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30. May 2008, 20:40   #1
Ben-99
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Der Telekom-Skandal

... eigentlich unfaßbar, was dort gelaufen ist. Und doch fällt mir dazu nur Folgendes ein: Solange in Deutschland übersatte, kriminelle Topmanager als Konsequenz für ihre Straftaten weiterhin damit rechnen können, vor Gericht durch sogenannte "Deals", die zwischen ihren teuren Starverteidigern und den angeblich "unabhängigen" Richtern ausgehandelt werden, mit einer Geldstrafe und Bewährung davonzukommen, wird sich in dieser Hinsicht bei uns gar nichts ändern. In Staaten wie zum Beispiel Frankreich, Italien oder USA steckt man solche Verbrecher dorthin, wo sie hingehören - in den Knast.

Google News: Telekom Skandal

Gruß Ben
 
30. May 2008, 20:50   #2
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99 Beitrag anzeigen
In Staaten wie zum Beispiel Frankreich, Italien oder USA steckt man solche Verbrecher dorthin, wo sie hingehören - in den Knast.
Ach Ben, Berlusconi z.B. ist im Knast? Ist er nicht "on Top" zur Zeit?
 
30. May 2008, 21:05   #3
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... fürwahr kein schlechtes Gegenbeispiel. Allerdings ist Berlusconi, der nun schon wieder Italien durch sein Presse-Monopol regieren wird, eine unrühmliche Ausnahme. Zum Glück geht es ihm jedoch nur um Kohle und nicht, wie damals bei Hitler, um die Ausrottung von Menschen, die er nicht für "lebenswürdig" hielt.

Und doch stimmt es, daß in den von mir erwähnten Ländern auch vormals zu unrecht hochangesehene Topmanager ins Gefängnis gewandert sind. Man denke nur an den Skandal in Frankreich, als man die raffgierigen Manager einer Blutbank ins Gefängnis schickte, weil sie den Tod vieler ahnungsloser Patienten in Kauf genommen hatten, denen vorher unkontrollierte Aids-verseuchte Blutkonserven verabreicht wurden.

In Deutschland hätte niemand von ihnen dafür eine Gefängnisstrafe fürchten müssen. Leider.

Gruß Ben
 
31. May 2008, 07:38   #4
Boomer
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Zitat:
Zitat von Ben-99 Beitrag anzeigen
In Deutschland hätte niemand von ihnen dafür eine Gefängnisstrafe fürchten müssen.
Doch, hätten sie, wenn nachgewiesen würde, daß der Auftrag zur unkontrollierten Weitergabe der Blutkonserven erteilt wurde.
 
2. June 2008, 20:14   #5
Irata
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Innenminister Wolfgang Schäuble empfing Telekom-Chef René Obermann in seinem Berliner Amtssitz im 13. Stock und wurde vom Konzernchef über den Stand in der sogenannten Spitzel-Affäre informiert. Das Gespräch dauerte allerdings kaum eine Viertelstunde, mehr ließ der Terminkalender nicht zu. Schäuble wollte seinen lange geplanten Besuch des Olympiastützpunktes in Leipzig nicht verschieben.

War ja eigentlich klar, dass die rollende Datenkrake lieber ein paar Händchen schütteln geht anstatt sich um den kleinen Fauxpas zu kümmern. Ich hoffe für Beide, es gab wenigsten einen Kaffee und ein paar leckere Plätzchen. Achja, es wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. *fg*
 
3. June 2008, 12:22   #6
Jules
 
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Hat der Rest der Eingeladenen nicht erklärt das sie zu dem Treffen nicht erscheinen werden ? Ich glaube mir ist so.
Was soll also ein Treffen zwischen Obermann und Schäuble alleine bringen ?

Ich bin der Überzeugung das so eine Spitzelaffaire bei allen Firmen im telekommunikativen Bereich passieren kann - man hat die Möglichkeiten Menschen zu überwachen. Der Schritt dies auch wirklich durchzuführen und die Daten auszuwerten ist minimal.
 
3. June 2008, 12:53   #7
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
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Die Fachverbände waren ebenso geladen und sind erschienen.

btw, heute geisterten - zwischenzeitlich bestätigte - Vermutungen durch die Kanäle, dass auch bei der DB Angestellte mit besonders großen Ohren bevorzugt eingestellt wurden. Zumindest jedoch vermutet man, dass "Geschäftsbeziehungen" zu jener Firma unterhalten wurden, die im Auftrag der Telekom Aufsichtsräte und Journalisten bespitzelte.

Zitat:
"Handelsblatt": Auch Deutsche Bahn vergab Aufträge an Datenfirma

Vor 6 Stunden

Düsseldorf (AFP) — Auch die Deutsche Bahn AG hat laut einem Pressebericht Aufträge an die Firma vergeben, die für die Deutsche Telekom Aufsichtsräte und Journalisten ausspähte. Ein Bahn-Sprecher bestätigte dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe), dass es eine Geschäftsbeziehung zwischen der Bahn und der Network Deutschland GmbH gab. Er betonte jedoch, dass es "keine unzulässige Überwachung von Mitarbeitern oder externen Personen" gebe. "Im Rahmen unserer Korruptionsbekämpfung, die wir seit Jahren streng durchführen, haben wir in Einzelfällen im Rahmen des rechtlich Zulässigen auch externen Sachverstand in Anspruch genommen", sagte der Sprecher weiter. Angaben zur Dauer der Geschäftsbeziehung, zum Auftragsvolumen sowie zur Formulierung der Aufträge machte er nicht.

Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Subunternehmer der Network Deutschland GmbH berichtete, gleichen sich die Arbeiten für Telekom und Bahn bis ins Detail. "Es ging um die Ausforschung von Telefonverbindungen, Bankdaten und die komplette Durchleuchtung von Zielpersonen", sagte der Computerexperte. Sogar Steuererklärungen seien beschafft worden. Ziele seien dabei Mitarbeiter der Bahn und Personen im Umfeld des Konzerns gewesen.
Quelle: Handelsblatt/afp
 
3. June 2008, 14:37   #8
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... da ist es doch beruhigend, daß Stasi-Fan Schäuble härtere Strafen schon mal kategorisch abgelehnt hat. Womöglich zeigt er für die Spitzel sogar noch Bewunderung, und daß die sogenannte "Vorratsdatenspeicherung" ein Segen für den von ihm angestrebten Überwachungsstaat ist, war ihm von Anfang an klar.

Und Herrn Mehdorn, der sich ja gern führende Gewerkschaftler zu Willen macht, die er dafür später mit gutdotierten Jobs belohnt, traue ich noch ganz andere Schweinereien zu. Immerhin hat es das Unternehmen "Bahn" fertiggebracht, innerhalb von 70 Jahren gleich zweimal von jüdischen Fahrgästen abzukassieren: Zunächst zwang man sie, die Kosten für die Reise nach Auschwitz und anderen Konzentrationslagern auch noch aus eigener Tasche zu bezahlen, und jetzt fordert man hohe Standgebühren von den Initiatoren für den "Zug der Erinnerung", der als rollende Ausstellung auf die Beteiligung der Bahn an den Verbrechen des 3. Reichs hinweist.

Wer als charakterloser Lump zu solchen Dingen fähig ist, macht sich doch keine Gedanken darüber, ob das Ausspionieren seiner Angestellten gegen irgendwelche Gesetze verstößt.

Gruß Ben
 
7. June 2008, 19:00   #9
Irata
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Es scheint, als würde der Kelch herumgereicht und nach und nach die Riege der Datenzombies enttarnt. Bei der Lufthansa soll es auf der Suche nach internen Lecks zu Auswertungen der Kundendaten gekommen sein.

Angriff auf Kundendaten: Auch Lufthansa spähte Journalisten aus - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Was als Marketinginstrument gang und gäbe ist, z.B. die Erstellung von Kundenprofilen, hat wohl auch schon lange Einzug in die oberen Etagen der Anzugträger gefunden.
 
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ron sommer, ricke, bahn, mehdorn, abhoerskandal, telekom




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