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15. July 2004, 20:43   #26
Shadow
 
Benutzerbild von Shadow
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 459
sorry jupp11 hab das schon ein paar tage hier liegen. leider läuft die firma noch nicht von alleine, also muss ich mal was arbeiten und kann nicht zu allen möglichen und unmöglichen zeiten online sein. . Da aber einige ganz heiss darauf sind, meinen ausführungen zu lauschen, stell ich es mal rein. Ein paar kleingeister warten drauf.


Zitat:
Zitat von jupp11
Shadow schreibt
Ich finde es ziemlich unverfroren, selbst Leistungen zu kassieren und als Sprungbrett zu benutzen, anderen aber diese Leistungen beschneiden zu wollen.

mir hätte weniger geld vom AA auch gereicht. das könnte man so schon alleine stehen lassen.


in dem ursprünglichen beitrag war die rede davon, dass etliche annehmlichkeiten wie internet(kosten) etc. wegfallen müssten und man sich den lebensstil mit/in arbeitslosigkeit so nicht mehr vorstellen kann. ich kann das nur dementieren. ich habe während der arbeitslosigkeit auf nichts verzichten müssen. weder auf internet, noch auf ein auto (anfangs sogar 2), noch gabs nur trockenes brot und wasser. ich war während meiner arbeitslosigkeit auch in urlaub gefahren.
es ist doch offensichtlich, dass es mit arbeitslosengeld und im weiteren schritt mit arbeitslosenhilfe oder gar sozialhilfe auch geht. und wenn ich nun mal in der gemeinschaft, die möglichkeit habe, auf kosten anderer mein leben zu gestalten, dann ist meine einstellung, dass ich das nehmen muss was ich bekomme. will ich mehr, muss ich den arsch hochnehmen und was tun. ich möchte jetzt nicht das thema wechseln, aber es geht doch hier auch um die abzockermentalität. wir hatten vor jahren den fall in karlsruhe, dass relativ viele asylanten (oftmals schlimme schicksale) aufgenommen wurden. ich habe nichts gegen ausländer, im gegenteil, sie bereichern unseren alltag und ich finde eine multikulturelle gemeinschaft eh viel spannender.
es war in jedem fall so, dass die stadt, den asylanten verpflegung und kleidung sowie unterkunft zur verfügung gestellt hat. dazu gabs noch taschengeld. die reaktion darauf war, dass die lebensmittel auf die strasse gekippt wurden und die kleider wurden auf der strasse verbrannt. gefolgt von der forderung dass sie bares sehen wollen. und sie haben es bekommen. es ist also auch um es mal provokant auszudrücken, im tiefsten busch bekannt, was in deutschland machbar ist und was nicht.
es gibt soviel ungerechtes in deutschland. z.b. streicht man die eigenheimzulage. junge familien haben es nun noch schwerer, sich ein eigenens häuschen zu leisten. die aussiedler aus russland, bekommen staatliche kredite, mit nur 1% verzinsung. es ist klar, dass asylanten und aussiedler das mitnehmen was sie bekommen. ich habe das "üppige" arbeitslosengeld ja auch genommen.
nur wenn man eben die voraussetzungen dazu beschneiden will, finde ich das mehr als korrekt. Nach meiner meinung sollte es EIN arbeitslosengeld für alle geben. Die arbeitslose zeit eines ingenieurs ist doch nicht mehr wert, als die eines maurers. es ist einfach an der zeit, umzudenken das gilt für die ganz oben, auch wenn es grade mal wieder auf den kleinen mann abgewälzt wird und wir unten müssen auch umdenken. so kann das doch alles nicht weitergehen. wer geld/besitz hat, muss darum fürchten, dass irgendjemand etwas einfällt, wie man es ihm wieder abnehmen kann, um es in irgendein fass ohne boden zu stecken.
nimm die teuren zigaretten. millionen fliessen an subventionen in den tabakanbau. gleichzeitig millionenschwere antitabakwerbung. also entweder oder. würden alle subentionen von heute auf morgen gestrichen, dann läge der lohnsteuersatz unter 10 %.
Mir liegt soviel noch auf der zunge, aber ich kann meine fans nicht länger warten lassen.
 
15. July 2004, 20:45   #27
Shadow
 
Benutzerbild von Shadow
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 459
Zitat:
Zitat von Ben-99
... schön, daß Du noch mal durch ein Komplett-Zitat an meinen unmittelbar darüber liegenden Beitrag erinnert hast. Könnte es vielleicht sein, daß Du planst, Dein Talk-vor-zwei-Jahren-Board als zukünftigen Treffpunkt für sehbehinderte Alzheimer-Patienten umzustrukturieren? *g*

Gruß Ben

PS: Um Dir die Mühe abzunehmen, liefere ich dieses Posting diesmal gleich in zweifacher Ausführung, damit Du eines als Kopie in Deinen Aktenordner heften kannst ;-)

für die galerie und für die kleingeister
 
9. August 2004, 11:43   #28
Pollux
 
Beiträge: n/a

Hallo,

ich wollte nur mal einen kleinen Erfahrungsbericht zum Thema Arbeitslosigkeit und "psychische Probleme" loswerden:

Mein Arbeitsverhältnis bei einem Internetdienstleister wurde im Dezember 2002 gekündigt (da ich einigermaßen gut verdient hatte, waren finanziell keine Probleme zu erwarten.) und ich sah erfreut meiner Arbeitslosigkeit entgegen. Den ersten Monat (Februar) ging ich noch ab und zu auf meiner alten Arbeit vorbei und machte noch ein zwei Handgriffe. Ab März war ich dann nur noch zu Hause und zog mir ab und zu einen Joint rein und erweiterte mein Bewusstsein. Ich hatte zu fast nix Bock, außer ein bisschen im Netzt zu surfen: dort Nachrichten lesen (das war die Zeit kurz vor dem Irakkrieg), Musik hören und Download-CDs sichten, deren Inhalt ich während meiner Anstellung täglich aus dem Internet ?gesichert? hatte... So hatte ich mir das vorgestellt.

Aber irgendwie wurde meine Umwelt immer merkwürdiger: alle wollten wissen, ob ich denn schon wieder Aussichten auf einen Job hätte, die Firma meiner Freunde (in die ich eigentlich nach einer kleinen Ruhephase einsteigen wollte) brach auseinander, die GEZ schickte plötzlich Kundenwerbung und die Menschen auf der Straße schauten mich alle so merkwürdig an bzw. weg. Am 20.03.2003 sah ich die 23 Theorie entgültig bestätigt und vertraute nicht mal mehr meiner Freundin. Jedenfalls war ich reif für die Klapsmühle und wartete auf den Weltuntergang - obwohl ich ja so ein tolles Leben hatte und finanziell vom Staat ausgehalten wurde, der nur verlangte, dass ich mich irgendwo bewerben und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss. Selbstmordgedanken hatte ich nicht, da ich überzeugt war, dass das schon andere erledigen werden und traute mich deshalb nicht mehr aus dem Haus. Nach ein paar Wochen konnte mich meine Freundin (die zu der Zeit auch arbeitslos war) nach vielen Gesprächen aus meiner Paranoia herausholen und es ging wieder einem normalen Leben entgegen, das ich plötzlich mit ganz anderen Augen betrachtete...

Letzten Monat habe ich mich Selbständig gemacht und bin froh niemanden mehr Fragen zu meiner Arbeitslosigkeit beantworten zu müssen. Als Fazit: natürlich habe ich mich in der Zeit keinen beruflichen Anforderungen gestellt, dafür war es psychisch die schlimmste Zeit, die ich je erlebt habe. Wenn in dieser Zeit noch finanzielle Probleme dazugekommen wären, hätte es mich wahrscheinlich noch schlimmer erwischt. Und ein Selbstmord scheint mir dann doch nicht mehr so weit entfernt (und der Grund wäre zumindest bei mir nicht die direkt die Arbeitslosigkeit gewesen).

@Ron64: solche Leute wie Du waren früher in der SA organisiert. Und das waren ja auch keine Faschos...
 
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