dass sich unsere gute Mutter Erde
drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher
ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine Erfahrung!
Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloss, einen
Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die
vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen als
ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn standen
mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mussten von meinem
Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von
Vorkontrollen bei Demonstra-tionen hatte ich ja bereits gehört, war aber
dennoch verwundert, wie schnell sich das ´rumgesprochen hatte.
Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloss ich
mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im nachhinein
darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare Aktion, eher ein Zwang
meines Unterbewusst-seins. Ich saß und mein Körper weigerte sich, wieder
aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie Sitzblockierern in
Brockdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich wurde durch die Polizisten
weggetragen. Auch sie wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich
sie immer wieder darüber aufklärte.
Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger Mensch. Er
hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und
erklärte mir dann, dass er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er
bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen
verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde amtlich
festgehalten und der Nachwelt erhalten!
Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.
Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen
hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle
meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir
fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein
Flug-blatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich dann
nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar Pflänzchen
und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:

Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
die letzte Tankstelle
geschlossen,
das letzte Auto stillgelegt,
die letzte Autobahn
begrünt ist,
werdet Ihr feststellen, dass Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt noch mal 'n
bisschen Wald retten.


 
26. August 2002, 16:26   #2
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Verkauft Greenpeace überhaupt Bier?
 
26. August 2002, 18:20   #3
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Schmeckt Krombacherbier überhaupt??
 
26. August 2002, 20:27   #4
Silentvoice
 
Benutzerbild von Silentvoice
 
Registriert seit: June 2001
Ort: bei Bonn
Beiträge: 935
nein...
 
26. August 2002, 21:15   #5
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Dann wollen sie also ein bisschen Bier verkaufen, wenn sie Regenwald retten?? Wer's nötig hat...
 
26. August 2002, 22:12   #6
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Maggi
Schmeckt Krombacherbier überhaupt??
Ja,denn auch ich rettete den Regenwald.
 
26. August 2002, 22:32   #7
zeus2212
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 4.800
macht mal alle
wenn dann der regenwald gerettet ist laufen nur noch alkoholiker durch die gegend,
 
26. August 2002, 22:49   #8
peter2810
 
Benutzerbild von peter2810
 
Registriert seit: December 2001
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 525
Hallo erst mal

Ich rette das Sauerland, ist nicht weit von mir, genemige mir ein Veltins, oder auch zwei, oder auch ....
 
26. August 2002, 23:05   #9
zeus2212
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 4.800
genau peter man muß ja auch an die heimischen wälder denken.
 
Antwort

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regenwaldes, rettung




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