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8. January 2002, 21:25   #1
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 2.676
Loddar, Ernst, Elke und viele andere....

...oder aber: Wann bitte kann ich endlich meinen Einsatz machen?

Diese selbst erlebte Geschichte hatte ich eigentlich heute für ein anderes Forum geschrieben, werde sie aber auch hier mal antesten, ob sowas ankommt.


Es geschah im Jahre Anna Domino, also so Mitte der 80th.
Ich, ein gebürtiger Hamburger, der seine Heimatstadt nur äußerst selten verließ, begab mich, wie häufig an Sonntagen,
in den 9. Stock des InterContinental-Hotels, gelegen an Hamburgs schöner Alster.
Ich war ein Spieler.
Ziel war das Spielcasino, im oberen Bereich des Hotels gelegen, von dem aus man so einen herrlichen Blick auf die Schönheit der
Hansestadt hat. Obwohl, hinausgeschaut hatte ich eigentlich noch nie. Welcher Spieler macht das schon, beim Anblick der vielen
Roulette-Tische.
Schon das Betreten des Foyers, durch die große Drehtür der Hoteleingangsfront, löste bei mir jedesmal irgendwie ein Glücksgefühl aus.
Hatte ich doch diesmal 300 DM dabei und war dem Ziel schon sehr nahe, den Betrag um ein vielfaches zu vermehren.
An diesem Tag muß es endlich mal klappen. Doch das sagte ich mir jedes Mal.
Die wunderbaren Auslagen einiger Nobelgeschäfte, an denen man auf dem Weg zum Lift vorbei eilte, luden ebenfalls zum Träumen ein.
Ein Feuerzeug von Cartier, oder das Dupont im Chinalack-Design....nach dem großen Wurf, alles kein Problem.
Die Mitgliedskarte dem Aufzugsführer vorzeigen, alles schon Routine, aber warum schwebt der Lift ausgerechnet immer dann so langsam nach oben, wenn ich hinauf will? Man stelle sich einmal vor, dort oben fällt in diesem Augenblick die kleine weiße Kugel genau in die Aussparrung der 32, meiner Lieblingszahl! Dann ist es zu spät. Rien ne va Plus, nichts geht mehr.
Endlich! Endlich gleitet die Tür mit einem Schlurfen zur Seite und der Blick auf den herrlichen Spielsaal wird frei.
Nun aber flugs zur Wechselkasse, diese herrlichen Jetons geholt. Die Anzeige über den Roulettetischen 1 bis 6, im ersten Saal zeigen an: Keine 32 ist gefallen, nicht seit der Öffnung, um 15Uhr.

Rudolph Dierks eilt vorbei. Der ehemalige Kassenleiter einer Hamburger Behörde, dem seine Spielleidenschaft zum Verhängnis wurde.
Auf seinem Beamtensessel hockt nun ein anderer und er hat viel Zeit, allerdings auch kaum Geld, um seiner Leidenschaft zu fröhnen.
Tja, manchmal ist das Leben ungerecht. In "seiner" Kasse befand sich doch soviel Geld und er wollte doch den kleinen Betrag nur ausleihen, bis der große Gewinn kam....
Am Tisch 6 hatte sich eine Menschentraube gebildet. Sie standen in Zweierreihe und stierten, teils auf ihren Einsatz, den sie auf dem grünen, von den 4 Croupiers bewachten Filz plaziert hatten, teils auf die kleine Kugel, die mit sirrendem Geräusch im Roulettekessel ihre Runden drehte.

Ja, wenn man zu den wenigen Gewinnern zählt, die vorn liegen, dann kann man auch schonmal einen Blick auf die gut besuchten Dekollete`s der Damen schauen, die am Tisch platz genommen hatten.

Den Grund der Menschenansammlung am Tisch 6 hatte ich schnell erkannt: Ernst Happel, Cheftrainer und Meistermacher des HSV, gab sich wiedermal die Ehre, den Sonntag Nachmittag im Casino zu verbringen.
Kam er eigentlich nur, wenn der Hamburger Sportverein am Vortag gewonnen hatte, oder war´s umgekehrt? Darüber hatte ich damals nie nachgedacht.
Sein Spielsystem war recht simpel. Je 500 DM auf das zweite und dritte Dutzend. Kam Zero, oder eine Zahl aus dem ersten Dutzend, ging er leer aus, ansonsten gewann er 500.

Der Ex-Kassenleiter hatte wohl erfolgreich jemanden anpumpen können, denn er rannte ständig zwischen drei Tischen hin und her, um seine Einsätze zu beobachten. Verkehrte Welt? Nein, eigentlich ein ganz normaler Sonntag.

Nachdem ich und zwar erstmal nur einen Hunderter, an der Kasse in 5 Louies, das sind runde, rote Jetons mit einem Wert von DM 20, getauscht hatte, wechselte ich rüber in den Saal 2, denn hier standen meine geliebten BlackJack-Tische.
Einer war allerdings erst eröffnet und zwei Plätze waren sogar noch frei. Ich wählte den Stuhl neben einer schon etwas älteren Dame, deren langes, schwarzes Kleid ausgezeichnet zu ihren wasserstoffblonden Haaren passte.
Beim "allerseits guten Tag" wandte sie sich mir zu: Ich saß neben Elke Sommer.
Donnerwetter! Sollte heute endlich ein Glückstag sein? Wie redet man überhaupt so eine Prominente an? Gnä´ge Frau? Frau Sommer? Oder ganz cool: Hossa, Elke?
Ich entschied mich für die zweite Variante.
Wie sich herausstellte, plauderte Elke gern und die Stimmung am Tisch war recht gelöst. Das Spielen wurde eigentlich zur Nebensache.
Ob nun: "Was machen Sie in Hamburg?", oder "Wieso spielen sie. Bekommen sie nicht genug Gage?", beantwortete die sympatische Schauspielerin nicht nur geduldig, sondern auch gern. Eigentlich war sie ein ganz normaler Mensch, so wie du und ich.
Das sie pro Spiel ständig 10-20 DM verlor, schien sie nicht im Geringsten zu stören, aber was ihr Missfallen erregte war, daß es am Spieltisch nicht gestattet war, ein Gläschen zu trinken. Getränke jeglicher Art konnten nur direkt an der Bar eingenommen werden.
Auf ihre Frage, ob man den nichtmal eine Ausnahme machen könne, zuckte der Croupier mit den Achseln, klatschte zweimal in die Hände und lautlos erschien ein Saaldiener, dem er etwas zuflüsterte.
Wenig später erschien der Saalchef persönlich, der sonst nur bei Streitigkeiten seinen großen Auftritt hat.
Sich kurz informierend fragte er dann in die Runde, ob die anderen Spielteilnehmer etwas dagegen hätten, wenn man eine Ausnahme machen würde und der gnädigen Frau Elke ein Gläschen Sekt, genossen direkt am Spieltisch, gestatten würde.
Natürlich hatte ich und wollte gerade einwänden, daß doch vielleicht der ein oder andere auch..., da bemerkte Frau Elke, ob denn nicht jeder am Tisch, der denn wolle, natürlich als einmalige Ausnahme, etwas zu trinken bestellen dürfe.
Der Saalchef, sonst ganz der unnahbare Hausherr, deutete eine Verbeugung an und erklärte mit jovialem Grinsen: "Für Sie auch das, gnädige Frau".
Nach ca. drei Stunden und vier Pernöle/Cola zog ich und zwar gen Heimat, denn die 300 DM befanden sich bereits in der Wechselkasse und die dafür erhaltenen Jetons lagen, fein säuberlich aufgestapelt, auf der anderen Seite des Tisches, beim Croupier.
Wiedereinmal war´s nichts mit dem großen Gewinn, aber zumindest hatte ich diesmal einen schönen und interessanten Nachmittag, dank der Gnädigsten, dank Elke.

Man hätte das natürlich auch in Kurzform bringen können, hier für eilige Leser:

Einst bekam ich mal wieder ´nen Rappel
und traf dabei im Kasino den Happel.
Roulette spielen war sein liebstes Metier.
Bei mir war´s der BlackJack, das lag wohl am Tee.
In trauter Runde, da sass mitten mang:
Der Star, Elke Sommer, im Abendkleid, lang.
Obwohl sie verlor nur, lächelt´ sie klug.
Der Grund war mir schon klar: Im Portemonaie war genug.
 
8. January 2002, 21:38   #2
zeus2212
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 4.800
Zitat:
Zitat von Loddarnewyork
...
Einst bekam ich mal wieder ´nen Rappel
und traf dabei im Kasino den Happel.
Roulette spielen war sein liebstes Metier.
Bei mir war´s der BlackJack, das lag wohl am Tee.
In trauter Runde, da sass mitten mang:
Der Star, Elke Sommer, im Abendkleid, lang.
Obwohl sie verlor nur, lächelt´ sie klug.
Der Grund war mir schon klar: Im Portemonaie war genug.
hi lodda

sehr gut kann ich da nur sagen aber die kurzform liegt mir besser nimm dir nen euro vom teller

Erst wäg`s, dann wag`s erst denk`s,dann sag`s!!
 
8. January 2002, 21:40   #3
peet
 
Benutzerbild von peet
 
Registriert seit: August 2001
Ort: Niederlande
Beiträge: 1.528
Ich wollte erst im Reim antworten,
aufsehend zur Glorie des Meisters, kann Frau nur abgehen

Super Loddar
 
8. January 2002, 21:53   #4
Sternkind
 
Registriert seit: May 2001
Beiträge: 6.057
Rien ne va plus

Darf man kranke Sternchen noch mit Bauchweh quälen?? :confused:

Spitzenmässig,Loddar
 
8. January 2002, 23:06   #5
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
rien ne va plus - keiner geht zu plus, würde mein Franz-Leher sagen. Tjaaaha, da lacht die Koralle, Müller, setzen, sechs. You are on the woodway.

Am interessantesten fand ich an der Story die Alster: denn an der Binnenalster war's, auf dem Alstervergnügen, da mein jungfräulich Auge zum ersten Mal der Frauen Brüste nackt blitzend erblickt - und zwar auf einer original Dollhouse Show, zum ersten Mal mit zweien meiner Cousins gleichzeitig unterwegs. Aber das ist eine andere Geschichte...
 
9. January 2002, 18:40   #6
jk-pc
Ungültige E-Mail Angabe
 
Benutzerbild von jk-pc
 
Registriert seit: October 2001
Ort: zw. GÖ & H
Beiträge: 223
hossa!
Zitat:
Oder ganz cool: Hossa, Elke?
is ja net zu glauben ...


...wortklau!
... BETRUG!
... nachmacher
... ...... !

mir fehlen die worte ...



tschau,
jk-pc
 
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