Anrufbeantworter

ayla · 24. July 2002, 08:35

Nur den Anrufbeantworter an der Strippe? Ärgern Sie sich nicht – denn der Spruch, den Sie hören, ist ein interessanter Charakterspiegel.

Die Psychologin Sira Sebastianelli analysierte Tausende von Ansagen und teilte die Sprecher in verschiedene Haupttypen ein. Kennen Sie vielleicht den einen oder anderen?

Die Neugierigen:
„Für dringende Fragen ruft folgende Nummer an ...“ Wer das sagt, hat Angst, etwas zu verpassen. Deshalb sorgt dieser Typ dafür, immer erreichbar zu sein. Unerträglich ist für ihn: Jemand ruft an und hinterläßt keine Nachricht!

Die Umständlichen
erzählen weitschweifig und immer eine Spur zu höflich: „Ich bitte Sie herzlichst, mir eine Nachricht zu hinterlassen. Seien Sie so freundlich, und warten Sie vorher bitte das akustische Signal ab!“ Was uns das sagt? Hier spricht ein recht unsicherer Mensch, der sich hinter affektierten Schnörkel-Floskeln verstecken will!

Die Besessenen
sind übertrieben ängstlich, benutzen den Anrufbeantworter als Warnung an potentielle Eindringlinge. Ihre Ansagen lassen alle Fragen offen, etwa: „Ich könnte dasein oder auch nicht oder einfach nicht in der Lage, ans Telefon zu gehen ...“

Die Selbstverliebten:
Hippe Musik, ein flotter Spruch oder ein Witzchen – sie genießen es, sich auf dem Band darzustellen. Deshalb erzählen sie persönliche Anekdoten und geben auch mal ein Liedchen zum Besten. Sie wollen uns damit zeigen: Seht her, wie toll und originell ich doch bin!

Die Wählerischen:
Bei ihnen geht's weniger um den Spruch als vielmehr um ihren Umgang mit dem Anrufbeantworter. Sie benutzen ihn als Puffer – checken erst mal unauffällig, wer an der Strippe ist. Denn Überraschungen mag dieser Typ gar nicht, will auf jedes Gespräch bzw. auf jeden Gesprächspartner vorbereitet sein. Braucht er dazu länger, ruft er lieber zurück.

Mir erst einen halben Roman anhören zu müssen, bevor ich eine kurze Nachricht hinterlassen kann, finde ich eher lästig als lustig.

Ein Einfaches „Guten Tag, leider sind wir im Moment nicht erreichbar, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, wir rufen umgehend zurück“ reicht auch.

Träumerle · 24. July 2002, 08:46

Ich rede nicht gerne mit einer Maschine.
Falls jemand nicht zu Hause ist, rufe ich einfach später nochmal an.

Außerdem, wofür gibt es Handy´s, fast jeder hat so ein Ding bei sich und ist fast immer zu erreichen

ayla · 24. July 2002, 10:18

Geht mir ähnlich. Ich mag diese einseitigen Unterhaltungen auch nicht gerne.

Vor allem im privaten Bereich. Sicher probiert man es öfter. Man muss ja schließlich nicht immer erreichbar sein. Nur wenn meine Anrufversuche immer wieder auf den Anrufbeantworter landen obwohl sie zu einer Zeit passieren, in der die betreffende Person normalerweise immer zu Hause ist und nur nicht ans Telefon gehen will, finde ich das nervend.

Am schlimmsten finde ich aber, wenn ich schon eine Nachricht hinterlasse und dann kein Rückruf erfolgt. Das hat für mich einfach mit schlechtem Benehmen zu tun.

Pumawoman · 24. July 2002, 12:13

ich mag die anrufbeantworter auch nicht, meinen daheim habe ich auch wieder entsorgt, nachdem ihn meine "kurze" besprochen hat und sich niemand mehr draufsprechen traute ... tiefster wiener slang - und die anrufe waren sowieso zu 99% für sie und meine tel. rechnung stieg ins unermeßliche, weil sie prompt alle zurückgerufen hat.

und stundenlanges gequatsche, bis ich endlich mitteilen kann, daß ich zurückgerufen werde, brauch ich auch nicht.

Maggi · 24. July 2002, 12:19

Zu Silvester werden doch immer die Sketche von "dem dicken und der Belgier" oder so wiederholt.
Da spricht der nette Herr auch seinen Anrufbeantworter aufs Band:

"Ich bin gerade nicht da, weil ich zum Zahnarzt muss, d.h. wenn sie das lesen, bin ich ja schon da, oder ich bin schon wieder hier, aber dann hören sie das nicht, weil ich ja da schon da bin. Wieder. Aber jetzt gehe ich erstmal zum Zahnarzt, und sie sprechen dann bitte eine nachricht aufs band. Wenn ich weg bin. Aber erst (...). Wissen sie, ich glaube, ich bleibe jetzt einfach hier. Bitte sprechen sie nach dem Piepston. *piiiiiiiep*"

ulrike · 24. July 2002, 12:39

@ayla
Genau so ist es

24. July 2002, 17:14

Ich,habe damit kein Problem und ich bin froh,wenn ich eine Nachricht hinterlassen kann.Falls nicht wichtig,lasse ich es aber um das Gerät meines Gesprächspartners nicht vollzulabern.
Zu den beschriebenen Ansagetexttypen,scheine ich auch nicht zu passen.derartige Ansagen wären auch nicht mein Ding.Ich bemühte mich informativ und sachlich zu bleiben.Auf meinem Mobiltelefon nenne ich nur meinen Namen,damit der Anrufer erfährt mit wem er verbunden ist und keine großen Kosten hat,durch einen überlangen Spruch.Sehr gut finde ich den "Eisernen Gustav",gegen diverse Telefonerotiker.Die können dann aufs Band stöhnen, der Polizei ihre Stimme liefern und das wars dann.

24. July 2002, 08:35	#1
ayla Registriert seit: January 2002 Beiträge: 2.481	Anrufbeantworter Nur den Anrufbeantworter an der Strippe? Ärgern Sie sich nicht – denn der Spruch, den Sie hören, ist ein interessanter Charakterspiegel. Die Psychologin Sira Sebastianelli analysierte Tausende von Ansagen und teilte die Sprecher in verschiedene Haupttypen ein. Kennen Sie vielleicht den einen oder anderen? Die Neugierigen: „Für dringende Fragen ruft folgende Nummer an ...“ Wer das sagt, hat Angst, etwas zu verpassen. Deshalb sorgt dieser Typ dafür, immer erreichbar zu sein. Unerträglich ist für ihn: Jemand ruft an und hinterläßt keine Nachricht! Die Umständlichen erzählen weitschweifig und immer eine Spur zu höflich: „Ich bitte Sie herzlichst, mir eine Nachricht zu hinterlassen. Seien Sie so freundlich, und warten Sie vorher bitte das akustische Signal ab!“ Was uns das sagt? Hier spricht ein recht unsicherer Mensch, der sich hinter affektierten Schnörkel-Floskeln verstecken will! Die Besessenen sind übertrieben ängstlich, benutzen den Anrufbeantworter als Warnung an potentielle Eindringlinge. Ihre Ansagen lassen alle Fragen offen, etwa: „Ich könnte dasein oder auch nicht oder einfach nicht in der Lage, ans Telefon zu gehen ...“ Die Selbstverliebten: Hippe Musik, ein flotter Spruch oder ein Witzchen – sie genießen es, sich auf dem Band darzustellen. Deshalb erzählen sie persönliche Anekdoten und geben auch mal ein Liedchen zum Besten. Sie wollen uns damit zeigen: Seht her, wie toll und originell ich doch bin! Die Wählerischen: Bei ihnen geht's weniger um den Spruch als vielmehr um ihren Umgang mit dem Anrufbeantworter. Sie benutzen ihn als Puffer – checken erst mal unauffällig, wer an der Strippe ist. Denn Überraschungen mag dieser Typ gar nicht, will auf jedes Gespräch bzw. auf jeden Gesprächspartner vorbereitet sein. Braucht er dazu länger, ruft er lieber zurück. Mir erst einen halben Roman anhören zu müssen, bevor ich eine kurze Nachricht hinterlassen kann, finde ich eher lästig als lustig. Ein Einfaches „Guten Tag, leider sind wir im Moment nicht erreichbar, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, wir rufen umgehend zurück“ reicht auch.

24. July 2002, 08:46	#2
Träumerle Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: July 2002 Ort: Köln Beiträge: 1.174	Ich rede nicht gerne mit einer Maschine. Falls jemand nicht zu Hause ist, rufe ich einfach später nochmal an. Außerdem, wofür gibt es Handy´s, fast jeder hat so ein Ding bei sich und ist fast immer zu erreichen

24. July 2002, 10:18	#3
ayla Registriert seit: January 2002 Beiträge: 2.481	Geht mir ähnlich. Ich mag diese einseitigen Unterhaltungen auch nicht gerne. Vor allem im privaten Bereich. Sicher probiert man es öfter. Man muss ja schließlich nicht immer erreichbar sein. Nur wenn meine Anrufversuche immer wieder auf den Anrufbeantworter landen obwohl sie zu einer Zeit passieren, in der die betreffende Person normalerweise immer zu Hause ist und nur nicht ans Telefon gehen will, finde ich das nervend. Am schlimmsten finde ich aber, wenn ich schon eine Nachricht hinterlasse und dann kein Rückruf erfolgt. Das hat für mich einfach mit schlechtem Benehmen zu tun.

24. July 2002, 12:13	#4
Pumawoman Registriert seit: May 2002 Beiträge: 956	ich mag die anrufbeantworter auch nicht, meinen daheim habe ich auch wieder entsorgt, nachdem ihn meine "kurze" besprochen hat und sich niemand mehr draufsprechen traute ... tiefster wiener slang - und die anrufe waren sowieso zu 99% für sie und meine tel. rechnung stieg ins unermeßliche, weil sie prompt alle zurückgerufen hat. und stundenlanges gequatsche, bis ich endlich mitteilen kann, daß ich zurückgerufen werde, brauch ich auch nicht.

24. July 2002, 12:19	#5
Maggi Registriert seit: April 2002 Beiträge: 3.915	Zu Silvester werden doch immer die Sketche von "dem dicken und der Belgier" oder so wiederholt. Da spricht der nette Herr auch seinen Anrufbeantworter aufs Band: "Ich bin gerade nicht da, weil ich zum Zahnarzt muss, d.h. wenn sie das lesen, bin ich ja schon da, oder ich bin schon wieder hier, aber dann hören sie das nicht, weil ich ja da schon da bin. Wieder. Aber jetzt gehe ich erstmal zum Zahnarzt, und sie sprechen dann bitte eine nachricht aufs band. Wenn ich weg bin. Aber erst (...). Wissen sie, ich glaube, ich bleibe jetzt einfach hier. Bitte sprechen sie nach dem Piepston. piiiiiiiep"

24. July 2002, 12:39	#6
ulrike Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: January 2002 Ort: Korfu-Griechenland Beiträge: 628	@ayla Genau so ist es

24. July 2002, 17:14	#7
tschubbl Beiträge: n/a	Ich,habe damit kein Problem und ich bin froh,wenn ich eine Nachricht hinterlassen kann.Falls nicht wichtig,lasse ich es aber um das Gerät meines Gesprächspartners nicht vollzulabern. Zu den beschriebenen Ansagetexttypen,scheine ich auch nicht zu passen.derartige Ansagen wären auch nicht mein Ding.Ich bemühte mich informativ und sachlich zu bleiben.Auf meinem Mobiltelefon nenne ich nur meinen Namen,damit der Anrufer erfährt mit wem er verbunden ist und keine großen Kosten hat,durch einen überlangen Spruch.Sehr gut finde ich den "Eisernen Gustav",gegen diverse Telefonerotiker.Die können dann aufs Band stöhnen, der Polizei ihre Stimme liefern und das wars dann.