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8. April 2003, 22:42   #1
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Im Kuhstall geboren....

...heisst es in einem Lied von Westernhagen, "Belmondo" glaub ich.

Der Titel kam mir in den Sinn, als ich heut so nachdachte über die immer noch unglaublich verbreitete Obrigkeitshörigkeit in manchen Dörfern.

Und dann ist es egal, ob nun der Dorfpfarrer, ein Lehrer oder Arzt irgendwas Schwachsinniges von sich gibt. Es wird einfach nicht hinterfragt.

Beispiel:

Arzt: "Ich überweise sie zu einem Spezialisten, der hat mehr Möglichkeiten ihr Blut zu untersuchen"

Patient vom Dorf: "OK"

Ich hätte erst mal gefragt, was denn überhaupt untersucht werden soll, und zwar genau.

Kennt ihr auch solche Beispiele, oder seid ihr anderer Meinung?
 
9. April 2003, 12:00   #2
whisper
 
Benutzerbild von whisper
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Berlin is`n Dorf
Beiträge: 289
In manchen Dörfern?????????????????ß

Sieh, wo ich herkomm....Berlin is`n Dorf, auch in dieser Beziehung.
Und ich denke, das was Du meinst, hat nichts mit Regionalität zu tun...........entweder bin ich so satt und sag: Ok und denk, laß ihn labern, ich mach eh was ich will.
Oder als mir ein Arzt sagte: Dies und Jenes.....da war ich für den Moment von der Rolle und hab mich im Nachhinein erkundigt.......

Sagt mir mein Chef was, denk ich eh meist *ja, ja.....*
Weil Diskussionen bringen nichts, nicht da, daß glaube ich nicht mehr, denn ich weiß es besser.
Und hier beginnt meist ein Taktieren, was ich abgrundtief hasse.
Gerade in meinem Bereich und beim Brandthema *Gewalt gegen Abhängige* bin ich am Ausrasten und doch so müde........manchmal........und dann sag ich nichts mehr, nicht mehr dort.
Es ist so, daß entsprechende Kollegen dann doch keine Konsequenzen erfahren, weil die Öffentlichkeit.....


Und so wird es wohl einige Gründe geben jupp, warum der *Dörfler* ok sagte.
Vielleicht war er auch einfach nur schwerhörig........

Nee, mal ernsthaft......manchen ist es einfach gegeben gleich zurückzubrettern. Ich wünschte es mir oft, wenn ich mit nem Amt zu tun habe.........aber dafür bin ich dann ausdauernd. Wenn nicht sofort, kann sich ein Wortwechsel schon mal ziehen.......bis alle meine Klarheiten beseitigt sind.......*gg*
 
9. April 2003, 19:54   #3
Marena
 
Benutzerbild von Marena
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 2.775
Nun ich denke, dass es nicht unbedingt etwas mit einem Dorf zu tun hat.

Meiner Meinung nach gehört erstens eine gewisse Bíldung dazu, nachzufragen und nicht hinzunehmen.

Dann braucht es ein gutes Selbstbewusstsein. Viele Ärzte z. B. haben eine recht herrische Art. Wer da unsicher ist, hat verloren.

Am allerwichtigsten ist aber, eine entsprechende Prägung vom Elternhaus. Wo Eltern immer nur kuschten und nie hinterfragten, werden die Kinder nicht viel anders werden.

Bei unserem Sohn haben wir offenbar übertrieben.

Mit Grauen erinnere ich mich an diverse Gespräche mit seinen Lehrern. Er hat nämlich das Nachfragen erfunden. Und es spielte keine Rolle, ob das nun in der Schule war, oder sonstwo. Zur Weißglut hat er die Lehrer gebracht und die uns dann.

Im Konfirmationsunterricht hat er so lange mit dem Pfarrer über Sinn und Zweck der Konfirmation diskutiert, bis der Pfarrer entnervt "zugab", dass sie für nichts nutze sei. Logisch, dass er nicht konfirmiert ist.
 
9. April 2003, 23:41   #4
whisper
 
Benutzerbild von whisper
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Berlin is`n Dorf
Beiträge: 289
*mal wieder vor mich hinnuschel*

Geil, Marenas Sohn und Marena...........*gg*
 
10. April 2003, 06:45   #5
Yosie
 
Benutzerbild von Yosie
 
Registriert seit: November 2002
Ort: between K and D
Beiträge: 279
mit Bildung hat es sicher auch zu tun, aber auch mit dem Alter. Mir fällt auf dass es gerade die älteren sind die vor der Obrigkeit kuschen. Sie sind wahrscheinlich so aufgewachsen, vom Elternhaus erzogen, die Politik war entsprechend.

meine Mutter laboriert z.B. seit längerem mit einem kaputten Knie herum, mittlerweile kann sie kaum noch laufen, der Arzt hat ihr nicht nur Wasser sondern Blut aus dem Knie gesaugt und sie zum Orthopäden überwiesen. Dieser Arzt sagte ihr dann vor einer Woche, kühlen, Umschläge mit Apfelessig drauf, und nach Ostern überlegen wir uns mal was wir da für eine Therapie machen...
Trotz heftiger Schmerzen sagt sie da nichts und nimmt es hin.

Und da kann ich bitten und schimpfen, es nützt nichts. "Der Herr Doktor hat studiert, der wird das ja wohl besser wissen als du"
 
10. April 2003, 07:09   #6
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Jep Yosie, sowas meine ich.

Allerdings betrifft es nicht nur ältere Leute. Grad haben wir in der Familie einen Fall, in dem die untersuchenden Ärzte die betroffenen Kinder des Patienten mit pflaumenweichen Aussagen hingehalten haben, Zeit geschunden haben und nicht mal die Bilder einer CT-Untersuchung richtig deuten konnten. Die Bilder haben die Kinder nie zu Gesicht bekommen.

In einer Fachklinik allerdings wurden den Kindern schonungslos offengelegt, wie es eigentlich um ihre Mutter steht. Es wurden die Bilder herbeigeholt und daran erläutert und erklärt, warum eine Operation unmöglich ist.

Mir wird angst und bange, wenn ich mir vorstelle, ich müsste einen meiner Lieben in derartige Hände, wie ganz oben beschrieben geben.
 
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