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30. August 2002, 07:25   #1
jupp11
 
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Splatterpunk...

"Dieser Horror geht an die Eingeweide" meint Stephen King....

Also, bevor mich hier jemand erschlägt: Diese Bücher sind frei erhältlich und stehen auf KEINEM Index. Auch ist die Abgabe an Kinder NICHT verboten.
Zitat:
Vorwort

SPLATTERPUNK - das ist die Literatur der Jungen Wilden, die Literatur junger Intellektueller, die sich nicht mit der gepflegt-nebulösen Eleganz eines Dracula, mit der Andeutung geisterhafter Erscheinungen, mit dem Bild schleimiger Monster, die durch ihren bloßen Anblick töten, zufriedengeben. Ihr Weltbild ist nicht durch Bieder-meiertum, durch vornehme Zurückhaltung, durch rettende Distanz geprägt.
Sie sind die Rock-Generation, und ihr Weltbild, das ist der Lärm von Diskotheken und staubigen Straßen, das grelle Locken von Peepshows, der Uringestank von Unterführungen, die zerstochenen Arme von Fixern in den dunkelsten Ecken der Tiefgaragen, die blutig-zerfetzten Leiber von Bürgerkriegsopfern in den Fernsehnachrichten, das Scheppern von Blech bei Auffahrunfällen, die Verzweiflung Hilfloser in der Hand von Gangstern, das bunte Flimmern von Drogentrips, die Abartigkeiten >ehr-barer< Bürger...
In den Menschen, die in dieser Welt aufgewachsen sind, besteht der Wunsch nach Ehrlichkeit, so brutal sie auch sein mag. David Schow, der den Ausdruck SPLATTERPUNK prägte, sagte einmal dazu: »Es ist nicht genug, den Schatten zu sehen, der hinter der Tür lauert -die Menschen wollen sehen, was diesen Schatten wirft, wie es aussieht und wie man es auseinandernehmer kann.«

Kritikern, die nur angeekelt die Oberfläche dieser Geschichten begutachten und sich über ihre derbe Offenheil beklagen, ist nicht klar, daß menschliche Werte wie Vertrauen, Freundschaft und Liebe auch hinter dem blutigen Schleier solcher Literatur blühen!

Hier wird nicht realitätsfern und distanziert geschildert, hier wird die Seele ausgekotzt! Und ist unsere Welt denn nicht auch zum kotzen?

Uwe Luserke
Also stelle ich hier mal eine Leseprobe zur Diskussion....
 
30. August 2002, 07:29   #2
jupp11
 
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Leseprobe aus:
Joe R. Lansdale's
"Die Nacht, in der sie den Horrorfilm verpaßten"
Zitat:
... In diesem Augenblick wurde der Wagen in grelles Licht getaucht.
Mit noch erhobenen Bechern fuhren die drei Musketiere herum. Das Licht kam von einer offenen Lagerhalle. Mitten in seinem Schein stand breitbeinig ein ungeheuer fetter Mann. Hinter ihm in der Halle war eine aus einem weißen Laken improvisierte Leinwand zu sehen. Auf ihr spielte so etwas wie ein Film. Das Licht ließ zwar die Farben verblassen, doch ein bißchen von der Handlung konnte Leonard erkennen. Allem Anschein nach kniete ein Mädchen vor eben diesem Fettsack und lutschte seinen Schwanz. (Von dem Mann war nur die Hälfte unterhalb des Nabels zu sehen.) Und einen kurzläufigen schwarzen Revolver sah er. Den drückte der Typ dem Mädchen gegen die Schläfe. Für einen Moment riß sie sich von ihm los. Sofort drückte der Mann ab. Der Kopf des Mädchens sackte zur Seite, so daß Leonard nichts mehr sehen konnte. Das ganze Tuch schien auf einmal mit Blut getränkt. Dann versperrte ein zweiter Mann, der nun ebenfalls in das Tor trat und nicht minder fett war als der andere, Leonard die Sicht. Zwei Luftballons auf Schuhen, schoß es Leonard durch den Kopf. Noch mehr Männer ließen sich hinter ihnen blicken, doch der erste schickte sie mit einer Handbewegung zurück. Die zwei Dicken zogen das Tor zu, bis nur noch ein Schimmer durch den Schlitz fiel, und näherten sich dem Impala.
Der Fettsack Nummer eins riß Stinkys Tür auf und schrie: »Raus mit euch, oder ich mach euch Beine!«
Bislang hatten sie nur die Jungs vom White Tree-Club für gefährlich gehalten. Mit einem Schlag wurde ihnen
aber klar, daß die nur für Kinderspiele zuständig gewesen waren. Der hier war von einem ganz anderen Kaliber. Wo der hinschlug, wuchs garantiert kein Gras mehr.
Folgsam kletterten sie aus dem Wagen und stellten sich in einer Reihe vor dem Dicken auf. Die Becher hielten sie immer noch in der Hand. Der Mann musterte sie wie ein Wärter seine Sträflinge.
Fettsack Nummer zwei trat grinsend auf sie zu. Die beiden waren Zwillinge. An ihren aufgequollenen Gesichtern konnte man sie nicht auseinanderhalten, an der Kleidung fast auch nicht. Beide trugen helle Hawaiihemden, die sich nur im Farbmuster unterschieden, viel zu kurze schwarze Hosen, weiße Socken und italienische Lackschuhe, die an den Zehen extrem spitz zuliefen.
Der erste nahm Scott den Becher aus der Hand und schnüffelte daran. »Was?« rief er. »Ein Neger mit Fusel? Das is' ja wie 'ne Nutte mit Hirn. Da paßt was nich' zusammen! Ihr laßt euch wohl vollaufen, damit ihr irgendwann mal Schokolade aus dem Nigger rauskriegt. Oder willst du etwa Vanille ausschwitzen, du schwarzes Aas?«
»Ich will heim und sonst nichts«, murmelte Scott.
Der zweite Fettsack wandte sich seinem Bruder zu. »Damit er seine Mutter ****** kann.«
Sofort fixierten beide wieder Scott, um zu hören, was der sagen würde, doch er sagte gar nichts. So wie die aussahen, würde er es vor ihnen sogar mit einem Hund treiben, Hauptsache, sie ließen ihn danach la%fen.
»Mir kommt das Kotzen, wenn ich euch mit so 'nem Dschungelaffen rumlaufen seh'«, fuhr Fettsack Nummer eins die zwei Weißen an.
»Er ist ja nur ein Nigger aus der Schule«, sagte Stinky. »Wir mögen ihn doch auch nicht. Wir haben ihn bloß mitgenommen, weil die vom White Tree-Club ihn sonst totgeschlagen hätten. Und das können wir nicht zulassen, weil er unser Quarterback ist und weil wir ohne ihn aufgeschmissen wären.«

»Ah, ich verstehe!« dröhnte der Fette. »Nur haben Vin-nie und ich nun mal was gegen Nigger, die Sport treiben. Am Anfang duschen sie mit den weißen Jungs zusammen, und zum Schluß hüpfen sie mit weißen Mädchen ins Bett. Da führt eins zum anderen.«
»Was können wir denn dafür?« maulte Leonard. »Wir haben die Schulen ja nicht für die Nigger aufgemacht.«
»Da hast du recht!« rief der Fette. »Das hat uns dieser ******** von Johnson eingebrockt. Aber ihr treibt euch mit dem da rum und trinkt sogar Fusel mit ihm.«
»Aber wir haben doch in seinen Becher gepinkelt!« verteidigte sich Stinky. »Das war so eine Art Witz. Ich schwöre Ihnen, daß er kein Freund von uns ist. Er ist bloß ein Nigger, mit dem wir Football spielen müssen.«
»Ihr habt ihm in den Becher gepinkelt?« rief Vinnie. »Das gefällt mir. Was sagst du dazu, Pork?«
Pork warf den Becher zu Boden und winkte Scott grinsend zu sich herüber. »Komm her, Nigger. Ich muß dir was sagen.«
Scott sah verzweifelt von Stinky zu Leonard, doch von ihnen war keine Hilfe zu erwarten. Beide schienen sich plötzlich brennend für ihre Fußspitzen zu interessieren. So blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Pork zuzutrot-ten. Der legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn ein Stück mit sich fort.
»Was haben Sie vor?« fragte Scott.
Pork drehte Scott wieder herum, damit er die anderen sehen konnte. Leonard und Stinky hielten immer noch ihre Becher in der Hand und stierten weiter auf den Boden. »Ich wollte den neuen Kiesweg nich' beschmutzen«, erklärte Pork. Dann packte er Scott an den Haaren, zog ihn nach zu sich heran, holte mit der freien Hand einen kurzläufigen schwarzen Revolver unter dem Hawaiihemd hervor, hielt ihn Scott an die Schläfe und drückte ab. Es war, als risse der trockene Knall Scotts Füße hoch. Als nächstes spritzte eine dunkle Flüssigkeit aus seinem Kopf.

»Na, is' das nichts?« rief Pork, während der an seiner Hand baumelnde Scott noch am ganzen Leib zuckte. »Dieser Rhythmus da, der kommt immer am Schluß!«
Leonards Kehle war wie zugeschnürt. Warum konnte er sich nicht einfach auflösen und unter dem Wagen zer-laufen? Scott war nicht mehr zu helfen, aber wer half jetzt der Mannschaft? Ohne ihren Kopf waren sie doch einen Dreck wert!
»Oh, du liebe Scheiße!« stöhnte Stinky.
Pork ließ den Toten los. Sofort sackte er in sich zusammen. Das Gesicht kam zwischen den Knien auf den Zementboden zu liegen, wo sich rasch eine dunkle Pfütze bildete.
»Der hat's jetzt viel besser, Jungs«, sagte Vinnie. »Die Nigger stammen von Kain ab, wißt ihr. Sie sind keine Affen mehr, aber auch keine richtigen Menschen. So was hat auf der Welt einfach keinen Platz und ist allen nur eine Last. Wenn man sie dressiert, können sie zwar Football spielen und Auto fahren, aber es bleibt eine einzige Quälerei- für sie und für die Weißen. Hat dein Hemd war abgekriegt, Pork?«
»Nicht einen Tropfen.«
Vinnie verschwand kurz in der Halle und rief den anderen etwas zu, was, das konnte man draußen nicht verstehen. Mit einem Packen zerknüllter Zeitungen trat er dann wieder ins Freie. Darin wickelte er Scotts blutüberströmten Kopf ein und ließ ihn so auf den Zementboden zurückfallen. »Warten wir mit dem Wegspritzen lieber nich', bis das Zeug trocken is', Pork«, kommentierte er und wandte sich an Stinky. »He du, mach die Tür hinten auf, aber dalli.«...
 
30. August 2002, 08:05   #3
peet
 
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mmmmmmmm

Die Welt zum Kotzen....
bestimmt gibt es Dinge wo es mir hoch kommt.. z.B. bei der obigen Leseprobe..

Erstaunlich finde ich die weite Palette von dem, was sich Menschheit nennt..
einerseits.. Gefuehlsduselei pur.. ueber Poesie zum Horror.. und menschenverachtenden Geschreibsel...
 
30. August 2002, 08:40   #4
ayla
 
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Ich habe diese Bücher nur teilweise gelesen und das hat mir gereicht. Ich fand es einfach nur widerlich und ekelhaft.

Für mich bedeutet Lesen entweder, dass ich mich über etwas informieren möchte oder aber einfach nur Entspannung und Genuss. Und davon habe ich bei diesen Büchern nichts gefunden.
 
30. August 2002, 08:47   #5
jupp11
 
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tja,

...es steht ja hier, um darüber zu diskutieren.

Da die Geschmäcker verschieden sind, liesse sich auch über anerkannte Kunstobjekte, wie z. B. diesen "Stuhl mit Fett" von Boys trefflich diskutieren...

 
30. August 2002, 08:55   #6
peet
 
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interessant ist hierbei die Frage, was macht den Unterschied aus

Wuerde ich obigen Stuhl beim Sperrmuehl sehen, waere er mir wahrscheinlich keinen 2. Blick wert.

Ist es der Name Boys oder bin ich eben nur ein Kunstbanause?
 
30. August 2002, 14:30   #7
quentin
 
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wir beide sind Kunstbanausen, peet, zumindest was den Namen Beuys anbelangt, Joseph Beuys um genau zu sein.

mfg
 
30. August 2002, 15:41   #8
peet
 
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Josef Beuys? Josef B e u y s?

Gluecklich, dass nicht alle so sind wie wir Quentin
 
31. August 2002, 03:49   #9
Träumerle
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Ich finde diese Leseprobe einfach Menschenverachtend und ekelhaft, ich würde solche Bücher niemals lesen.
 
31. August 2002, 07:00   #10
Pumawoman
 
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ich stimme ayla zu - lesen zur information oder entspannung; ich mag diese art der bücher auch nicht
 
31. August 2002, 07:23   #11
jupp11
 
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ja, ist schon ok.

Vielleicht mal was zum Erwerb dieses Buches. Ich hab es einfach mal auf einer Autobahnraststätte unter mehreren anderen gekauft.

Und ich war, ob des Inhaltes schon erstaunt und überlegte, ob sowas, wie bei uns zuhaus üblich, einfach ins Bücherregal gestellt wird. Ich habe mich letztlich für JA entschieden, hehe, da fällt sowas am wenigsten auf.

Aber zur Sache selbst. Ich denke, dass Ihr vielleicht mal überlegen solltet was dort beschrieben ist. Solche Szenen werden in jedem zweiten Thriller oder Action-Film gezeigt. UND KONSUMIERT

Dort geschehen keine Morde, sondern es wird darüber geschrieben. Ich sehe keine wirklichen Unterschiede zu De Sade oder anderen Autoren, die ihre geistigen Ergüsse zu Papier bringen.

Aber recht habt Ihr natürlich mit Eurem "Nicht mögen". Kann ich gut nachvollziehen.

--------schnipp---------

Das Forum heisst Poesie & Literatur. Hier darf über sowas diskutiert werden.

Deshalb werd ich ab und an mal eine Leseprobe aus den unterschiedlichsten Bereichen reinstellen.

Ich möcht nämlich neben der Poesie, unter die man ja fast immer nur "schön" schreibt, durchaus zum Auseinandersetzten mit Autoren anregen.

Ich hoffe, das wird mir nicht krummgenommen.
 
31. August 2002, 07:40   #12
peet
 
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Niemals nicht doch

Eine gute Idee, auch wenn ich obiges eigentlich nicht als Literatur sondern eher als Exzess sehe.

Geschmackssache oder Schund? Interessante Frage
 
31. August 2002, 22:18   #13
ayla
 
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Ist eine interessante Frage Peet.

Der Autor des besagten Buches wird es sicherlich nicht als Schund bezeichnen, während meine Bezeichnung dafür schon in diese Richtung geht. Von daher sehe ich Kunst und Literatur, wie alles andere auch als eine Geschmackssache an.


Ich denke dass es bei jedem Buch oder Kunstwerk eine Frage der persönlichen Vorlieben ist, ob es gefällt oder nicht.

Auch ändert man den Geschmack ja schon mal im laufe der Jahre. Es gibt z.B. einige Bücher bei uns im Regal, die ich vor 10 Jahren verschlungen habe und wo ich meine damalige Begeisterung heute nicht mehr nachvollziehen kann.


Bei dem oben genannten habe und werde ich meinen Geschmack allerdings nicht ändern. Dies hat mir vor Jahren nicht gefallen und tut es auch heute nicht.
 
1. September 2002, 08:54   #14
Maggi
 
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Ich habe mir zwar die Leseprobe nicht ganz durchgelesen, aber es klingt, als wolle ein Schriftsteller die Jugend wie er sie sieht mit Büchern vertraut machen. Um das zu erreichen, schreibt er so einen Schmarrn...
 
2. September 2002, 07:33   #15
Träumerle
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Zitat:
Zitat von Maggi
Ich habe mir zwar die Leseprobe nicht ganz durchgelesen, aber es klingt, als wolle ein Schriftsteller die Jugend wie er sie sieht mit Büchern vertraut machen. Um das zu erreichen, schreibt er so einen Schmarrn...
Ich finde die krimminelle Energie unserer Jugendlichen ist sehr viel höher als vor 10 Jahren und die Hemmschwelle geht immer mehr runter.

Wenn unsere heutige Jugend sowas liest, dann wird deren Hemmschwelle ja noch niedriger gesetzt.

Sollche Bücher sollten verboten werden
 
2. September 2002, 09:09   #16
jupp11
 
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Hmm, da bin ich anderer Meinung und will das auch begründen:

Da wir ohnehin keinerlei Möglichkeiten haben, Informationen zu unterbinden (siehe Internet), sollten wir uns mal Gedanken darüber machen, ob es nicht Wege geben kann, Kinder und Jugendliche mit diesen Informationen umgehen zu lehren.

Wenn mann, wie Du jetzt, emotional auf diesen einen Auszug reagiert, dann muss man aber auch konsequenterweise Kindern das Internet verbieten, genauso wie die überwiegende Anzahl von Krimis oder Nachmittags-Talkshows. Selbst die Tagesschau gehörte verboten, weil auch dort die Kinder etwas über reale Gewalt und Unglücke erfahren könnten.

Eine Menge Computerspiele müssten weg und auch "Hänsel und Gretel" sowie "Dornröschen" und einige andere Märchen auch.

Wir sollten lieber unseren Kindern beibringen, zu hinterfragen, was ihnen da alles vorgesetzt wird. Das fängt bei der Werbung an und hört bei Filmen, Büchern und Internetinhalten nicht auf.

Unsere Tochter ist mit 9 oder 10 Jahren aus der Grundschule nach hause gekommen und hatte die Aufgabe im Internet zu recherchieren (sowieso eine Frechheit den Kindern gegenüber, die das nicht können von zuhaus aus). Bei der Gelegenheit kam sie gleich mit einem Link zu rotten.com zu uns und fragte uns danach.

Ich hab mit Ihr die Seite angesehen und ihr erklärt, was das überhaupt soll. Damit war für sie die Sache erledigt und diese grässlichen Bilder eingeordnet in ihre Schublade "Nicht meine Welt".

Einen Schock fürs Leben hat sie nicht davongetragen. Sie ist ja nicht allein gelassen worden.

Ich finde das Motto richtig "Information für ALLE", denn nur dann kommen wir langsam auf einen Weg, der es uns ermöglicht, täter zu entlarven und Rattenfängern das Handwerk zu legen.
 
2. September 2002, 09:28   #17
ayla
 
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Zitat:
Zitat von Träumerle
Sollche Bücher sollten verboten werden
Das die Hemmschwelle zur Gewalt immer niedriger wird, will ich gar nicht abstreiten. Nur derartige Bücher zu verbieten bringt es auch nicht.

Wie viele Filme dürften dann auch gar nicht erst gezeigt werden? Im Fernsehen werden Kinder und Jugendliche doch ständig mit Gewalt-Szenen konfrontiert. Da fängt doch schon bei Trickfilmen und den Nachrichten an. Ich bin sicher das Jugendliche mehr Gewalt im Fernsehen sehen als in Büchern lesen.

Ein Buch zu lesen bedeutet nämlich mehr Aufwand als sich einen Film anzusehen.

Erst muss man sich die Mühe machen es zu kaufen und dann auch noch die Zeit investieren es zu lesen. Während sich beim Film der Aufwand darauf beschränkt, dass man ein kleines Knöpfchen drückt und sich dann bequem zurücklehnt und sich berieseln lässt.

Es wird immer irgendwo so etwas zu sehen oder zu lesen geben. Mit den Kindern über solche Szenen reden und sich damit auseinandersetzen würde mehr bringen als ein einfaches Verbot.
 
2. September 2002, 11:21   #18
Maggi
 
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Er handelt doch nur mit guter Absicht, um der Jugend die Bücher wieder näher zu bringen...

Ich kann mir aber übrigens gut vorstellen, dass solche Typen (wie z.B. mein Bruder, der so Gangsta-vernarrt ist ) sowas lesen... Mir reicht auf jeden Fall schon die Leseprobe.
 
2. September 2002, 11:31   #19
jupp11
 
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hmm Maggi...

..."Das Schweigen der Lämmer" und "Roter Drache" wurden sicher nicht geschrieben, um "der Jugend die Bücher wieder näher zu bringen... ", sondern um Erwachsene zu unterhalten und mit den Büchern Geld zu verdienen.

Das setze ich hier ebenfalls voraus.

Nur was meinst Du, Maggi? Sollte man derartige Bücher verbieten?
 
2. September 2002, 15:52   #20
Maggi
 
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Hmmm... ich werte das als Geschmackssache. Deshalb sollte man sowas nicht verbieten, denn Hannibal und Co. sind ja auch nur indiziert, nicht verboten...
Ich jedenfalls kann mich nur in gute Bücher so hineinleben, dass ich mich nachher noch an die Figuren erinnere und mir eine Vorstellung der Personen mache. Auch deshalb sollte man sie nicht verbieten.
Es gibt auch schlechte Bilder, auf denen viel Blut usw. zu sehen ist. Die werden auch nicht zensiert.

Ich dachte nur an
Zitat:
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Sie sind die Rock-Generation, und ihr Weltbild, das ist der Lärm von Diskotheken und staubigen Straßen, das grelle Locken von Peepshows, der Uringestank von Unterführungen, die zerstochenen Arme von Fixern in den dunkelsten Ecken der Tiefgaragen, die blutig-zerfetzten Leiber von Bürgerkriegsopfern in den Fernsehnachrichten, das Scheppern von Blech bei Auffahrunfällen, die Verzweiflung Hilfloser in der Hand von Gangstern, das bunte Flimmern von Drogentrips, die Abartigkeiten >ehr-barer< Bürger...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wem gefällt. Wer riecht schon gerne den Uringestank in den Unterführungen?
 
3. September 2002, 06:30   #21
Träumerle
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Natürlich müssen wir einen Weg suchen, damit unsere Kinder und Jugendlichen mit solchen Informationen umgehen können.

Aber mal ganz ehrlich, welche Eltern machen sich denn heute noch die Mühe?

Den meisten ist doch völlig egal was die Kinder machen, hauptsache sie haben ihre Ruhe.

Und noch weiter, welche Freunde oder Nachbarn oder Familienmitglieder kümmern sich denn um diese "alleingelassenen" Kinder?

Eigentlich fast keiner da alle zu sehr mit sich selber beschäftigt sind.

Außerdem glaube ich nicht, das sich diese Jugendlichen diese Bücher selber kaufen, eher die Eltern und diese Bücher werden dann aus einer Langeweile heraus von den Kidis gelesen.

Das war bei mir auch so, mein Sohn hat sich wenn er Langeweile hatte, ab und zu ein Buch von mir ausgeborgt, von alleine hätte er nie einen Gedanken daran verschwendet sich ein Buch zu kaufen.

Jetzt hat er sowieso kein Interesse mehr zu lesen, das Internet ist ja viel einfacher und interessanter, aber ich habe ihm auch gelernt mit dem Inhalt umzugehen.
 
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