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11. January 2002, 06:21   #1
Dr.Best
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Registriert seit: May 2001
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Operation auf dem Esstisch.....

oder was Krieg wirklich anrichtet.

Afghanistan hat die zweithöchste Kindersterblichkeit der Welt, jedes vierte Kind erlebt seinen vierten Geburtstag nicht. Jedes Zehnte ist akut unterernährt, oft sind die einzigen Lebensmittel der Bevölkerung Brot und Tee.
Operationen sind ausserhalb Kabul´s so gut wie nicht durchführbar, die Kliniken (sofern man sie so nennen kann) sind ungeheizt, die Frauen ziehen es vor, ihre Kinder zu Hause zu bekommen....

Die USA hatte vor Beginn der Angriffe explizit erklärt, das die Zivilbevölkerung davon ausgenommen wäre, nun stellt sich das Bild komplett anders da. Wer nicht durch Bomben getötet wird, der stirbt aufgrund der humanitären Katastrophe.

Würde der Aufwand mit dem die USA bin Laden sucht nicht besser der Bevölkerung zugute kommen?Brot statt Bomben?

Edit: hab gerade gelesen, das das Entwicklungsministerium sich mit 2 Millionen Euro am Wiederaufbau Kabul´s beteiligt. Immerhin ein Anfang.
 
11. January 2002, 16:45   #2
Marie
 
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Was soll es bringen,wenn andere Länder sich ständig in fremde Sachen einmischt.
Grundlegend muß jede Regierung ihr Land am Leben erhalten.
Warum gibt es denn in den dritte Welt Länder so viel Elend?
Weil die Obrigkeit nicht fähig sind dier Lage zu überblicken.
Kinder sind immer noch ein Reichtum,aber zu viele Kinder sind auch der Untegang.
Es sind mehr Menschen da,als sie ernährt werden könnten.
Von Verhütung wissen die Meisten nichts.

Hat eine Familie mehr als 3 Kinder,wird die ganze Sache schon problematisch.
Mindestens 2 davon sterben an Unterernährung und das Eine was noch eventuell übrig bleibt,ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht gesund.
Kinderarbeit wird in solchen Ländern groß geschrieben,so manches kind leistet mehr Arbeit,als mancher Erwachsener.
Nicht fähig zu lesen oder zu schreiben,sind sie dem Untergang geweit.
 
11. January 2002, 18:30   #3
Sternkind
 
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Beiträge: 6.057
Sorry, aber les ich das jetzt so in etwa richtig, dass Du mienst, selber schuld??

Wenn ja, dann mag das zum Teil stimmen, aber da sich andere Länder, so wie Du sagst eh immer einmischen, können sie sich ja auch mal einmischen, wenn es was Gutes zu tun gibt..

Und ansonsten schau mal am Montag um 17 Uhr Pro 7, da kommt ein Bericht über Ärzte aus Deutschland, die Kinder in Afganisthan zu retten versuchen, die bei Bombenangriffen verletzt wurden...
 
11. January 2002, 18:50   #4
Dr.Best
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[quote=choppershexe]Was soll es bringen,wenn andere Länder sich ständig in fremde Sachen einmischt.


Im Grunde natürlich richtig, das die hiesige Regierung selbst präventiv dafür zu sorgen hat, das es der Bevölkerung an nichts mangelt. Ist das Kind jedoch bereits in den Brunnen gefallen, dann bin ich der Meinung, das es einer Nation wie .de(in der es dem Grossteil der Menschen immer noch sehr gut geht) keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn sie sich humanitär engagiert.
Es ist niemanden damit geholfen, auf die Fehler die die verantwortliche Regierung gemacht hat, mit dem Finger zu zeigen, sondern den Menschen, die drunter zu leiden haben, nen Weg aus der Misere zu zeigen.
 
11. January 2002, 18:59   #5
Regis
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Grundsätzlich bin ich ja auch der Meinung, dass man helfen soll, wo man kann, aber wenn ich dann manchmal die Geiermentalität der Leute sehe wird mir ganz anders." Gib uns Dein Geld, halts Maul und verschwinde sonst werfen wir Dich raus!"
Da hört es für mich auf.
 
11. January 2002, 21:00   #6
racer
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Helfen ist ja schön und gut Aber meistens ist es ja so das die hilfe nicht da ankommt wo sie gebraucht wird . Oder die Spenden landen auf dem Schwarzmarkt und dann frag ich mich für was Helfen wenn es bei denen die es brauchen nicht hin kommt.


Racer
 
12. January 2002, 09:31   #7
Marie
 
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Um das ich nicht mißverstanden werde.

Ich meinte natürlich die Regierungen die ihre Länder niederwirtschaften und dann angekrochen kommen weil sie Knete brauchen.

Den Kriegsländer sollte natürlich geholfen werden.

Obwohl ich wie im Fall Afganisthan nicht ersehen kann,ob die eigene Regierung schon mal angefangen hat,was zu unternehmen.

Verlassen die sich jetzt nicht erst recht vollkommen aufs Ausland?
So nach dem Motto,ihr ward Schuld,dann richtet es wieder.
 
14. January 2002, 15:07   #8
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 2.676
Es gibt noch sehr viel Elend auf der Welt. Ich denke, da sind wir uns einig.
Da hier auch Afghanistan direkt angesprochen wird, will ich meine Antwort mal in 2 Bereiche aufteilen.

Teil 1, Armut auf der Welt:
Bedingt durch die Armut in Teilbereichen unserer Welt, gibt es in diesen Ländern auch eine hohe Sterblichkeitsrate, die schon im Säuglingsalter beginnt.
Es fehlt sowohl an Nahrung, als auch an medizinischer Grundversorgung.

Das ist Fakt.

Was sagt aber die Natur dazu? Von der Natur wird vorgegeben, wer oder was zu überleben hat. Das ist im Tier-und Pflanzenbereich so und so war´s auch früher mal beim Menschen.
Nur der Stärkere überlebt und hat von der Natur her daher auch ein Anrecht darauf.

Heute greift der Mensch in die Natur ein, durch seine hochentwickelte Intelligenz. Immer neue technische Erfindungen, z.B. im med. Bereich, sorgen dafür, daß wir älter werden.

Menschen, wie z.B. ich, hatten selbst vor 50 Jahren mit meiner Krankheit keine Überlebenschance.

Im Tierreich sieht man es zum Teil noch deutlicher, wie die Natur eingreift, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Die Raubkatze z.B. erlegt meist nur krankes Wild, das schwächste Geschöpf einer Herde.
Ist die Raubkatze selbst geschwächt, muß sie sterben, da sie nicht in der Lage ist, Beute zu machen, um zu überleben.

Irgendwo grausam, aber so ist es von der Natur vorgesehen.

Sieht man sich nunmal an, wie in den letzten Jahrzehnten die Weltbevölkerung immens gewachsen ist, erkennt man, wie durch Technik und Erfindungen in allen Bereichen der Natur ein Schnippchen geschlagen wird.

Allein bei Naturkatastrophen steht der Mensch noch recht hilflos da, kann sie trotz seiner Technik nicht verhindern.

Teil 2, Afghanistan
Was war vor den Angriffen der Amerikaner, die ja vom Ziel her die Al Kaida und für´s Nichtrausrücken des bin Laden und seiner Gefolgsleute, die Afghanische Regierung (Taliban) zerschlagen wollten?
Land und Bevölkerung lebten in großer Armut, auch bedingt, durch ca. 20 Jahre anhaltenden Bürgerkrieg und Krieg mit Russland.

Hat vor dem 11. September 2001 überhaupt jemand von uns, von der Bevölkerung der Industriestaaten, etwas über Afghanistan gewusst?
Ich denke, zumindest nichts näheres.

Es ist richtig, durch die Bombardements der Ami´s und Engländer sind, trotz Hightec-Waffen, auch viele unbeteiligte Menschen der Bevölkerung verletzt worden, oder zu Tode gekommen.
Beabsichtigt von den Ami´s sicherlich nicht, aber billigend in Kauf genommen.

Trotz alledem ist der größte Teil der Bevölkerung froh darüber, daß sie vom Joch der Taliban befreit wurden.
Die dort von den Taliban bei der Machtübernahme im Namen Allahs herausgebrachten Gesetze waren erniedrigend und schrecklich.
Strafen, die drohten, wenn man beim Fernsehen erwischt wurde, Frauen, die erniedrigt und bestraft wurden, wenn sie die Nägel lackierten, Drachen steigen lassen (etwas ganz besonderes für den Afghanen, mit wunderschönen, handgefertigten Drachen), all das und vieles mehr, wurde unter Strafe gestellt.
Die Bestrafung dafür hätte so manch einem Monarchen aus dem Mittelalter in Verzückung gebracht.

Kulturgut, wie Bücher und kulturelle Schätze wurden von den Taliban verbrannt und zerstört. Alles im Namen Allahs.
Getreide und Gemüseanbau wurde (mußte) vernachlässigt werden, da fast 80% der Felder für den gewinnträchtigen Anbau von Mohn genommen wurden, denn man brauchte ja Gelder zur Kriegsführung.
Ca. 70% des regelmäßig auf den Europäischen Markt kommenden Rauschgiftes kam von den Mohnfeldern aus Afghanistan!
Allerdings hatte die Bevölkerung nichts von diesem schmutzigen Geld, das sackten andere ein.

Die afghanische Bevölkerung ist nun von diesem Joch befreit.
Was bleibt, ist Hunger, Armut, Krankheit, Tod.
Da muß nun etwas von den Industrieländern getan werden. Das, was man dafür an Gelder braucht, ist nur ein Bruchteil von dem, was die Bombenteppiche gekostet haben.
 
14. January 2002, 16:21   #9
peet
 
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Registriert seit: August 2001
Ort: Niederlande
Beiträge: 1.528
Wie soll eine Regierung etwas richten, wenn sie keine Mittel hat.
Infrastruktur total zerstoert und Industrie so fern ueberhaupt vorhanden, duerfte auch davon getroffen sein. Die Intelligenz wahrscheinlich waehrend der Herrschaft der Taliban ausgemordet,
steht dort ein Land im wahrsten Sinne vor dem Nichts.

Loddar hat denke ich recht, viele Menschen werden wenig ueber Afghanistan gehoert haben.. obwohl der Einmarsch der ehemaligen Sowjetunion doch auch *worldnews** gewesen sein duerfte. Andere werden es vielleicht nur auf dem Ruecken eines Karl May Buches gelesen haben.
Wie dem auch sei, ich finde schon, dass wir als sogenannte *zivilisierte Laender* die Pflicht haben, den Leuten dort zu helfen,
auf ihre Art und Weise, die dem Leben dort gerecht ist ein Mittel zum Bestehen zu finden.
 
Antwort

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