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9. September 2001, 20:06   #1
Wire
 
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Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.017
Antikmarkt o. was............

.......soll das sein?

Hab Ihr mitbekommen was die in Mazedonien so alles eingesammelt haben.

Es sollen zum größten Teil Waffen sein die wohl noch Eurem Großvater gehört haben

Mir erscheint es als wenn hier jemand stark durch den Kakao gezogen wird. Es jedem bekannt ist, aber nicht gemacht wird.
Da sonst die ganze Aktion ja zum Scheitern verurteil ist.




Ciao Wire
 
9. September 2001, 20:49   #2
Eyewitness
 
Benutzerbild von Eyewitness
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Rheinland
Beiträge: 2.831
Also die Waffen, die dort eingesammelt werden, entstammen so ziemlich jeden Typs, aber natürlich werden vorzugsweise ältere und wahrscheinlich damit nur noch schwer funktionsfähige Waffen abgegeben.

Die Scheinheiligkeit dieser Aktion war von Anfang selbstverständlich, jedem war klar, daß die UCK, bzw. die mazedonische Seite der UCK nicht alle Waffen abgeben würden. Alleine schon aus Sicherheitsgründen, weil die UCK nicht weiß, wie die Mazedonier sich verhalten werden, können sie nicht alle Waffen abgeben. Die Waffenabgabe ist nur ein Symbol, ein Zeichen dafür, daß die UCK Frieden will. Mehr nicht. Wer mehr davon erwartet hat, sollte sich klar machen, daß die Ziele der UCK weit über eine einfache rechtsstaatliche Anerkennung hinaus gehen. Nicht umsonst wird immer von einem Großalbanien gesprochen.

Bei den Schätzungen über den Besitz an Waffen seitens der UCK gibt es verschiedene Zahlen, die zur Geltung kommen. Laut Vertrag wird die UCK 5500 Waffen abgeben. NATO Stellen gehen davon aus, daß die UCK in Wirklichkeit bis zu 20.000 Waffen gelagert haben kann. Die meisten davon aus dem Kosovo, die unter anderem NICHT von der NATO eingesammelt wurden, obwohl es im Abkommen von Rambouillet so beschlossen worden war. Mazedonische Stellen haben die sicherlich übertriebene Zahl von 80.000 Waffen genannt. Die Wahrheit wird wie immer irgendwo dazwischen liegen.

Fakt ist aber, daß die UCK nur einen sehr kleinen Teil ihrer Waffen abgeben wird. Daher ist nach dieser Abgabe die Gefahr eines Bürgerkriegs auch keineswegs gebannt, sondern bleibt so imminent wie vorher. Gerade auch deswegen plädieren seit neuestem viele führende Politiker der NATO dafür, daß der Einsatz um bis zu einem Jahr verlängert werden wird, damit der Frieden auch nach dieser Scheinabgabe aufrecht erhalten werden kann.

Ich persönlich bin dagegen, ein weiteres Engagement auf dem Balkan wäre fatal und ich bin nicht bereit einzusehen, warum wir unsere Soldaten dafür opfern sollten. Schließlich ist eine bewaffnete Auseinandersetzung in den nächsten Jahren deutlich vorher zu sehen. Wie im Kosovo, in Südserbien und in Mazedonien befindet sich die UCK dank amerikanischer Unterstützung in der Aufrüstung. Früher oder später wird die UCK von ihren Waffen Gebrauch machen und unsere Soldaten werden dann an der Front stehen bei einem Einsatz, der nichts mehr mit einem humanitären Einsatz zu tun haben wird, sondern der sich nur um einen Machtkampf dreht. Man darf auch nicht vergessen, daß wir dabei nur die dritte Seite sind und somit an dem Konflikt an sich vollkommen unbeteiligt.
 
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