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4. September 2005, 21:24   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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Fernsehduell Schröder ./. Merkel.

Angela Merkel hat mich nun endgültig überzeugt:
Ich werde sie nicht wählen
Und Schröder noch weniger
 
4. September 2005, 21:33   #2
Ben-99
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... die "Angie-Schröder-Show?" Natürlich durfte ich sie auf gar keinen Fall verpassen. Beide in dunklem Zwirn, dezent geschminkt, die Haare adrett gelegt und gefärbt von ihren Lieblingsfrisören - so trafen sich heute abend die Kanzlerkandidaten zum "Duell", das gleich von 4 deutschen Fernsehsendern live in voller Länge übertragen wurde.

Aber eigentlich war alles wie sonst am Sonntagabend: Frau Christiansen hatte wieder ihren Stöpsel im Ohr, damit ihr ein Mitarbeiter wie gewohnt die Fragen soufflieren konnte. Herr Kloeppel wollte wieder mal angestrengt beweisen, daß RTL schon immer die Hochburg der seriösen politischen Berichterstattung war, während Thomas Kausch von Sat 1 bei jeder Frage im Stillen wohl auch an seine künftigen Springer-Bosse dachte. Nur ZDF-Lady Maybrit Illner blieb wie immer souverän und ungezwungen - vielleicht weil sie weiß: She's simply the best.

Und die beiden Kanzler-Kandidaten selbst? Nun, daß jemand von ihnen heute abend etwas Neues sagen würde, hat ja wohl niemand ernsthaft angenommen. Ob auch sie einen Knopf im Ohr hatten, weiß ich nicht. Aber da sich ja auch George Bush bei Live-Interviews seine Antworten vorflüstern läßt, könnte so was auch schon bald von deutschen Politikern übernommen werden.

Zwischenfälle gab es keine. Niemand hat aus Versehen gepupst oder gerülpst. Es ist auch kein Scheinwerfer umgefallen. Und der deutsche Wähler war danach so schlau wie vorher. Aber es ist doch schön, dabeigewesen zu sein. Und wer will, sollte ruhig daran glauben, daß eine so langweilige Sendung "massiv" die Wählerentscheidung beeinflußt, wie es ja so oft im Vorfeld behauptet wurde.

Und daß sich Schröder medienwirksamer als Merkel präsentieren kann, war auch vorher schon klar. Allenfalls haben die Visagisten Lob verdient, die aus der Plump-Madam "Angie" wenigstens für eineinhalb Stunden eine halbwegs ansehnliche Frau zaubern konnten. Doch leider ist die Technik noch nicht soweit, daß man auch die Stimme "schminken" kann. So spürte man halt auch mit geschlossenen Augen, wie kaputt unser Land sein muß, wenn auch die Oppositions-Parteien nichts Besseres als diese verhärmte Frauengestalt zu bieten haben.

Gruß Ben
 
4. September 2005, 21:56   #3
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
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1,5 Stunden, die wie im Fluge an mir vorbeizogen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich bei FarCry in einem Level fest hing.
Eine Aussage ließ mich aber auf den Bildschirm schauen

"Wir haben den Computer erfunden"

und ich dachte unvermittelt an

 
4. September 2005, 22:05   #4
Jörg
 
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Tja das 'Große' Kanzlerduell hat mir heute wieder einmal mehr bewiesen, in welchen Dilemma wir uns z.Zt. in Deutschland befinden. Eine möchtegern amerik. Wahlveranstaltung, mit möchtegern Journalisten + möchtegern Analysten und 2 möchtergern Kanzlerkandidaten. Meine Güte sind wir tief gesunken, um zwischen Pest und Cholera wählen zu dürfen...

Auf die Politik können wir uns schon längst nicht mehr verlassen, vielmehr sollten die Menschen in Deutschland selber die Zügel in die Hand nehmen und mehr Verantwortung tragen. Trotzdem steht bald die Wahl an und was nun?

Ehrlich gesagt bin ich nicht gewillt einer der großen Parteien zu wählen, geschweige denn ein Kreuzchen einer 'getarnten SED'...pardon PDS Partei zu geben oder eine FDP bzw. die Grünen zu wählen. Hmm was bleibt denn da übrig...?!
 
4. September 2005, 22:13   #5
Shadow
 
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bei maybritt illner, hatte ich immer das gefühl, sie wolle gerhard schröder aufs glatteis führen. wann immer sie eine ihrer fragen an ihn für provokant hielt, konnte sie sich ein spitzbübisches grinsen nicht verkneifen. war sie es nicht auch, die ihn nach der einmischung nach Doris Schröder Köpf fragte?


was die stylisten bei merkel hinbekommen haben, ist ihnen bei thomas kausch misslungen. seine krawatte sah aus, und sass, als wäre er beim 5. bier in der kneipe und ihm wird langsam warm. aber vielleicht klärt mich ja auch ein modischer mann von welt auf und erklärt mir, dass man die krawatten jetzt so trägt. was super gelungen ist, ist die redezeit der beiden fast sekunden identisch zu gestalten. klasse .... echt.

was auffallend war, dass die künftige oppositionsführerin , auf die frage, ob G.W.Bush in New Orleans versagt habe, überhaupt nicht eingegangen ist, sondern die antwortzeit, für eine platitüde genutzt hat.

gerhard hat bei mir gepunktet, als er angela mal sagte, wie es um deutschland steht, während sie bis zu dem zeitpunkt, deutschland derart schlecht geredet hat, während sogar das ausland uns besser sieht, als wir selbst.

überrascht war ich ja davon, dass A.M. sich mit persönlichen angriffen sehr zurückgehalten hat. jedoch, hat sie vieles das die cdu in den letzten jahren mitzuverantworten (z.b. die arbeitslosenzahlen) hatte und nicht so im glänzenden licht steht, den rot-grünen angehängt. sogar die in frankreich und den niederlanden abgelehnte eu-verfassung, wollte sie der jetzigen schröder regierung, faktisch in die schuhe schieben.

welches programm nun für uns besser ist, sei mal dahingestellt. draufzahlen, werden am ende alle irgendwo. die einen mehr, die anderen weniger. nur sollte man auch daran denken, dass ein bundeskanzler ein staatsmännisches auftreten haben sollte und das muss ich persönlich, frau merkel absprechen.
 
4. September 2005, 22:20   #6
Glühwürmchen
 
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Das ist "die Politik" die mich nicht interessiert, Ben-99

Lügen, Beschuldigungen und ausweichende Antworten

Nachdem Schröder gefragt wurde, ob er verspricht, dass die Mwst nicht erhöht wird, falls die SPD gewählt werden sollte, hat er weder ja noch nein gesagt - danach habe ich abgeschaltet, denn mir war klar, dass ich dort eh nix neues erfahren werde
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4. September 2005, 23:41   #7
Loddarnewyork
 
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Ich habe "das Duell" gleich zum zweiten Mal hinter mir, denn z.Zt. läuft es auf n-tv.

Neue Erkenntnisse gab es bei diesem hochsterilisierten TV-Ereignis für mich nicht.
Und nichtmal die wiederum parteiergreifende Aussage des CDU-Sympathiesanten und Journalisten Jörges vom STERN konnte mich vom Sofa hauen. Auf solche Journalisten kann ich getrost verzichten.

Ob bei der Nachbetrachtung (ARD) die Aussage eines Panthomimen gewichtet werden müsse, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Denn das Frau Merkel bei Mimik und Gestik ehrlicher rüberkam, schiebe ich einfach nur auf den auf diesem Gebiet besseren Trainer.

Wer in 2 Wochen diese Frau und ihre Partei wählt, sollte sich darauf gefaßt machen, daß es ihm in den nächsten Jahren erheblich an den Geldbeutel geht. Es sei denn, er gehört zu den Besserverdienern. Dann wählt er richtig, denn sein Füllhorn wird voller werden.
 
5. September 2005, 00:33   #8
Ben-99
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... Jörges vom STERN soll CDU-Sympathisant sein? Da muß ich wohl was verpaßt haben. Andererseits gebe ich zu, daß ich die STERN-Seite nicht besonders häufig besuche. Aber Jörges habe ich schon oft bei TV-Diskussionen gesehen und dachte bisher immer, daß die Chefredaktion des Hamburger Bilder-Magazins endlich mal wieder einen guten Mann vorweisen kann. Denn was sich dort personell nach dem Debakel der gefälschten "Hitler-Tagebücher" und nach dem Tod Henri Nannens abgespielt hatte, war einfach nur schauderhaft und für mich Grund genug, das früher mal zu den drei weltbesten Illustrierten zählende Magazin künftig als Leser zu ignorieren.

Daß ich später mit einigen der aufgrund der Kujau-Affäre geschaßten ehemaligen STERN-Chefs, die dann bei anderen Blättern untergekommen waren, durchaus harmonisch zusammengearbeitet hatte, ist ein ganz anderes Thema, das mich auch schon damals eher an diese Stehaufmännchen aus der Nazi-Zeit erinnerte, die nach '45 auch wieder irgendwo einen gutdotierten Job bekamen, obwohl sie schon früher nachweislich so viel Mist gebaut hatten.

Schluß jetzt. Denn ich will nicht noch weiter vom Thema abdriften. Also noch mal zu Deiner Aussage, Jörges sei CDU-Sympathisant. Das glaube ich nicht. Schon weil es nicht der Tradition des STERN entsprechen würde, der übrigens nach der "Schtonk"-Katastrophe eine Menge guter Chefredakteure (darunter zum Beispiel Manfred Bissinger oder Michael Jürgs) vorweisen konnte. Andererseits ist der Niedergang des STERN aber auch Beweis für die Richtigkeit des alten Spruchs: "Zu viele Köche verderben den Brei."

Eine Weisheit, die man übrigens auch in den Chefetagen der Laber-Boards beherzigen sollte, wenn man nicht will, daß irgendwann das blanke Chaos ausbricht. Und ich denke mal, daß sich auch Loddar so etwas nich noch ein weiteres Mal antun wird ;-)

Gruß Ben
 
5. September 2005, 06:57   #9
jupp11
 
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Naja, wir haben es uns ebenfalls angetan - vor allen Dingen weil sonst nix vernünftiges im Fernsehen kam.

Mein Urteil:
Schröder war besser! Merkel war nicht so schlecht, wie gedacht. Aber das lag auch an den läppischen Fragen der Journalisten.

Wie die Merkel ins Schwimmen kommt, wurde deutlich bei der Frage nach den Versäumnissen rund um New Orleans. Da kam sie auf die hiesige Sozialhilfe zu sprechen - grausam.

Ich fände eine grosse Koalition nach der Wahl gut, weil eine SPD, von der Linkspartei bedrängt, vielleicht die schlimmsten Auswirkungen einer CDU/FDP - Regierung abschwächen könnte. Und sich selbst wieder auf ihre Wurzeln besinnt.

Aber insgesamt erscheint mir dieses Geplänkel im Fernsehen bei weitem überbewertet.

Und uns stehen wohl weitere 4 Jahre verlorene Zeit bevor.

tschao
jupp11
 
5. September 2005, 08:19   #10
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
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Der Herr Jörges ist beim Stern wohl eher Polemiker denn politisch einer Richtung zuzuordnen. Beim Stern ist er, verglichen mit seinem vorherigen Blatt Die Woche, doch so etwas wie ein Fremdkörper, denn das bunte Blatt bedient mehr das gehobene Boulevard als knallhart die Politik zu begleiten.

Dafür kann als Beleg die Berichterstattung des Stern über eine Veranstaltung des linken Diskursblättchens Jungle World gelten, das nach Leipzig (und Berlin) zur Diskussion geladen hatte zum Thema Masse statt Klasse - Die Linke und die Linkspartei, in deren Rahmen doch das eine oder andere gewichtige gesellschaftliche Problem angesprochen wurde.

Doch nicht diese sehr politischen Fragen oder die Debatte zwischen Linken, sah der Stern später als berichtenswert an, sondern es erschien etwas, das sich beinahe wie eine Liebeserklärung an Katja Kipping von der Linkspartei.PDS liest - die veranstaltende Jungle World wurde ebenso wenig erwähnt wie namentlich Kippings Mitdiskutanten, aber das sei dem verliebten Stern-Schreiberling verziehen ;-).

Es erfährt der Stern-Leser nun zwar auch scheinbar unheimlich viel über Katja Kipping, nämlich daß sie "Jugend, Weiblichkeit, und ein[en] Schuss Sex-Appeal" zu bieten hat, dafür aber kaum etwas über das Programm ihrer Partei oder die inhaltliche linke Kritk an diesem - und dennoch gilt sowas beim Stern(-Leser) wohl als politische Berichterstattung, selbst wenn es gar keine ist.

Was andererseits spricht übrigens gegen eine erkennbare politische Ausrichtung eines Mediums? Selbstverständlich will der Konsument zunächst einmal wertfrei informiert werden. Zugleich allerdings gibt es auch nicht wenige Leser, die von ihrer Zeitung politische Führung erwarten, was andere aber wieder ablehnen, die sich lieber einen Diskurs wünschen. Arm dran die, die beide Leser-Gruppen bedienen wollen.

Denn der eine Leser, der sich Führung erwartet, regt sich regelmäßig auf, werden ihm zu einem Thema gegenteilige Ansichten vorgesetzt - etwa beim Streit zum Irak-Krieg innerhalb der Linken -, und der andere geht auf die Barrikaden, legt ein Medium sich fest, weil er eben mehr als nur die Bestätigung seiner Ansichten wünscht.

Dieses Problem freilich gibt es beim öffentlich-rechtlichen TV gar nicht, wo das krampfhafte Bemühen um Ausgewogenheit und Objektivität, um die Verhinderung eines wirklichen Streits auch innerhalb einer Redaktion zu überregulierten Veranstaltungen führt wie diesem gestrigen "Duell", bei denen bestenfalls Langeweile aufkommt, wenn der Zuschauer es überhaupt schafft, nicht vorzeitig einzuschlafen.

Jede Wahlkampfrede ist - weil auch rhetorisch zugespitzt - spannender als das, was gestern wahrscheinlich ein Quotenhit war, zumal auch die Moderation kläglich versagte, aber das war bei vier Befragern kaum anders zu erwarten, denn auch die mußten ja als Vertreter ihrer Sender gleichberechtigt behandelt werden. Im Grunde ist bei dem "Duell", das keines war, nichtmal eine Informationsveranstaltung über die Ideen der beiden "Volksparteien" herausgekommen. Verschwendete Zeit.

MfG
tw_24
 
5. September 2005, 11:52   #11
Loddarnewyork
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
... Jörges vom STERN soll CDU-Sympathisant sein? Da muß ich wohl was verpaßt haben.
Nun, das war mein Eindruck in den letzten Monaten bei vielen Talkshows, in denen er mitwirkte. Es zog sich wie ein roter Faden durch seine Statements. Seitens der Regierung wurde alles schlecht geredet und die CDU/CSU dagegen in den Himmel gelobt. So war er dann gestern Abend auch der einzige, der die Merkel weit vorn gesehen hat.

Zitat:
Original erstellt von jupp11:
- vor allen Dingen weil sonst nix vernünftiges im Fernsehen kam.
Politische Sendungen und von mir aus auch entsprechende Talkshows sind zwar begrüßenswert, jedoch nun alle Menschen dazu zu verdonnern, sich das anzusehen, sehe ich als Diktat an. Die Sender tun so, als wenn in bestimmten Regionen immer nur ein Sender zur Verfügung steht. Ergo ist es Schwachsinn, 4 Sender mit dem gleichen Programm zu belegen.

Zitat:
Original erstellt von tw_24:
Was andererseits spricht übrigens gegen eine erkennbare politische Ausrichtung eines Mediums? Selbstverständlich will der Konsument zunächst einmal wertfrei informiert werden. Zugleich allerdings gibt es auch nicht wenige Leser, die von ihrer Zeitung politische Führung erwarten, was andere aber wieder ablehnen, die sich lieber einen Diskurs wünschen. Arm dran die, die beide Leser-Gruppen bedienen wollen.
Du sagst es schon selbst: Zuerst einmal wertfrei informieren.

Da komme ich dann gleich mal mit dem krassesten Beispiel: BILD
Wie dort dem Leser, der ja gerade aus den einfachen Schichten kommt, suggeriert wird, daß die Regierungskoalition totaler Müll ist, geht auf keine Kuhhaut mehr. Insbesondere einzelne Politiker von SPD, Grüne und Linkspartei werden zum Teil auf fieseste Weise niedergemacht. Über CDU/CSU und FDP hingegen wird so berichtet, wie es sich für eine Zeitung gehört.

Natürlich kann und sollte ein Journalist auch seine eigene Meinung kundtun. Aber eben zusätzlich und nicht als Alleinanspruch.

Genauso unverständlich ist für mich, daß die neue Linkspartei bei den politischen Talkshows im Fernsehen von einigen Sendern ausgegrenzt wird.
Daß das in der Vergangenheit mit der PDS so geschah, ist ja insofern noch nachvollziehbar, da sie nicht in Fraktionsstärke im Bundestag vertreten war.
Aber während des Wahlkampfes gehören sie doch wohl dazu.

Bei der letzten "Elefantenrunde" vor einigen Tagen waren sie ebenfalls nicht dabei. Die CDU/CSU kann/darf dann aber sogar mit 2 Gestalten anrücken. Das ist nicht nur unfair gegenüber der Linkspartei, sondern auch gegenüber den Zuschauern.
 
5. September 2005, 14:39   #12
Pierro
 
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Dass Merkel einen besseren Trainer haben soll als Schröder wage ich zu bezweifeln - und dass Schröder Sympathischer rüberkommt habe ich auch nicht entdeckt.

Schröders süffisantes Lächeln im Hintergrund über anderer Menschen Meinungen und Aussagen ist nichts weiter als antrainierte Überheblichkeit die absolute Machtpräsenz ausdrücken soll - es soll den Zuschauern, in diesem Fall, implizieren - Mein Gott ist die Merkel eine dumme Ossibraut - ich kanns am besten, der Gerd, ich bins .. der tollste.

Was ja auch bei den meisten gelingt.

Vor allem bei denen, die jetzt schon wissen, dass die Reichen wieder die Taschen vollgestopft bekommen und die Armen und Arbeiter, schnell mein Lieblingswort, "der kleine Mann" die Zeche zahlen muss.
Wenn ich nachrechne und wenn ich nicht viel kann, das kann ich, dann verdient der "Normalo" ob nach CDU oder FPD Programm, trotz Streichung von Subventionen, mit dem grösseren Grundfreibetrag mehr (netto - ich weiss auch was netto ist) als das was die SPD verspricht - geschweige denn die SED. Da wird man schon ab 30.000 Euro zum Grossverdiener und drückt richtig ab - mir unverständlich dass da überhaupt einer sein Kreuz macht.
Der Spitzensteuersatz wird lt CDU Programm sogar wieder angehoben - den die "ARbeiterpartei" SPD gesenkt hat.

Die SPD hat die Unternehmenssteuerreform durchgedrückt - seitdem zahlen die Konzerne so gut wie keine Steuern mehr in Deutschland - im Wechsel aufs Halbeinkünfteverfahren vom Anrechnungsverfahren in der Körperschaftsteuer wurde das Steueraufkommen des Bundes von 21 Milliarden Euro auf Minus 8 (Ausschüttungen und darauf reduzierte Steuersätze) runtergefahren.

Freunde der Nacht - nicht nur schauen ob Merkel ne schrille Stimme hat und ob der Schröder Medienwirksam seine Alte liebt.

Fakten Fakten Fakten - wie der dicke vom Focus immer so schön sagt.

Schröder wurde gestern viermal gefragt wie die SPD sich den Umschwung vorstellt und viermal hat der Schröder keine Antwort gegeben, die trotzdem zwischen 5 und 10 Minuten lag - jetzt 14 Tage vor der Wahl nix wissen - ist ja noch weniger als vor drei Jahren - Prost Mahlzeit.

Und auf dem Kirchhoff rumhacken und diesen diskreditieren - der Mann war oberster Richter im Lande - ist ziemlich dämlich, wenn man seinen Geldbeutel einem kleinen Erdkundelehrer anvertraut.

Sympathie hin oder her - der Schröder Gerd hat sich Messlatten aufgelegt, an denen er sich messen wollte und von denen er heute nix mehr wissen will - was dem fehlt, ist der Arsch, den man in der Hose haben sollte.

Der hat sein Wort gebrochen und gegen seinen Eid verstossen, zum Wohle des Volkes heisst es da.
Als oberster Manager des Landes nicht tragbar - jetzt gehts um die Ablösung - ich weiss, das wird noch schwieriger.
 
5. September 2005, 14:47   #13
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Pierro
[..] geschweige denn die SED. Da wird man schon ab 30.000 Euro zum Grossverdiener und drückt richtig ab [..]
Und das, meinst Du, sind "Fakten, Fakten, Fakten"?

MfG
tw_24
 
5. September 2005, 14:57   #14
Jules
 
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Zitat:
Zitat von Pierro
Fakten Fakten Fakten - wie der dicke vom Focus immer so schön sagt.

Schröder wurde gestern viermal gefragt wie die SPD sich den Umschwung vorstellt und viermal hat der Schröder keine Antwort gegeben, die trotzdem zwischen 5 und 10 Minuten lag - jetzt 14 Tage vor der Wahl nix wissen - ist ja noch weniger als vor drei Jahren - Prost Mahlzeit.
Merkel hat auf keine der Fragen eine Antwort gegeben mit der ein Wähler etwas anfangen könnte. Denn heutzutage halten alle Politiker ihre Meinung in der Luft und lassen sich nicht festlegen.
Sie hat ebenfalls nur heiße Luft abgelassen und geblubbert.

Also auch keine Fakten geliefert.


Meiner Meinung nach ist jedes Rede-"Duell" im Fernsehen Blödsinn. Erst recht wenn sich 4 "Moderatoren" fürstlich zurückhalten und nicht nachfragen und nachboren wie es ihr Job gewesen wäre sondern nur: Was meinen Sie Frau Merkel zu hier .... und was sagen Sie Herr Schröder zu da. zu liefern haben.
Kein Wunder wenn eine Frau Christiansen zu den Moderatoren gehört.


P.S. der dicke heißt Marquardt *Klugscheißmodusaus
 
5. September 2005, 15:19   #15
Pierro
 
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/Klugscheissobermodus on

Der Dicke heisst Helmut Markwort - war früher in Minga beim Gong und ist - wenn auch nervig - ein intelligentes grosses Stück Fleisch

/off

Ich gebe jetzt zu, dass ich in dieses Duell nur reingezappt habe, weil das eine Zumutung und Frechheit war für Bürger die sich wirklich für was interessieren - nicht nur für Merkels Mundwinkel und Schröders lächeln.
Deswegen kann ich nur zu dem was sagen was ich gesehen habe und da ist mir aufgefallen, dass bei Merkel mehr Fakten gekommen sind als bei Schröder, dort hab ich nur eine historische Aufarbeitung von "Dingen die wir gemacht haben" gehört.
Und von den Dingens die der Gerd gemacht hat, ist ziemlich viel Mist dabei - siehe Unternehmenssteuerreform - seit dieser Reform, wird nämlich die Hauptlast von den Lohnsteuerzahlern getragen - also von den Arbeitern und Angestellten - also die direkte Klientel vom Schröder.

Ich mach die Angie net und den Ede auch net - auch wenn es sich gerade so anhören sollte - aber bei Schröders Gerd, Fischers Josef, Trittin, Schmidt und vor allem Künast geht mir voll das Messer im Sack auf.
Vielleicht wäre ein Wechsel nur dazu gut, ein neues Feindbild aufzubauen.
 
5. September 2005, 15:23   #16
Loddarnewyork
 
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Zitat:
Zitat von Pierro
Wenn ich nachrechne und wenn ich nicht viel kann, das kann ich, dann verdient der "Normalo" ob nach CDU oder FPD Programm, trotz Streichung von Subventionen, mit dem grösseren Grundfreibetrag mehr (netto - ich weiss auch was netto ist) als das was die SPD verspricht [....]
Der Spitzensteuersatz wird lt CDU Programm sogar wieder angehoben - den die "ARbeiterpartei" SPD gesenkt hat.
Hmm, Dein Statement hat mich nachdenklich gemacht.
Deshalb habe ich mir nochmal in aller Ruhe Das Wahlprogramm der CDU/CSU und der FDP angeschaut. Und tatsächlich: Zwischen den Zeilen liest man es raus, sofern die Phantasie mit einem durchbrennt. Als Rentner zahle ich gar nicht die 2 % MwSt-Erhöhung sondern bekomme 4 Prozent! Wahrscheinlich wird das bei den Kaffeefahrten ausgezahlt oder falls ich mal wieder eine Butterfahrt über die Ostsee mache?

Und der Spitzensteuersatz: Jepp, tatsächlich, der wird angehoben und zwar von 42 auf 39 Prozent. Das sind Plus 3 und nicht Minus 3, wie ich bisher immer dachte. Aber zu meiner Entlastung muß ich sagen: Die Schuld liegt bei meinem Taschenrechner. Die Batterien waren falsch herum eingelegt, Plus und Minus waren dabei vertauscht.

Und auch der Ex-Verfassungsrichter, dieses geniale Multitalent, der nicht nur das Recht studiert hat, sondern der totale Wirtschafts -und Steuerexperte ist, der neue Visionär und Vordenker der Deutschen.
In der Tat, sein Steuermodell ist genial. Klar, bei seinem Modell zahlt der Spitzenverdiener viele Tausend Euro weniger an Steuern, aber das ist gewollt, denn schließlich wird der dieses Geld ja investieren für neue Arbeitsplätze. Einen 2. Caddy beim Golfen für nachmittags und eine Zugehfrau für sein Weib, die ihr morgens beim Anziehen hilft.

Dieses Steuermodell lässt die Sonne wieder in DE scheinen, weil weitere kleine Sonnenkönige geboren werden?
 
5. September 2005, 15:36   #17
Pierro
 
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Ich habs jetzt auch noch mal nachgelesen - zumindest das was ich finden konnte und zefix halleluja - do hob i wohl was durcheinanderbracht - also keine Ausflüchte - ich hab am WE ein Interview mit irgend einem C´ler gehört der behauptet hat der Spitzensteuersatz wird angehoben - aber richtig, im offiziellen Programm steht was anderes - ja da muss ich aber doch bald mal mehr verdienen

Ich finde es nach wie vor unverschämt über den Kirchhof herzuziehen - ein wirklich hochintelligenter Mensch muss sich nicht von jedem Hans Dampf dumm anmachen lassen - und jede Veränderung bedarf einer Idee - und vor der Idee steht die Vision. Wenigstens einer der mal was sagt, auch wenn ihn solch zynisch hochintelligente Schelte treffen mag wie es Loddar vom Stapel lässt.

Wenn es ein Problem ist, dass der Spitzenverdiener nur 25 Prozent Steuern zahlen muss, dann frage ich mich warum?
Jetzt und das nun schon seit Adenauer zahlt der Spitzenverdiener keine 25 Prozent, weil er irgendwelche Steuersparmodelle in Anspruch nehmen kann - nicht weil er einen tollen Steuerberater hat, sondern das Kleingeld oder das gute Rating bei der Hausbank.

25 Prozent ohne Subventionen ist wesentlich mehr als bisher seit Einführung der D-Mark.

Ob man es nun ins lächerliche zieht oder nicht.

Die Idee gibt es schon lange, geziert hat man sich immer weil man nicht weiss, wie man die ersten drei Jahre vorfinanzieren soll - bis die Kohle eingeht, werden nämlich im Schnitt drei Jahre vergehen - wenn auch das System geläufig ist.

P.S. Ich such nach dem Interview und stell den Affen zur Rede - oder ich muss doch noch zum HNO - den Monat gilt meine Praxisgebühr noch.
 
5. September 2005, 17:38   #18
Maggi
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
(...) und für mich Grund genug, das früher mal zu den drei weltbesten Illustrierten zählende Magazin künftig als Leser zu ignorieren.
Nun, das dachte ich auch mal eine Zeit lang. Dann kam der Stern diesen Sommer mit dieser depperten Russen-Geschichte an, die bald überall leuchtreklametechnisch zu sehen war: "Sie werden die Engländer lieben - wie die Russen die Lieblingsstrände der Deutschen bevölkern" - und sich dabei angeblich unhöflich und undiszipliniert verhalten, also gar nicht wie "wir Deutschen" im Urlaub, wenn wir mit den "Engländern auf Mallorca" morgens um 3.00 Uhr um die Strandliegen kämpfen.

Das Duell selber war Schwachsinn. Wie man Merkel als Gewinnerin dieses Matches ansehen kann, ist mir auch schleierhaft. Mir hat allerdings auch Schröder nicht gefallen, wie er ständig unscharf in die Kamera gegrinst hat.
Diese Art von subtilem Wahlkampf ist prominent: Das haben schon ganz andere versucht. Zum Beispiel unsere amerikanischen Freunde, bzw. George W. Bush. Wenn Kerry sprach, hielt er es für ausreichend, unschuldig in das Bild zu grinsen und hin und wieder ungläubig zu blinzeln.
Schwachsinn war auch die Frage über Schröders Frau, die glaube ich Herr Kausch von Sat.1 stellte: Irgendwas über die Politik der SPD hat sie gesagt, was man aber anders interpretiert werden könnte und so weiter. Schröder, der Charmeur, von dem Frau Maischberger ja ungeheuer beeindruckt war, benutzte das gleich wieder, um Doris seine ewige Liebe zu schwören. Wie er es schon mit vier anderen Frauen auch tat
Merkt man's schon? Mit diesem Duell als Kern des Wahlkampfs der beiden großen Volksparteien achtet man weiterhin nur auf Äußerlichkeiten. Wenn sie schon inhaltlich genauso überzeugend wie Schröder war, konnte sich Merkel als Frau wenigstens etwas ersparen: Den Krawatten-Skandal von letztem Duell, wo Stoiber wegen akutem Fleckenaufkommens die Krawatte wechseln musste - und statt der er eine bekam, die dem Schlips vom Kanzler ungeheuer ähnlich war! Ein Schwachsinn.

Es verabschiedet sich
Maggi
 
5. September 2005, 18:52   #19
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Maggi
Schwachsinn war auch die Frage über Schröders Frau, die glaube ich Herr Kausch von Sat.1 stellte: Irgendwas über die Politik der SPD hat sie gesagt, was man aber anders interpretiert werden könnte und so weiter.
Es ging um ein Interview der Frau von der Doris ihrem Mann, in dem sie ziemlich direkt aus Angela Merkels Kinderlosigkeit schlußfolgerte, die Kanzlerkandidatin der Union sei wenig geeignet, die Kanzlerin auch tatsächlich zu geben, weil sie daher eben keine Ahnung vom Leben in freier Wildbahn habe.

Insgesamt eine ziemlich dumme und durchschaubare Aktion der derzeitigen Kanzlergattin, die dann auch von Deutschlands Chef-Em(m)anze Alice Schwarzer, die manchmal richtig liegt, kritisiert wurde, weil diese Anwürfe gegen Merkel ein doch recht altertümliches Frauenbild der bekennenden Sozialdemokratin offenbarten.

MfG
tw_24
 
5. September 2005, 19:05   #20
Maggi
 
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Nun ja, dass Doris für ihren Mann Wahlkampf macht, kann man ihr wohl nicht verübeln. Allerdings sollte sie sich vorher schon überlegen, was sie denn sagt: Mit so einem schlichtweg idiiotischen Argument verbietet sie der Hälfte der deutschen Politiker das Wort. Wenn es darum ginge, die Politik der aktiven Politpersonen nach persönlichen Eigenschaften (also die Bierlust eines bayer. Ministerpräsidenten oder die medienwirksame Sympathie eines Kanzlers) zu bewerten, sähe es schließlich auch für ihren eigenen Mann schlecht aus. Wie kann jemand bundesweit für das Vertrauen der Bevölkerung werben, wenn er es nicht mal schafft, sich für eine Lebensgefärtin zu entscheiden?

Also war das Interview dumm, trotzdem ist es einfach Schwachsinn, die Frage in einem Wahlduell zu stellen. Gut, die altbekannten Phrasen wurden gestern wieder aufgewärmt, gedroschen und in jeden Haushalt mit TV-Anschluss verteilt, aber man könnte wenigstens so tun, als meinte man es ernst.

Ciao,
Maggi
 
5. September 2005, 22:14   #21
Ben-99
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... alles an Merkel wirkt nicht nur einstudiert, sondern ist es auch. Daß sie gestern aber sogar wörtlich auswendig gelernte Sätze aufsagte, mit denen vor 25 Jahren Ronald Reagan exakt so bei einer TV-Wahlsendung für sich als nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten warb, sollte selbst eingefleischten CDU-Anhängern derart peinlich sein, daß sie sich fragen müßten, ob man einem solchen Würstchen, einer Frau, die ohnehin für mich von den bisherigen Kanzler-Kandidaten aller Parteien in den letzten Jahrzehnten die schrillste Witz-Figur darstellt, tatsächlich die Verantwortung für Deutschland übertragen darf.

Solange die Frau ohne Charisma, ohne Ansehen und Aussehen und ohne genügend politischen Verstand nur eine Schande für die CDU war, konnte man ja noch schadenfroh darüber lachen, wie es passieren konnte, daß ein solches Trampel zur Chefin einer großen traditionsreichen Partei gewählt wurde, in der es damals und jetzt sehr viel mehr geeignete Politiker(innen) gab und gibt.

Aber jetzt auch noch als Kanzlerin? So etwas geht wohl nur in einer Zeit, in der man sich daran gewöhnt hat, daß auch in den USA inzwischen jeder Trottel zum Präsidenten gemacht werden kann. Ob auch Ronald Reagan, vorher von Beruf: drittklassiger Schauspieler, den Text vorher auswendig gelernt hat, weiß man nicht. Nur eines ist klar: Auch die PR-Mannschaft, die hinter Merkel steht, hat dadurch ihre Unfähigkeit bewiesen. Denn es hätte ihnen bewußt sein müssen, daß sich natürlich jemand an den Reagan-TV-Auftritt, der damals immerhin von 80 Millionen Fernsehzuschauern verfolgt wurde, erinnern wird, so daß die peinliche Nummer schon am nächsten Tag auffliegen mußte.

Überzeugt Euch selbst und vergleicht die beiden Zitate, die man hier im Original lesen kann:

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...373269,00.html

Gruß Ben
 
6. September 2005, 07:42   #22
Jules
 
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Letztlich ist es doch so:
Je mehr ich einer Partei zugeneigt bin liegt mir die andere und deren Argumente weniger.
Verbockt haben viele. Die Rente und deren Reform und kein Reförmchen hätte schon vor 20 Jahren eingestielt werden müssen damit sie jetzt greifen würde.
Die Reform der Sozialangelegenheiten haben wir verschlafen. Da sind uns andere EU-Länder weit voraus.
Das jetzt der eine auf den anderen zeigt was er selber auch in seiner früheren Regierungszeit nicht verändert hat ist nur normal. Schließlich hofft man auf das Kurzzeitgedächtnis des Wählers.
Und es ist egal wen man wählt. Die einen schwingen sich auf besser zu sein als die anderen und die anderen wollen aber stehen sich selbst im Weg.

Was die vorherigen Berufe der Vertreter in der Parteienlandschaft angeht: Keiner von denen hat Politik gelernt. Die einen sind Lehrer die anderen waren Richter wieder andere sind Juristen und wieder andere sind Wissenschaftler (gewesen).
Alle friemeln rum und haben politisch gesehen keinerlei Ausbildung genossen.
 
6. September 2005, 20:00   #23
jupp11
 
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Pierro schreibt
Zitat:
Ich finde es nach wie vor unverschämt über den Kirchhof herzuziehen - ein wirklich hochintelligenter Mensch muss sich nicht von jedem Hans Dampf dumm anmachen lassen
ok - einverstanden. Aber Kritik wird er sich aussetzen müssen, oder?

Sein Modell beschreibt vielleicht eine wünschenswerte Situation, die allerdings der Republik in ihrer jetzigen Verfassung nicht aufgeprfropft werden kann.
Überleg mal, was die Folgen wären, wenn jede Pflegepersonal u. ä. Nachtschicht-Berufe anfangen zu streiken, um die fehlenden ca. 16 % von ihren Arbeitgebern zu ertrotzen.

--schnipp--
Diese Grafik hier ist ganz interessant

und das Verhältnis hat sich noch weiter zu Lasten der Schwächeren in diesem Lande verändert.

Es ist schlicht zynisch jemandem zu sagen, er soll sich Argeit suchen, wenn keine da ist. (Und kommt mir nicht mit irgendwelchen Ausnahmen im Bekanntenkreis).

Fakt ist, dass Deutschland Exportweltmeister ist!! Da kann es um den Standort nicht so schlecht bestellt sein, wie uns jeder gierige Arbeitgebervertreter einreden will.

Am Hungertuch nagen Firmen, die Ihren Absatz im Inland realisieren müssen. Dort - IM INLAND - fehlt nämlich die Kaufkraft. Und zwar ganz entscheidend die Kaufkraft derjenigen, die jeden Cent ausgeben.

Ich frag mich ernsthaft, wie eine Mehrwertsteuererhöhung die steigern soll. Das erschliesst sich mir bisher nicht.

Und weils so schön ist, nochmal - KEIN Unternehmer schafft Arbeitsplätze freiwillig!!! Ér schafft sie nur dann, wenn er sich etwas davon verspricht.

tschao

jupp11
 
6. September 2005, 20:14   #24
Jules
 
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Eine Mehrwertsteuererhöhung würde das nur schaffen wenn an anderer Seite für den Bürger Steuern eingespart werden. Ich bin für 2 Prozent Mehrwertsteuererhöhung - wenn dafür im Zuge der Soli gestrichen wird.
 
7. September 2005, 09:27   #25
Jules
 
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Vielleicht interessant für einige:

Zitat:
In vergangenen Zeiten bierernster TV-Ausgewogenheit war die Wahlwerbung der Parteien trockener als die Sahara im Hochsommer. Heute trauen sie sich im Web ganz anders - und hauen völlig unverkrampft auf den politischen Gegner ein. Frei nach dem Motto: "Schade um jeden Schlag, der daneben geht".

Selbst die kompliziertesten Dinge ganz einfach und verständlich darstellen, das ist seit jeher die Stärke der "Sendung mit der Maus".

Von guten Vorbildern kann und soll man lernen, haben sich da die Macher der "Sendung mit der M." gedacht, und "M" steht natürlich für Merkel. Ganz einfach und verständlich lernen wir da, dass die Merkel es nicht kann, immer irgendwie bedröppelt dasteht und dann noch mit diesem fiesen Freund Stoiber geschlagen ist, der auch nur selten hilfreich wirkt. Zu sehen ist der satirische "Wahlspott" unter der Internet-Adresse www.csu-mal-ehrlich.de - und der hat natürlich absolut nichts mit den Christsozialen aus Bayern zu tun.

Denn die Domain mit dem eindeutig-zweideutigen Namen gehört nicht Stoiber und Co, sondern den Grünen. Ganz ungeniert hacken die unter eifrigem Einsatz von Merkel-, Stoiber oder Rüttgers-Doppelgängern und mit Schlagzeilen wie "Frauen an den Herd - gleiche Steuerlast für alle!" auf den angeblichen Positionen der Union herum. Dass nichts die Mächtigen schneller entmachtet, als sie der Lächerlichkeit preis zu geben, das wussten schon die Barden und Narren im Mittelalter.

Ein schlechtes Gewissen wegen Stillosigkeit braucht dabei niemand zu haben: Die Grünen sind in bester Gesellschaft. Nicht genug, dass zahlreiche Sympathisanten der diversen Parteien das jeweils gegnerische Lager mit Hohn, Spott und Häme überziehen, die Parteien selbst machen fleißig mit.

So leistet sich die CDU die eher aggressiv-bissige als lustige Seite www.leere-versprechen.de, um Anti-SPD-Werbung zu machen - aber Glos, Rüttgers, Koch, Stoiber und Co hat ja auch noch niemand vorgeworfen, mit leichter Hand und losem Mundwerk lockere Gags und Pointen unters Wahlvolk zu werfen.

Nicht minder bissfreudig zeigen sich da die Kollegen von der SPD, die unter www.die-falsche-wahl.de das andere Lager mit Schlagzeilen wie "Merkels Verlegenheitsteam" oder "Merkels Abschied von der Sozialen Marktwirtschaft" aufs Korn nehmen. Das alles ist Anti-Werbung in Reinkultur - mitunter fragt man sich sogar, gegen wen.

Hinter www.zweitesduell.de, einer Seite, auf der ein Merkel-Versprecher Anti-wahlwerbend auf die Schippe genommen wird, steckt dagegen nicht die SPD. Der Publizist und bekennende Kanzlerfreund Manfred Bissinger ließ sich die Webseite einfallen und den Spaß sogar etwas kosten: Dass eine Privatperson eigenes Geld für eine die Wahl begleitende Werbekampagne (auch bei SPIEGEL ONLINE zu sehen) nutzt, ist in dieser Form wohl ein echtes Novum.

Aber warum auch nicht? Von diversen Wahl-Bloggern über www.abkanzlern.de bis zu www.aufgemerkelt.de mischen sich immer mehr Privatpersonen, aber auch Lobbygruppen in den Wahlkampf ein. Das mag neu sein in der Bundesrepublik, in der stets nur die Prominenz dergestalt in Erscheinung trat, aber es ist auch Bürgers ureigenstes Recht.

Hinter der Adresse "Bier-Kanzler.de" und diversen anderen steht dagegen die sattsam bekannte "Gerd-Show" des Kanzler-Imitators Elmar Brand. Der beweist in Radio und Fernsehen, auf CDs und im Web seit Jahren, wie groß die Nachfrage nach respektloser Politiker-Veräppelung tatsächlich ist. Sein Polit-Gehäme hat er längst um eine passende "Ängie"-Stimme erweitert.

Besonderes Glück und die richtige Idee hatte eine Berliner Bundestagsabgeordnete bei der Anmeldung ihrer Webseite: www.merkel-waehlt-schroeder.de heißt diese, und das ist sogar wahr. Wer wollte das bei Petra Merkel MdB, Mitglied der SPD, schon bezweifeln?

Frank Patalong
spiegel-online
 
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