5. December 2001, 19:53 | #1 |
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Das "Lied der Deutschen"
Als ich zum Abschluss des Parteitages das CDU-Präsidium die Nationalhymne singen sah, wurde mir erst richtig klar, was für ein garstig' Lied das politische Lied sein kann. Mir bot sich ein erschreckend erbärmliches, gleichzeitig auch rührend hilfloses Bild. Wie sie dort standen und im vollen Bewusstsein, dass sie alle gerade gefilmt wurden, versuchten, eine halbwegs unpeinliche Figur zu machen. Doch vergebens, es war ein harter Schlag für Joseph Haydn, Hoffmann von Fallersleben und die Harmonielehre. Es liegt wahrscheinlich an der Hymne selber, sie zieht irgendwie alles nach unten, vor allem die Mundwinkel der Parteivorsitzenden.
Musikalisch erinnert das "Lied der Deutschen" an einen Trauermarsch, vor allem wenn es von unmelodischen Stimmen vorgetragen wird. Beobachtete man diese ganze Sängerriege, bestehend aus Merz, Meyer, Wulff, Rühe, Stoiber und Merkel, wie sie forderte: "Blüh im Glanze dieses Glückes ...", dann konnte man fast Depressionen bekommen. Glanz und Glück sind zwei Worte, die man einfach nicht jeden singen lassen kann. Helmut Kohl verkörperte diese Werte früher in perfekter Weise, heute könnten das nur noch die No Angels. Doch die dürfen nicht singen, weil Stoiber sonst denken würde, die hießen "No Angelas". Aber wenigstens kennen sie den Text! Und wie steht es mit euch? |
5. December 2001, 20:32 | #2 |
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Nun, die 3. Strophe beherrsche ich.
Früher, als die deutsche Nationalmannschaft noch eine richtig gute Mannschaft war, sprang man auf, vor dem Fernseher, wenn die Hymne gespielt wurde. Hände stramm an die Hosennaht und laut mitgesungen wurde. Heute spart man Stimme, um die Bande wärend des Spiels lauthals zusammenzusch.eissen. |
5. December 2001, 21:05 | #3 |
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Jep ich kann die Strophen der Hymne
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5. December 2001, 21:17 | #4 |
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*gröl* "...üüüüber alleeeheees in deheer Wääält!"
Es stimmt, mit einer versatilen Band kann man sich das edle Lied gut bei einer Beerdigung vorstellen... aber liegt das nicht auch daran, daß den Deutschen jegliche Art von Nationalbewußtsein, Patriotismus, Vaterlandsliebe ausgetrieben wurde? Ein artiger Deutscher ist für Multi-Kulti, da bleibt kein Platz für Strammstehen und Hosennaht. Sonst könnte er ja ein fieses Nazi-schwein sein, oder Hitler-Anhänger, oder beides. Ich weiß, das ist jetzt natürlich super-übertrieben... also bitte kein Flaming Wenn man im Gegensatz dazu einen Franzosen oder Italiener von seinem wunderschönen Land und den tollen Leuten reden hört... |
5. December 2001, 22:11 | #5 | |
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Zitat:
Die dürfen auch stolz auf ihr Vaterland sein UND es auch öffentlich zeigen. Inzwischen singen ja einige unserer Fußballer auch schon mit, zumindest andeutungsweise, während einige andere Nationen auf dem Rasen lauthals ihr Nationalliedchen trällern und dabei mit verklärten Augen stolz sind, der Nation anzugehören. Apropo Italien, war da nicht mal der Duce, der mit Hitler zusammen.... Langsam gehört´s ins Politik-Forum |
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5. December 2001, 23:41 | #6 |
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Akareyon, ist sehr uebertrieben.
Ich glaube, dass Deutsche durchaus stolz sein duerfen auf ihr Land und patriotisch sein. Ich wuerde, wenn ich denn so empfinde, es mir auch nicht nehmen lassen. Und was Hitler und die Geschichte betrifft, ich finde es wichtig die vergangenheit nicht zu vergessen, aber nicht um mich und sich den Rest aller Zeiten schuldig zu fuehlen, sondern um aus Fehlern zu lernen. |
5. December 2001, 23:49 | #7 |
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Dem ist nichts hinzuzufügen, peet.
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6. December 2001, 07:25 | #8 |
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ja klar kommt mal hier hin sagt auf der strasse "hey bin stolzer deutscher" dann stehn nacher 10 leute (egal Deutsch oder ausländer) mit geballter hand vor dir "biste Nazi?"
inzwischen ist Deutschland schon kein Deutschland mehr weil...zumindest hier bei uns in der gegend......Deutsche nicht Stolze Deutsche sein dürfen da sie direkt als Nazies abgestemmpelt werden.......und da ich kein Nazie bin......halte ich inzwischen nur noch die klappe Mischmaschland ist wohl Deutschland Ehr zu nennen |
6. December 2001, 08:13 | #9 |
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hmm, also ich bin mit sicherheit kein patriot und ich wüßte auch nicht worauf ich bei unserem vaterland stolz sein sollte.
daß mich jetzt keiner falsch versteht, ich bin durchaus froh in einem westlichen staat geboren zu sein und dort leben zu dürfen, denn man kann sich ja nicht aussuchen wo man geboren wird. stolz konnte man in den jahren der nachkriegszeit sein, denn es ist schon gigantisch was das deutsche volk in der kurzen zeit vollbracht hat, aber wenn ich mir unser vaterland heute ansehe und miterleben muß wie das, was unsere väter mit harter arbeit erschaffen haben, durch die heute lebenden niedergerissen wird, dann weiß ich wirklich nicht worauf ich heute stolz sein soll. auf die politiker? auf die einwohner? na ich weiß nicht. |
6. December 2001, 10:08 | #10 | |
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Zitat:
Was den Nationalstolz angeht, finde ich persoenlich das immer etwas relativ. Es faellt mir schwer stolz zu sein auf etwas, wozu ich nichts bei getragen habe. Wenn ein Landsmann/Frau Olympiasieger wird, oder die Fussballer Europa- oder Weltmeister, so bin ich nicht dafuer in Schwitzen gekommen. Fuer mich ist die Musik von Beethoven nicht schoen weil er ein Deutscher ist, sondern weil ich Klassik mag. Bei mir hat Heimat nichts zu tun mit Landesgrenzen sondern mit Vertrautheit, Wohlbefinden, Zuhause sein. Ich bin durch Deutschland gepraegt durch Vorfahren und Erziehung und hierfuer schaeme ich mich sicherlich nicht. Deutschland ist mir vertraut weil ich die Mentaltaet begreife... meistens zumindest.. bei manchen bin ich mir nicht so sicher. Darum mag ich nicht jeden Deutschen und ist nicht automatisch jeder Auslaender ein A....... Nur von je weiter weg er geboren wird.. desto weniger kann ich seine Mentalitaet begreifen und wird es fuer mich schwieriger ihn zu begreifen. Nicht, dass ich das bei jedem moechte.. aber das moechte ich auch nicht bei jedem Deutschen oder Niederlaender |
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6. December 2001, 16:55 | #11 |
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*Puh* wie gesagt, bitte kein Flaming. peet, ich gebe Dir zu 100% recht. Natürlich freue ich mich, wenn die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gegen Nordosttibetanien gewinnt, und ich freue mich für jede deutschstämmige Firma oder Technologie, die den "Jappsen" oder "Amis" zeigt, wo der Bartl seinen Most holt.
Ich glaube auch, es ist nicht missverstanden worden, was ich gesagt habe. Aber, wie Cin gesagt hat: stell dich mal in Deutschland in die Fußgängerzone und zitiere lauthals von Fallersleben, und stell dich in Frankreich auf den Dorfplatz und gröle die Marseillaise und achte genau auf die Reaktionen. Diesen Unterschied in der Art des Nationalbewußtseins meine ich. |