27. January 2008, 18:36 | #1 |
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In Hessen hat es sich ausgekocht
... ein "brutalstmöglicher" Erdrutsch hat Roland Koch aus seinem Amt gespült. Mit über 12 Prozent minus bekam ein bereits vor Jahren überführter Lügner und einer der schlimmsten Demagogen unseres Landes einen Denkzettel für seinen schäbigen ausländerfeindlichen, fast schon rassistischen Wahlkampf.
Jetzt muß man nur noch die Daumen drücken, daß auch die "Linke" die 5-Prozent-Hürde überwinden wird. Nach der aktuellen ARD-Hochrechnung liegt sie derzeit in Hessen bei 4,9 Prozent, während sie in Niedersachsen problemlos zum erstenmal in einem "alten" Bundesland Einzug halten wird. Alles in allem kein schlechter Wahlsonntag. Gruß Ben |
27. January 2008, 18:43 | #2 |
Dummschwätzer
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Im HR haben sie inzwischen errechnet, daß es die CDU und FDP wohl doch noch schaffen können. Ich frage mich wie das gehen soll bei den derzeitigen Hochrechnungen
Aber selbst wenn: Politisch ist dieser Koch doch nun endgültig tot. |
27. January 2008, 19:03 | #3 |
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Noch ist es etwas früh, den Abgesang auf Roland Koch anzustimmen.
Dennoch ist das Ergebnis erfreulich, spricht ein Verlust für die CDU im zweisteligen Bereich doch eine deutliche Sprache, was Hessens Bürger vom Wahlkampf des Herr Koch halten. Nachtrag: zumindest nach ZDF-Berechnungen Stand 19:00 Uhr soll es die Linke mit 5,0% geschafft haben. |
27. January 2008, 19:05 | #4 |
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... das ZDF meldet gerade, daß auch die "Linke" in Hessen derzeit bei 5.0 Prozent liegt.
Gruß Ben |
27. January 2008, 19:13 | #5 |
Dummschwätzer
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Reichen denn die 5 % aus, oder müßen es 5,1 % sein ?
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27. January 2008, 19:16 | #6 |
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Ich finde auch, es ist aktuell noch zu früh, Felle zu verteilen, die noch nicht erlegt sind.
Dass Koch einen drüberbekommen hat, steht wohl ausser Zweifel. Wenn die Linken reinkommen, könnte als Endergebnis eine große Koalition oder eine Ampel-Koalition stehen. Trotzdem wäre es wichtig, dass die Linken sich in den alten Bundesländern etablieren. Also, mal kräftig Daumen drücken. Denn die Linke hat in der SPD bisher mehr bewegt, als die Beck-Genossen zugeben. tschao jupp11 |
27. January 2008, 20:07 | #7 |
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... rührend, wie man auf "Bild.de" noch immer auf ein Wunder hofft. Schließlich hatte Kai Diekmann in fast schon hündischer Ergebenheit monatelang den widerlichen Wahlkampf für Koch unterstützt. Insofern ist es auch eine herbe Niederlage für den Springer-Verlag.
Gruß Ben |
27. January 2008, 20:07 | #8 |
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Die Gegner von Koch feiern seine Abstrafung und die Linke freut sich über den Wahlerfolg.
Was gibt es denn für einen Anlass sich zu freuen und zu feiern ? Koch hat mit 36,5 % immer noch 35 % zuviel erreicht und die Linke mit 5 % mindestens 20 % zu wenig. Wie es aussieht kann man nur froh darüber sein, hoffentlich diesen Populisten Koch los zu sein. |
27. January 2008, 22:09 | #9 |
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... wie schön, nun hat es auch "Bild.de" begriffen.
Gruß Ben |
27. January 2008, 23:02 | #10 |
Erde, Wind & Feuer
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Na ja, auch ohne einen Wurm, der in Hessen seit 2002 nicht mehr wählen darf, hat mein Koch einen auf den Deckel bekommen und das ist sehr gut.
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27. January 2008, 23:08 | #11 |
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... erfreulicherweise läuft weiterhin alles nach Plan. Das ZDF meldet, daß die "Linke" auch in Hessen aller Wahrscheinlichkeit nach mit 5.1 Prozent im Landtag vertreten sein wird. In Niedersachsen liegt ihr Anteil ja bereits bei satten 7 Prozent. Und bei der kommenden Wahl in Hamburg wird das Ergebnis für Oskar und Gregor wohl auch nicht viel anders ausfallen - nur daß es dann Bürgermeister Ole von Beust (CDU) ist, der feststellen wird, daß der zarte Arsch eines (zum Beispiel von Ronald Schill) käuflichen Politikers nicht immer nur das Lustzentrum darstellt, sondern manchmal auch ganz schön wehtun kann, wenn ihm das enttäuschte Wahlvolk beherzt in denselben tritt ;-)
Gruß Ben |
27. January 2008, 23:31 | #12 |
Dummschwätzer
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Ist ja alles schön und gut, aber nun ?
Wer wird denn nun Ministerpräsident ? Wie soll das denn gehen ? ..doch nicht wieder der Koch, dann verliere ich den Glauben. |
28. January 2008, 00:07 | #13 | |
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... O my God:
Zitat:
Gruß Ben |
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28. January 2008, 00:21 | #14 |
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Warum oh my God???
Sofern die Linken drin bleiben ist doch alles im grünen Bereich. Keine der "Volksparteien" kann eine Regierung bilden, ohne in irgendeiner Form wortbrüchig zu werden! Egal in welcher Konstellation auch immer: Ypsilanti mit Koch als Chef in einer großen Koalition - Wortbruch " mit Grünen und Linken - Wortbruch Ampel - Wortbruch der FDP Jamaika - Wortbruch der Grünen Bleibt übrig, die SPD wieder als Juniorpartner einer großen Koalition die NICHT von Koch geführt wird. Den wären wir in jedem Fall also los (wenn die Linken drinbleiben). Und was sonst? Neuwahlen mit leichten Koalitonsaussagekorrekturen. tschao jupp11 |
28. January 2008, 00:39 | #15 |
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... einem aufgrund seiner Machtgier schon fast krankhaft verrohten, gewissenlosen Typen wie Koch, der in Hessen mit dem inzwischen wegen Untreue verurteilten früheren CDU-Innenminister Manfred Kanther gemeinsame Sache gemacht hat, als man ebenso erfindungsreich wie schäbig Schwarzgelder aus der Korruptionskasse als "jüdische Vermächtnisse" deklarierte, traue ich im Prinzip alles zu.
Es wäre nur schön gewesen, wenn seine Partei auch in absoluten Zahlen der klare Verlierer dieser Wahl gewesen wäre. Gruß Ben |
28. January 2008, 08:47 | #16 | |
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Also, die "Welt" wird mir immer suspekter.
Da schreibt eine Margaret Heckel doch glatt einen Artikel mit der Überschrift: Das spektakuläre Comeback des Roland Koch Und sieht den Looser des Tages als künftigen Führer einer großen Koalition in Hessen. Zitat:
sorry, war nur mein kleiner Aufreger heut morgen - und wieder mal war der Springer-Verlag dafür verantwortlich. tschao jupp11 |
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28. January 2008, 09:05 | #17 |
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... man muß halt die richtigen Blätter lesen. So erklärt der international angesehene Publizist, erfahrene Politologe und weise Philosoph F. J. Wagner den "Bild"-Lesern, warum alle blöd sind, die gestern in Hessen nicht Roland Koch gewählt haben:
Post von Wagner: Liebe Ypsilanti-Wähler Gruß Ben |
28. January 2008, 11:24 | #18 |
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Auch Michel Friedman verkündet theatralisch beklagend:
es ist unabwendbar, aber Deutschland wird links.... Hoffentlich hat er dieses mal recht. |
28. January 2008, 13:08 | #19 |
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Ich weiß garnicht was ihr wollt, ich finde den Herrn Koch als Politiker nicht schlecht.
Nicht wegen seiner Politik, aber er ist einer der wenigen Politiker dem man nur ins Gesicht zu schauen braucht um seinen Charakter erkennen zu können. Lemmy |
28. January 2008, 14:27 | #20 |
Dummschwätzer
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Ob man nun Koch und die CDU mag oder nicht.
Aber Wahlsieger ist derjenige, der nach der Auszählung der Stimmen von denen die meisten hat. Und das ist Koch mit seiner CDU, wenn auch nur äußerst knapp. Oder haben wir neuerdings ein Wahlprinzip, das denjenigen zum Wahlsieger kürt, der im Vergleich zu den Wahlen der letzten Legislaturperiode den meisten Stimmenzuwachs hat ? Bei einer Wahlbeteiligung von nur 53% wird ohnehin nicht der Wille des Volkes korrekt wiedergegeben. |
28. January 2008, 20:36 | #21 |
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Wenn man bedenkt, dass die Wahlbeteiligung knapp über 50 % lag und Koch nur 12 Prozent an Wählerstimmen verloren hat, dann muss man wirklich überlegen, ob das eine deftige Abstrafung war.
Davon hätte man reden können, wenn er nur noch 10 % erreicht hätte. Der Mann hat mit seinen Parteifreunden immer noch viel zu viele Stimmen bekommen. Man kann nur spekulieren, wie die Ergebnisse ausgesehen hätten, wenn die Wahlbeteiligung bei 80-90 % gelegen hätte. Vielleicht kommt es tatsächlich zu Neuwahlen, denn dann gäbe es nur einen klaren Gewinner: die Linke. Aber davon kann man leider nur träumen. |
28. January 2008, 20:55 | #22 |
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Die Wahlbeteiligung lag bei 64,3%, was auch nicht wirklich hoch ist, aber mehr als ihr meintet. Eine hohe Wahlbeteiligung "schadet" in der Regel eher den Protestparteien wie "Die Linke" (sorry Ben, aber das konnte ich mir nicht verkneifen ) und hilft den "grossen".
Ob der Wille des Volkes bei einer niedrigen Wahlbeteiligung nicht korrekt wiedergegeben ist, ist Ansichtssache. Im Falle dieser Landtagswahl heisst es eigentlich nur, dass es knapp 36% egal ist, von wem sie regiert werden. Wer nicht zur Wahl geht ist selbst schuld und muss mit dem Ergebnis leben, denn schliesslich wollte er keinen Einfluss darauf nehmen. Koch als Wahlsieger hinzustellen, halte ich angesichts eines Verlustes von 12% für vermessen. Der Wahlsieger ist nicht notwendigerweise der, der am meisten Stimmen erhält, sondern derjenige, der seine Zeile erreicht. Da ich kein Hesse bin, kenne ich zwar die Ziele der Parteien nicht, aber ich denke "Die Linke" ist einer der Wahlsieger, da sie den Sprung über die fünf-Prozent-Hürde geschafft haben und im Landtag sitzen. Darüber muss man froh sein, denn sonst würde mit CDU/FDP das gleiche Süppchen weiter gekocht werden. Alles andere als ein Rückzug Koch's und eine grosse Koalition würde mich verwundern. ibinsfei |
28. January 2008, 21:08 | #23 | |
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Zitat:
Politisch und moralisch gesehen ist Koch natürlich der Verlierer. Aber egal, wie man das sieht. Politisch ist er tot und darüber sollte man sich freuen. |
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29. January 2008, 06:20 | #24 |
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29. January 2008, 16:05 | #25 |
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... im Vergleich zu den anderen meist neoliberalen "Spiegel"-Autoren ist Franz Walter nach wie vor der einzige Lichtblick. In einem klugen Kommentar ermutigt er diejenigen Politiker, die in Hessen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen könnten, keine Angst davor zu haben, als "Umfaller" geschmäht zu werden.
Auch wenn er es nicht direkt ausspricht, sind dabei natürlich vor allem Frau Ypsilanti und die starrköpfigen SPD-Politiker aus der Chefetage gemeint, die der hessischen Überraschungssiegerin in ihrer Kleinkariertheit eine Koalition mit der Partei "Die Linke" verbieten wollen. Koalitionsgeplänkel: Ein Hoch auf die Umfaller! Recht hat er. Denn eine Große Koalition ist so ziemlich das Letzte, was sich die hessischen Wähler wünschen. Und schon gar nicht möchten sie Roland Koch noch weitere Monate im Amt ertragen. Aber genau das wird passieren, wenn sich alle Parteien weiterhin so halsstarrig geben. Gruß Ben |
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