[sara]

Computerkunst - bäh. Bislang habe ich leicht abfällig geguckt, wenn sich jemand mir mit dieser Begrifflichkeit nähern wollte. Bilder malt man mit Pinsel und Farbe und nicht mit Hilfe eines PC's. Wär ja noch schöner ... Nimmt uns doch der blöde PC offensichtlich die Chance, dass wir uns über Farbflecken auf dem Teppichboden und in der Kleidung so richtig schön ärgern können und zudem in hektischen Eifer bzgl der Entfernung derselben verfallen können. Aus diesem Grund waren vom PC-gepinselte Bilder bislang völlig unvereinbar mit meinem - zugegebenermaßen recht verbohrten - Kunstverständnis.

Aus dieser Beschränktheit wurde ich nun recht brutal rausgerissen und sehe mich mal wieder in meinem Leben genötigt, mich mit mir bislang unbekannten Dingen auseinanderzusetzen. Und irgendwie habe ich gerade richtig Vergnügen daran gefunden.

Rendern heisst das unbekannte Kunstobjekt - bzw. die Technik, durch das es entsteht. Nachforschend - und an dieser Stelle mal wieder 1000 Dank an Madame google - was sich hinter diesem seltsam anmutenden Wort versteckt, bin ich mal wieder auf etwas gestoßen, was ich schon immer leicht befremdlich zu verstehen fand: Die gute alte Mathematik. Von Algorithmen ist da die Rede und dann auch noch von vielen verschiedenen. Der eine ist zum Malen gedacht, der andere zum Unterteilen, der Nächste hingegen scheint irgendwas zu scannen und was der Raytracing- oder gar der z-BufferAlgorithmus schliesslich bewirken, hab ich sowieso nicht verstanden. Aber gemessen an der Wonne beim Betrachten der Bilder kann dann auch ich mal über meinen mathematischen Unverständnis-Komplex springen und einfach mal richtig beeindruckt gucken.

Was rendern überhaupt ist ?

Wer rendert, der simuliert die Farbe und die Helligkeit eines Körpers in der Natur werden diese durch die Art der Beleuchtung auf das Objekt beeinflusst. Also definiert man sich - simulierenderweise- in seinem Bild , die verschiedenen Lichtquellen rechnenderweise, indem man die Art und die Intensität bestimmt. Wahrscheinlich mit Hilfe o.g. Algorithmen.

Einfach ausgedrückt, ist rendern eine Möglichkeit, um 3D-Modelle am Bildschirm zu erzeugen, die mitunter realistischer wirken als bspws. Drahtmodelle das tun.

So rechnet man sich sein Bild zusammen.

Wer des renderns fähig ist, scheint über ein unglaubliches technisches Equipment verfügen zu müssen - zumindestens was die Leistungsfähigkeit seines Rechners anbelangt. So konnte ich auf mehreren Seiten nachlesen, dass Renderprogramme die mit Abstand verwöhntesten
Programme für PC's überhaupt sind: Sie fordern Leistung und scheinen sich von Speicherplatz zu ernähren:

Bis ca. 1997 war ein ernsthaftes Arbeiten mit handelsüblichen Rechnern nicht möglich. Prinzipiell stellen die Renderprogramme die Forderung: schnellstmöglicher Prozessor und Speicher ohne Ende... Selbst Multiprozessor- PC’s mit 4 oder mehr intel- Prozessoren stoßen schnell an ihre Grenzen. Der Preis solcher Rechner liegt heute (10/98) jenseits der 20.000 $ - Grenze. Echtzeit- Rendering (bewegte Bilder) ist seit wenigen Jahren mit sog. Parallel- Rechnern möglich, die mehrere Millionen $ kosten und nur auf Anforderung konstruiert und hergestellt werden.

Der Computerkünstler Siddhy, über dessen Bilder ich an dieses Thema überhaupt erstmal gekommen bin, scheint glücklicher Besitzer eines solchen Rechners zu sein. Gut - mag sein, dass seine Renderbilder sich von den technischen Voraussetzungen her eher am unteren Rand bewegen - dafür aber beeindrucken sie in ihrer Wirkung umso mehr....

escheresque: cube



Irgendwo auf Siddhys Homepage konnte ich den Kommentar eines anderen Betrachters lesen, der sich darüber beeindruckt zeigte, dass Augen offensichtlich ohne der Hilfe von Pupillen trotzdem eine Richtung anvisieren können - zumindestens wird einem dieser Eindruck hier vermittelt. Fast mag man sich etwas weiter links vor seinen Rechner setzen um mal zurückzustarren - aber irgendwie habe ich mich das nicht getraut. Wer weiss, nachher hätte das Ding vielleicht gar noch gesagt: "Ey, geh mir aus der Sicht." ??

Mich persönlich hat allerdings am Meisten nachfolgendes Werk von Siddhy angeprochen:

enge



Nicht nur, dass ich die bedrückende Aussage der verschraubten Hände sehr eindrücklich finde - es ist auch die alte Sehnsucht nach dem Pinsel und der Ölfarbe, die da irgendwie wieder in mir hochkommt und zutiefst befriedigt wird. Mag daran liegen, dass enge zuerst gerendert und anschliessend drübergezeichnet wurde, wie ich mir habe sagen lassen.


Aber nicht nur bedenkliche oder nachdenklich machende Bilder errechnet Siddhy. Und nicht nur mein entzückender Sohn war sofort angetan von der Renderung der Herren Waldorf und Stadtler, den beiden symphatischsten Gehässigkeiten aus der Muppets-Show.

waldorf und stadler



Fast mag man loskichern, wenn man sich im Geiste ausmalt, über wen die beiden Herren den gerade wohl am Herziehen sind .....


Und wer einmal in seinem Leben unter Kopfschmerzen leiden musste, wird sich vielleicht mit mir einig sein, dass dieses Bild mehr beschreibt, als Worte vermitteln können:

kopfschmerz






Wer Lust bekommen hat selbst weiterzugucken : Siddhys Seite.

[Maggi]

Hehe - sieht man wieder, wer es kann und wer nicht. Ich finde das beeindruckend.

Selber habe ich auch mal ein wenig mit Cinema4D rumgebastelt (für sara: Ein Renderprogramm ), aber irgendwann war es mir zu kompliziert, als dass ich etwas sinnvolles damit hätte anstellen können. Aber das ist toll gemacht.

Wenn ihr auf der Seite schaut, findet ihr vielleicht den Ernie und den Bert in dieser Engelchen-Pose. Mein Favorit - den ich hier aber nicht als [IMG] einfügen will, weil das Bild zu groß ist

Ciao,
Maggi
:koch:

[sara]

Ja, das hier meinst Du, oder:





Oder doch nicht etwa das hier :






Hehe ...

[Maggi]

Ja, das meine ich [nö](das zweite natürlich)[/nö]