14. September 2006, 09:52 | #1 | ||
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Wasser auf meine Mühlen
Als geplagter Vater 3er hoffnungsvoller Sprößlinge, 2 Jungrecken (17 + 19) und 1 angehendes Modell (15), kämpfe ich seit Jahren einen einen Kampf gegen das Markenbewusstsein (den Markendruck) auf dem Schulhof.
Meistens gelingt mir das mit dem "Ultimativen Kompromissangebot" - verdien dir das Geld dafür, wenn sonst keine Argumente fruchten. So Nebenbei-Anspielungen auf den extra eingerichteten Schülerparkplatz der Penne oder die unverifizierte Aussage: "Hugo hat n Mazda", bei der auf Nachfrage herauskommt, dass es der Mazda der Mutter ist..., bringen mich jedesmal in Rage. Allerdings hat z. B. Jungrecke Numero 1 seit fast 3 Jahren ein Handy. Natürlich mit PrePaid-Karte. Dafür zahlt er pro Halbjahr bisher 15 Euro, nur damit das Restguthaben nicht verfällt und er telefonieren kann. Hehe, nun, in Zeiten seines Führerscheinerwerbs verlängert der Sagg seine Karte nicht, sondern fragt scheinheilig, ob er sich nicht an unserer beteiligen könne, das wäre doch auch für uns sinnvoll - und sooooo oft brauche er das Handy ja nicht, wir müssten also eigentlich auf nichts verzichten. *gggg Ich warte noch ab, wann er nun damit kommt, dass wir einen Antrag ausfüllen müssen , damit wir unsere Karte aus seinem Handy mal für ne Stunde geliehen bekommen. - Bevor ich ihm den Hals umdrehe - Insgesamt kann ich mich aber eigentlich nicht wirklich beschweren. Töchterlein ist halt a bissel interessierter an Klamotten als die Jungs, denen reicht es, wenn die Hose hält, und sie brauchen keine Schminke, dafür in rauhen Mengen Deo, aber ansonsten sind sie verhältnismäßig genügsam. Der Artikel hier aus dem Handelsblatt freut mich trotzdem ungemein. Auszug: Zitat:
Zitat:
Wir mir doch ein weiteres scharfes Schwert für meinen Feldzug gegen Jugendverdummung durch Werbung in die Hand gegeben. Wie ich sowieso der Meinung bin, dass Eltern insgesamt einfach an der Fürsorgepflicht für ihre Sprösslinge und deren Finanzen vermissen lassen, wenn sie nicht gegen Klingeltonabonnements und langfristige Handyverträge und und und einschreiten. tschao jupp11 |
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14. September 2006, 11:55 | #2 | |
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hmm
also ich sollte meine Beiträge vielleicht vor dem Veröffentlichen nochmal nachlesen. Dann blieben den Lesern viele Tipp- und Satzzeichenfehler erspart, die mir dann auffallen, wenn ich zufällig später nochmal in meine eigenen Beiträge reingucke. Dass ich Modell mit Doppel-l schreibe, passiert schon mal, aber dass ich ganze Zitate verhunze, wohl nicht so häufig. Also bitte tauscht das zweite Zitat unten aus gegen: Zitat:
tschao jupp11 |
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14. September 2006, 12:20 | #3 |
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Ein Leidengsgenosse! Gut zu wissen, dass es anderen Eltern auch nicht sehr viel besser ergeht.
Wir haben das Glück, im Berliner Bezirk Zehlendorf zu wohnen. Eine feine Gegend, sprich hier wohnt der Wohlstand. Ich kann mich finanziell nicht beklagen. Was wir jedoch für verhältnismässig arme Schlucker sind habe ich erst erfahren, seit mein Junior aufs Gymnasium geht. Schon bei der ersten Elternversammlung habe ich es geahnt: Fast jedes Elternteil wurde mit Herr/Frau Dr. angeredet. Und als wir nach dem Elternabend auf den Parkplatz kamen, schämte ich mich meines kleinen Diesel-Daimlers inmitten der Nobelkarossen. Was finanziell auf uns zukommt zeigte sich nach der ersten Geburtstagsfete meines Juniors, zu der er 6 Klassenkameraden eingeladen hatte. Während ich es noch aus der Grundschulzeit meines Juniors kannte, dass 'kleine Geschenke' mitgebracht werden, liessen mich die kleinen Gaben seiner Schulfreunde nur staunen. Ungelogen, aber unter 50 € Warenwert war nichts dabei. Wenn Junior aus der Schule kommt und uns eine Einladung zum Geburtstagsfest eines Klassenkameraden aviesiert, greife ich schon automatisch zur Kreditkarte oder hoffe auf einen Lottogewinn. Natürlich besteht seine Schuluniform standesgemäss inzwischen auch teilweise aus Niki, addidas, Diesel und wie dieses völlig überteuerte Zeugs auch immer heissen mag. Sein Glück, dass meine Schwiegermutter auch so einen Standesdünkel hat und diesen Wahnsinn untersützt. Ich hätte ihn weiterhin mit seinen Turnschuhen von Deichmann in die Schule geschickt. Vorher haben sie ihm ja auch immer gefallen. Den Schock meines Lebens habe ich allerdings vor einigen Wochen bekommen, als wir mit unserer Tochter Schuhe kaufen gingen. Sie weigerte sich strikt, etwas anderes auszuprobieren als die Schuhe mit dem Niki-Zeichen oder den berühmten 3 Streifen. Während meine Frau sich darüber köstlich amüsierte, war ich einem Zusammenbruch nahe: Meine Tochter ist 5 Jahre alt und geht noch in die Kita. :blöd: |
17. September 2006, 10:28 | #4 |
Junge mit Mundharmonika
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Habe ich recht verstanden, dass ihr eure Kinder nicht standesgemäß einkleidet?
Unter FASHION BRANDS: GUCCI, PRADA, ARMANI, FENDI, TODS HERE AT RAFFAELLO NETWORK INTERNATIONAL findet sich der derzeitige Dresscode an unserer Schule. OK, es bedarf schon einer sehr disziplinierten Haushaltsplanung, wenn Junior eine Jeans (543,00) und eine Strickjacke (478,00) von Dolce & Gabanne benötigt, aber tief im Herzen wollen wir Eltern unserem Nachwuchs doch eine unbeschwerte Jugend ermöglichen. Dafür stelle ich mich gerne jeden Abend für 4 Stunden an die Esso-Tanke und verdiene ein paar Euros dazu. Meine Frau hat eben noch einen Anruf erhalten, dass sie die Stelle in der Leergutannahme bekommt. Prima, damit ist das neue ParisHiltonNokia für unsere Tochter gesichert. |