22. June 2003, 15:17 | #1 |
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Staatlich verordnete Armut?
Wenn die Regierungserklärung des Kanzlers Schröder vom 14.03.03 umgesetzt wird, dann wird Deutschland nicht den Weg aus der Krise schaffen. Wer hätte gedacht das ausgerechnet von den Sozialdemokraten der Sozialstaat zu Grabe getragen wird.
Die Veränderungen und ihre Folgen. Arbeitslosengeld statt 36 Monate nur noch 12 Monate für Arbeitslose unter 55 Jahre Arbeitslosengeld statt 36 Monate nur noch 18 Monate für Arbeitslose über 55 Jahre Arbeitslosengeld nur noch in Höhe der Sozialhilfe, und nur noch für Arbeitsfähige Sozialhilfe nur noch für Arbeitsunfähige Es wird den Betroffenen schwer zu vermitteln sein das ausgerechnet sie, die bereits mit ihrem Arbeitsplatzverlust bestraft wurden, nun auch noch den Staatshaushalt sanieren sollen. Wer unter den neuen Bedingungen seine Arbeit verliert und zu denen gehört, die auf dem Arbeitsmarkt eher schlechte Chancen haben, wird sich darauf einstellen können alles zu verlieren, für das er, je nach Alter, vielleicht sein halbes Leben gearbeitet hat. Da wird in Zukunft das Auto verkauft werden müssen, die Wohnung gewechselt, weil die Miete nicht mehr zu bezahlen ist. Einige werden ihr Eigenheim verlieren. Viele werden ihre Kredite nicht mehr tilgen können und so erst überschuldet und dann verarmt sein. Und es kann dann jeden schneller treffen, als bisher gedacht. Wie würde ein Mensch reagieren, wenn er z.B. mit 40 alles auf diesem Wege verliert ? Wäre er etwa hoch motiviert sich um neue Arbeit zu bemühen ? Würde er es kaum abwarten können alles wieder aufzubauen, mit der Gewissheit im Hinterkopf, das er schon in ein paar Jahren wieder alles verlieren könnte ? Ich denke nicht. Viele werden sich einfach aufgeben. Und noch einen Nebeneffekt wird es geben. Die Schwarzarbeit wird steigen, und zwar nicht unerheblich. Denn niemand kann seine Wohnung und/oder sein Auto halten, wenn er Arbeitslosenhilfe auf dem Niveau der Sozialhilfe bezieht. Wer bestimmt dann eigentlich wer warum nicht mehr arbeitsfähig ist ? Wenn das z.B. das Arbeitsamt entscheidet, werden sich die Kommunen wundern was in Zukunft alles beim Sozialamt landen wird. Denn es handelt sich ja bekanntermaßen um zwei unterschiedliche Kassen. Die Arbeitslosen bekommen Geld vom Bund, die Sozialhilfeempfänger von den Kommunen. Sozialhilfeempfänger tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht auf, also hat das Arbeitsamt zwei gute Gründe so viel Arbeitslose wie möglich als arbeitsunfähig auszusortieren. Der Bund spart Geld und die Arbeitslosenzahlen „sinken“. Das die Regierung, und auch die Opposition, nicht die Folgen erkennt, nicht einmal merkt das dieses Konzept kontra produktiv ist, das ist eigentlich das fatale an der Sache. Es wird die Kaufkraft noch mehr geschwächt und die Gesellschaft noch mehr verunsichert. Die Folge wird sein das die Menschen ihr Geld nun noch mehr zusammenhalten da sie ja damit rechnen müssen die nächsten Opfer zu sein. Nun ist es natürlich leicht diese „Politik“ zu kritisieren, aber man kann es besser machen, und ich sage auch wie. Das Arbeitsgeld einheitlich auf 36 Monate beschränken, die Arbeitslosenhilfe einheitlich festlegen, und zwar ausgehend von der Sozialhilfe um 50 % anheben. Weiterhin die Sozialhilfe aus Bundesmitteln finanzieren, damit nicht auf Kosten der Arbeitslosen Verschiebungen stattfinden. Durch gezielte Qualifikation muß den Arbeitslosen die Chance gegeben werden am Arbeitsmarkt wieder Tritt zu fassen. Drohungen und Einschüchterungen helfen niemanden, im Gegenteil, sie treiben die Menschen in die Illegalität. Nun werden viele fragen wie man das finanzieren soll. Ich will nicht schon wieder damit anfangen das die Unfähigkeit von Verwaltungskräften dazu führt das jedes Jahr um die 40 Milliarden Euro verpulvert werden, auch wenn hier wirklich dringender Handlungsbedarf angesagt wäre. Finanzieren ließe es sich ganz ohne Probleme durch die Streichung zahlloser Subventionen und Steuererleichterungen, die unsinnig sind und die falschen Unternehmen fördert. Hier sei nur die „Filmförderung“ als winzige Beispiel genannt. Es muß eben mal denen vors Schienbein getreten werden, die ihre Gewinne maximieren, trotzdem immer mehr Personal entlassen und am lautesten jammern. Wir gehen also düsteren Zeiten entgegen. In Zukunft werden Gerichtsvollzieher, Inkassodienste, Schuldnerberater, Anwälte und Richter noch mehr zu tun bekommen. Arbeitsplätze wird das freilich nicht bringen. Bleibt abzuwarten was nach Schröder vom Sozialstaat übrig bleibt. Viele werden sagen das die Union das sicher besser gemacht hätte. Ich verweise da nur auf Stoiber, dem das noch nicht weit genug geht. Er würde sogar die Sozialhilfe auf 75 % kürzen, einem Niveau, das keinem mehr ermöglichen würde am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Es wären dann nur noch ca. 220 Euro im Monat, die einem Sozialhilfeempfänger zuständen, wobei die Miete bereits bezahlt wäre, mehr aber nicht. Für eine dreiköpfige Familie gäbe es für einen Monat ganze 750 Euro, inkl. Kindergeld. Egal welche Partei die Regierung stellt, es wird nur bei den Schwachen gespart. Es ist leicht denen etwas zu nehmen, die keine Lobby haben. Aber mit dieser Politik wird das Heer der Arbeitslosen immer größer. Der Tag wird kommen, wo die Arbeitslosen das Zünglein an der Wahlwaage sein werden. Erst dann wird sich wohl etwas ändern. Aber dann dürfte es bereits zu spät sein. |
22. June 2003, 21:05 | #2 | |
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Zitat:
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Deutschland so arm dran ist, dass solche "Hals,- und Beinbruch-Reformen" echt notwendig sind. Ich denke, so langsam verstehe ich, warum bei euch alle so derartig gegen den Schröder schreien. Kleine Frage am Schluß: Hätte Stoiber besser gehandelt? |
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22. June 2003, 21:16 | #3 |
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Du sagst es. Der Witz ist das durch die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, sowie der Verkürzung der Laufzeiten 4 Milliarden Euro eingespart werden.
Genau dieser Betrag wird aber auch in Zukunft in den Steiereinnahmen fehlen. Denn dieser Betrag wird bei der Absenkung des Spitzensteuersatzes den Besserverdienenden geschenkt. Verrückte Welt. Stoiber ? Der hätte noch einige Sparideen mehr gehabt. |
22. June 2003, 23:14 | #4 | |
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Zitat:
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23. June 2003, 06:56 | #5 | ||
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Zitat:
Genau das ist es, was mich an Politik immer so wütend macht. Man muss sich letztlich immer mit dem Argument selbst beruhigen: Naja, ist ja alles nicht so toll und dann entscheide ich mich für die möglichst beste Lösung. Ich weiss, dass es als Politiker sicher auch nicht leicht ist, die Grätsche zwischen Staatsinteressen und Bürgerinteressen gekonnt zu nehmen. Aber alleine schon der Umstand, DASS das so kollidiert mitunter ist doch eigentlich absurd. Ich kann gucken soviel ich will: Ich finde keine Partei, die nach meinem Verständnis in der Lage ist, politische Interessen mit denen der Bürger gerecht zu vereinbaren. Naja, aber vielleicht sollte ich mich aus so Diskussionen einfach raushalten - von Politik habe ich nämlich zugegebenermaßen nicht so superviel Plan. Aber ich seh halt mein alltägliches Leben und das meiner Bekannten und wie sich politsch orientierte Entscheidungen darin auswirken. |
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23. June 2003, 11:14 | #6 |
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16 Jahre lang wurde von diesem Meineidbauer und seiner Bande,die Kassen leergeräumt,davon wurde alleine zwanzigmal in die Rentenkasse gegriffen und vertuscht und betrogen bis zum geht nicht mehr.Dazu wurden in der Wahlnacht,nach bester Stasimanier,alle Festplatten gelöscht und sämtlich Akten vernichtet,weshalb ich mir gut vorstellen kann,daß da mit der Zeit immer neue Löcher auftauchen,die erst so nach und nach entdeckt werden und auch noch finanziert werden müßen.Ein anständiger Haushalt ist unter diesen Bedingungen nicht möglich.
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23. June 2003, 15:59 | #7 |
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ich :
Mal abgesehen davon das die Aktenvernichtung lt. Untersuchung nicht stattgefunden hat (was ich bezeifeln darf), gebe ich dir recht. Zumal Kohl ja offenbar auch noch käuflich war. Die Vernichtung des Sozialstaats steht vor der Tür. Egal welche Regierung auch immer von den Parteien gestelt wird, sie wird diese Politik fortsetzen. Denn an die Großverdiener und Unternehmer, die stöhnen das es ihnen so schlecht geht, aber einen Rekordgewinn nach dem anderen melden, traut sich keiner ran. Arbeitslose und Geringverdiener haben eben keine Lobby.... |
23. June 2003, 16:43 | #8 |
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Was wir brauchen ist eine grundlegende Reform unserer Ausländer- und Auslandspolitik, aber da tun sich deutsche Politiker ja bekanntlich schwer.
Nun will ich gar nicht darauf eingehen, wie unser Sozialsystem von unseren ausländischen Mitbürgern gnadenlos ausgenutzt wird. Statt dessen frage ich mich, ob es sich unser Staat noch leisten kann, Milliarden an Fördermitteln, Krediten u.ä. in's Ausland zu pumpen. Imo verhält sich da der deutsche Staat wie ein Kaufmann, der aus seinem Laden gerannt kommt und einem Passanten 100 Euro in die Hand drückt, nur damit der für 80 Euro in seinem Laden kauft. Ferner frage ich mich, wann es hier in .de knallt. Wie sagt ein Sprichwort? "Einem nackten Mann kann man nicht mehr in die Taschen greifen." Also werden Einsparungen nur noch über Kürzungen aller Art funktionieren. Wirklich? Wie soll denn ein Familienvater, der jetzt schon nicht mehr weiß, wie er seine Familie über die Runden bringen soll, künftig Zahnersatz und andere Leistungen, die noch aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen verschwinden werden, bezahlen? Nein. Das Volk ist die Macht und das sollten unsere Volksvertreter endlich mal erkennen. WIR arbeiten für den Staat, WIR konsumieren für den Staat. Großunternehmen dagegen versuchen permanent, noch mehr aus dem Staat herauszupressen. Das muß(!) aufhören und hier ist der Staat gefordert, Tabus zu brechen: nämlich die, die die Großindustrie betreffen. Dann soll doch Siemens, BMW, Thyssen-Krupp, Mannesmann und weitere mit Standortverlagerungen drohen, die Abermillionen, sogar Milliarden kosten würden. Oups! Woher kommt dieses Geld, wo es den Großunternehmen doch so schlecht geht, daß sie Arbeitsplätze abbauen müssen? Unser Staat sollte aufhören, sich -von wem auch immer- erpressen zu lassen. |
23. June 2003, 18:24 | #9 |
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Wie läßt sich denn "der Staat" erpressen ? Es ist nicht Aufgabe des Staates, Arbeitsplätze zu schaffen. Nochmal : Es ist nicht Aufgabe des Staates, Arbeitsplätze zu schaffen. Der Staat ist eben keine Versorgungsanstalt, wie es manchem vorschwebt. Das funktioniert nicht, siehe Geschichte des ersten deutschen Arbeiter und Bauernstaates. Die ökonomischen Schwierigkeiten Ostdeutschlands sind nicht durch die Wiedervereinigung enstanden, sondern die Wiedervereinigung ist wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der DDR zustande gekommen. Der ganze Schlamassel ist eben nicht Folge des Mauerfalls, sondern Ursache. Und die Ursachen lagen in der Mißwirtschaft eben solcher Experten die zwar Gerechtigkeit und Menschlichkeit auf ihre Fahnen schreiebn, aber von der Ökonomie keine Ahnung hatten. Folge: Pleite, der ganze Staat pleite und ruiniert auf Jahrzehnte. Und wenn ich lese, daß es unter den mehr als 4 MIO Erwerbslosen keine gibt, die Spargelstechen oder Erdbeeren pflücken wollen, sondern statt dessen lieber spazieren gehen oder Fernsehen, weiss eigentlich jeder, daß hier nicht alles in Ordnung ist. Wenn in Baden Württemberg Krankenschwestern fehlen und eine ausgebildete, ledige Krankenschwester aus Brandenburg diese, ihr angebotene Stelle nicht annimmt "ne, will ich nicht, da sind meine Freunde und Bekannte ja nicht" dann kann sie das gerne machen, aber nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Das ganze Gehabe mit den angemessenen Stellen. Der Herr Dipl.Ing. will aber keine Stelle als Meister im Betrieb und die Frau Handelskauffrau geht nicht als Schreibkraft. Mahlzeit - armes Deutschland.
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23. June 2003, 19:18 | #10 |
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Viele Dinge sind hier geschrieben worden, zu einigen möchte ich was sagen.
"Arbeitslosengeld nur noch für Arbeitsfähige!" Halte ich für richtig. Denn es bekommen jede Menge arbeitsunfähig Erkrankter Arbeitslosengeld, obwohl sie nicht oder nie wieder arbeiten können. Ein Arbeitsamt kann nicht entscheiden, ob jemand arbeitsunfähig ist, oder nicht. Das wird in Zukunft genauso sein wie heute. Die medizinischen Dienste der Arbeitsämter oder der Krankenkassen stellen das fest. Es wird soviel qualifiziert, geschult, unterrichtet, dass es Milliarden verschlingt. Was nutzt es, wenn keine Arbeitsplätze da sind. Es fehlen nunmal effektiv 2 bis 3 Millionen Stellen. Da kann man den Leuten beibringen was immer man will, es nutzt nichts. Ich sehe nicht, dass die Mehrheit der ausländischen Bürger unser Sozialsystem gnadenlos ausnutzt. Es gibt sie zweifellos, aber die gibt es unter den Deutschen auch. Und nicht nur "auch", sondern meiner Meinung nach, wesentlich mehr. Insbesondere tun sich da unsere ehemals russischen Mitbürger hervor, die ja nun Deutsche sind. Absolute Zustimmung zu binozap's Aussagen. |
23. June 2003, 23:19 | #11 | |
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Zitat:
Ist ja äußerst interessant. Es sind mal wieder die Ausländer schuld an der ganzen Mißwirtschaft. Und Morgen? Die Juden? |
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24. June 2003, 07:23 | #12 |
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Naja, unter den ausländischen Sozialhilfeempfängern (wie auch unter den deutschen) gibt es genug, die unser Sozialsystem bis zum Excess schröpfen.
Meiner Meinung kann man das aber nicht den Leuten vorwerfen, schließlich nutzt jeder doch seine Möglichkeiten, oder? Das ist der Fehler im System. Warum geht denn der Herr Dipl.-Ing. nicht Erdbeeren pflücken? Weil es sich nicht lohnt. Warum sollte er frühmorgens aufstehen, wenn er ohne Einsparungen befürchten zu müssen in der Pofe liegen bleiben kann? Arbeiten lohnt sich doch in gewissen Berufszweigen gar nicht. Es kann nicht sein, dass z. B. eine Floristin, Frisörin, Verkäuferin sich bei ihren Arbeitszeiten auf deutsch gesagt den Arsch aufreist, und unterm Strich kommt genauso viel bei rum, wie bei Ihrer Nachbarin, die bis Mittags im vom Sozialamt finanzierten Bett in der vom Wohnungsgeld bezahlten Wohnung liegt, und abends in der Kneipe nebenan noch ein bisschen schwarz kellnert. Warum bekommen denn z. B. Fleischer keinen Nachwuchs mehr? Im Übrigen schließe ich mich tendenziell 8balls Ausführungen an. |
24. June 2003, 07:46 | #13 | |
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Ich möchte mal einen Satz von Binozap aufgreifen:
Zitat:
Und ob Sozialhilfeempfänger in ihrer Masse den Staat tatsächlich ausnutzen, darf doch wohl stark bezweifelt werden. Die Einnahmen des Staates liessen sich mit einer konsequenteren Verfolgung von Steuerhinterziehung und der Bekämpfung von Schwarzarbeit bei weitem effizienter erhöhen. Die tatsächliche NassauerMentalität wurde doch eigentlich unter Kohl realisiert. Fast 100 % der ABM-Massnahmen haben nämlich NICHT zu festen Arbeitsstellen geführt, sondern im Gegenteil, sie haben Arbeitsstellen gekostet. Ein Beispiel: Eine Kommune, die ihre Grünanlagen durch eine eigens dafür gegründete kommuneneigene Firma mit ABM-Kräften pflegen lässt, treibt die örtlichen Landschaftsgärtner schlicht in den Ruin. Jedenfalls ist dieses gesamte Sparpaket eigentlich eine Mogelpackung. Denn es wird damit kein einziger Arbeitsplatz geschaffen, im Gegenteil, es wird Arbeitsplätze vernichten. Allerdings werden die Ausgaben des Staates vordergründig gesenkt, was allerdings auch nötig ist, um das zu erwartende MEHR an Arbeitslosen auch noch bezahlen zu können. Die Steuerentlastungen für ohnehin Besserverdienende führen einfach nicht zu einer Nachfragesteigerung im Inland. Von einem Boom bei den Finanzberatern vielleicht mal abgesehen. Und dass in Deutschland zuviel Steuern bezahlt würden im internationalen Vergleich ist ebenfalls ein Märchen, das wohl nicht totzukriegen ist. Solange unser Steuersystem derart komplilziert bleibt, bietet es jedem Lobbyisten die Möglichkeit, es demagogisch auszuschlachten. |
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24. June 2003, 08:14 | #14 |
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Jupp,
dein Beispiel für Mobilität ist ziemlich extrem. Aber warum soll z. B. ein Brandenburger nicht in BW Fleischer lernen? Dass das Sozialsystem nicht stark ausgenutzt wird, möchte ich bezweifeln. Warum gibts wohl in allen Großstädten Personal, welches Hausbesuche bei Antragsstellern macht. Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit muss ebenfalls bekämpft werden. Aber in erster Linie muss man doch die Ursachen bekämpfen! |
24. June 2003, 17:07 | #15 |
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Man kann nicht,sondern muss das Beispiel mit dem Dipl.Ing.mal von dieser Seite sehen.
Der Mann und seine Familie haben feste Kosten,die aus der Miete und eventuell auch aus Kreditverpflichtungen bestehen. Von seinem Gehalt als Ing. bekommt er einen Anteil X als Arbeitslosengeld,von dem er noch in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Bekommt er nun anstatt 3000€ nur noch 1000€,weil ne Bootsaufsicht mit 1000€ schon Spitze bezahlt ist,,kann er nur noch unter einer Brücke pennen oder in einem Pennerübernachtungsheim. Ich finde,dass dies unüberlegt herausgegröllte Stammtischparolen sind und wünsche dieser grölender Zunft an Bildzeitungsleser und Stammtischbesucher,dass sie mal das ganze Ausmaß dessen kennen lernen,was sie hier fordern. |
24. June 2003, 20:20 | #16 | |
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@ich Zu den angeblichen "Forderungen" : Wenn Du ich oben mal lesen würdest- es geht darum, dass auch ein Dipl.-Ing eine Stelle als Meister in einem Betrieb annimmt, zum Beispiel. Und das halte ich für angemessen. Wenn Du ich genau oben liest, wirst Du ich auch bemerken, dass ich die Krankenschwester als "ledig" beschrieben habe.
Niemand erwartet, das ein arbeitsloser Zahnarzt - gibts sowas überhaupt ? - Müllmann wird. Am Ende aber, wenns ganz dicke kommt, wird er den Job freiwillig nehmen müssen, oder soll eine entsprechende "angemessene" Stütze bis an das Lebensende gezahlt werden ? Mir scheint, die Gemeinde teilt sich im wesentlichen in diejenigen, die Anspruchsdenken vertreten: "Ich muß ja versorgt werden" und den Rest, der das für die anderen bezahlt und dazu keine rechte Lust mehr verspürt. @nightmoves Zitat:
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24. June 2003, 21:56 | #17 |
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Mit dem Bootsverleih und dem Ing.habe ich ein Bsp.aufgegriffen, was aber im Sinn repräsentativ ist. Auch der "Abstieg" zum Meister ist mit einem geringeren Lohn verknüpft und bei einer Entlassung gibt es dann nur noch vom Meistergehalt Arbeitslosengeld. Dann geht es schon ans Eingemachte und Volksvermögen wird vernichtet. Angesichts dieser Gefahren ist zurzeit auch niemand bereit, mehr auszugeben als unbedingt nötig.
Wenn der Ing.die Meisterstelle annimmt, fehlt diese Stelle einem Meister. Soll der dann als Geselle oder Lehrling arbeiten? Zur Stütze sei gesagt, dass zu der Höhe des Satzes, jährlich der Einkaufspreis eines "Warenkorbes" herangezogen wird, in dem sich immer dieselben Waren befinden. Je nach gestiegenen Lebenskosten steigt dann auch die Stütze. Liegt die dann höher als der Lohn einer Floristin oder irgendeinem anderen Beruf, so liegt es bestimmt nicht an der Stütze, sondern an der miserablen und ausbeuterischen Lohngestaltung des Arbeitgebers. Ich wollte meinen Lebensunterhalt nicht von der Stütze bestreiten. |
24. June 2003, 22:26 | #18 |
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@binozap
mit derselben Begründung mit der Du für die Senkung der "Stütze" bist, könntest Du letztlich auch für die Abschaffung der Krankenkassen sein. Denn von Solidarität hat dieser Satz keine Spur. Wir alle sind wohl gegen den Missbrauch von Sozialleistungen. Nur muss es auch Missbrauch sein. Solange man sich auf der Grundlage geltender Gesetze befindet, kann ja wohl von Missbrauch nicht die Rede sein. Nochmal was zur Mobilität. Ich bin ja grundsätzlich dafür. Als es in den 60er Jahren im Ruhrgebiet brummte waren die Gastarbeiter so mobil, dass sie in Scharen aus Italien und der Türkei zu uns kamen. Warum also keine Mobilität von uns selbst erwarten? Aber jetzt kommt das grosse ABER: Der Fall oben ist nicht an den Haaren herbeigezogen sondern den hab ich im Fernsehen gesehen. Ich meine im MDR. Mir will es einfach nicht in den Kopf, dass in einer Region wie Rostock, die ja selbst Arbeitslose genug hat, niemanden geben sollte, der diese Saisonarbeit annimmt. Warum muss dann unbedingt jemand aus Dresden aushelfen??? Genau auf diese Art und weise werden Kosten produziert, die total unnötig sind. Wenn ein Dip.-Ing als Betriebsmeister seinen Lebensunterhalt verdienen kann, ist eigentlich nichts dagegen zu sagen. Doch solche Willkürakte, wie ich sie oben beschrieben habe, müssen nun wirklich nicht sein. ------schnipp------- Üerhaupt Saisonarbeit, wenn ich höre, dass Winzer und Gurkenbauer überhaupt nicht mehr ohne Polen auskommen, gerate ich in die Nähe eines Blutsturzes. Mir ist nämlich nicht erinnerlich, dass es jemals eine Gewürzgurkenknappheit gegeben hätte - auch nicht in der Zeit vor dem Fall der Mauer. Das einzige was passieren würde ist, dass ein Glas Gurken eben 10 Cent teurer würde. Das war es dann auch schon. Dafür müssten aber nicht die Gurkenernter mit einem Stundenlohn zufrieden sein, mit dem man allenfalls in Polen ein paar Monate überleben kann, aber auch nur, wenn man während der Arbeitszeit hier in Wohnwagen hausiert. Sowas macht einfach nur miese Stimmung und bringt Leute in Verruf, die sehr wohl arbeiten wollen, aber sich, wie wir alle eben dem Standard dieses Landes angepasst haben. Nur die Gurkenbauern - die haben sich nicht angepasst, sondern schieben die Verantwortung für mieseste Bezahlung, absolut keine soziale Sicherheit und unmöglichste Arbeitsbedingungen eben den Arbeitslosen in die Schuhe, die sich eh nicht wehren können. Aber das Ganze hat System denn nur wenn die "teureren" Arbeiter aus dem eigenen Land schlecht gemacht werden, steigt die Bereitschaft dieser Gesellschaft, den Bauern die Billigtagelöhner zu erlauben. Auf die 10 Cent mehr für ein Glas Gurken soll es mir jedenfalls nicht ankommen. |
24. June 2003, 22:35 | #19 | |
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25. June 2003, 16:12 | #20 | |
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Zitat:
Wurde zum glück nicht ausgesteuert sonder konnte in anpassug gehen, da ich das alter dazu hatte. |
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25. June 2003, 17:18 | #21 | |
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Mag sein, daß es regional bedingt ist, doch hier im Ruhrgebiet vergeht keine Woche, wo nicht in den Medien darüber berichtet wird, daß sich Ausländer von mehreren Sozialämtern das Geld zieht. Einige Monate hatte ich mit Rumänen aus der Gruppe der Sinti zu tun. "Nix vastehn - kein Papier - habe Hunger" Wo aber auch immer man sie antraf und es um etwas ging, zogen sie plötzlich bündelweise Hunderter und Fünziger aus der Tasche. Und wenn sie wieder eine Quelle ausgemacht hatten, wo es was zu holen gab, dann konnten die "Nix verstehen" plötzlich perfekt deutsch und füllten die entsprechenden Anträge aus. Asylanten: nur einem geringen Teil der Antragsteller wird tatsächlich Asyl gewährt. Der Rest weiß von vorne herein, daß sein Antrag über kurz oder lang -meistens lang- abgelehnt wird. Doch die Zeit, die sie in .de verbringen, reicht, um sich eine neue Kauleiste, eine künstliche Hüfte ö.ä. auf Staatskosten verpassen zu lassen. Gesundheitswesen: während sich unsere Regierung -welche auch immer- über Geburtenrückgänge die Haare rauft, kommen ausländische Mitbürger meistens mit mehreren Kindern daher. Daher finde ich die Überlegung gut, daß die Mitversicherung von Familienmitgliedern auch auf den Prüfstand soll. Doch nicht nur "die Ausländer" tragen zur Misere bei. Der "Aufbau Ost" verschlang und verschlingt Milliarden um Millarden. Mittlerweile so viel, daß gewisse Gruppen in dieser wirtschaftlich extrem schwierigen Situation in der Lage sind, für weniger Arbeitszeit zu streiken. Für Leute dieses Denkens habe ich kein Verständnis und auch keine Solidarität übrig. Wozu zahle ich dann eigentlich noch den Solidaritätszuschlag? |
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25. June 2003, 20:37 | #22 |
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Ich finde es gefährlich eine Diskussion zu diesem Thema in Richtung Ausländer abzuschiessen. Es mag für den ein oder anderen ein schwieriges Thema sein - aber ich würde mir wünschen, dass das jetzt nicht Schwerpunkt der Diskussion wird.
Erstrangig geht es wohl eher darum, welche Grundlagen der Staat vorgibt. Das die ausgenutzt werden - sowohl von Deutschen als auch von Ausländern ist wohl so. |
25. June 2003, 21:29 | #23 | |
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Doch könnte es sein, daß deutsche Behörden gegen Ausländer nicht so rigoros vorgehen wie gegen Deutsche, um nicht als ausländerfeindlich darzustehen? |
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26. June 2003, 15:49 | #24 | ||
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Ich finde nach lesen aller Beiträge, dass sich hier viel zu viele auf einen stattlich geförderten Topf verlassen! Leider auch mit Argwohn auf Fremde oder Gäste blicken, die wir noch vor 40 Jahren Händeringend nach Deutschland baten. Aus angst, sie könnten den letzten Rest in den Töpfen nun auch noch verbraten?
Sicher haben wir ein Problem mit der Übervölkerung Nichtdeutscher! Aber als Mitglied der EG sind diese Menschen meisst zu Recht im Lande. Die, welche sich hier aufhalten und nicht zu einem EG Staat gehören, können nur nach Prüfung und Freigabe hier sein. Die Menge derer, die sich schwarz aus irgendwelchen Töpfen bedienen, wird es immer geben. Allerdings sind sie nicht die Verursacher ! Wenn überhaupt, dann Nutznießer. Ausserdem ist diese menge Menschen so verschwindend gering im Vergleich derer, die sich legitim aus den Töpfen bedienen, dass sie nicht als die Schuldigen bezeichnet werden können. Zitat:
Zitat:
Warum soll denn bitte ständig der Staat dafür aufkommen, dass gewisse Menschen über ihren Verhältnissen leben? Wenn Deine Versicherung die Beiträge erhöht, oder die Selbstbeteiligung hochzieht, dann hast Du immer die Möglichkeit, Dich über eine Zusatzversicherung dafür abzusichern. Und wenn Dir in Deinen Lebensumständen das Geld nicht reicht, dann musst Du eben mehr tun! Ganz einfach! |
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26. June 2003, 16:45 | #25 | |
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Zitat:
Und wenn, dann warten die Anbieter von Aushilfjobs o.ä. sicherlich nicht auf einen von der Arbeit Kommenden, der nach 2-3 Stunden hundemüde ist. Schon gar nicht auf einen, der Wechselschicht fährt und nur alle drei Wochen zusätzlich arbeiten kann. Da stellt sich dann auch die Frage, wenn Doppeljobs funktionieren würden, wie lange es Physe und Organismus mitmachen; wie überdurchschnittlich die Krankenkassen gegenüber "normal" arbeitenden Gleichaltrigen in Anspruch genommen werden. Nein, einer, der arbeitslos geworden ist, lebt danach sicherlich nicht über seine Verhältnisse. Und einer, der die eine oder andere Nullrunde hinter sich hat, dem real auf Grund von Steuer- und sonstigen Erhöhungen Geld fehlt, dem reicht das Geld nicht für SEINE Lebensumstände, sondern um Lebensumstände, die man ihm auf's Auge gedrückt hat und gegen die er sich nicht wehren kann. |
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