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28. March 2003, 19:36   #1
Lucy
 
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Geschichten zum Krieg

Ich mag keinen Krieg live im TV. Ich finde diese Art des Voyeurismus ein bisschen pervers. Dennoch ist dieser Krieg auch für mich gegenwärtig. Merkwürdig, dass mir eine Sache heute erst aufgefallen ist. Und seit ich es bemerkt habe, achte ich unwillkürlich darauf und es rührt mich auf seltsame Weise. Bei uns gibt sehr viele amerikanische Autos auf den Strassen. Am Steuer dieser Wagen sieht man fast nur noch Frauen. Und zu diesen Frauen gehören Kinder. Ich denke sie haben Angst.

Dazu passt das Interviev eines verwundeten Marine, der im Hospital in Deutschland behandelt wird. Sie fuhren auf eine Brücke zu und stoppten. Auf der Brücke hielten sich ein paar Zivilisten auf. Er hätte ein ungutes Gefühl verspürt und im gleichen Moment sei eine Rakete auf ihr Fahrzeug zugeflogen. Es wäre wie im Film gewesen und er dachte sterben zu müssen. Durch die Explosion wurden sie aus dem Fahrzeug geschleudert. Er rappelte sich auf und suchte unter der Brücke Schutz, um sich seine Wunden zu verbinden. Aber dort standen ihm plötzlich vier Iraker gegenüber. Sie trugen sehr viele Waffen am Körper und ...sie ergaben sich. Sie ergaben sich einem verwundeten einzelnen Amerikaner...

Er sei nach Irak gegangen um dem amerikanischen Präsidenten zu helfen. Als er dort war, hat er gekämpft um seine Kameraden zu schützen. Seine Frau und seine Kinder seien ihm wichtiger als mit der Waffe in der Hand für sein Land zu kämpfen. Ich finde die Worte des Marine in das Mikrofon eines Reporters sehr viel mutiger als das Geplärre des Promi bei der Oskarverleihung.

Welche Begebenheiten gibt es wohl auf der anderen Seite zu erzählen? Wie mag es dort sein, wo die Bomben explodieren, deren Einschlag wir live im Fernseher beobachten können? Krieg ist unmenschlich und unfair...für alle Menschen.
 
28. March 2003, 20:29   #2
Marena
 
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Ich "schaue" überhaupt keinen Krieg im Fernsehen. Ich kann die Bilder nicht ertragen. Nachrichten hören und im Internet und der Zeitung lesen ja, aber zuschauen (womöglich noch live), nein das tue ich nicht.

Egal ob es als Propagandamaterial der Irakis gesendet wird oder nicht, ein Blick in die Augen der Kinder dort ist mir unerträglich.

Mir ist auch klar, das es tagtäglich auf der ganzen Welt Greuel und Unrecht gibt. Aber dieses Spezielle hier, ist so unnütz wie nur irgendwas. Ich habe nichts gegen die amerikanischen Soldaten. Sie tun ihre traurige Pflicht. Aber für diesen machtgierigen Präsidenten, empfinde ich fast so etwas wie Hass. Mit welch einem Größenwahn er sich über den Willen so vieler Völker hinweg setzt, macht ihn für mich zum unkalkulierbaren Risiko für den gesamten Weltfrieden.
 
29. March 2003, 03:57   #3
Boomer
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Krieg ist täglich.....überall.

Jeder Krieg ist grausam, doch ich frage mich, was grausamer ist.

Du sitzt entspannt irgendwo in einem Bistro und nuckelst an einem Cappucino, als neben Dir ein Selbstmordattentäter seine Granaten zündet.

Du wartest mit vielen anderen auf die U-Bahn und fällst einfach um, weil Giftgas in die Lüftungsschächte geblasen wurdest.

Du sitzt an Deinem Schreibtisch, der in Bruchteilen von Sekunden von einer Boing 747 beiseite geschoben wird.

Du verabschiedest Dich von Deinen Kindern und Deinem Ehepartner und gehst zur Arbeit und Dein Weg führt Dich an einer Synagoge vorbei und dummerweise explodiert just in diesem Moment eine Autobombe. Ob Dein Ehepartner, Deine Kinder den Kampf der U.S.A. gegen den internationalen Terrorismus dann wohl mit anderen Augen sehen?

Ihr beklagt, daß bei einem Krieg auch viele Unschuldige ihr Leben lassen müssen. Das ist leider richtig. Doch kümmert es einen Terroristen, wie viele Unschuldige er in seinem heiligen Wahn mit in den Tod reißt, nur weil sich in z.B. dem Bistro ein paar Regimegegner aufhalten?

Der heilige Krieg. Fände er nur dort statt, wo die Wurzeln liegen, würde es wohl keinen Krieg mit dem derzeitigen Ausmaß geben. Doch der heilige Krieg findet weltweit statt und genau darum geht es.

Ihr regt Euch über diesen Krieg auf, der medienwirksam in die westlichen Haushalte getragen wird; das ist Euer gutes Recht. Doch regt ihr Euch auch genau so auf, wenn in Tel Aviv eine Autobombe hochgeht? Wenn irgendwo anders etwas in die Luft fliegt? Nein, denn darüber gibt es -wenn überhaupt- nur Kurzberichte oder Zeitungsmeldungen. Ihr nehmt es -wenn überhaupt- zur Kenntnis, ist ja so weit weg.

Doch wenn, wie vor einigen Jahren, tausende von Kurden friedlich in Deutschland demonstrieren, dabei aber dummerweise ein ganzes Autobahnkreuz lahmlegen.....empörend! Klar, betrifft einen ja direkt, schließlich ist man nicht zur gewohnten Zeit zuhause.

Setzt diesen Krieg einmal in vernünftige Relation zu Eurem Leben!
 
29. March 2003, 09:12   #4
Marena
 
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Wenn schon die Terroranschläge heran gezogen werden, um diesen Krieg zu rechtfertigen, sage mir, was ist ein Krieg der gegen Völkerrecht verstößt? Was ist ein Krieg der von einer Nation gewollt ist, um eigene Wirtschaftsinteressen und Machtgelüste zu befriedigen?

Ich nenne ihn Terror. Terror der Großnation, die für sich am liebsten die Weltherrschaft beanspruchen würde.

Wo ist die Rechtfertigung für diesen Krieg? Gibt es irgendwelche Beweise dafür, das Hussein auch nur mit einem einzigen der genannten terroristischen Aktivitäten zu tun hat?

Afghanistan fand ich schon absolut überzogen, aber immerhin gab es dort entsprechende Hinweise und ein Unomandat. Hier gibt es das nicht. Und dieser Krieg wird nicht dadurch legal, dass man vorgibt die Menschen dort von einem Diktator befreien zu müssen.

Wie nennst du eine Nation, für die Verbündete nur so lange Verbündete sind, wie sie der gleichen Meinung sind? Ist dein Freund, nicht mehr dein Freund, wenn er eine andere Meinung vertritt als du? Ich weiß das es nicht so ist. Aber bei den Amerikanern ist es so.

Und ja, ich rege mich auf, wenn irgendwo eine Autobombe hoch geht. Und ich regte mich auf als in New York das Grauen ausbrach. Ich habe geheult und es nicht begreifen können und wirklich mitgetrauert.

Und nein, ich rege mich nicht auf wenn hier ausländische Völkergruppen friedlich demonstrieren. Und ich rege mich auch nicht auf, wenn ich dann zu spät nach Hause komme. Und ich fahre nicht in die Türkei in Urlaub, weil ich die Vorgehensweise der türkischen Regierung gegen die kurdische Minderheit nicht billige und nicht indirekt unterstützen möchte.

Wie setzt man Krieg in eine vernünftige Relation?

Ich lebe weiter wie immer. Was bleibt mir anders übrig?
Ich werde weiterhin jedem Menschen so unbefangen wie irgend möglich gegenüber treten. Ob es ein Amerikaner, ein Iraker, ein Türke oder ein Kurde ist. Ich werde da, wo ich es für richtig halte meine Meinung sagen.

Und die lautet: Es gibt keine Rechtfertigung für Krieg.
 
29. March 2003, 14:11   #5
Boomer
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Hussein unterstützt den Terror sowohl finanziell als auch durch Gewährung von Unterschlupf.

Der Irak lebt von den Einnahmen der Ölförderung. Von diesen Einnahmen muß schließlich auch noch etwas für ausländische Aktivitäten übrigbleiben.

Was glaubst Du wohl, warum der Irak den Krieg gegen Kuwait angefangen hat? Richtig, Kuwait hat sich nicht an die -von wem auch immer- beschlossenen Fördermengen gehalten, was natürlich den Ölpreis drückte. Und warum hatte der Irak etwas dagegen? Denk' mal nach.

Die U.S.A. ziehen aus wirtschaftlichen Gründen gegen den Irak? Auch, um eine Weltherrschaft anzustreben. Sorry, aber das ist so was von schwachsinnig.

Zwischenzeitlich haben nämlich die U.S.A. Syrien mit Maßnahmen gedroht, wenn sie weiterhin terroristische Regime unterstützen. Experten gehen davon aus, daß die U.S.A. als nächstes gegen Syrien gehen. Und Syrien ist doch wohl wahrlich kein Land, das die U.S.A. wirtschaftlich weiterbringt.
 
29. March 2003, 14:31   #6
Marena
 
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Boomer bevor du mit Begriffen wie "schwachsinnig" rumschmeißt, empfehle ich gründliches Lesen.

Ich schrieb das sie das am liebsten tun würden, nicht das sie es tun. Und das ist meine Meinung, die ich mit vielen teile.

Es muss die deine nicht sein, aber ein etwas moderaterer Ton wäre angebracht. Wir sind hier nicht im Boardtalk.
 
29. March 2003, 14:42   #7
raven
 
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Eigenartig ist es schon, wenn man argumentiert, dass dieser Krieg nicht nur schwarz oder weiss ist, aber in seiner Meinung über den Irak oder die USA nur schwarz oder weiss gut oder böse zulässt!

Der Krieg hat sicher viele Ziele! Ziele die völlig richtig in der Argumentation von Boomer liegen. Und auch welche die in marenas Argumentation wiederzufinden sind.

Aber ganz sicher gibt es noch genügend die uns nicht bekannt sind. Sicher ist jedoch dass die größten ungeförderten Ölmengen auf oder unter Irakischem Boden liegen. Wenn England und Amerika diese Ölmengen erschliessen werden, was sie unbestritten vorhaben, und die Einnahmen daraus für das irakische Volk nach Abzug von Sadam verwenden, was sie zu tun vorgeben, dann wird der Ölpreis um ein vielfaches auf dem Weltmarkt fallen. Dies hat ein Anziehen der Weltwirtschaft zur Folge, dass die USA dringend benötigen. Allein nach dem letzten Golfkrieg hatten die USA einen wirtschaftlichen Aufschwung für mehr als 5 Jahre, der seinesgleichen sucht.

Dies ist das Bestreben von Bush! Über die anderen Gründe eines kranken Hirns sind sich derzeit ja nichtmal Fachleute einig!
 
29. March 2003, 14:50   #8
Lucy
 
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Stellt sich die Frage, ob es einen notwendigen Krieg geben kann und wie sich die anerkannten Gründe definieren lassen würden. Es gibt mehrere Unterschiede zwischen Terrorismus und Krieg. Peter Ustinov, den ich sehr mag, hat keinen gesehen. Er sagt beides wäre Krieg, oder beides wäre Terrorismus. Die Unterscheidung sieht er lediglich darin, dass Krieg ein Terrorismus der Reichen wäre. Hier bin ich völlig anderer Meinung.

Getötet wird hier und da. Das ist die Gemeinsamkeit. Aber während ein Krieg für eine Sache oder eine Überzeugung geführt wird, handelt es sich bei Terroristen immer um Extremisten, deren Handeln durch Hass im Herzen gesteuert wird. Islamische Extremisten bekommen diesen Hass bereits als Kinder eingepflanzt. Er führt dazu, dass nichts mehr hinterfragt wird und er führt auch zu lebendigen Bomben, zu menschlichen Robotern, die Befehle befolgen.

Terroristen treffen immer arglose, meist unschuldige Opfer. Deswegen steht Terrorismus für Hinterlist, Heimtücke und Hass. All das trifft auf die Amerikaner nicht zu und es trifft auch nicht auf die Israelis zu. Die Amerikaner haben sich, initialisiert durch das Attentat im September vergangenen Jahres, auf ihre Fahnen geschrieben, den Hass auszurotten. Ich befürchte, ja ich glaube es auch...dieser Hass lässt sich nur besiegen, wenn man diejenigen, die ihn in sich tragen und verbreiten, tötet oder isoliert. Das hört sich sehr hart an, ich weiss...
 
29. March 2003, 16:50   #9
Marena
 
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Für mich sind Krieg und Terrorismus auch nicht das gleiche.

Mit diesem Krieg wird aber das internationale Völkerrecht mit Füßen getreten. Wenn darauf kein Verlass mehr ist, ist die Stabilität des Weltfriedens, so es ihn denn überhaupt jemals gab, stark gefährdet.
Durch den Alleingang der USA ist in der ganzen Welt eine starke Uneinigkeit entstanden.

Selbst bei den arabischen Staaten, die bisher noch halbwegs pro amerikanisch eingestellt waren, kippt die Stimmung. Da wo bisher noch kein Hass war, wird er entfacht, und da wo er bereits vorhanden war, steigt die Bereitschaft durch terroristische Anschläge den verhassten Westen zu treffen.

Ich befürchte, dass die Gewaltspirale die da losgetreten wurde, für lange Zeit nicht zu stoppen sein wird, wenn überhaupt.



Zu Lucy's letztem Absatz:

Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber ich schätze das bestimmt zwei Drittel der Weltbevölkerung einen wie auch immer gearteten Hass gegen die Amerikaner hegen. Von daher ist die Idee den Hass jemals besiegen zu können eine schöne Illusion.
 
29. March 2003, 17:31   #10
raven
 
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Ob mich jemand tötet weil er hasst, oder aber ich ein Opfer im Kampf gegen den Hass bin wie die vielen unschuldigen Menschen die im Irak im Bombenhagel umkommen, ist mir relativ gleichgültig. Ich sterbe weil man mich tötet! Mit welchem Recht? Wer gibt wem das Recht unschuldige Menschen einfach sterben zu lassen? Ihr Leben auszuschalten egal mit welcher Motivation?

Was muss noch alles geschehen, damit wir endlich begreifen, dass wir eben dies nicht dürfen?

In aller Welt wurden Juden verfolgt. Die Deutschen haben sich aus hass im 3 Reich dem Perfektionismus ihrer Verfolgung und Ausrottung verschrieben.

Das war mehr als schlimm! Ich finde dafür nicht die rechten Worte so sehr verachte ich dieses Vorgehen.

Aber setzt diese Vergangenheit den israelischen Staat in das Recht andere Menschen Jahr für Jahr zu bekämpfen und zu töten?
Mit diesem Vorgehen haben sich die Israelis jedes Recht auf Verständnis und verstehen verspielt. Es ist keinen Deut besser als das was früher mit ihnen gemacht wurde. Es ist lediglich nicht unter dem Deckmantel des Hasses. Aber es ist Hass! Purer Hass auf die Vergangenheit, die sich hier äussert!
 
29. March 2003, 19:31   #11
Lucy
 
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Die Experten sind sich darüber einig, nicht einig zu sein Marena. Das fehlenden UNO-Mandat ist der Uneinigkeit dieser Organisation zuzuschreiben. Daran trägt auch Deutschland seinen Anteil. Ich erinnere einen Bundeskanzler, der lange bevor diese Frage zur Entscheidung stand, ein Statement mit Wir werden auf keinen Fall... begann, ungeachtet des weiteren Verlaufs der internationalen Debatte. Einig ist man sich hingegen in der Beurteilung, dass es sich um _keinen_ Angriffskrieg und auch um _keinen_ eindeutigen Verteidigungskrieg handelt. Ansonsten müsste bei ersterem der Generalbundeswalt gegen den Bundeskanzler tätig werden.

Angesichts solcher verhärteter Fronten konnte kein Konsens mehr gefunden werden. Mit solchen Aktionen stellt sich die UNO selbst in Frage, da der irakische Despot von einer Polarisation innerhalb der Staatengemeinschaft ausgehen konnte. Hätte man zu einem frühen Zeitpunkt mit _einer_ Stimme unmissverständlich auf die harten Konsequenzen hingewiesen, wäre diese Sache anders gelaufen. So hat Saddam alles auf diese Karte der Uneinigkeit gesetzt und er hat verloren. Als guter Verlierer hätte er seinen Platz räumen müssen, aber er zog es vor sein Volk zu opfern.

Die Gefahr eines Flächenbrandes in der arabischen Welt rührt auch von einer anderen Seite. Sollte im Irak die Trennung von Staat und Religion gelingen und auch die Installation einer demokratischen Regierungsform, dann könnte in den anderen Staaten, ausgehend vom Volk, ebenso der Wunsch danach wach werden. Das könnte der befürchtete Flächenbrand sein.

Weltmacht Nummer eins zu sein erzeugt naturgemäss in anderen Völkern Abneigung. Ich halte es für gewagt, hier von durchgängigem Hass zu reden. Abneigung oder Ablehnung hat mit Hass, wie von diesen Extremisten vorgetragen, nichts zu tun.
 
29. March 2003, 19:43   #12
Boomer
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Zitat:
Zitat von raven
Ich sterbe weil man mich tötet! Mit welchem Recht? Wer gibt wem das Recht unschuldige Menschen einfach sterben zu lassen? Ihr Leben auszuschalten egal mit welcher Motivation?

Was muss noch alles geschehen, damit wir endlich begreifen, dass wir eben dies nicht dürfen?
Schon in der Bibel steht geschrieben: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Was also jetzt? Dürfen wir oder dürfen wir nicht?

Selbst wenn sich die westliche Welt nun besinnen und nicht mehr töten würde: glaubt einer im Ernst, den Islam würde das kümmern? Glaubt wirklich einer, sie würden ihren heiligen Krieg beenden?

Oooooh nein, sie werden schön weitermachen. Wenn sie ihre Gegner wenigstens selektiv aufspüren und erschießen -ist zwar auch nicht die feine englische Art- würden, aber nein, sie ziehen weiter mit Bomben und Granaten los und reißen weltweit tausende Unschuldige mit in den Tod.

Ich halte mich wahrlich nicht für einen Feigling, aber manchmal beschleicht mich schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich in Essen am Handelshof zu tun habe. Ein Platz voller Hochhäuser von Daimler Benz, Postbank, Telekom, Deutsche Bank, Allianz, um nur einige zu nennen. Manchmal denke ich:"Wenn hier 2 Maschinen reinrauschen dann Mahlzeit."

Mit dieser oder ähnlicher Angst in der Weltbevölkerung muß endlich Schluß sein!

Deshalb ist mir persönlich ein Krieg lieber als Terrorismus, der, wie Lucy schon sagte, heimtückisch ist. Ein Krieg kommt nicht von heute auf morgen, darauf kann sich eine Bevölkerung einstellen. Und wenn von vorne herein klar ist, daß sich die Angriffe auf militärische und staatliche Einrichtungen konzentrieren, dann muß ich als Bürger ja nicht gerade neben dem Innenministrerium oder so in der Sonne sitzen.

Was die Ölvorräte angeht: es wäre auch schade, wenn -wer auch immer- diese nicht stärker fördern würde und mit dem Teil des Erlöses den Wiederaufbau des Irak finanziert. Abgesehen davon profitierte die ganze Welt von sinkenden Ölpreisen in Form eines Wirtschaftsaufschwungs, nicht nur die U.S.A.

Gestern hörte ich im Radio, daß die U.S.A. Konten des Iraks mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Dollar entdeckt und sofort eingefroren hat. Das Geld wurde auf der Landeszentralbank geparkt und wird ebenso für den Wiederaufbau des Iraks verwendet.

1,6 Milliarden Dollar! Meines Wissens unterhält der Irak -zumindest nicht offiziell- keine Beteilligungen an westlichen Unternehmen. Kann mir bitte mal einer erklären, wofür dieses Geld bestimmt war?

Ja, Raven, da stimme ich Dir zu. In der von Dir beschriebenen Rolle sehe ich die Israelis auch. Was mich allerdings irritiert ist, daß die Israelis nach wie vor engster Verbündeter der U.S.A. sind. Andererseits beruhigt es mich wieder, daß es sie gibt, denn wer weiß, wie es sonst im nahen Osten zugehen würde.

@Marena:
Meine Meinung ist eine von vielen und nicht Gegenstand dieser Diskusion hier. Doch wenn ich meine, "schwachsinnig" schreiben zu müssen, dann tue ich das auch!
 
29. March 2003, 20:10   #13
sara
 
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Zitat:
Zitat von Boomer
Krieg ist täglich.....überall.


Setzt diesen Krieg einmal in vernünftige Relation zu Eurem Leben!
Ja, macht das mal. Und ja - keiner ist ein Unschuldsengel, ich auch nicht. Aber guckt Euch nur mal hier auf dem Board um. Mag im Verhältnis zum 'realen Krieg' jetzt lächerlich wirken. Zeigt aber doch sehr sehr deutlich wie Kriege entstehen. Da stehen sich mindestens 2 Seiten gegenüber und jede hat Recht - schwupps, haben wir Krieg.

Was wer darf und was nicht - das muss jeder mit seinem Gewissen selbst ausmachen. Weil ein jeder auch die Konzequenzen leben muss letztlich. Tragisch nur, wenn "Unbeteiligte" dadurch Leid erleben.

Schreit nicht zu laut, Ihr seit nicht glaubwürdig. Ich nehm mich da nicht aus.
 
29. March 2003, 20:43   #14
Marena
 
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Zitat:
Zitat von Boomer

@Marena:
Meine Meinung ist eine von vielen und nicht Gegenstand dieser Diskusion hier. Doch wenn ich meine, "schwachsinnig" schreiben zu müssen, dann tue ich das auch!

Boomer mir geht es als Moderatorin dieses Forums darum, dass die Argumente eines anderen nicht als "schwachsinnig" abgetan werden. Und das hat nichts damit zu tun, dass es sich dabei um mein Posting handelte. Hier kann jeder seine Meinung schreiben. Ein jeder kann eine andere haben. Das ist aber kein Grund ausfallend zu werden.
 
29. March 2003, 21:14   #15
Boomer
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Zitat:
Zitat von sara
Aber guckt Euch nur mal hier auf dem Board um. Mag im Verhältnis zum 'realen Krieg' jetzt lächerlich wirken. Zeigt aber doch sehr sehr deutlich wie Kriege entstehen. Da stehen sich mindestens 2 Seiten gegenüber und jede hat Recht - schwupps, haben wir Krieg.
Das kann ich so nicht stehenlassen. Nix mit schwupps.

Der Irak hatte während der diplomatischen Verhandlungen ausreichend Zeit, den Forderungen nachzukommen. Das Ultimatum der U.S.A. -der letzte Versuch, den Konflikt friedlich beizulegen- hat Saddam Hussein kaltlächelnd verstreichen lassen.

Genau so lächelnd hat er die Arbeit der Waffeninspekteure betrachtet. Bis auf ein bischen Schrott haben die nämlich nichts gefunden und das wußte Saddam ganz genau, daß es so sein wird.

Erst als die Bodentruppen kamen, kam ein wenig Transparenz in die Sache. Sie entdeckten z.B. eine als Zementfabrik getarnte Chemiefabrik. Nun ist es ja in keinem Land der Welt verboten, eine Chemiefabrik zu betreiben, doch wenn einer nichts zu verbergen hat, wieso tarnt er diese?

-------------------------------------------------
Soeben höre ich im Radio, wie irgend ein CDU-Politiker seine Stimmbänder mobilisiert und etwas von "Völkerrechtsverletzung" brüllt.

Ah ja! Die U.S.A. also sind wieder mal die Bösen. Das "normale" irakische Volk hat ein Recht zu leben, keine Frage. Doch warum wird es dann von den eigenen Landsleuten -den Getreuen Saddam's- beschossen, wenn es versucht, sich in Sicherheit zu bringen?

DAS ist -neben Diktatur pur- Völkerrechtsverletzung!
 
29. March 2003, 21:22   #16
raven
 
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Ich klinke mich hier aus! Sorry aber diese Diskussion ist von fairem Verhalten und Sachlichkeit so weit entfernt wie Bush!
 
29. March 2003, 21:34   #17
Gabi
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Zitat:
Zitat von raven
Ich klinke mich hier aus! Sorry aber diese Diskussion ist von fairem Verhalten und Sachlichkeit so weit entfernt wie Bush!
Recht geb, und weil ich das hab kommen sehen, hab ich mich auch herausgehalten, Fanatismus ist nicht mein Ding
 
29. March 2003, 21:50   #18
Boomer
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Wahnsinn! Das übersteigt meine Vorstellungskraft:

Zitat:
Bei dem Selbstmordanschlag nahe der Stadt Nadschaf waren vier Amerikaner getötet wurden. US-Oberst Andrew Wallace sagte, die Opfer gehörten zur 1. Brigade, 3. Infanteriedivision. Das Pentagon bestätigte einen Bericht des n-tv Partnersenders CNN, demzufolge ein Taxi in der Nähe des Kontrollpostens angehalten und der Fahrer um Hilfe gewinkt habe. Daraufhin hätten sich die Soldaten dem Auto genähert, das dann explodiert sei.

Es war der erste Selbstmordanschlag gegen amerikanische oder britische Truppen seit Kriegsbeginn am 20. März. Mitte des Monats hatte der irakische Außenminister Nadschi Sabri auf die Frage nach möglichen Selbstmordanschlägen gegen US-Truppen erklärt, Irak sei auf verschiedene Arten Krieg vorbereitet. Zehntausende Freiwillige seien bereit, als Selbstmordattentäter in den Kampf zu ziehen
Wer noch nicht einmal Respekt vor seinem eigenen Leben hat, wie soll er dann Respekt vor dem Leben anderer haben?

Angeblich sollen zehntausende Freiwillige für Selbstmordattentate bereitstehen. Ich begreife es nicht, ich begreife es wirklich nicht.

Was ist das für ein Wahn, der diese Menschen dazu treibt?
 
30. March 2003, 09:27   #19
Maggi
 
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Vielleicht können sie ja überhaupt nichts dafür. Man kann die Menschen doch nicht dafür verantwortlich machen, dass ihnen der Fanatismus von den Machthabern und den Medien eingeflößt wurde? Wenn du/ich im Irak oder in irgendeinem anderen arabischen Staat geboren wärst, würde es dir mit ziemlicher Sicherheit genauso, zumindest ähnlich gehen.
 
30. March 2003, 09:45   #20
Lucy
 
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Du hast recht Maggi. Die Menschen im Irak sind manipuliert. Sie bekommen das Programm bereits als Kinder eingepflanzt und sie können sich nicht wehren. Kein Mensch kann mit Hass im Herzen glücklich sein. Umso wichtiger ist es, die Agitatoren dauerhaft zu entfernen und ihnen die Möglichkeit zu nehmen, für ihre schmutzigen Machtgelüste ein Volk zu instrumentalisieren.
 
8. April 2003, 12:57   #21
Lucy
 
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In unserem neuen News-Ticker habe ich noch eine Geschichte zum Krieg gefunden Junge Soldatinnen "mussten" nach Hause, weil sie während eines Gefechts schwanger wurden. Ich wusste nicht einmal, dass für Soldaten ein Sexverbot existent ist. Wie sollte das funktionieren können? Diese Meldung lässt einen breiten Raum für Spekulationen. Wollten die Frauen schwanger werden, um nach Hause zu kommen? Mussten sie schwanger werden, weil ja keine Verhütungsmittel nötig sind...ist ja verboten Wie sind wohl die Strafen für Sex im Krieg?


Irak: 20 US-Soldatinnen schwanger nach Hause geschickt

Trotz Sex-Verbotes unter den amerikanischen Soldaten wurden bereits 20 Soldatinnen nach Hause geschickt, weil sie bei ihrem Einsatz im Irak-Krieg schwanger wurden.
Auf den Flugzeugträgern gibt es sogar Moral-Patrouillen, die dunkle Ecken und Kabinen kontrollieren, um das 'Ausschalten' weiblicher Soldaten durch diese besondere Form des 'Friendly Fire' zu verhindern.
In den Augen eines religiösen Beraters auf einem der Flugzeugträger ist dies aber beinahe ein aussichtsloser Kampf, schließlich handele es sich meistens um junge Singles, deren Hormone nicht zu kontrollieren seien, trotz jeglicher Strafandrohungen.
 
8. April 2003, 16:10   #22
jupp11
 
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Hmm, am ca. 20. Tag nach Kriegsbeginn eine Schwangerschaft zu bemerken, gehört wohl auch zu den Tugenden, zu denen Männer eher nicht fähig sind.

Wenn man mal nachrechnet, dann sollten diese Schwangerschaften - wer weiss, vielleicht in weiser Voraussicht - schon vor Kriegsbeginn ihren Ursprung haben.

Auf der anderen Seite sind 20 Schwangerschaften eine eher mickrige Ausbeute für über eine Viertelmillion GI's.

Die hätte ich mit dem geeigneten Damenmaterial und Erlaubins meiner Gewerkschaft, in dieser Zeit locker allein verursacht.
 
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