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16. July 2002, 16:09   #1
Pumawoman
 
Benutzerbild von Pumawoman
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
Cobra/Richard Preston

New York, in den späten 90er Jahren. Ein 17-jähriges Mädchen macht sich auf den Weg zu ihrer Privatschule, obwohl sie eine Erkältung hat. Leider ist Kate Moran talentiert, schön und die erste Figur, die in Richard Prestons erstem Roman auftaucht -- insofern sind ihre Überlebenschancen vermutlich relativ gering. Und tatsächlich -- bereits im Zeichenunterricht schießt ihr der Mukus aus der Nase, und sie ist äußerst desorientiert. In Sekundenschnelle, so scheint es, wird sie von Schüttelkrämpfen gepackt und kann absonderlicherweise nicht mehr aufhören, sich selbst zu beißen. Das einzige, was dem Leser bleibt, ist zu hoffen, daß sie schnell stirbt, aber Kates Körper muß vorher noch einige widerliche Anfälle über sich ergehen lassen, und der Autor -- ein jakobinischer Zeremonienmeister par excellence -- schildert sie uns in all ihren bizarren und blutigen Einzelheiten.
Das, was sich Kate eingefangen hatte, war eindeutig eine Erkältung ersten wissenschaftlichen Ranges. Prestons Heldin, Alice Austen, Ärztin bei den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, stellt bei der ersten von mehreren fesselnden Autopsieszenen fest, daß das Nervensystem des Mädchens praktisch zerstört wurde. Bis jetzt ist nur eine weitere Person bekannt, die auf gleiche Weise gestorben ist, aber hierbei handelt es sich um einen obdachlosen Mann. Austen muß die zwei Fälle, deren einziger gemeinsamer Nenner die U-Bahn zu sein scheint, in Zusammenhang bringen, bevor die Medien Wind davon bekommen und einen allgemeinen Paranoiarausch auslösen -- und bevor der Schöpfer des Virus wieder zuschlagen kann.
Cobra ist selbst ein Paranoiarausch, ein provokativer Thriller, der einen dazu veranlaßt, sich zu fragen, wieviel Bioterrorismus es in der wirklichen Welt tatsächlich gibt. Preston, am besten bekannt für seine erschreckende Chronik über den Ebola-Virus, Hot Zone und andere tadellos recherchierte Sachbücher, gibt sich nicht zufrieden mit schnellen, alptraumhaften Szenen. Sein Roman ist statt dessen eine komplexe, in ungemütlichen Tatsachen fest verankerte Moralität. Preston legt Wert auf die Vermittlung der "unsichtbaren Geschichte" der Biowaffentechnik und gleichermaßen des unbesungenen Heldenmuts seiner wissenschaftlichen Detektive (zusammen mit dem der Krankenschwestern und Techniker, die ihr Leben für die Medizin buchstäblich opfern). Wie ihrem Schöpfer, fehlt es diesen Figuren nicht an Humor -- so nennen sie diesen Virus aus Menschenhand "die ultimative Erkältung". Dem Leser werden dutzende von Szenen im Gedächnis bleiben, und er wird von nun an die U-Bahn, Nagetiere, Autopsieskalpelle und -- vor allem -- laufende Nasen mit ganz anderen Augen sehen.
Kurzbeschreibung
In New York veranlassen zwei mysteriöse Todesfälle die Polizei, die Behörde für Seuchenkontrolle zu alarmieren. Unabhängig voneinander brachen ein junges Mädchen und ein Penner unter fürchterlichen Krämpfen zusammen und starben. Bei der Autopsie des Mädchens werden Veränderungen der Hirnstruktur festgestellt, die auf ein unbekanntes Virus hindeuten. Immer mehr Menschen, die mit den Toten in Kontakt waren, sterben. Eine Sondereinheit des FBI übernimmt die Ermittlungen.

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Wer Thriller mag, ist hiemit bestens bedient. Zwar mein erster Preston, werde aber auch noch andere lesen.

 
16. July 2002, 17:07   #2
peet
 
Benutzerbild von peet
 
Registriert seit: August 2001
Ort: Niederlande
Beiträge: 1.528
Kenne Preston & Child. Ist das der selbe Autor?
 
17. July 2002, 10:53   #3
Pumawoman
 
Benutzerbild von Pumawoman
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
ich glaub das ist ein autoren-duo, werd mich mal "schlau" machen.
 
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