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3. May 2005, 11:33   #1
Sledge
Erdbeermund
 
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Sledge's Küchenapotheke

Ich werde hier Kräuter, Hülsenfrüchte, Gewürze und anderes vorstellen, die man durchaus als Helfer in der Not nutzen kann, wenn man nicht immer sofort auf die Schulmedizin zurückgreifen möchte...

Kräuter (1. Teil)

Basilikum
Basilikum enthält reichlich ätherische Öle, z. B. Kampfer, Anethol (antiseptisch-desinfizierende Wirkung), Gerbsäure und Saponin ("putzt" den Körper von innen). Es wird vor allem im Mittelmeerraum auch heute noch sehr verbreitet bei Magenverstimmungen, Bauchkrämpfen, Verstopfung, Darmstörungen sowie zur Nervenberuhigung, bei Angstzuständen und Depression und Migräne in Form von Tee verabreicht. Außerdem wird dem Basilikum nachgesagt, es steigere das Denkvermögen ! Basilikumtee: Eine Handvoll frische oder drei Finger voll getrocknete Blätter in 1 Liter Wasser sehr schnell aufkochen und sofort filtern. Morgens, mittags und abends je eine Tasse trinken. Wer es "schmackhafter" möchte, gibt etwas Zitronensaft oder Honig dazu.

Bohnenkraut
Bohnenkraut wirkt antibakteriell bei Darmkatarrh und Durchfall. Hildegard von Bingen empfahl es "...gegen Fäulnis im Darm...". Die Wirkstoffe sind unter anderem Gerb- und Bitterstoffe, wobei das Thymol an erster Stelle steht. Auf Grund der fungiziden und bakteriziden Wirkung dieses Thymols wird ein Aufguss von Bohnenkraut auch bei unreiner Haut, bzw. bei Hautpilz empfohlen. Aufguss: Ein EL Bohnenkraut mit 1/4 L kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen und abseihen. Kompressen damit tränken und auf die befallenen Hautstellen legen.

Borretsch
Borretsch galt schon im Mittelalter als "...Wecker der Lebensgeister und Fröhlichmacher...". Beim Borretsch ist es besonders die in den Borsten eingelagerte Kieselsäure, deren Wirksamkeit geschätzt wird. Auch sind ätherische Öle, Mineralien, Saponine, Schleim- und Gerbstoffe, Kalium und Kalzium enthalten. Kieselsäure regt die Stoffwechsel- und Hormonproduktion an, ist gut für Haare und Nägel und schärft über das zentrale Nervensystem und das Gehirn die Sinne und wirkt auf die Stimmungen (Depressionen) ausgleichend. Weiterhin wirkt der Borretsch entzündungshemmend und hilft bei der Wundheilung (Blätter werden in heißes Wasser getaucht und dann aufgelegt).

Brennnessel
Die Brennnessel gilt auch heute noch als der beste "Blutreiniger". Täglich ein Gläschen Brenneselsaft im Frühjahr ist wie eine Verjüngungskur. Die Blätter enthalten zweimal soviel Eisen, fünfmal soviel Kalzium und sechsmal soviel Vitamin C wie Spinat. Die Brennnessel ist seit langem eine anerkannte Heilpflanze bei Rheuma, Arthrose und Gicht sowie bei Blutarmut. Brenneseltee wirkt harntreibend und hilft bei Prostataproblemen.
Tee:
1 gehäufter TL auf 1/4 L Wasser, nur brühen und kurz ziehen lassen, abseihen.

Brunnenkresse
Bei der Brunnenkresse sind es die Senföle die den Darm reinigen und das Immunsystem stärken. Die frischen Blättchen sind gut für den Magen, Stoffwechsel, Galle, Leber, Niere und wirken harntreibend. Weiterhin verhelfen sie zu einer klaren Haut, wirken lindernd bei chronischer Bronchitis, Rheuma und Lungenverschleimungen. Frisch gepresster Saft direkt auf Pickel oder sogar Altersflecken aufgetragen wirkt sozusagen Wunder. Dabei den Saft mit etwas Honig mischen und eine Stunde einwirken lassen.
Bei Verstopfungen hilft ein Tee: eine Handvoll frische Blätter mit 1/4 L Wasser überbrühen und morgens ein Glas auf nüchternen Magen trinken.

Dill
Dill wurde schon im alten Ägypten als Mittel gegen Kopfschmerz und Schlafstörungen eingesetzt. In den Samen befinden sich besonders die ätherischen Öle (Carvon, Apiol und Myristicin), weiterhin in der ganzen Pflanze Carotinoide, Kalzium, Phosphor, Kalium und Schwefel. Dilltee wurde früher von stillenden Frauen zur Milchproduktion getrunken. Auch desinfiziert Dill innerlich bei Magen-Darm-Infektionen, entkrampft den Darm. Dill wird auch "Herzkraut" genannt. Sein ätherisches Öl Anethol wirkt beruhigend und hilft bei "Herzbeklemmungen".

Estragon
Seine Inhaltsstoffe wirken appetitanregend und magenstärkend. Dieses kräftig und herzhaft-würzig schmeckende Gewürzkraut sollte man immer allein verwenden und nur frisch. Getrocknet riecht und schmeckt es wie Heu! Estragontee wirkt entstauend, entwässernd und regt die Galle an, hilft bei Menstruationsbeschwerden - auch frisch!
Tee:
1 gehäufter EL frisch gehacktes Kraut mit 1/2 L kochendem Wasser übergießen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen.

Kerbel
Kerbel eignet sich bestens für eine Kur (mindestens 14 Tage) gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem enthält Kerbel einen Stoff, der das Blut verdünnt und sollte deshalb von Menschen mit Neigung zu Thrombosen und Krampfadern als Gewürz- und Heilkraut bevorzugt werden. Kerbel sollte frisch gegessen oder höchstens ganz kurz mitgekocht werden. In der Naturkosmetik werden reinigende Gesichtswasser aus Kerbel hergestellt.

Majoran und Oregano
Von beiden wird von alters her behauptet, sie helfen gegen Liebeskummer und stärken die Manneskraft.. Wahrscheinlich sind dafür die charakteristischen Öle, die nervenstärkend wirken, verantwortlich. Majoran und Oregano (Dost) wirken darüber hinaus gegen Schlafstörungen und als Tee bei Erkältungen, vor allem Schnupfen. Der Tee, mit etwas Zitrone oder Honig, wirkt auch schleimlösend bei Bronchitis und Asthma. Das Majoranöl aus der Apotheke hilft als Einreibung bei Gicht und Rheuma. Ein altes Hausmittel ist dieses Majoranöl auch, wenn Babys unter Bauchkoliken leiden. Etwas erwärmt, wird es sanft auf dem Bauch des Kindes einmassiert. Das beide Kräuter nachweislich die Fettverdauung erleichtern, ist ja allgemein bekannt!
Tee:
15 g des Krautes mit einem Liter Wasser überbrühen und zehn Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen.
 
3. May 2005, 11:56   #2
Sledge
Erdbeermund
 
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Kräuter (2. Teil)

Melisse
Melisse ist eine derjenigen Pflanzen, die sogar vom Bundesgesundheitsamt als heilwirksam eingeschätzt wird. Sie enthält Bitter- und Gerbstoffe, aber vor allem das ätherische Melissenöl, dann Rosmarinsäure und Phenol-Carbonsäure (keimtödende Wirkung). Melisse wirkt krampflösend, ist nervenberuhigend und wird bei Neurasthenie-Zuständen eingesetzt. Das sind Rastlosigkeit, Herzjagen, nervöse Kopfschmerzen, Migräne. Tee aus Melissenblättern hilft bei Hautunreinheiten. Gegen Herpes gibt es eine Melissensalbe!
Tee:
Eine kleine Handvoll frische oder 2 TL getrocknete Blätter mit 1/4 L Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Min. ziehen lassen, abseihen.

Petersilie
Im alten Rom bevorzugten vor allem Männer die Petersilie als Energie- und Vitalitätsquelle (sollte angeblich der Männlichkeit auf die Sprünge helfen ). Sie hat vor allem Vitamin C, Carotine, B-Vitamine und viele Mineralien , hier vor allem Kalium (in 100 g 10 g davon). Und dann sind da die Bioflavone, die als gefäßabdichtend, entzündungshemmend, antiallergisch und antikanzerogen (krebsvorbeugend) gelten und auch die östrogenartigen Eigenschaften der Petersilie. Allerdings muss man wissen, dass sie alle weitestgehend verschwinden, wenn die Petersilie mitgekocht wird! Petersilie gilt als "Säubernd und Klärend" von außen und innen. Hilft bei Blutarmut, Blasen- und Prostataschwächen, Nierenleiden und reinigt die Leber. Die Wirkstoffe regen den Stoffwechsel an, wirken sekretionsfördernd und keimtötend (vor allem bei Haut- und Schleimhautinfektionen und schlecht heilenden Wunden).
"Herzwein" der heiligen Hildegard:
10 - 12 große Petersilienstängel werden in 1 Liter Rot- oder Weißwein und 2 EL Weinessig gut 10 Min. gekocht. Dann kommen 200 g Honig dazu und alles muß 5 Min. ziehen, abseihen. Davon sollte man 3 mal täglich je ein Schnapsgläschen voll trinken!

Pimpinelle/Bibernelle
Die Wurzel ist ganz besonders wohltuend bei Erkältungskrankheiten wie Asthma, Bronchitis und Angina. Die ganz besonderen Wirkstoffe dieser Pflanze regen die Gallen-, Leber- und Nierentätigkeit an sowie den Harnstoffwechsel und die Verdauung. Auch werden Blasen- und Nierengrieß ausgetrieben!
Pimpinellenwurzel gibt es in jeder Apotheke schon fertig gereinigt und zerkleinert zu kaufen. 2 gehäufte TL davon mit einem halben Liter Wasser oder Wein ansetzen, bringt es zum Siedepunkt und lässt alles eine Minute köcheln, abseihen. Davon 3 mal täglich eine Tasse mit Honig gesüßt trinken.

Portulak
Ist reine Herzschutz-Medizin, denn er putzt die Arterien und wirkt der Verkalkung entgegen. Portulak hat erstaunlich große Mengen an Omega-3-Säuren, die man sonst nur im Fischöl findet. Außerdem findet man reichlich Vitamine und Mineralstoffe im Portulak. Portulak kann man wie Spinat bereiten oder im Rohkostsalat essen.

Rosmarin
"Ros Maris" - Tau des Meeres wurde Rosmarin schon in längst vergangenen alte Zeiten von den Pharaonen besungen. Hauptwirkstoff ist ein ätherisches Öl (Rosmarin-Kampfer), ferner findet man Bitter- und Gerbstoffe, Saponine, Flavonoide (wirken antioxidativ). Das ist auch der Grund, warum Rosmarin z. B. die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln verbessert. Rosmarin hilft bei der Rekonvaleszens nach Krankheiten, bei schwachem Kreislauf, ist appetitanregend, verdauungsfördernd, wirkt gegen Blähungen und entwässert. Rosmarinnadeln im Badewasser wirken kräftigend und aktivierend.

Salbei
Salbei ist eine der ältesten Heilpflanzen. "Salvare" bedeutet retten, aber auch heilen. Er hemmt übermäßige Schweißsekretion, hilft ganz hervorragend bei nervösen Störungen wie Zittern, Atemlosigkeit und Hitzewallungen. Auch bei Erschöpfungszuständen hilft ein Auszug aus Salbei. Bei plötzlichen Zahnschmerzen kann ein zwischen Wange und Zahnfleisch gestecktes Salbeiblatt Linderung bringen. Gegen Schweiß(geruch) hilft waschen mit Salbeitee unter den Achseln. Auszug aus Salbei;
80 g getrockneten Salbei in einem Liter besten Rotweins eine Woche ziehen lassen, abseihen. Davon nimmt man dreimal täglich einen Esslöffel voll.
Tee:
3 EL getrocknete Salbeiblätter mit einem Liter Wasser aufgießen und aufkochen lassen, abseihen. Den Tee über den Tag verteilt trinken.
Wichtig für Schwangere: Während der Schwangerschaft sparsam im Umgang mit Salbei sein. dieser kann bei häufiger Nutzung abtreibend wirken. Besonders sei auf Salbeitinktur hingwiesen.

Schnittlauch
Schnittlauch enthält sehr viel Senföle, Saponine, Mineralien und viel Vitamin C. Er hat eine positive Wirkung auf die Schleimhäute der Atemwege. Früher, im alten Rom, wurde Schnittlauch mit Olivenöl gegessen weil man glaubte, dadurch eine wohlklingende Stimme zu bekommen ;-)
Schnittlauch wirkt harntreibend, innerlich desinfizierend und fördert die Verdauung. Tipp: keinen tiefgekühlten Schnittlauch kaufen oder ihn selbst einfrieren. Dadurch verflüchtigen sich schnell die Öle.

Thymian
Thymian ist eine ganz besonders wertvolle Heilpflanze. Er wirkt desinfizierend, antibakteriell, und wirkt Schimmelbildung und Fäulnis entgegen. Die besonders wertvolle Substanz ist das Thymol als Vorbeugung gegen Erkältung, Halsentzündungen u. ä. Thymian wirkt bei allen entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, einschließlich der Lunge, wohltuend - lösend und krampfstillend. Vor allem wurde er früher bei Keuchhusten eingesetzt. Kneipp nannte den Thymian "den Schutzgeist der Mütter". Auch verhilft Thymian nach einem fetten Essen zu einer guten Verdauung und beruhigt die Magennerven, wirkt Blähungen entgegen und stärkt den Darm. Thymian kann man auch mit anderen Kräutern dem Kräuterkissen zugeben.
Tee:
Zwei gehäufte TL in einem halben Liter Wasser zum Kochen bringen und 5 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen und dreimal täglich warm trinken.

Ysop

Ysop ist bei uns leider nicht mehr so bekannt. Dabei hat man festgestellt, dass ein Pilz auf den Blättern des Ysop wächst, der Penicillin produziert. Ysopblätter auf Wunden aufgelegt verhindert eine Infektion derselben. Das wussten schon die Perser in früheren Zeiten und benutzten zur Heilung von großen Wunden bei ihren Soldaten Ysop. Auch wirkt der Ysop magenstärkend und ist in vielen Kräuterlikören enthalten. Ysoptee wurde früher zum Gurgeln bei Halsschmerzen und bei Gicht oder Rheuma eingesetzt.
 
3. May 2005, 12:33   #3
Sledge
Erdbeermund
 
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Kräuter bei Zahnschmerzen und wie man sie einsetzt:

Blutwurz
Der Blutwurz ist eine Staude mit gelben, meist vierblättrigen Blüten. Ein besonderes Merkmal zur Erkennung der Pflanze ist die rasche Rotfärbung der Schnittstelle, wenn man den Stängel abbricht. Ein Tee aus Blutwurz ist hilfreich bei Blutungen, Blutarmut, Durchfall und auch gegen Zahnschmerzen. Früher war die Pflanze zur Behandlung von blutenden Wunden geschätzt, daher der Name Blutwurz. Blutwurz ist auch unter dem Namen "Tormentill" bekannt.
Anwendung
1 Teelöffel Blutwurz auf 1 Tasse Tee.
Mit kaltem Wasser ansetzen, gemeinsam zum Kochen bringen, vom Herd nehmen. Zugedeckt ca. 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Langsam und schluckweise trinken.
2 Tassen täglich.


Melisse
Die Gewürz- und Heilpflanze kommt aus dem Mittelmeerraum. Wie viele andere wurde auch sie von Mönchen in unsere Breiten gebracht. Der bekannte Melissengeist (sowie der Karmelitergeist, der auch von der Melisse kommt) wurde erstmals von Mönchen hergestellt. Aus den Klostergärten verbreitete sich die Melisse; sie wächst heute wild an Hecken, in Weingärten und auf Schuttplätzen.

Anwendung
1 Teelöffel Melissenblätter auf 1 Tasse Tee. Nicht kochen, sondern nur mit heißem Wasser übergießen. 5 Minuten ziehen lassen.
1-2 Tassen pro Tag.

Gegen Aufstossen
Je einen Teelöffel Melisse und 1/2 Teelöffel zermörserte Anissamen mit einer Tasse Wasser zum Kochen bringen. 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb geben.
Man trinke je eine Tasse nach Mahlzeiten, bei denen man schon beim Essen merkt, dass man davon zu viel Luft in den Magen bekommt.

Nervenstärkend
Je 1 Teelöffel Minze, Melisse und zerstoßene Anissahmen mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen. 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb gießen. Bei Bedarf eine Tasse trinken. Mit Honig süssen.

Badezusatz zur allgemeinen Stärkung und Kräftigung und für eine wohltuende Wirkung auf die Nerven
Aufguss von 150 bis 500 g Melissenblätter in 2 bis 3 Liter Wasser auf ein Vollbad

Wird fortgesetzt...
 
3. May 2005, 12:40   #4
Eddy
 
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Der Thread wandert zu meinen Lesezeichen, auf eine Fortsetzung freue ich mich.


Gruss Eddy
 
4. May 2005, 09:39   #5
Sledge
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Hülsenfrüchte (1. Teil)

Allgemeines:
Hülsenfrüchten haftete lange Zeit der Makel eines Armeleuteessens an. Sehr zu Unrecht, wie man nicht erst seit heute weiß. Es gibt auf der Erde ca. 12000 Hülsenfruchtarten, von denen viele durchaus aus medizinischer Sicht nützlich sind. Sie haben den höchsten Eiweißgehalt aller pflanzlichen Lebensmittel. Eine Handvoll weiße getrocknete Bohnen hat 7 g Eiweiß, soviel also wie ein Hühnerei. Sojabohnen haben sogar 11 g. Dabei enthalten Hülsenfrüchte nur ca. 1 - 2 % Fett, haben wenig Kalorien, besonders viele langkettige, komplexe Kohlenhydrate und sind sogar für bestimmte Diäten geeignet.

Bei Magenübersäuerung, Magen- und Darmgeschwüren, Nierenleiden und Gicht sollte allerdings auf Hülsenfrüchte verzichtet werden.

Hülsenfrüchte haben einen Säureüberschuss und sollten deshalb zum basischen Ausgleich mit Getreideprodukten, Kartoffeln und Gemüse kombiniert werden und nicht mit Fleisch.

Bockshornklee
Sie haben richtig gelesen - Bockshornklee, auch unter dem Namen "griechisches Heu" bekannt, ist eine Hülsenfrucht. Schon die alten Griechen übernahmen von den Ägyptern das Wissen seiner Heilwirkung und machten ihn in Griechenland heimisch. Im Mittelalter dann behandelten die Heilmönche Leber- und Nierenleiden damit und setzten ihn als Mittel gegen Blutvergiftung ein.

Bockshornklee enthält Öle, Schleimstoffe, die Vitamine A und D, Phosphor und einen Wirkstoff, ein Cholin, das der Verfettung der Leber entgegenwirkt, den Stoffwechsel positiv beeinflusst und Arterienverstopfung bekämpft. Außerdem hat der Bockshornklee noch eine Besonderheit, er enthält eine Aminosäure, die Leberzellschädigungen entgegenwirkt, das Histidin. In Deutschland wird der Bockshornklee leider noch sehr verkannt und eher als Unkraut angesehen. In Frankreich ist man da schon weiter: dort wird Bockshornklee angebaut und bei der Behandlung von tuberkulösen Prozessen eingesetzt. Tee ist vor allem in China, Indien und Tibet bekannt und beliebt. Er wird dort als Hustenmittel und zur Reinigung der Atemwege eingesetzt. Genau aus diesem Grund wird er inzwischen auch bei uns immer öfter von Naturärzten empfohlen, denn unsere Atemwege haben die Reinigung bei all der Luftverschmutzung wahrscheinlich nötiger als z. B. die der Tibeter.

In der indischen Medizin wird der Bockshornklee als mildes Abführmittel, zur Appetitanregung, zur Förderung der allgemeinen Verdauung und sogar gegen frühzeitiges Ergrauen des Haupthaares eingesetzt! Türkische Mütter mischen seit altersher diese Hülsenfrucht unter den Brei ihrer Babys - das soll sie kräftigen und ihren Appetit anregen. Was ich sehr bemerkenswert finde ist, dass sogar amerikanische Mediziner eingeweichte Bockshornkleekörner ihren Patienten bei übermäßigen Schweißausbrüchen und -geruch und gegen nicht diagnostizierbaren Mundgeruch verschreiben. Bockshornklee, als Breiumschlag, heilt hartnäckige Geschwüre. Das wurde von unserem bekannten Pfarrer Kneipp angewendet, nachdem er die Erfahrungen indischer Ärzte studiert hatte.

Breiumschlag als Zugpflaster nach Kneipp:
100 g Bockshornkleesamen werden mit wenig Wasser zu einem Brei verkocht. Dieser wird dann auf ein sauberes, ausgekochtes Leinentuch gestrichen und auf das Geschwür gelegt. Ca. 3 - 4 mal am Tag soll der Verband gewechselt werden. Übrigens hilft das auch bei Entzündungen von eingewachsenen Zehennägeln, wobei, und das möchte ich hier betonen, in allen Fällen immer erst ein Arzt konsultiert werden soll und muss! Breiumschlag bei einem akuten Gichtanfall nach Kneipp: Wie oben verfahren, nur wird der Brei mit verdünntem Essig gekocht und zum Schluss etwas Honig untergerührt.

Tee aus Bockshornklee:
Zwei EL zu Pulver vermahlene Bockshornkleesamen mit 250 ml kaltem Wasser übergießen und 3 Stunden stehen lassen, kurz aufkochen und abseihen. Davon drei Tassen täglich lauwarm mit etwas Honig trinken. Der Tee kann auch zum Gurgeln bei Halsentzündungen angewendet werden.

Weiße Bohnen

Diese Bohnenart gibt es in Europa erst seit der Entdeckung Amerikas. Dort wird sie schon seit 6000 Jahren angebaut und kommt ursprünglich aus den Anden. Sie hat mindestens 22 % Eiweiß, nur 1,6 % Fett und bis zu 57 % Kohlenhydrate. 100 g weiße Bohnen decken mehr als die Hälfte des Tagesbedarfes an Kalium. Eisen, Phosphor und Magnesium. Außerdem enthält sie beachtliche Mengen an Beta-Carotin und B-Vitaminen. Weiße Bohnen senken, bei fast täglichem Verzehr, das Cholesterin und regulieren den Blutzucker. Aber vor allem das Flavonoid Quercetin (verhindert Krebszellwachstum und wird vor allem beim Prostatakrebs eingesetzt) macht diese Bohne so wertvoll für uns. Dieses Quercetin kann schon im Magen-Darm-Trakt die Bereitschaft des Körpers zur Bildung von Kanzerogenen bremsen. Es entgiftet, bekämpft Bakterien und kann sogar teilweise die Funktion des Vitamin C ersetzen.
Gegessen sollten die weißen Bohnen ungeschält, da die äußere Haut wertvolle Fermente enthält.

Vielleicht kann ich mit diesem Rezept aus dem Mittelmeerraum auch notorische Hülsenfrüchte-Muffel zum Verzehr dieser gesunden Bohnen überreden:

* Reicht für 4 Personen: 500 g mittelgroße Weiße Bohnen
* 5 EL gutes Olivenöl
* 4 Blättchen vom Salbei
* 4 EL Tomatenmark
* 1 Gemüsezwiebel
* 2 Knoblauchzehen (oder mehr)
* Salz und Pfeffer
* Cayennepfeffer

Die Bohnen einweichen und danach gar kochen (dauert ca. 1 - 1 1/2 Stunden). Dann in ein Sieb schütten und abspülen. Zwiebel- und Knoblauchwürfelchen in dem Öl goldgelb anrösten und den kleingehackten Salbei zugeben. Alles in eine Pfanne geben und vorsichtig rühren, bis die Bohnen das Fett aufgesaugt haben. Zum Schluss wird Tomatenmark untergerührt und kräftig gewürzt.
Dazu kann man frisches Brot oder auch Reis servieren.
 
4. May 2005, 09:41   #6
Sledge
Erdbeermund
 
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Hülsenfrüchte (2. Teil)

Erbsen
Die ältesten Erbsenfunde in Europa stammen aus der Schweiz und sind ca. 4500 - 5000 Jahre alt. Diese aus China stammende Wildpflanze wurde also schon recht früh geschätzt und in der Küche verwendet. Sie galt lange zeit als Symbol der Fruchtbarkeit und wir finden die Erbse in vielen Märchen und Sagen. Warum das so ist, ist nicht mehr eindeutig nachvollziehbar. Getrocknete Erbsen haben einen sehr hohen Anteil an Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Sie enthalten 60 % Kohlenhydrate, 23 % Eiweiß und 1,5 % Fett. Weiterhin enthalten sie die Vitamine B1 und B2, Saponin (cholesterinsenkend), Flavonoide (antioxidativ) und krebshemmende Stoffe wie Phenolsäure.
In der indischen Medizin wird der Erbse eine "knochenfestigende" Wirkung zugeschrieben und dort besonders als Speise für Kinder im Wachstumsalter und für alte Menschen verwendet.
Allerdings sollten Menschen mit Gewichtsproblemen weniger Erbsen verzehren, da diese mehr Kalorien als andere Hülsenfrüchte haben.
Ein deftiger Erbseneintopf erhöht unser Wohlbefinden vor allem in der kalten Jahreszeit, die uns nun wieder bevorsteht.

Erbseneintopf

* 250 g Erbsen, getrocknet
* 60 g Speck, durchwachsen
* 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
* 100 g Karotten, gewürfelt
* 100 g Sellerie, gewürfelt
* 300 g Kartoffeln, gewürfelt
* 1 TL Majoran, gerebelt
* Salz und Pfeffer, weiß aus der Mühle
* 4 Wiener Würstchen
* 1 EL Petersilie, gehackt

Die Erbsen waschen und über Nacht in 1,5 L Wasser einweichen. Den Speck würfeln und in einem Topf auslassen, Karotten und Sellerie dazu geben und im Speck anbraten. Erbsen mit dem Einweichwasser hineingeben und ca. 1 Stunde köcheln lassen. Dann die Kartoffeln und den Majoran zugeben, weiterkochen. Sind die Kartoffeln gar, den Eintopf würzen und die Würstchen darin heiß werden lassen. Zum Schluss die Petersilie darüber streuen.

Kichererbsen
Die Kichererbsen kommen aus dem südlichsten Europa, werden heute aber im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Auch in Mexiko und Südamerika werden sie von der ärmeren Bevölkerung als preiswerte, kräftigende Nahrung geschätzt. Kichererbsen haben einen erstaunlich hohen Anteil an essentiellen (lebensnotwendigen) Aminosäuren, 20 % Eiweiß, 60 % Kohlenhydrate und mehr als 5 % Fett. Sie haben einen hohen Mineralstoffgehalt, die Vitamine A und B, C und E. Bei einem täglichen Verzehr von Kichererbsen kann ohne weiteres auf tierisches Eiweiß verzichtet werden. Kichererbsenbrei mit Vollkornbrot gegessen ist eine vollwertige Mahlzeit.

Mehrmals in der Woche Speisen aus oder mit Kichererbsen verringern nachweislich die Gefahr, an Arteriosklerose zu erkranken. Der Grund dafür ist das in der Kichererbse enthaltene Öl, das den Cholesterinspiegel senkt. Der hohe Gehalt an Kalzium und Phosphor beugen der Osteoporose vor. Ein Brei aus Kichererbsenmehl, etwas Wasser und Honig wurde schon in alten Zeiten auf Geschwüre, auch Krebsgeschwüre, aufgelegt.
Hier nun das Rezept für "Hummus", einen dicken, gesunden und sehr würzigen Brei aus Kichererbsen, den man als Beilage zu allen möglichen Speisen, als Vorspeise oder Dip essen kann.

Hummus

* 250 g Kichererbsen, getrocknet
* 8 EL Olivenöl
* 3 Knoblauchzehen, gepresst
* 4 EL Zitronensaft
* 4 EL Tahini (Sesampaste)
* Salz
* Paprika
* Cayennepfeffer

Die Kichererbsen einweichen in der 3fachen Menge Wasser zum Gewicht der Erbsen gerechnet. Am nächsten Tag werden sie gekocht, bis sie weich sind. Das Wasser abgießen, aber aufheben.
Die Kichererbsen werden nun püriert und danach alle anderen Zutaten zugegeben. Es muss eine glatte, nicht zu feste Paste entstehen. Ist sie zu dick, etwas Öl zugeben.
Dazu schmeckt Pitta-Brot, Vollkornbrot oder auch Gemüsestückchen zum Dippen.
 
4. May 2005, 09:45   #7
Sledge
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Hülsenfrüchte (3. Teil)

Linsen
Die Linsen sind schon seit Urzeiten als Nahrungsmittel bekannt. Es heißt, die unzähligen ägyptischen Arbeiter, die die Pyramiden erbauten, hätten sich vorrangig von Linsen ernährt. Auch in der Bibel ist das legendäre "Linsengericht" zur Berühmtheit geworden. Danach soll Esau dafür sein Erstgeburtsrecht an seinen Bruder Jakob verkauft haben. Linsen sollen angeblich schlau machen - dafür wäre das dann aber sicher kein Beweis!

Linsen bestehen zu etwa einem Viertel aus Eiweiß, zu 55% aus Kohlenhydraten und haben nur ca. 1,5 % Fett. Sie haben einen hohen Eisengehalt (deshalb werden sie bei Anämie empfohlen), viel Kalium und Magnesium (gut fürs Herz), Kalzium, Phosphor und Kupfer (wirken knochenstärkend). An Vitaminen sind vor allem das Vitamin A, B1 und B6 und das Vitamin E enthalten. Vor allem wegen des hohen Vitamin-B-Gehaltes wurden die Linsen schon früher allen "die mit dem Kopf arbeiten" als Speise empfohlen. Das Vitamin B hat einen positiven Einfluss auf die Nerven und die Gehirnzellen. In jüngster Zeit hat man entdeckt, das die Inhaltsstoffe der Linsen auch vor Infektionen, Arteriosklerose und Thrombosen schützen können. Mann sollte jedoch wissen, dass Linsen schwer verdaulich sind und zu Verstopfungen führen können. Deshalb werden z. B. bei Durchfällen Linsenbrei oder pürierte Linsensuppen empfohlen. Besonders an chronischem Durchfall erkrankte Menschen sollten Linsen regelmäßig zu sich nehmen.

Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, dass an Gicht erkrankte Patienten keine Linsen wegen deren hohem Gehalt an Kerneiweißstoffen zu sich nehmen sollten.

Linsenpüree:
Linsen über Nacht einweichen, Wasser abgießen und mit frischem, kaltem Wasser aufsetzen und gar kochen lassen. Pürieren, etwas Mehl unterrühren, mit etwas Salz würzen und wenn das Mus zu dick ist, mit Hühnerbrühe glatt rühren.

Übrigens schmeckt Linsenpüree auch als Beilage z. B. für Wildgeflügel oder dunklem Fleisch. Dann kann man Zwiebelwürfelchen zugeben und mit Curry, Pfeffer und Zitronensaft würzen.

Linsensuppe bei Durchfallerkrankungen:
Linsen wie oben angegeben kochen und pürieren, eine Wasser-Brühe Mischung (beides im Verhältnis 1:1 gemischt) zugeben, salzen und ein Ei darunter rühren.

Sojabohnen

Die Sojabohne hätte eigentlich eine eigene Abhandlung verdient, so vielseitig und wichtig ist sie. Nicht so sehr bei uns, hier fristet sie meist als verkanntes Tierfutter ihr Dasein. Sehr zu Unrecht, wie uns die Menschen in China und Japan schon seit 5000 Jahren beweisen. In China z. B. bekommen Kinder so gut wie überhaupt keine Kuhmilch oder Käse aus dieser. Sie bekommen gleich nach der Stillzeit Sojamilch, dann Sojakäse und Brei aus Sojamehl - und sind dabei gesund und zumeist kräftig entwickelt. Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass Soja unverfälscht und ohne Veränderungsprozesse auf den Tisch kommt.

Die Sojabohne könnte heute in den Entwicklungsländern die Menschen mit dem lebenswichtigen Eiweiß versorgen und Hungersnöte der Vergangenheit angehören lassen. Schon im Mittelalter half in Japan die Sojabohne, von japanischen Mönchen aus China importiert, eine der schlimmsten und schwersten Hungersnöte zu überstehen. Die Japaner verstanden es damals, die Sojabohne als den "Retter in der Not2 zu erkennen, sie in kürzester Zeit anzubauen und entwickelten eine Vielzahl von Zubereitungs- und Verarbeitungsarten. Ende des 18. Jahrhunderts tauchte die Sojabohne auch in Europa auf. Ein wenig später kam sie bis nach Nordamerika.

Nun zu den Inhaltsstoffen: bis zu 40 % Eiweiß (Fleisch etwa 18 %), ca. 19 % Fett und die Sojabohne ist dabei cholesterinfrei, und sie enthält ca. 30 % Kohlenhydrate. Weiterhin sehr viel Magnesium, Kalzium und Kalium. 50 g Sojabohnen täglich decken den Vitaminbedarf eines Erwachsenen fast gänzlich! Weitere Inhaltsstoffe können den Blutzucker regulieren, den Blutfettwert gering halten, lösen Gallensteine, bilden Gefäßschutz und können das Krebsrisiko senken. Es gibt Angaben die besagen, dass der Mineralstoffwert von Soja siebenmal höher als der der Milch, fünfmal höher als der von Eiern und Fleisch, dreimal höher als der von Getreide und Gemüse und doppelt so hoch wie der von anderen Hülsenfrüchten ist.

In letzter Zeit wurde viel darüber berichtet, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Sojabohne die Ausbildung hormonellbedingter Krebsarten verhindern könnten. Fakt ist, dass der Prostata-Krebs bei japanischen Männern höchst selten vorkommt und die Anzahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen dort wesentlich geringer ist als in den europäischen Ländern! Es gibt im Fernen Osten eine Menge von Sojaprodukten. Die wichtigsten davon, die nach und nach auch bei uns in den Küchen Einzug halten sind:

* Sojamilch und Sojaquark, auch unter "Tofu" bestens bekannt. Beide sind ein hervorragender Ersatz für die Kuhmilch und deren Produkte. Tofu kann man marinieren, panieren, kochen, backen, in Salaten verwenden oder Soßen zugeben. 100 g Tofu haben übrigens nur 76 Kalorien!
* Sojapaste oder "Miso": diese Sojapaste kann prima das Salz ersetzen. Miso-Suppe soll schädliche Umwelteinflüsse wie Tabakrauch oder Autoabgase neutralisieren und wird deshalb in vielen japanischen haushalten täglich auf den Tisch gebracht. Vor dem Schlafengehen eine Tasse Miso-Brühe getrunken, soll Angespanntheit und Stressauswirkungen lösen und einen gesunden Schlaf fördern.
* Sojasoße: wird durch Gärung mit Hilfe von Schimmelpilz-Enzymen, Hefen und Milchsäurebakterien hergestellt. Sie muss eigentlich ziemlich lange reifen, bis der Fermentationsvorgang abgeschlossen ist. Heute kann man auch da technisch "nachhelfen".
* Sojasoße hat einen hohen Salzgehalt, das sollte man beim Würzen beachten.

Miso shiru - Suppe aus Bohnenpaste (japanisches Rezept)

# 1 Liter Dashi
# 2 EL Aka miso (Rote Sojabohnenpaste)
# 4 Würfel Tofu
# 2 Frühlingszwiebeln
# 2 Champignons
# 1 Prise Glutamat

Dashi auflösen und bis zum Kochen erhitzen. Davon etwas abnehmen und die Miso darin auflösen, wieder in den Topf geben. Die Suppe gut verrühren, geschnittenen Frühlingszwiebeln und Champignons zugeben, abschmecken und sehr heiß servieren.

Nun fragt ihr euch vielleicht, was die Zutat "Dashi" bedeutet. Also: "Dashi" ist eine Suppengrundlage, die aus "Kombu" und "Katsuobushi" hergestellt wird! Kombu: getrockneter Blattang (Kelp-Tang). Wird getrocknet und bei Bedarf gekocht. Katsuobushi: getrockneter, sehr schmackhafter, Fisch - Bonito,eine Thunfischart
 
6. May 2005, 13:12   #8
Sledge
Erdbeermund
 
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Gewürze

Gewürze werden schon seit undenklichen Zeiten in der Küche und der Volksheilkunde genutzt und doch steht ihre wahre Erforschung noch ganz am Anfang. Aber das Interesse an Gewürzen, nicht nur ihrem Geschmack, sondern auch ihren Wirkungen auf Organe und deren Funktionen, nimmt immer mehr zu.
Viele Menschen erkennen, dass sie mit der richtigen Gewürzwahl ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern, leichte Erkrankungen bekämpfen können und sogar ihre Stimmung gehoben wird. Gewürze sind nämlich auch Erinnerungen an einen schönen Urlaub, an fröhliche Runden mit Freunden bei einem leckeren Essen und ähnliches.

Doch unser Thema ist ja die Küchenapotheke:

* Bei Appetitlosigkeit:
Zwiebeln und Knoblauch senken den Blutzucker und wenn das geschieht, tritt ein Hungergefühl ein. Also einfach mal öfter frische Zwiebeln unter den Salat mischen, eine Zwiebelsuppe bereiten und Quark mit viel Knoblauch essen.
Auch Zitronenmelisse, Wermut, Paprika, Pfeffer, Meerrettich und Muskat wirken appetitanregend.

* Schnelle Zwiebelsuppe (4 Portionen):
500 g Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden und in 4 EL Butter glasig dünsten. Mit etwas Mehl bestäuben und mit Fleischbrühe auffüllen, 20 Min. köcheln lassen. Etwas Sahne oder Schmelzkäse einrühren und mit frischen Kräutern bestreuen.

* Bei verminderter Speichelproduktion:
Darunter leiden vor allem viele ältere Menschen. Hier können Cayenne, Ingwer, Paprika, Pfeffer, Piment, Senf und auch Zucker helfen.
Öfter mal süß-sauer eingelegten Ingwer, eingelegte Paprikafrüchte oder Senffrüchte essen.

* Bei schwachem, nervösen Magen:
Artischocken sind günstig für die Magensäfte. Enzian (ein Gläschen täglich), Kardamom, Piment, Nelken, Zimt und Anis - ihre Aromastoffe stimulieren und kräftigen die Magenschleimhaut.

* Bei Durchfall:
Besonders bei derartigen Problemen nach dem Verzehr fetter Speisen helfen Knoblauch, Majoran, Salbei Thymian und auch Minze.

* Bei Gallen- und Leberbeschwerden:
Anis, Kurkuma, Artischocken, Senf, Rosmarin, Wacholderbeeren.

* Kurkumatee:
1 gestrichenen TL Kurkumapulver mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen. Abseihen und einige Wochen lang täglich 2 - 3 Tassen davon trinken. Hilft vor allem bei Gallengrieß und schützt vor Gallensteinen.

* Bei Störungen des Darmes:
Vor allem bei entzündlichen Darmleiden hilft alles, was die so genannten "Bitterstoffe" enthält. Diese stärken die Abwehrkräfte und beeinflussen darüber hinaus das Immunsystem über den Darm günstig. Bitterstoffe sind besonders enthalten in: Wermut, Artischocken, Enzian, Chinarinde, Ingwer, und Isländischem Moos.

* Bei Blähungen:
Hier helfen die "Karminative", die die Darmwände entkrampfen und entspannen. Diese finden wir vor allem in Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander, Nelken, Pfeffer und auch Salbei.

* Bei Wasseransammlungen im Körper:
Hier wirken besonders Berberitze, Muskat, Sellerie, Wacholderbeeren und auch Borretch harntreibend und nierenanregend.

* Bei Mundgeruch:
Helfen Anis, Koriander Gewürznelken und Piment.

* Bei Herzschwäche (nicht bei organischen Erkrankungen!):

Hier können Chili, Paprika in allen Formen, Senf, Ingwer, Kurkuma stärkend wirken.

Weiterhin soll Chili eine antithrombotische Wirkung haben, d. h. Blutgerinnseln entgegenwirken. Der Beweis: in Ländern, wo viel Chili und Paprika gegessen wird, gibt es weit weniger Herzinfarkte als bei uns.

Zum Schluss möchte ich noch die Aphrodisiaka nennen - nur für diejenigen natürlich, die es interessiert! Sie werden auch "Liebesgewürze" genannt und sind tatsächlich seit tausenden von Jahren bekannt. Die Durchblutung der Sexualorgane steigern (nachweislich!?) Senf, Ingwer, Chili, Rosmarin, Kümmel, und Vanille.
 
10. May 2005, 16:35   #9
Sledge
Erdbeermund
 
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Aromaöle und ihre Verwendung

Die starke Wirkung von Düften wird von den Menschen seit langem geschätzt.


Die alten Ägypter, die Römer und die Perser waren berühmt für die Herstellung von duftenden Salben und Ölen, und auch heute gibt man für Parfums viel Geld aus. Köstliche Düfte sind jedoch mehr als ein Luxus, denn man kann sie anwenden, um zu heilen und ein Gefühl des Wohlbefindens zu erzeugen. Die Menschen im Altertum wussten darum und verbrannten Duftkräuter, um mit dem Rauch Krankenzimmer zu desinfizieren. Auch unser Wort "Parfüm" ist vom lateinischen "per fume" - durch Rauch - abgeleitet.
Obwohl Rene-Maurice Gattefosse den Begriff "Aromatherapie" erst 1920 prägte, wird das Verfahren, das sich dahinter verbirgt, schon sehr viel länger angewendet. Im dritten Jahrhundert v. Chr. beschrieb der griechische Philosoph und Botaniker Theophrastus in seinem Buch aber die Wohlgerüche die heilende Wirkung von Düften. Noch bis vor nicht allzu langer Zeit streute man Kräuter aus, um nicht nur die Luft in den Räumen angenehm zu machen, sondern weil man glaubte, sie damit auch von Krankheitskeimen befreien zu können.
Eine Magd der Göttin Aphrodite soll es gewesen sein, die den Menschen das Wissen um die Düfte schenkte.
Aroma ist ebenfalls alles, was in Speis und Trank Geruch oder Geschmack verleiht. Aromen sind appetitanregende Inhaltsstoffe, die uns buchstäblich das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Es gibt ca. 4000 uns bekannte Aromastoffe natürlichen Ursprungs. Da ist es eigentlich erstaunlich, dass die Aromatherapie oder das gezielte Nutzen der Aromen und das wissen um die Möglichkeiten für die Gesundheit solange in Vergessenheit geraden war.
Mit der Entwicklung "chemischer" Medikamente sind die Möglichkeiten der ätherischen Öle offenbar in Vergessenheit geraten. Doch nun besinnt man sich eines Besseren. Das liegt sicher daran, dass viele Patienten von den zahlreichen Nebenwirkungen künstlicher Heilmittel abgeschreckt sind und der Ruf nach natürlichen, rein pflanzlichen Wirkstoffen immer lauter wird. Andererseits ist die Renaissance der Therapie mit Duftölen auch darauf zurückzuführen, dass man heute aufgrund von Forschungsergebnissen präzise erklären und vor allem beweisen kann, weshalb Gerüche tatsächlich eine therapeutische Wirkung haben.
Ein Beispiel: Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es sogenannte Pheromone: Das sind Düfte, die zwar hochwirksam, aber vom menschlichen Geruchssinn nicht wahr genommen werden. Sie werden also nicht bewusst gerochen, sondern gelangen über ein winziges Organ direkt bis in unser Unterbewusstsein.

Ätherische Öle, ihre Wirkung und Anwendung
Mit Hilfe der folgenden Aufstellung könnt Ihr eure ganz individuelle Aroma-Apotheke zusammenstellen. DamitIhr sicher sein könnt, das richtige Öl zu kaufen, sind jeweils auch die botanischen Namen aufgeführt.

Angelika (Angelica archangelica / Angelica officinalis)
Wirkung: stärkend, motivierend
Anwendung: Angstzustände, Erschöpfung
Anis (Pimpinella anisum)
Wirkung: entspannend, schleimlösend
Anwendung: Blähungen, Herzbeschwerden, Menstruationsbeschwerden
Besonderheit: Bei Überdosierung giftig!
Basilikum (Ocimum basilicum)
Wirkung: aufbauend, erheiternd, beruhigend
Anwendung: Appetitlosigkeit, Bronchitis, Magenbeschwerden
Bergamotte (Citrus bergamia / Citrus aurantium)
Wirkung: aufheiternd, entspannend, harmonisierend, konzentrationsfördernd, keimtötend
Anwendung: Akne, Appetitlosigkeit, Blasenentzündung, Depressionen, Erschöpfung, Schuppenflechte, Zahnschmerzen
Besonderheit: Verträgt kein Sonnenlicht; kann unter Sonneneinwirkung Hautreizungen und -verfärbungen hervorrufen!
Birke (Betula alba)
Wirkung: entwässernd, reinigend
Anwendung: Muskelschmerzen, Nierenbeschwerden, Rheuma
Bohnenkraut (Satureja hortensis)
Wirkung: sexuell anregend, motivierend, bekämpft Bakterien
Anwendung: Abszess, Durchfall
Cajeput (Melaleuca leucadendron)
Wirkung: keimtötend, geistig anregend, innerlich beruhigend
Anwendung: Asthma, Ohrenschmerzen, Schuppenflechte
Cistrose (Cistus labdaniferus)
Wirkung: keimtötend, erwärmend, motivierend, hautstraffend, blutstillend
Anwendung: Schuppenflechte
Dill (Anethum graveolens)
Wirkung: krampflösend, entspannend
Anwendung: Blähungen
Eisenkraut (Verbena officinalis)
Wirkung: motivierend, aufbauend, wundheilend
Anwendung: Muskelschmerzen
Besonderheit: Für Schwangere ungeeignet, bei empfindlicher Haut nicht anwenden!
Eukalyptus (Eucalyptus globulus)
Wirkung: keimtötend, erfrischend, belebend
Anwendung: Akne, Asthma, Bronchitis, Erkältung, Grippe, Husten, Nierenbeschwerden
Besonderheit: Kann empfindliche Augen reizen !
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Wirkung: erwärmend, beruhigend, krampflösend
Anwendung: Menstruationsbeschwerden Besonderheit: Bei hoher Dosierung giftig !
Fichte (Picea abies)
Wirkung: keimtötend, entzündungshemmend, anregend, erfrischend
Anwendung: Asthma, Blasenentzündung, Grippe
Geranie (Pelargonium graveolens / Pelargonium odorantissimum)
Wirkung: entzündungshemmend, wundheilend, nervenstärkend, harmonisierend
Anwendung: Depressionen
Ingwer (Zingiber officinalis)
Wirkung: erwärmend, kräftigend, sexuell anregend, entzündungshemmend
Anwendung: Erkältung, Grippe, Muskelschmerzen
Iris (Iris florentina)
Wirkung: geistig anregend, entspannend, erheiternd, erwärmend, reinigend
Anwendung: Depressionen, Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit
Kalmus (Acorus calamus)
Wirkung: beruhigend
Anwendung: Magenbeschwerden
Besonderheit: Bei Überdosierung giftig! Bei Durchfall nicht anwenden!
Kamille (Matricaria chamomilla)
Wirkung: entzündungshemmend, wundheilend, entkrampfend, beruhigend
Anwendung: Abszess, Akne, Hämorrhoiden, Migräne, Nierenbeschwerden, Ohrenschmerzen, Verbrennungen, Zahnschmerzen
Kampfer (Camphora officinarum)
Wirkung: keimtötend, entkrampfend, stärkend, erwärmend
Anwendung: Arthritis, Muskelschmerzen, Rheuma
Besonderheit: Strenger Geruch; Vorsicht bei empfindlicher Haut bei Überdosierung sind Krämpfe möglich, für Epileptiker ungeeignet!
Kiefer (Pinus silvestris)
Wirkung: durchblutungsfördernd, erfrischend, keimtötend, entzündungshemmend, kräftigend
Anwendung: Erkältung, Grippe, Muskelschmerzen
Lavendel (Lavandula officinalis)
Wirkung: entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, beruhigend, erheiternd, sanft zu Nerven und Geist
Anwendung: Abszess, Asthma, Herzbeschwerden, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden
(senkt den Blutdruck), Nervenentzündung, Ohrenschmerzen, Schlaflosigkeit, Verbrennungen
Lemongras (Cymbopogon citratus)
Wirkung: anregend, stärkend
Anwendung: Erschöpfung, Kreislaufbeschwerden (erhöht den Blutdruck)
Magnolie (Annona odorata)
Wirkung: beruhigend, sinnlich
Anwendung: Kreislaufbeschwerden (senkt den Blutdruck)
Besonderheit: Wegen des hohen Preises kaum erhältlich.
Majoran (Origanum majorana)
Wirkung: schleimlösend, krampflösend, erwärmend, , beruhigend
Anwendung: Migräne
Besonderheit: Bei Überdosierung kann die Wirkung umschlagen und Kopfschmerzen sowie Benommenheit auslösen.
Melisse (Melissa officinalis)
Wirkung: krampflösend, beruhigend, stärkend, schmerzstillend
Anwendung: Angstzustände, Grippe, Insektenstiche, Kreislaufbeschwerden {senkt den Blutdruck), Kopfschmerzen, Migräne, Nervenentzündung, Ohrenschmerzen, Schlaflosigkeit, Zahnschmerzen
Besonderheit: Reines Melissenöl ist extrem teuer und daher schwer erhältlich. Gegen die "Streckung" mit Lemongras oder Zitronell ist aber nichts einzuwenden
Myrrhe (Commiphora myrrha)
Wirkung: entzündungshemmend, keimtötend, zusammenziehend, geistig anregend
Anwendung: Ekzem, Zahnschmerzen
Besonderheit: Für Schwangere ungeeignet!
Myrte (Myrtus communis)
Wirkung: entzündungshemmend, keimtötend, inspirierend
Anwendung: Appetitlosigkeit, Blasenentzündung, Hämorrhoiden
Nelke (Eugenia caryophyllata)
Wirkung: keimtötend, reinigend, kräftigend
Anwendung: Zahnschmerzen
Neroli (Citrus bigaradia)
Wirkung: beruhigend, entspannend, stärkend, schmerzstillend
Anwendung: Angstzustände, Appetitlosigkeit, Herzbeschwerden
Niaouli (Melaleuca viridiflora)
Wirkung: keimtötend, entzündungshemmend, anregend
Anwendung: Husten
Orange (Citrus aurantium)
Wirkung: fiebersenkend, heilungsfördernd, entspannend, erwärmend
Anwendung: Angstzustände, Fieber, Magenbeschwerden
Pfefferminze (Mentha piperita)
Wirkung: entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzstillend, entkrampfend, konzentrationsfördernd
Anwendung: Erkältung, Grippe, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen
Besonderheit: Kann empfindliche Augen reizen; nicht bei Heuschnupfen und Gastritis anwenden !
Rose (Rosa damascena)
Wirkung: harmonisierend, sinnlich, emotional anregend, schmerzstillend, entkrampfend
Anwendung: Depressionen, Kopfschmerzen, Nervenentzündung
Besonderheit: Hohe Dosierung kann Benommenheit auslösen!
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Wirkung: keimtötend, entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend, stärkend, konzentrationsfördernd
Anwendung: Erschöpfung, Kreislaufbeschwerden (erhöht den Blutdruck), Nierenbeschwerden
Besonderheit: Für Schwangere und Epileptiker ungeeignet!
[B)Salbei (Salvia officinalis)[/b]
Wirkung: blutreinigend, stärkend, entzündungshemmend
Anwendung: Arthritis, Rheuma
Besonderheit: Komplizierte Essenz, die nur sehr sparsam verwendet werden sollte; für Schwangere, Epileptiker und Kleinkinder ungeeignet!
Sandelholz (Santalum album)
Wirkung: schleimlösend, entzündungshemmend, entkrampfend, keimtötend, sexuell sinnlich, erwärmend
Anwendung: Ekzem
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Wirkung: blutreinigend, krampflösend, entzündungshemmend
Anwendung: Blasenentzündung
Thymian (Thymus vulgaris)
Wirkung: keimtötend, schmerzstillend, anregend, konzentrationsfördernd
Anwendung: Bronchitis, Grippe, Magenbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Rheuma
Besonderheit: Komplizierte und extrem starke Essenz, für Schwangere und Epileptiker ungeeignet!
Wacholder (Juniperus communis)
Wirkung: blutreinigend, kräftigend, anregend, konzentrationsfördernd
Anwendung: Arthritis, Menstruationsbeschwerden, Rheuma
Besonderheit: Sehr stark, daher sparsam anwenden; für Schwangere und Nierenkranke ungeeignet!
Weihrauch (Boswellia thurifera)
Wirkung: keimtötend, entzündungshemmend, vergeistigend
Anwendung: Hämorrhoiden
Ylang Ylang (Cananga odorata)
Wirkung: entspannend, erheiternd, sexuell anregend
Anwendung: Angstzustände, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden (senkt den Blutdruck)
Besonderheit: Sparsam anwenden, sonst kann die Wirkung umschlagen, die Nerven können gereizt werden, es kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen kommen.
YsoP (Hyssopus officinalis)
Wirkung: abschwellend
Anwendung: Asthma
Zeder (Juniperus virginiana)
Wirkung: entzündungshemmend, aufbauend, ermutigend
Anwendung: Nierenbeschwerden
Besonderheit: Sparsam verwenden, für Epileptiker und Schwangere ungeeignet!
Zitrone (Citrus limonum)
Wirkung: keimtötend, antibakteriell, luftreinigend, konzentrationsfördernd, stärkend, erheiternd
Anwendung: Akne, Appetitlosigkeit, Erkältung, Fieber, Insektenstiche
Besonderheit: Kann bei empfindlicher Haut in Verbindung mit Sonnenlicht Reizungen hervorrufen.
Zypresse (Cupressus sempervirens)
Wirkung: krampflösend, zusammenziehend, blutstillend, keimtötend, aufbauend
Anwendung: Hämorrhoiden, Ohrenschmerzen
 
20. May 2005, 09:07   #10
Sledge
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Die Kreuzblütler
Dazu gehören die vielen verschiedenen Kohlarten, Rettiche, Radieschen und Teltower Rübchen. Meerrettich, Kressearten und Senf Kreuzblütler mindern wahrscheinlich das Krebsrisiko, helfen durch die Ballaststoffe, den Körper zu entgiften, beinhalten Zellschutz-Vitamine und keimtötende Senföle, beugen Entzündungen vor, Stärken die Atemwege u.s.w.
Besonders gut für unsere Gesundheit sind die Kohlarten.

Weißkohl
Weißkohl ist schlicht und einfach das Nationalgemüse der Deutschen. Ca. 400 000 Tonnen davon werden jährlich geerntet und ca. 1/3 davon landet als Sauerkraut auf unseren Tellern. Der "Urkohl", aus dem der Weißkohl sich entwickelt hat, ist der Meerkohl, der an den Küsten von Mittelmeer und Atlantik vorkommt. Weißkohl beinhaltet: Kalium (Herz), Kalzium (Knochen), Eisen (Blut), viele Vitamine, besonders Vitamin C und B und er hat, je nach Sorte, nur 25 - 95 Kalorien je 100 g .
Weitere Inhaltsstoffe des Weißkohls schützen vor Krebs, stärken die Abwehrkräfte, wirken entzündungshemmend und blutverdünnend. Sollen all diese Wirkstoffe uns zu gute kommen, wird eine Menge von mindestens 4 El Weißkohl 5 mal in der Woche empfohlen.
Man sollte möglichst Weißkohl aus Bio - Anbau verwenden. Denn - wenn Kohl starke Blähungen verursacht, ist das ein Zeichen für starke Überdüngung.
Kohlblätter können aber auch noch auf eine ganz andere Art helfen. Bei Gelenkproblemen (besonders des Knies) durch Überbelastung oder nach Sportunfällen Weißkohlblätter gut waschen, die dicken Rippen flach schneiden, mit dem Nudelholz solange das Blatt bearbeiten, bis Saft austritt und das oder die Blätter auf die schmerzende Stelle binden!

* Weißkrautsalat 300 g Weißkohl
* Salz
* 2 Stangen Sellerie, in kleinen Stücken
* 1 Apfel, entkernt in sehr feine Blättchen geschnitten
* 1 Orange, geschält und in Spalten
* 2 Möhren, geputzt und in sehr fein gehobelt
* Für die Marinade:
* 100 g Joghurt
* 1 TL Senf, mild
* 1 Zitrone, davon den Saft
* Zucker
* Salz und Pfeffer
* Öl, wer es mag

Die Salatzutaten in einer Schüssel mischen und die Marinade vorsichtig darunter ziehen. Mindestens 2 Stunden kühlgestellt durchziehen lassen.

Rotkohl
Der Ursprung ist der gleiche wie beim Weißkohl. Rotkohl ist aber magenfreundlicher, hat etwas mehr Eiweiß, mehr Kalium, doppelt soviel Eisen und Kupfer, 5 B-Vitamine, Vitamin A und ebensoviel Vitamin C wie der Weißkohl.
Rotkohl aber enthält außerdem ein ganz wichtiges Flavonoid, das Anthocyan. Diese kennen wir auch im Rotwein und in allen Beeren mit blauer Farbgebung. Dieses Flavonoid ist medizinisch anerkannt als krebshemmend und entzündungshemmend, es senkt das Cholesterin und schützt vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Wichtig zu wissen, das dieser Wirkstoff beim Kochen zerstört wird!!
Schon unsere Großeltern und deren Großeltern betrachteten den Rotkohl als "gut fürs Blut" und alles, was damit zusammenhängt. Das wären Krampfadern, Venen und sogar bei offenen Beinen wurden Rotkohl-Umschläge gemacht.
Dazu wird der Rotkohl gehobelt, in eine sauberes, ausgekochtes Tuch gelegt und dieses auf die offenen Stellen. Zweimal täglich ca. 30 Min. sollten es bei hochgelagerten Beinen sein.

Wirsing
Vom Wirsing hieß es früher, er heile alle schmerzenden Stellen. Heiße Wirsingkohlblätter helfen bei Bauch- und Brustschmerzen, bei Krämpfen und sogar bei Kopfschmerz. Die heißen, plattgewalzten Blätter auf die betroffenen Stellen legen, ein Tuch darüber und abwarten.
Wird der Wirsing als Speise zubereitet, unbedingt die ersten 5 Außenblätter entfernen, auch wenn es schwer fällt! Der Wirsing nimmt extrem viele Schadstoffe auf, besonders Blei!
Er hat nur ca. 30 Kalorien/ 100 g und von allen guten Inhaltsstoffen noch etwas mehr als Weiß- und Rotkohl. 100 g roh als Salat gegessener Wirsing deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C.

* Wirsinggemüse 500 g Wirsing, ohne Blattrippen, kleingezupft
* Butter
* Sahne
* 2 Zwiebeln, feingewürfelt
* 100 g Speck, fein gewürfelt
* Salz und Pfeffer
* Kümmel, gemahlen
* 2 Äpfel, entkernt und feingewürfelt.

Wirsing nur blanchieren, abtropfen lassen und in der Butter anschwitzen. Mit Sahne, Menge nach Wunsch, ablöschen und ca. 10 Min. dünsten. Speckwürfel auslassen, Zwiebeln darin dünsten und alles ohne das Bratfett zum Wirsing geben, würzen, abschmecken, erwärmen und zuletzt die Apfelstückchen zugeben.

Blumenkohl
Blumenkohl ist der bekömmlichste unter allen Kohlarten, wenn da nicht die leidige Überdüngung wäre. Gerade der Blumenkohl wird leider sehr stark gedüngt. Man sollte deshalb versuchen, Bioware zu bekommen, auch wenn diese etwas teurer ausfällt. Übrigens ist der Blumenkohl (oder Karfiol) eigentlich gar nicht so weiß von Natur aus. Das wurde im angezüchtet. Witzigerweise versucht man heutzutage, die grünen Köpfe wieder zu züchten.
Blumenkohl enthält einige B-Vitamine, Beta-Carotine und in frischem Zustand Vitamin C.
Er eignet sich besonders gut für Magen- Darmkranke und für Diabetiker. Früher sagte man zu ihm auch "Reiniger" und er wurde bei Asthma, Arthritis und Leiden von Niere und Blase eingesetzt.
Man sollte unbedingt beachten, dass Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion auf Blumenkohl wegen des relativ hohen Jodgehaltes verzichten sollten. Roh gerieben soll Blumenkohl auch eine Heilwirkung bei Parodontose haben.

Brokkoli
Der Brokkoli ist auch unter dem Namen Spargelkohl oder Bröckelkohl bekannt. Es ist eine Abart des Blumenkohls und schmeckt auch ähnlich wie dieser. Die Römer sollen den Brokkoli nach Deutschland gebracht haben und in sehr alten Kochbüchern findet man ihn auch, allerdings unter dem Namen "Spargelkohl".
Eigentlich der wichtigste Inhaltsstoff ist das Kalzium. Er ist sehr viel, fast um das Fünffache, höher als beim Blumenkohl. Deshalb wird Kuhmilchallergikern auch der Verzehr von Brokkoli empfohlen, um den Kalziumbedarf zu decken. Weiterhin sind der Karotingehalt, Eisengehalt und Vitamin C-Gehalt ebenfalls wesentlich höher als beim Blumenkohl. Der Natriumgehalt dagegen ist gering und deshalb eignet er sich gut als Gemüse bei Nierenproblemen. Die Stiele sollte man unbedingt mitessen. Sie enthalten viel Selen, was die Abwehrkräfte stärkt. Kein anderes Gemüse hat einen so hohen Gehalt an Sulforaphan von dem man annimmt, dass es die Ausbildung und Vermehrung von Krebszellen verhindern kann.
Brokkoli ist aber auch ideal, wenn man mal wieder eine Diät zwecks Gewichtsreduzierung macht. Die Bitterstoffe sind günstig für die Verdauungswege und die Entgiftung.
Schmeckt besonders lecker:

Zitronenbrokkoli

* 500 g Brokkoli
* 3 EL Olivenöl
* Saft einer mittleren Zitrone

Brokkoli in kleine Röschen teilen, Stiele nur unten etwas schälen und dämpfen oder garen, indem die Köpfchen aus dem Kochwasser ragen!. Dann in dem Olivenöl vorsichtig wenden, den Zitronensaft zugeben und heiß servieren.

Grünkohl
Alle Grünkohlfans warten schon sehnsüchtig auf den ersten Frost, denn dann beginnt die vor allem in Norddeutschland so geschätzte Grünkohlzeit. Durch den Frost verwandelt sich die Stärke in Zucker und das macht den "guten Geschmack" aus. Ebenso ist es ja bekannter weise beim Rosenkohl.
Grünkohl ist eines unserer wertvollsten Gemüse, die wir kennen. Vor allem kann er bei Osteoporose wegen seines sehr hohen Gehaltes an Kalzium wertvolle Dienste leisten. 200 g haben in etwa soviel Kalzium wie 400 ml Milch. Schwefelhaltige Stoffe sollen Lungenkrebs hemmen können. Kalium hilft gegen Wasser in den Geweben und unterstützt damit die Nieren, Blase und Herz. Bei Magengeschwüren ist Grünkohl ein ideales Gemüse.
Roh sollte er nicht verzehrt werden. Damit der Körper das Beta-Karotin nutzen kann, sollte Grünkohl stets mit etwas Fett zubereiten werden.

Kohlrabi
Der Kohlrabi ist bei uns erst seit dem Mittelalter bekannt. Er ist ein gesundes, wertvolles Gemüse aber leider heute oft mit viel zu viel Nitrat belastet durch die Überdüngung. Er enthält sehr viel Vitamin C und sollte möglichst roh verzehrt werden. Übrigens ist der Vitamingehalt in den Blättern wesentlich höher als in den Knollen!. Also die Blätter klein hacken und mitessen! Der hohe Magnesiumgehalt ist günstig zur Verhinderung der Arteriosklerose. In der Krankenkost kann er auch roh gerieben verwendet werden. Er regt die Nieren an.

Rosenkohl

Der Rosenkohl ist erst seit dem frühen 19. Jahrhundert bei uns bekannt. Als Wintergemüse sind sein Gehalt an den Vitaminen A, B und C besonders wichtig. Rosenkohl sollte bei allgemeiner Schwäche und/oder nach Krankheiten in der Erholungsphase gegessen werden. Er hilft bei Verstopfungen und Übersäuerung des Magens. Auch finden wir im Rosenkohl das Sulforaphan wieder - Sie erinnern sich? Es hat eine gute Anti-Krebs-Wirkung.
Rosenkohl kann fast roh gegessen werden, was viele gar nicht wissen. Roh ist er natürlich noch wertvoller als gekocht!

Rosenkohlsalat

* 500 g Rosenkohl, kleine Röschen, geputzt
* 2 Zwiebeln, rote
* 5 Tomaten, fest
Für die Soße:
* 5 El Gemüsebrühe (bitte kein "Instant"!)
* Saft einer Zitrone
* Salz und Pfeffer
* 2 EL Joghurt, natur oder Senf, je nach Geschmack

Die Rosenkohlröschen sehr klein schneiden. Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden, Tomaten achteln und beides mit dem Rosenkohl mischen. Die Soßenzutaten verrühren, abschmecken und über das Gemüse geben, wieder vorsichtig mischen und mindestens 4 Stunden durchziehen lassen.
 
20. May 2005, 09:24   #11
zeus2212
 
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rezeppte sind super, habe sie kopiert und abgespeichert
 
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