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Umfrageergebnis anzeigen: Sterbehilfe
ja 21 80,77%
nein 4 15,38%
weiß ich nicht 1 3,85%
Teilnehmer: 26. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

 
 
31. July 2002, 07:04   #1
Pumawoman
 
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Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
Sterbehilfe?

keine tabellen oder prozente sondern nur eine frage: sterbehilfe ja oder nein? würdet ihr eine person eures vertrauen bitten, egal welche strafrechtlichen folgen es für diese person hätte, eine lebenserhaltende maschine abzuschalten?

ich bin dafür und habe es mit meiner schwester bereits besprochen und ich glaube, daß ich mich auf sie verlassen könnte. mein mann und meine kinder sind strikt dagegen.

aber die vorstellung, nur von einer maschine abhängig zu sein, das bedetet für mich persönlich nicht mehr LEBEN.
 
31. July 2002, 07:29   #2
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
dein Mann und deine Tochter haben recht. Was für einen Lebenswilles ein Körper entwickelt, kann ein Unbeteiligter bzw. noch nicht in der Lage gewesender gar nicht beurteilen. Schlimm ist in diesem Land nur, das es keine vernünftige Schmerztherapie gibt, die ein würdiges Sterben ermöglichen.

mfg
 
31. July 2002, 08:14   #3
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Schmerztherapie? Ja sicher quentin.

Aber es geht um mehr, wie ich finde. Ich für meinen Teil könnte es nicht gut haben, hilflos den Bemühungen anderer ausgesetzt zu sein, egal, ob sie es nun gut meinen oder nicht.

Ich führe mein Leben selbstbestimmt und möchte es auch nach Möglichkeit selbstbestimmt beenden.

Wenn man so will, Abschied nehmen, solange ich es noch mitbekomme.

Ich weiss nicht, ob Ihr Euch erinnern könnt an den "Seewolf"-Darsteller Raimund Harmsdorf. Wenn ich richtig unterrichtet bin hat der seinem Leben nach einer Alzheimer-Diagnose ein Ende bereitet. Imponiert mir.
 
31. July 2002, 08:27   #4
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
wenn das was in der Presse stand, gestimmt hat, war es Parkinson und das verblödet nicht..
Alzheimer is für noch spektakulärer, denn es führt in Versuchung der Entsorgung und das ist nicht mal von mir.
ich kenne aber keinen vorher, nachher, aber Kranke kenn ich und da ich insgesamt mehrere Wochen auf der Intensiv gelegen habe, auch die komplett kaputten mitbekommen habe. Sobald die wirklch Schmerzfrei waren haben mind.80% an ein Wunder geglaubt aber jeder hat gekämpft.
Man wurde rausgefahren, wenn der Nachbar soweit war.

mfg
 
31. July 2002, 08:31   #5
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Wie gesagt, das mit der Schmerztherapie sehe ich genauso wie Du.

Ob es nun bei Harmsdorf Parkinson oder Alzheimer war, weiss ich nicht mehr, kannst also recht haben.

Trotzdem war es seine eigene Entscheidung und ich habe NICHT das Recht, ihn für diese Entscheidung zu kritisieren.

Übrigens gilt das genausogut für jeden anderen Suizid.
 
31. July 2002, 08:49   #6
Pumawoman
 
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quentin, schmerztherapie ist schon in ordnung, sterbebegleitung auch (siehe hospiz) - ABER ich will über mein leben und auch das ende meines lebens SELBST entscheiden können; wenn man an maschinen hängt, heißt es noch lange nicht, daß du schmerzen haben mußt, wie es mit dauer-koma patientin ist, weiß noch niemand, ob und inwieweit sie irgendetwas empfinden, wenn sämtliche körperfunktionen eingeschränkt sind, warum sollte ich dann noch existieren wollen? denn leben kann man das wohl nicht nennen.

ich weiß schon, daß damit sicher auch kriminellen handlungen tür und tor geöffent werden könnte, aber ich denke, man sollte niemandem sein recht auch auf sterben absprechen.
 
31. July 2002, 09:37   #7
quentin
 
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Beiträge: 1.693
vieles von dem, was ihr als schlimm anseht, ist es nicht. Es sieht schlimmer aus, als es ist, bis auf Sondennahrung, das tat höllisch weh, gibt es aber Tabletten gegen, die aber sehr starke Nebenwirkungen haben, ich konnte es mir nicht aussuchen.
Wurde das 1.x geschächtet, man sieht nicht mal mehr ne Narbe, auch nicht die von der Tracheotomie.
Wenn man in der Lage selbst ist, sieht vieles anders aus.

mfg
 
31. July 2002, 10:07   #8
Pumawoman
 
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Beiträge: 956
quentin das glaube ich dir aufs wort - solange man nicht in dieser situation ist, weiß man es nicht (ich habs schon wo anders mal gepostet: du spielst jede situation deines lebens durch - wenn sie eintritt, bist du perplex und handelst einfach anders als in deinen gedanken)
 
31. July 2002, 12:26   #9
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Das Sterben meiner Mutter dauerte drei Monate und so wie sie dagegen kämpfte,wäre alles andere Mord gewesen.
Ich kann mir jetzt noch nicht vorstellen,Herr über Leben und Tod zu spielen,dazu bin ich viel zu gering.
 
1. August 2002, 04:18   #10
Träumerle
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Beiträge: 1.174
Vor einigen Jahren lag meine Mutter durch einen Gehirnschlag lange Zeit im Koma.

Nach und nach wich alles Leben aus ihr und die Ärzte teilten uns mit, das unsere Mutter nur noch 30% lebensfähig ist und das wir unterschreiben sollten das die Maschinen abgeschaltet werden können.

Ich habe lange überlegt, aber bin zu dem Entschluß gekommen, das ich nicht einfach Herr über Leben und Tod spielen kann(möchte).

Hätte ich gesagt "abschalten" wäre ich mir nie sicher gewesen, ob meine Mutter sich nicht doch wieder erholt hätte.

Hätte ich gesagt "nicht abschalten" hätte sich meine Mutter vielleicht sehr quälen müssen.

Gottseidank brauchte ich keine Entscheidung treffen.
In der Zeit wo ich am überlegen war, wachte meine Mutter von selber wieder auf

Sie hat noch 4 Jahre eigentlich recht vernünftig gelebt, zwar manchmal etwas verwirrt und im Rollstuhl, aber glücklich

Ich weiß welche Gedanken einen Angehörigen oder Freund quälen und würde keinen Menschen darum bitten mir Sterbehilfe zu geben.

Außerdem würde ich auch nicht wollen, das derjenige der mir hilft dafür bestraft wird.
 
1. August 2002, 04:53   #11
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
das ist der andere aspekt, man wird aus Kostengründen abschalten oder von den Arzten massiv unter Druck gesetzt. Ich möchte nicht wissen, wie dann ein Euthanasieeffekt die Behandlung bestimmt und das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn die geldgeilen Ärzte fürs Abschalten Geld bekommen, gibts nicht genug Knöpfe, die sie bedienen würden.
Und 100%ig würde das Argument kommen, wir haben soundsoviel Mittel und die müssen wir für die Kranken und unsere Gehälter und Prachtbauten haben.
Ist euch nie aufgefallen, dass die Verwaltungskosten der Kassen nie irgend wo auftauchen?

mfg
 
1. August 2002, 22:23   #12
Stern
 
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Beiträge: 69
ich kann nicht sagen, was ich tun würde, wenn mein körper vom krebs aufgefressen wird...aber sollte er so weit sein, das der schmerz mich quält und ich vollgepumpt werde, damit ich noch einen monat länger lebe, ohne verstand...oder ich an einer maschine dahinvegetiere um dann irgendwann mein dasein vielleicht in einem rollstuhl ohne jegliche funktionen oder auch spastische folgen hätte...
dann bitte überdosis oder abschalten, das würde ich mir auch wünschen...
denn so würde ich niemals leben wollen und schon gar nicht damit klarkommen...

aber dies ist auch nur ein wunsch meinerseits und der wunsch, meiner familie, deshalb habe ich für ja gestimmt...

doch ich kann mir durchaus vorstellen... sollte ich in eine situation kommen... wie es träumerle, von ihrer mom erzählte...
ich wüßte nicht, wie ich entscheiden sollte...
denn da werden auf jeden fall, die gefühle eine gewaltige rolle spielen... ich denke auch wenn man es vorher abgesprochen hat...
 
7. August 2002, 12:27   #13
mhritter
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Ort: Wien
Beiträge: 541
Ich glaube jeder Mensch sollte entscheiden dürfen ob er weiter lebt oder nicht. Gerade bei unsagbaren, unerträglichen Schmerzen sollte einem dieses Recht nicht genommen werden.
Die Entscheidung jedoch einem anderem Menschen zu überlassen (Angehörige) finde ich absolut falsch. Mein Sohn (mittlerweile fast 4) ist mit 1058g nach einem Blasensprung um 3 Monate zu früh auf die Welt gekommen. Bereits bei der Einlieferung meiner Frau wurde ihr zum Abort des Kindes geraten, da die Lage aussichtslos war (laut Ärzte war die Chance weit unter 10%). In den darauffolgenden 5 Wochen wurde meine Frau immer wieder von der Aussichtslosigkeit (hat viel Fruchtwasser verloren) der Situation unterrichtet. Nach 5 Wochen wurde sie dann wegen Vergiftungsgefahr 3 Monate vorzeitig entbunden. Nach 2 Monaten zwischen Leben und Tot ist der Knabe heute kerngesund, reift und gedeiht prächtig und hält Gott und die Welt ständig auf Trab.
Ebenso wie Träumele geschildert hat, steht beim Tod zu viel auf dem Spiel, auf das man ihn riskiert. Auch wenn die Chance nur 1% beträgt, bedeutet das, dass sie gegebn ist.
Ciao Michael
 
7. August 2002, 12:40   #14
Herr Korrekt
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Beiträge: 855
hmm, schwierige Frage. Ich denke, dass im Falle von unglaublichen Schmerzen, der Betroffene sofern er noch bei klarem Bewusstsein ist, dass Recht hat um Sterbehilfe zu bitten. Jeder sollte in solchen Fällen das Recht haben, zu entscheiden, ob man erlöst werden will oder weiter kämpfen möchte.

Bei lebenserhaltenden Maschinen, die Patienten noch KÜNSTLICH am Sterben hindern, ist dasselbe Prinzip anzuwenden. Wenn der Betroffene sich vor seinem Tode ausdrücklich (==> aber dann bitte auch schriftlich, nicht nur aus einer Laune heraus) dagegen ausgesprochen hat, dann sollte man seinem Willen nicht im Wege stehen.

Besteht jedoch nur die Chance von 1% dass der Patient wieder einmal unter den "Lebenden" weilen könnte, halte ich es für puren Wahnsinn solch eine Maschine abzuschalten...
 
8. August 2002, 03:43   #15
Träumerle
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Beiträge: 1.174
Zitat:
Besteht jedoch nur die Chance von 1% dass der Patient wieder einmal unter den "Lebenden" weilen könnte, halte ich es für puren Wahnsinn solch eine Maschine abzuschalten...
Diese Chance ist aber bei jedem gegeben, außer der Mensch ist tot und wird nur an den Maschinen "am Leben erhalten" wegen Organspenden.
 
8. August 2002, 04:37   #16
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Selbst dabei sind manche Parameter umstritten.

mfg
 
13. August 2002, 16:07   #17
Pumawoman
 
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Beiträge: 956
ich habe mit meiner frage zur aktiven sterbehilfe auch nur diese gemeint, wo der patient VORHER bereits geregelt hat, daß maschinen abgestellt werden, also er künstlich am leben erhalten wird. bei allem anderen würde ich es nicht niemandem zumuten.
 
1. September 2002, 20:43   #18
Large
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Also mir fehlt hier auch die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe. Denn ich denke ich könnte es mir vorstellen einer Person mit der ich eng verbunden bin, die Hilfe zu geben die sie braucht um selbstbestimmt zu leben oder zu sterben.

Anders ist es dann bei der aktiven Sterbehilfe wenn ich die Entscheidung treffen müsste. Dies würde ich auch nicht tun.

Aber jemandem helfen eine von ihm getroffene Entscheidung auch zur Durchführung zu bringen das denke ich könnte ich. Wobei ich mir natürlich auch nicht zu 100% sicher bin da ich noch nie in solch einer Situation war.
 
2. September 2002, 07:21   #19
lala
 
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Beiträge: 273
Ich würde sagen, dass kann keiner JETZT entscheiden.

Ringt erstmal mit eurem Leben in einem Krankenbett und denkt daran, eure Liebsten nie wieder zu sehen und sie euch auch nicht.

Ich glaube sowas kann man erst entscheiden, wenn man in dieser Situation steckt....
 
28. September 2002, 22:44   #20
Phantasia
 
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Beiträge: 1.094
ich habe diese Statements nicht nachgelsen, dafür bin ich zu müde, aber ich habe mit JA gestimmt....

Ich habe Freunde, Bekannte sterben sehen...

AIDS-erkrankte, Krebskranke.... elendig verreckt, iss der Ausdruck...

Siechtum...nix weiter..
 
4. October 2002, 21:44   #21
Speedy
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Beiträge: 251
bin ganz klar für ja.

elend an einer maschine verrecken nee
 
10. October 2002, 09:38   #22
DEMON
 
Beiträge: n/a
Das ist eine häufig geführte Diskussion, ich habe mit Ja gestimmt, ich war live dabei, wie eine mein Vater bei der schmerztherapierten Sterbehilfe meiner Oma gewirkt hat, mein Dad ist Krankenpfleger, ich hab noch nie jemanden soviel Opiate brauchen sehen, es war ein Graul, wie der Körper langsam verwelkte, wie der Krebs nicht mehr aufzuhalten war, ja, ich denke, dass die lebensbeendende Spritze ein Segen sein kann und sie sollte endlich als Möglichkeit der "aktiven Sterbehilfe" als solche anerkannt werden.

Greetz,
DemoN
 
12. November 2002, 22:17   #23
Elmo
 
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Beiträge: 43
Ich bin der Meinung, dass es auf den Fall ankommt. Wenn es
kaum eine Hoffnung mehr gibt, dann sollte man so etwas erlauben, damit diese Person nicht weiter leiden muss.
 
22. December 2002, 02:10   #24
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
stirb langsam...

die ärzte informieren die angehörigen und patienten nicht sachgemäß über wirkliche chancen und möglichkeiten. sie verstecken sich hinter diffusen statistikbegriffen wie "die mortalität liegt bei dieser therapie ab diesem stadium bei nur sechzig prozent, das heißt..." und machen hoffnung, wo keine ist, denn die restlichen vierzig prozent sterben halt drei monate später, tottherapiert, die letzten zwei wochen unter schweren sedativa und mit allen anstrengungen, das leben wenigstens um zwei tage zu verlängern; um die betten und kassen gefüllt zu halten. hinzu kommt die allzumenschliche furcht der ärzte, ins zimmer zu gehen und zu sagen: es tut mir leid frau müller, wir können nichts mehr tun. ihre leukozyten fallen schneller als der dax, und wenn wir noch fünf liter transfusion geben - es ist nur eine frage der zeit. wenn sie möchten, können sie mit unserem krankenhauspfarrer oder psychologen reden. noch viel schwieriger wäre bei gegebener möglichkeit, hinzuzufügen: der professor kommt nachher nochmal vorbei, er wird mit ihnen ein paar möglichkeiten besprechen, was die verkürzung ihrer leiden angeht.
<hr color=#aabbaa>und vom wem haben sie ihre meinung?
 
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