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4. May 2005, 22:26   #1
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Macht Arbeit sexy?

Eine verschollen geglaubte Spezies Frau ist wieder im Kommen: die Hausfrau!

In emanzipierten Kreisen durfte man dieses Wort nicht laut sagen; man wusste ja um die verheerende Wirkung ausschließlichen Backens, Kochens und Putzens auf das weibliche Nervenkostüm und die erotische Ausstrahlung.
Das Motto hieß: Kinder und Karriere.
Offensichtlich hat mit dieser neuen Häuslichkeit nun eine konservative Besinnung auf etwas "ursprünglich Weibliches" stattgefunden. Und wenn es die Frauen glücklich und schön macht – bitte.
Ich halte das aber für eine gefährliche Lüge.

Ich bin heilfroh, dass es jetzt die neue TV-Serie "Desperate Housewives" gibt: Verzweifelte Hausfrauen.


Sie hält uns allen den Spiegel vor und zeigt sehr lustig und eindrücklich: Wer kein eigenes Einkommen hat, keine Altersvorsorge, keine gesellschaftliche Anerkennung und kaum berufliche Wiedereinstiegschancen, der bewegt sich irgendwann am Rande des Nervenzusammenbruchs. Der träumt trotz blitzblanker Vorstadtvilla mit perfekt manikürtem Rasen davon, seine Kinder nebst Mann zu erschlagen. Der schläft aus Langeweile mit dem Gärtner oder gibt sich nach dem Bügeln die Kugel.
Glücklich ist keine dieser Gattinnen – attraktiv, ja, das sind sie alle. Und das sind auch die meisten realen Muttis, die ich kenne. Weil sie am Vormittag, wenn die Kinder aus dem Haus sind, viel Zeit haben für Körperpflege. Aber etwas fehlt, wenn ich die schlanken und gut gekleideten Frauen auf dem Spielplatz sehe, da kommt nichts rüber, außer Langeweile.

Arbeit macht sexy – hat mal eine kluge Frau zu mir gesagt. Ein großartiges Zitat, dessen Wahrheit sie verkörperte. Weil sie nicht nur gut aussah – sondern auch dieses gewisse Etwas hatte, das nur finanzielle Unabhängigkeit mit sich bringt. Das sich leider auch mit dem glänzendsten Boden und selbst genähten Kinderkleidchen nicht einstellt.

Was umgekehrt Männer angeht, gibt es für Frauen keinen Zweifel. Die hässlichen Kerle gewinnen durch Karriere Charisma – die schönen werden noch schöner.
Aber so ist das bei Frauen auch! Die meisten Männer sagen das nur nicht. Entweder, weil sie peinlich von gestern sind und denken: Alle sollen sehen, dass bei meiner Kohle meine Frau nicht arbeiten muss. Oder es stinkt ihm, dass er allein das Geld anschleppt, während sie mit Freundinnen Kaffee trinkt und ihn abends zusammenstaucht, weil er so spät kommt. Aber wagt nicht, es zu sagen.
Wer hat diese alten Zöpfe bloß wieder vorgekramt? Da wird behauptet, dass die Doppelbelastung Job und Haushalt für Kinder und Mann eine Katastrophe sei. Hockt die Frau nicht jahrzehntelang zu Hause, wird der Nachwuchs kriminell und der Mann geht fremd.

Völliger Unsinn – fremd geht er, weil er zu Hause eine sitzen hat, die angeödet ist von der Monotonie ihres Alltags, die von der Welt nichts mitkriegt!
Weil er sich mit seiner Sekretärin besser unterhalten kann als mit der Gattin, die sich immer weiter von der Erde entfernt in ihrem Raumschiff Reihenhaus.

Wir waren doch schon so weit, wir Frauen. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. Wollen wir das gar nicht?
Haben wir in Wahrheit Scheu vor Konkurrenz und Ellenbogen?
Weil wir doch das schwächere Geschlecht sind, für das der Herd die wärmste Stelle ist in einer kalten Arbeitswelt?


Vielleicht wird mich diese Serie doch noch bekehren
 
4. May 2005, 22:40   #2
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
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Zitat:
Zitat von Glühwü

und ihn abends zusammenstaucht, weil er so spät kommt.
... dabei gibt es Frauen, die bekanntlich im Bett genau diese Ausdauer und Standfestigkeit bei Männern genießen ;-)

Zitat:

Wer kein eigenes Einkommen hat, keine Altersvorsorge, keine gesellschaftliche Anerkennung und kaum berufliche Wiedereinstiegschancen, der bewegt sich irgendwann am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Hö? Das ist jetzt aber echt fies von Dir, Glühwü. Denn ich will nicht schon wieder einen Thread über den Taubenfütterer lesen. Jetzt bin ich aber echt beleidigt, wenn man mich so treffend charakterisiert.

*g*

Gruß Ben
 
5. May 2005, 15:45   #3
Eyewitness
 
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Beiträge: 2.831
Als ich die Ankündigung zu der Serie gelesen habe, sie solle wie Sex and the City sein, nur eben Sex and the Vorcity, da dachte ich mir, nicht bitte schon wieder so einen sinnlosen und verblödeten Emanzenschwachsinn, aber ich wurde eines besseren gelehrt. Diese Serie ist anders und vor allen Dingen ist sie gut. Es fällt mir schwer, es vernünftig zu beschreiben, aber ich habe mich selten so sehr über die tragische Realität amüsiert.
 
6. May 2005, 08:51   #4
nightmoves
 
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Zitat:
Zitat von Eyewitness
... da dachte ich mir, nicht bitte schon wieder so einen sinnlosen und verblödeten Emanzenschwachsinn
hehehe, haben wir da etwa schon wieder jemanden, der es nicht ertragen kann, wenn frau sich eigene Vorstellungen über ihr (Sex-)leben macht? und auch noch umsetzt tztztzt

Ich hab ja noch nicht viel von den verzweifelten Hausmütterchen gesehen, aber wer aus Langeweile in der Luxuswohnung mit dem Gärtner schläft, ist wirklich tragisch. Tragisch kitschig.
 
6. May 2005, 09:27   #5
Eyewitness
 
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Naja, wenn die Frauen dort wenigstens wirklich so gehandelt hätten. Ich musste mir den Schwachsinn zwangsweise teilweise mitanschauen wegen meiner Frau und keiner Möglichkeit zum Verstecken. Was ich da manchmal mitbekommen habe....schrecklich. Es geht mir gar nicht um das Umsetzen irgendwelcher schräger Phantasien, sondern eher um die absolut gehirnfreie Handlungsweise der Hauptdarsteller. Wer immer das Drehbuch zu Sex and the City geschrieben hat, über die erste Klasse ist er in der Schule und in seiner Lebenserfahrung nie herausgekommen. Das geht alles sowas von an der Realität vorbei.
 
6. May 2005, 09:32   #6
nightmoves
 
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och, nicht alles geht an der Realität vorbei. Vieles ist auch schön überspitzt dargestellt.

Und das einzige was definitiv unglaubwürdig ist, dass die Damen ständig futtern und dabei kein Gramm zunehmen.

Über die housewifes kann ich mich kaum äußern, aber meinst Du tatsächlich, DAS ist realistisch?
 
6. May 2005, 09:43   #7
Eyewitness
 
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Sagen wir es so, die konkrete Geschichte nicht, aber die einzelnen kleinen Episoden, darauf gebe ich Dir mein Wort, die sind realistisch, gerade weil sie so verrückt sind. Ich glaube durchaus, dass es mal eine alleinerziehende Mutter gab, die sich durch den neuen Nachbarn angezogen fühlt und dabei dann alles tut, um ihm näher zu kommen. Vielleicht sogar versehentlich das Haus der Konkurrentin abzuflemmen.

Ich glaube auch, dass es eine Mutti gibt, die ihrem Mann eine boxt, wenn er mal wieder ohne Kondom will und sich gleichzeitig ihren alten Job zurückwünscht und aus Frust schon mal ihre Kinder am Straßenrand stehenläßt, um ihnen Disziplin einzuhauchen. Auch das glaube ich, ist nicht soweit aus der Realität geholt.

Die nymphomane Nachbarin ist sicherlich auch Realität, aber zum Bedauern vieler Männer nicht sehr häufig!
Ach ja, die kleine spionierende, alles erzählende und nachfragende Nervensäge kennt sicherlich auch jeder aus seiner Nachbarschaft.

Selbst die Latina ist sicherlich sehr real. Zumindest, dass sie sich aus Langeweile mit ihrem erheblich jüngerem Gärtner vergnügt und der sich dann in sie verliebt, woraus noch so einige Verwicklungen entstehen werden. Mich würde es nicht überraschen, wenn es selbst die Szene in Realität gab, wo sie zurück gefahren ist, um den Rasen zu mähen, damit er nichts von der Affäre mitbekommt.

Gerade diese kleinen Verrücktheiten sind es, die diese Serie in gewisser Weise seriös machen, weil verrückt genug ist für Leute, die verzweifelt sind, aber nicht zu verrückt, um irreal zu erscheinen.

Diese Serie erscheint mir um einiges durchdachter als Sex and the City. Bisher zumindest. Ich muss aber auch zugeben, dass ich die ersten paar Folgen von Sex and the City auch nicht unbedingt schlecht fand. Wohlgemerkt, die ersten paar. Schon gegen Ende der Staffel wurde es unerträglich.
 
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