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23. August 2002, 12:10   #1
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
Beiträge: 9
Über Aids reden

Was ist denn eigentlich HIV?
HIV ist eine Abkürzung für die englischen Wörter Human Immune Deficiency Virus. Etwas holprig könnte man das ins Deutsche mit Menschliche Abwehrschwäche-Erreger übersetzen. Gemeint sind die Viren, winzige Krankheitserreger, die die Abwehr gegen Krankheiten im menschlichen Körper schwächen oder sogar ganz unwirksam machen. Es gibt viele Viren, und jedes Virus befällt ganz bestimmte Zellen im Körper und löst dabei ganz unterschiedliche Krankheiten aus. Das Virus HIV, das die Krankheit Aids auslöst, ist leider besonders tückisch. Denn es befällt vor allem gerade die Zellen, die im Körper die eingedrungenen Krankheitserreger aufspüren und das Abwehrsystem in Gang halten. Der Körper kann sich also bei einer HIV-Infektion nicht mehr gegen Krankheiten wehren, so dass eine einzelne Krankheit oder eine Kombination von mehreren Krankheiten irgendwann zum Tode führt.
HIV ist ein sehr empfindliches Virus, es braucht Feuchtigkeit. Überall wo es an die Luft kommt, nämlich außerhalb des Körpers, stirbt es schnell ab.
 
23. August 2002, 12:11   #2
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
Beiträge: 9
Und was ist dann Aids?
Aids – das ist die englische Abkürzung für Acquired Immune Deficiency Syndrom, was auf deutsch soviel wie Ansteckendes Abwehr-Schwäche-Syndrom heisst. Die einzelnen Worte dieser Abkürzung erklären, was mit Aids gemeint ist.
- Ansteckendes: Von einem Menschen auf den anderen übertragbar, im Gegensatz zu vererbten Krankheiten.
- Abwehr: Mit den meisten ansteckenden Krankheiten wird der menschliche Körper ohne fremde Hilfe durch seine eigenen Abwehrkräfte fertig. Deshalb bekommt man auch nicht jedes Mal Schnupfen, wenn die halbe Schulklasse erkältet ist. Und bei den Mitschülern geht der Schnupfen nach einiger Zeit von selbst weg.
Das funktioniert, weil die sogenannten T-Helferzellen im menschlichen Körper sofort Alarm schlagen, wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen. Diese Zellen rufen weitere Abwehrzellen zu Hilfe, die dann die Krankheitserreger unschädlich machen.
- Schwäche: Wenn das Virus HIV in den Körper eines Menschen gelangt, kann es T-Helferzellen zerstören und die Abwehrkräfte so schwächen, dass andere Krankheitserreger vom Körper nicht mehr abgewehrt werden können.
- Syndrom: Bedeutet, dass mehrere Krankheitserscheinungen zusammen auftreten.
Bei Aids befallen ganz verschiedene Krankheiten den Körper, die sich nur ausbreiten können, weil die Abwehr des Körpers geschwächt ist.
Die Krankheitszeichen wie lang andauerndes Fieber, massive Durchfälle oder Schwellungen der Lymphknoten treten auch bei vielen anderen Krankheiten auf und können deshalb nicht als einziger Hinweis auf Aids gewertet werden. Aids kann nur ein Arzt erkennen.
Wissenschaftler auf der ganzen Welt befassen sich mit Aids. Man weiss inzwischen, was der Aids-Erreger HIV macht und wie man sich anstecken kann. Aber trotz intensiver Suche hat man bisher noch keine Impfstoffe oder Heilmittel gefunden.
 
23. August 2002, 12:13   #3
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
Beiträge: 9
Wie schützt man sich?
Das Virus HIV ist nur in drei verschiedenen Körperflüssigkeiten ausreichend vorhanden, um sich damit anstecken zu können. Die Flüssigkeiten sind:
• Blut,
• die Samenflüssigkeit bei Männern
• die Scheidenflüssigkeit bei Frauen.
Eine Ansteckung passiert nur, wenn man eine dieser Flüssigkeiten direkt in die Blutbahn gelangt. Dazu reicht allerdings auch eine ganz kleine Wunde.
Jeder Mensch hat nämlich Körperstellen, an denen sehr schnell winzige Verletzungen entstehen, ohne dass man sie bemerkt und ohne dass es sichtbar blutet. Die Scheide, das Glied und der After sind solche Stellen, weil dort die Haut sehr dünn ist. Hier kann das Virus HIV durch kleine Wunden direkt in die Blutbahn gelangen, wenn von einem angesteckten Menschen Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit dort hinkommt.
Das macht deutlich, warum gerade der ungeschützte Sex so gefährlich ist. Ein Kondom – richtig benutzt – schützt vor dieser Gefahr.
Ohne Schutz durch Kondome besteht bei folgenden Sexarten das Risiko einer Ansteckung:
• das Glied wird in die Scheide eingeführt und Samen spritzt heraus (Vaginal- oder Scheidenverkehr);
• oder beim Mundverkehr (Oralverkehr) kommt Samenflüssigkeit oder Scheidenflüssigkeit in den Mund; hier ist die Ansteckungsgefahr geringer, aber durchaus vorhanden;
• das Glied wird in den After eingeführt (Anal- oder Darmverkehr); hier besteht das größte Ansteckungsrisiko.
Küssen ist ungefährlich! Vom Knutschen hat noch niemand Aids bekommen.
HIV wird also vor allem beim Sex übertragen. Wenn zwei Jugendliche miteinander schlafen wollen und es ist für beide das erste Mal, dann ist es unwahrscheinlich, dass einer von beiden HIV im Blut hat. Dasselbe gilt für Jugendliche, die schon sexuelle Erfahrungen haben, aber ganz sicher sind, dass beide nicht mit HIV angesteckt sind. Diese Sicherheit haben sie, wenn beide beim Sex bisher immer Kondome benutzt haben und keiner mit gebrauchten Spritzen gefixt hat.
Ebenso ungefährlich ist Petting. Samen- oder Scheidenflüssigkeit kann so nicht ins eigene Blut gelangen, wenn man keine offene Wunde an der Hand hat.
Auch im Schwimmbad, unter der Dusche, in der Sauna oder auf der Toilette, durch Speichel, Schweiß und Tränen kann man sich nicht anstecken. Wer ganz pingelig sucht, der findet viele Möglichkeiten, von denen er meint, sie könnten unter Umständen ansteckend sein.
Völlig ungefährlich ist es auch, wenn man mit jemand anderem aus einer Tasse oder aus einem Glas trinkt. Sich die Hände schütteln, sich umarmen, sich streicheln, auch sich anhusten oder anniesen kann nicht anstecken.
Das zeigt deutlich: Wenn alle Bescheid wissen und alle danach handeln, wird niemand mit Aids angesteckt und niemand steckt andere an. Es zeigt aber auch, dass Menschen mit HIV oder Aids keine Gefahr darstellen und man sie nicht meiden muss.
 
23. August 2002, 12:13   #4
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
Beiträge: 9
Und was hat Aids mit Drogen zu tun?
Menschen, die Drogen in ihre Adern spritzen, also „fixen“, sind besonders stark HIV-gefährdet, wenn sie mit anderen Fixern ihr Spritzbesteck austauschen bzw. die Spritzen oder Nadeln von anderen benutzen.
In diesen benutzten Spritzen oder Nadeln können sich kleine Blutreste befinden, in denen das Virus HIV enthalten sein kann. Durch den Druck können sie in die eigene Blutbahn gespritzt werden und so anstecken. Auch das vorherige Keimfreimachen der Spritze ist, wenn es nicht sehr sorgfältig geschieht, viel zu unsicher. Deshalb sollten Drogenabhängige und andere Menschen, die mit Spritzen umgehen, Nadeln und Spritzen nur für sich allein benutzen.
Am besten ist natürlich, mit dem Fixen aufzuhören. Wegen der starken Gefährdung durch Aids versuchen das auch viele Fixer. Die Drogenberatungsstellen helfen ihnen hierbei und geben auch Tipps, wo man unproblematisch und kostenlos neue Spritzen bekommen kann.
Aber am allerbesten ist es, gar nicht erst damit anzufangen, auch keinesfalls „nur mal probieren“!
Übrigens, in unseren Krankenhäusern und bei Ärzten ist es selbstverständlich, dass Spritzen und Nadeln nur einmal benutzt und dann weggeworfen werden.
 
23. August 2002, 12:14   #5
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
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Wie kann man eine Ansteckung mit Aids nachweisen?
Ärzte können heute feststellen, ob HIV im untersuchten Blut ist. Diesen HIV-Test nenn man oft auch „HIV-Antikörper-Test“, weil nicht HIV selbst, sondern die Abwehrstoffe (HIV-Antikörper) nachgewiesen werden, die der Körper nach einer Ansteckung mit HIV bildet.
Allerdings dauert es längere Zeit, bis die HIV-Antikörper zu erkennen sind. Zwischen der möglichen Ansteckung (z. B. dem letzten ungeschützten Sex) und dem Test sollten etwa vier Monate vergangen sein, sonst sagt der Test zu wenig aus. Auch wenn der Test zeigt, dass man kein HIV im Blut hat, ist das natürlich kein Freibrief, alles ohne Schutz zu machen. Im Gegenteil: Man sollte alles dafür tun, dass es so bleibt und sich konsequent schützen. Das kann einem niemand abnehmen, und ein Test ist dafür kein Ersatz.
Sich schützen ist allemal besser, als sich später testen zu lassen.
Nicht für jeden Menschen ist ein Test sinnvoll. Nur wer sich an Ansteckungsmöglichkeiten erinnern kann, hat überhaupt Grund zu einem Test. In jedem Fall muss man sich zuerst beraten lassen. Dabei kann man sich in Ruhe über seine Fragen und Probleme aussprechen.
 
23. August 2002, 12:14   #6
Celine Dion
 
Registriert seit: August 2002
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Und wie kann man damit leben?
Wie Menschen, die Aids haben, damit leben, hängt auch davon ab, ob ihnen ihre Umgebung Kraft gibt, sich innerlich gegen diese Krankheit zu wehren. Ein verzweifelter Mensch ist viel anfälliger für Ansteckungskrankheiten als ein Mensch, der sich in seiner Umgebung sicher und geborgen fühlt. Deshalb ist es für Menschen mit HIV oder Aids ganz wichtig, dass man sie nicht einfach fallen oder alleine lässt. Es gibt auch gar keinen Grund, den Kontakt mit Aids-Kranken zu meiden.
Hände schütteln, sich umarmen, gemeinsam essen – das alles ist ungefährlich, ebenso der Schweiß oder Speichel von Aids-Kranken. Wer in seiner Umgebung einen Menschen mit HIV oder Aids kennt und Angst vor einem persönlichen Kontakt hat, der sollte sich an eine Beratungsstelle wenden. Sie bietet Rat und Hilfe.
Krankheiten gehören zu unserem Leben. Wir müssen das akzeptieren und dürfen Menschen mit Aids – wie andere kranke Menschen auch – nicht im Stich lassen.
 
24. August 2002, 10:47   #7
Speedy
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@Celine guter Thread:

Es ist leider noch so, dass in unserer Gesellschaft HIV infizierte immernoch wie aussätzige Leben. Du wirst nur wenige sehen, der es seinem Bekanntenkreis einweiht, da man doch viel zu leicht abgestoßen wird, ist leider so.

Aber um mal Klartext zu reden und kurz zusammengefasst:

- ihr dürft hände schütteln
- küssen
- aus dem gleichen glas trinken
- miteinander schlafen mit gummi

all das stellt kein Problem dar! Zumindest in Deutschland sind die Medikamente mitlerweile soweit, dass man die Erregerzahl normalerweise unter die Nachweisgrenze drücken kann, mit 3 Tabletten am Tag kann(köntte) man ganz normal leben! Ein Krebs-Patient hats da viel schlimmer.

Jetzt nochwas, bitte macht regelmäßig HIV-Tests die gibts meist sogar gratis. Alle 6 Monate ist nicht verkehrt aber mindestens alle 12. Vorallem die Frauen sollten drauf bestehen, da eine Ansteckungsgefahr für die frau etwa um den Faktor 25 höher ist als für den Mann.

Sollte trotzdem mal das Kondom z.b. reißen ab zum Arzt es gibt Tabletten die dann die Erreger noch abtöten können bevor sie sich einnisten sollte aber binnen 24h erfolgen also keep cool
 
24. August 2002, 10:50   #8
Speedy
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Zitat:
Zitat von Celine Dion
Wie kann man eine Ansteckung mit Aids nachweisen?
Nicht für jeden Menschen ist ein Test sinnvoll. Nur wer sich an Ansteckungsmöglichkeiten erinnern kann, hat überhaupt Grund zu einem Test. In jedem Fall muss man sich zuerst beraten lassen. Dabei kann man sich in Ruhe über seine Fragen und Probleme aussprechen.
leider ein Grund dafür, dass es sich weiter verbreitet. weist du ob dein erster Freund damals vor xx Jahren evtl infiziert war ? evtl weil seine Mutter irgendwann ne Blutkonserve bekommen hat ?

siehste und der HIV Virus kann viel viele Jahre im Körper schlafen bis er ausbricht ohne das man davon etwas merkt
 
24. August 2002, 11:26   #9
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Mir sind Fälle bekannt,die sich ansteckten,was schon über 15 Jahre her ist,ohne daß es zum Ausbruck kam.
Wenn ich wissen will,ob ich HIV-Positiv bin,dann quatsche ich nicht mit jemanden,sondern begebe mich zum nächsten Arzt und lasse mich testen,schon allein aus den,von Speedy,genannten Gründen.
Wenn zwei Partner sicher sein wollen,ob sie nicht positiv sind, so muß der Test nach 4 Monaten nochmals wiederholt werden und erst dann,kann auf Präservative verzichtet werden.Dazu gehört aber auch,daß keiner der Partner fremdgeht,zumindest nicht ungeschützt.
 
24. August 2002, 11:33   #10
quentin
 
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Beiträge: 1.693
Moin, ich habe das Thema verschoben, da es vom Aufbau durch Celin und vom Charakter her hier besser reinpasst.
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mfg
 
24. August 2002, 11:34   #11
Speedy
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jep der kontrolltest ist auf alle fälle wichtig da gabs leider schon manche böse überraschung.

der partner kann einem noch tausend mal versichern nie ungeshcützten GV gehabt zu haben, das hilft nix wie gesagt wenn z.B. die mutter während der Schwangerschaft ne Blutkonserve bekommen hat vor 1985 wurden die Konserven nämlich nicht auf HIV getestet...
 
25. August 2002, 10:57   #12
Speedy
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habe ein recht gutes Buch zum Thema besteht evtl interesse, dass ich ein ebook daraus mache ? kann ich nicht versprechen, da dass doch etwas zeit in anspruch nimmmt, aber ich denke bei dem thema kann man nicht genug informieren..
 
Antwort

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