[Irata]

Nein, ich nehme solches Geschreibsel nicht ernst. Btw, warum hast Du dich nicht um ihn gekümmert?

Was willst Du denn in solchen Fällen machen? Die IP filtern, die nächste Polizeidienststelle anrufen und durch den Provider eine Standortbestimmung machen lassen, um den Nutzer das Seelsorgekommando ins Haus zu schicken? Wahrscheinlich wäre genau das der richtige Weg. Wenn das Schule machen würde, so dürfte sich das Suizid-Geschreibsel im Internet auf ein Minimum reduzieren.

Nochmal, Foren sind nicht die richtige Anlaufstelle für Selbstmörder.

[Ben-99]

... das ist kein Thema, mit dem ich Späße machen würde. Schon gar nicht, nachdem ich mal vor ein paar Jahren auf einem Board in Echtzeit die dramatischen Rettungsmaßnahmen miterleben konnte, als ein Member, der seine Selbsttötung nicht nur angekündigt, sondern auch schon eingeleitet hatte, durch den Einsatz beherzter User in Zusammenarbeit mit Polizei und Rettungssanitätern buchstäblichen in letzter Minute gerettet werden konnte.

Daß er sich einige Wochen später dann doch noch umgebracht hat, ist zwar besonders tragisch, stellt aber nicht die lobenswerte Rettungsaktion der User bei seinem ersten Suizid-Versuch in Frage.

Insofern bin ich absolut derselben Meinung wie Opium. Und ich muß Euch ja wohl nicht sagen, daß heutzutage im Internet sogar gemeinschaftliche Selbsttötungen vor allem unter jugendlichen Usern online verabredet werden. Und das ist leider kein "Spiel", sondern inzwischen erschreckende Realität.

Wer in der realen Welt auf dem Dach eines Hochhauses steht und damit droht, sich umzubringen, will auch oft nur Aufmerksamkeit. Aber manche stürzen sich dann wirklich in den Tod, nachdem einige aus dem Kreis der Schaulustigen unten nur lange genug "Spring doch!" gegrölt haben.

Der Gedanke, daß beim nächsten Mal auch einer von Euch darunter sein könnte, macht mich tief traurig. Und das meine ich diesmal ohne jede Ironie.

Gruß Ben

[opium]

Dabei denke ich noch nicht einmal, daß Wanderer nun ganz dringend von der nächsten Autobahnbrücke springen wollte. Er hat vielleicht nur über seine gedanken reden wollen, das mag alles gewesen sein.

Wenn das Herz schwer ist, braucht man vielleicht einfach nur jemanden, der bereit ist, sich auf die eigenen Gedanken einzulassen, der mit einem zusammen weiterdenkt.
Sonst nichts, aber das war anscheinend auch zuviel.

[Marie]

Genau das ist es was Irata geschrieben hat......was kümmert mich das Gerede von Leuten, die für ihr Gefühl erhebliche Probleme haben und keinen Ausweg mehr sehen.
Es gibt im WWW mehr Menschen die Hilfe suchen für ihr Leben, als im RL......
denn nicht Jeder hat im RL einen Vertrauten, oder überhaupt Kontakt zu einer Person die Hilfestellung leisten könnte. Weil Jeder nur auf sich und seine Belange schaut.

In dieser Zeit ist es sehr selten geworden das sich der Eine um den Anderen kümmert.
Das belegen ja auch die Zahlen wo man nicht nur "alte" Leute findet, die schon seit Wochen tot in ihren Wohnungen liegen.
Da heißt dann nur.... was.... der/die ist tot? Hamwa nich mitgekriegt, lebte eh zurückgezogen.... klar nicht Jeder ist ein extrovertiertes Plappermäulchen.

Die Meisten Menschen die nicht mehr weiter wissen, sind dann eher die introvertierten... die Ausgeschlossenen... nur weil sie nicht gerne im Rampenlicht stehen.
Man würde auch sagen das sind Langweiler..... und wenn man sich einig ist, wer will schon mit Langweilern zu tun haben....... ich auf jeden Fall, denn langweilig sind die keineswegs, im Gegenteil.
Nur die Anlauffläche ist halt etwas größer.

Wenn man so richtig fertig ist mit der Welt, dann hat man einfach nicht mehr den "Durchblick", etwas im Gehirn schaltet sich aus und zwar das realistische Denken.

Wir leben hier mit 3 Generationen unter einem Dach, Jeder ist für den Anderen da. Trotzdem erzählen wir uns nicht immer all unsere Probleme..... weil sie uns vielleicht peinlich vorkommen oder es sich aus dem Blickwinkel der Person nicht lohnt.
Aber auch mit guter Beobachtung seines Umfeldes und mit etwas Feingefühl, kann man durchaus sehen ob es einem Menschen gut geht oder nicht. Und danach wird hier gehandelt.

Irata wenn du mal soweit am Abgrund stehst, dann wünsche ich dir das Jemand da ist, der dich dort wieder zurückzieht und sich nicht schulterzuckend umdreht und geht.

[Irata]

Jaja, das Internet ist schon ein merkwürdiges Medium.

- Ich habe ein Klopfen im rechten Motorraum, was könnte das sein?
- Mir brennt es in der Brust, habe ich einen Herzinfarkt? - Heute morgen war es draußen ganz weiß und das Zeuchs fühlt sich nass und kalt an. Was ist das?

Hallo, das Netz ist ein Informationsmedium, ersetzt aber in den wenigsten Fällen eine fachkundliche Beratung. Daher vertrete ich weiterhin die Meinung, dass die einzige Antwort auf medizinische Fragen der Verweis auf professionelle Hilfe sein kann. Alles andere ist unverantwortlich und stümperhaft.

In diesem Fall, wanderer, habe ich meine Bedenken. Suche ein wenig nach Beiträgen von Hephaisto und kata286, dann wirst Du verstehen was ich meine.

Hephaisto

aber von leuten wie euch, die ich nun mal überhaupt nicht kenne, lass ich mir persönlich nicht in mein Leben reinreden

Joh, so soll es sein...

Choppershexe; ich habe schon so oft am Abgrund gestanden, dass ich fast schon manchmal einen Schritt zu weit gehe. Mir ist darüber die Sensibilität abhabnden gekommen. Ich lebe am Abgrund.

[Erikk]

Irata > Warum hast Du dich nicht um ihn gekümmert?

habe ich.

wenn auch ironisch verpackt denke ich tatsächlich, daß man sich, so einem der sinn des lebens abhanden gekommen ist, einer anderen betätigung zuwenden sollte.