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10. August 2003, 01:53   #1
tschubbl
 
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Lebenskünstler!

Ratten sind wahre Überlebenskünstler

Die Ratte ist wohl das einzige Säugetier, das der Mensch niemals ausrotten wird. Dafür ist sie einfach zu schlau. Früher richteten englische Hafenarbeiter Manchester-Terrier für die Rattenjagd ab. In Bali werden noch heute Eulen darauf dressiert, Ratten zu jagen. Auf den Philippinen hat man sich, um der Plage Herr zu werden, eine besonders raffinierte Methode ausgedacht: Auf Veranstaltungen beträgt der Eintritt mancherorts 50 Rattenschwänze, weil die Quälgeister Jahr für Jahr Zehntausende Hektar Getreide zerstören. Alles ohne Erfolg. Allein in Deutschland knabbern sich schätzungsweise 270 Millionen Ratten durch die Müllhalden, Kornspeicher und Kanäle, in New York sollen rund 70 Millionen Ratten leben. Und täglich werden es mehr.
Fotoserie - Schlaue Ratten

800 Nachkommen pro Jahr
Rund 2000 Jahre ist es her, dass die gemeine Hausratte europäischen Boden betrat. Erst vor etwa 200 Jahren folgte ihr die Wanderratte. Beide kamen aus dem fernen Asien, versteckt in Mehl- und Getreideimporten, als blinde Passagiere an Bord von Schiffen. Heute vermehren sie sich explosionsartig. Unter Idealbedingungen kann ein Rattenpaar es auf bis zu 800 Nachkommen im Jahr bringen. Durchschnittlich alle sechs bis acht Wochen werfen die Nager sechs bis acht Junge. Selbst wenn eine große Rattenpopulation um 90 Prozent dezimiert würde, wäre sie nach sechs Monaten wieder auf dem alten Stand. Die einzig wirksame Bestandskontrolle erledigen die Tiere selbst: Wenn die Population zu groß wird, töten Ratten ihre Kinder.

Ratten sind anpassungsfähig
Das Überlebensgeheimnis der Ratten ist ihre Fähigkeit, sich an fast jede Umgebung anzupassen. Sie werden mit der Luftverpestung fertig, sie machen es sich in Heizkraftwerken ebenso gemütlich wie in Kühlanlagen und haben keine Probleme mit Räumen, die ein Mensch nur mit Gasmaske betreten würde. Wenn das Nahrungsangebot stimmt, verlegen sie ihren Wohnsitz sogar auf Bäume: So leben Ratten mitunter in den Wipfeln, fressen den ganzen Tag Nüsse, vermehren sich und kehren über mehrere Generationen hinweg nicht auf den Boden zurück.

Auch wenn das Nahrungsangebot einmal nicht so üppig ist, weiß man sich zu helfen. Dann gibt man sich kurzfristig mit Seife, alten Schuhen oder Papier zufrieden. Und Ratten lernen verdammt schnell. Auf den Malediven merkten sie rasch: Wo Musik ist, sind Menschen, wo Menschen sind, gibt's Futter. Auf ihrer Nahrungssuche ziehen sie deshalb bevorzugt von einem Strandlokal zum anderen und vertreiben dadurch die Touristen. Da hilft es auch wenig, dass kreative PR-Leute die Ratten kurzerhand in "Palmhörnchen" umtauften.

Radioaktive Strahlung kann ihnen nichts anhaben
Selbst radioaktive Strahlung kann Ratten nichts anhaben. Als 1958 die Amerikaner auf der kleinen Pazifikinsel Eneu ihre Atomwaffentests durchführten, erlebten die Wissenschaftler eine Überraschung. Die radioaktive Strahlung hier lag weit höher, als für Mensch und Tier verträglich. Trotzdem stellten die Forscher (natürlich geschützt durch Strahlenanzüge) eine Falle auf. Am nächsten Morgen fanden sie darin eine Ratte - die zwar einigermaßen fassungslos wirkte, aber bei bester Gesundheit war. Inzwischen weiß man, dass Ratten in strahlenverseuchten Gebieten sogar Nachwuchs zur Welt bringen können.

Im zweiten Teil: Wenn die Ratte aus der WC-Schüssel guckt

Quelle

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Wenn man dies liest,taucht die Frage auf,wann übernehmen sie die Herrschaft über uns?

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Lebenskünstker Teil II

Wenn die Ratte aus der WC-Schüssel guckt

Ratten sind brillante Kletterer: Sie erklimmen problemlos Hauswände, erobern über die Regenrinnen die Hausdächer und gehen dort auf Taubenjagd. Unsere unterirdische Kanalisation dient ihnen als perfektes Terrain, als Unterschlupf und Vorratskammer zugleich. Nicht selten verfolgen sie eine Futterspur durch Abflussrohre einige Stockwerke weit hoch. Gruselgeschichten, in denen Ratten ahnungslose Bürger aus der Toilettenschüssel anblicken, sind die Folge. Betroffen sind vor allem Neubauten. Die verwendeten Abwassersiebe sind teils wenig solide, teils gar nicht vorhanden, so dass die geschickten Rohrkletterer kaum auf Hindernisse stoßen. Ein beliebtes Domizil sind auch Badewannenverkleidungen. Oft werden die heimlichen Untermieter erst bemerkt, wenn sie dort bereits Familien gegründet haben.
Ein Vorkoster prüft die Nahrung
Und Ratten sind schlau: Erschnuppern sie unbekanntes Futter, nähern sie sich ihm nur mit äußerster Vorsicht. Damit die Nager auf ihren Streifzügen durch den menschlichen Wohlstandsmüll nicht dem ausgelegten Rattengift zum Opfer fallen, muss ein Tier des Rudels die Nahrung vorkosten, bevor die Mahlzeit beginnt. Diese Aufgabe übernimmt eine rangniedere männliche Ratte, niemals die Weibchen, weil sie den Nachwuchs zur Welt bringen müssen. Zeigt der Vorkoster Vergiftungssymptome, verzichten die anderen Ratten auf die Nahrung und markieren sie zur Warnung mit Urin.

Schon kurz nachdem die ersten Tiere an einem Gift verendet sind, werden die meisten anderen Tiere gegen dieses Mittel resistent. Durch den Einsatz von Giften werden zwar jene Tiere ausgerottet, die nicht immun waren, doch gleichzeitig bekommen die zufällig resistenten Tiere den Freiraum, sich ungehindert zu vermehren. Die Folge: Irgendwann sind alle Ratten gegen das Gift immun. Manche Forscher glauben sogar, dass Ratten Informationen über vergiftete Köder genetisch an die nächste Generation vererben.

Mit Ultraschall gegen die Plage
Eine wirksame Methode gegen die Rattenplage sind Ultraschall-Sender. Wenn sich zwei Wanderratten im Streit höllisch anschreien, was ständig passiert, hören wir Menschen davon rein gar nichts. Der Grund: Ihre Laute liegen im Ultraschall-Bereich um die 50 Kilohertz. Wir Menschen können lediglich bis etwa 20.000 Hertz mithören. Ratten jedoch sind in der Lage, Töne bis zu 100.000 Hertz zu hören. Nicht von ungefähr ist man daher auf die Idee gekommen, diese Fähigkeit der Tiere in eine Waffe gegen sie umzumünzen: Mit Ultraschall-Sendern kann man Ratten aus Haus und Hof vertreiben. Der Nachteil: Auch Hunde und Katzen suchen dann das Weite, da auch sie in diesen Bereichen hören können.

Wie gefährlich Ratten für Menschen sind
Ein Märchen ist, dass Ratten bewusst Menschen angreifen. Zwar kommt es immer wieder vor, dass die Nager Menschen oder auch Hunde anfallen - aber nur, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen oder extrem unter Stress stehen. Angst macht Ratten aggressiv und dann gehen sie frontal auf alles los, egal wie groß es ist: Im Zirkus Hagenbeck haben Ratten über Nacht drei junge afrikanische Elefanten getötet, indem sie deren Fußsohlen fraßen. Gefährlich werden die Tiere dem Menschen aber als Überbringer gefährlicher Krankheiten. Die verheerenden Pestepidemien seit dem 14. Jahrhundert bucht man auf ihr Konto. Überträger der Beulenpest - so weiß man heute - war jedoch nicht die Ratte selbst, sondern der Rattenfloh. Sein Biss war tödlich.

Die Ratte als heiliges Tier
Nicht überall auf der Welt haben Ratten ein so schlechtes Image wie bei uns. An manchen Orten sind sie sogar heilig. So genießen in vielen indischen Tempeln Ratten einen besonderen Schutz. Sie werden dort als Reittier des Glücksgottes Ganesha verehrt und verwöhnt: Man füttert sie mit Reis und Milch. Wer eine Ratte verletzt, verliert sein gutes Karma und setzt sich schlimmstem Unheil aus. Zahllose Mythen bringen die Ratte mit der Sintflut in Verbindung. Wobei man sich über ihre Rolle darin allerdings nicht einig ist. Eine Version sagt, dass der Mord an einer Ratte die Katastrophe ausgelöst hat. In anderen Mythen opfert die Ratte ihr Leben, um die Menschheit vor der Sintflut zu retten. Im chinesischen Horoskop ist der Ratte ein Tierkreiszeichen zugeordnet und Menschen, die im Jahr der Ratte geboren wurden, wird Fleiß, Ehrgeiz im Beruf sowie Ernsthaftigkeit in der Liebe zugesprochen.

Fotoserie - Schlaue Ratten Quelle

 
10. August 2003, 05:42   #2
Ogino
 
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Beiträge: 1.996
Das war schon recht interessant zu lesen.
Aber all das gelesene macht diese Viecher nicht einen Deut sympatischer - im Gegenteil
 
12. August 2003, 20:41   #3
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Derartige Hausbewohner wollte auch ich nicht bei mir haben,auch nicht gezähmte.
Aber es bleibt unbestritten,daß es hochintelligente Tiere sind und meine Bericht nur ein kleiner Bruchteil dessen,was man noch über sie berichten kann.
Unserem Tony bin ich heute noch dankbar,daß er die Ratte,die er brachte,ausnahmsweise mal im Freien schon totgebissen hatte.
 
Antwort

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