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8. June 2002, 12:20   #1
zeus2212
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 4.800
Ein jäger

Ein jäger
Ein Mensch wie Du, wie ich, wie alle,
braucht sicherlich in jedem Falle,
zum Ausgleich für den täglich Streß,
ein Hobby, was Erleichterndes.

Das denkt sich unser Friederich,
im Büro auch kein Wüterich,
im Schlaf macht er sein reichlich Geld,
und denkt auch noch, er sei ein Held!

Der Arsch ist platt, und fett der Bauch,
die Zigarr’ kräuselt stinkend Rauch,
die Farbe im Gesicht wirkt rötlich,
der Friedrich weiß, das ist fast tödlich!

Was mach ich nur? - Es ist so schwierig,
auf Wandern ist er gar nicht gierig,
dem Stand entsprechend soll es sein,
halt! - Da fällt Ihm etwas ein:

Als Junge las er Hermann Löns,
was war das damals für Getöns,
die Heide, Wald und frische Luft,
und auch noch eine grüne Kluft.

Die Prüfung - denkt er sich und bellt:
Die Kerle schmier’ ich halt mit Geld!
Es ging dann doch nicht wie geplant,
denn dreimal wurde er vermahnt.

Er lernte in dem Buch "Die Jäger",
da spannten sich die Hosenträger,
was wollen die denn alles wissen,
die Sprache ist ja arg beschissen!

Lauscher, Lichter, Ständer, Fänge,
den Zapfen nennt man jetzt Gehänge,
Geweih am Kopf: der hat was auf,
die Losung nimmt er auch in Kauf.

Das Lernen hat sich dann gelohnt,
er weiß genug, wurd’ kurz betont.
Den Schein hat er nun in der Tasche,
reibt sich die Hõnde, feuchte, lasche.

Mercedes raus, Scheckbuch im Kittel,
so schnell es geht zum Waffen-Zittel.
So hoch wie möglich will er raus,
was? außer Drilling nichts im Haus?

Der Schaft aus Nußholz, fein poliert,
die Läufe kunstvoll ziseliert.
Ein Nachtglas und ein Zielfernrohr,
ein Schützer auch für's kalte Ohr.

Die Hauptsach' noch - die Uniform,
daß er auch passt in Jägers Norm.
Ein Hemd in grün und die Krawatte,
mit Stickereien, Goldrabatte.

Und all die andern nöt'gen Sachen,
die aus ‘nem Geldsack Jäger machen,
Fangschußwaffe, Waidbesteck,
Beutel für den Hundedreck.

Entenruf und Hasenklage,
und 'nen Krug für's Saufgelage.
Dann Patronen und auch Schrot,
ein Rucksack noch für's Vesperbrot.

Jetzt noch ein Hut mit Ziergesteck,
fertig ist der Hasenschreck.
Er gönnt sich mit gespartem Geld,
ein Jagdrevier in Wald und Feld.

Just an der Grenz' zu seinem Nachbar,
mit Geld ist einfach alles machbar,
Es ist so weit - die erste Pirsch,
schon hofft er auf 'nen feisten Hirsch.

Doch mit der Waffe nicht vertraut,
wird nach 'nem Einschießplatz geschaut,
wo er den ersten Schuß kann tun,
denn er sieht nicht Has’ noch Huhn.

Da, auf die Eiche will er zielen,
mal mit dem Abzug endlich spielen.
Es kracht, der unerfahr’ne Schütze,
fliegt rücklings in die braune Pfütze.

Der Rückstoß war's, der nicht bedacht,
sein Nachbar an der Grenze lacht,
die Eiche ist auch ohne Loch,
der erste Schuß traf aber doch -

ein Auto fernab auf der Straße,
die Scheibe splittert vor der Nase.
Das Pulver stinkt, der Lauf ist heiß,
gebadet ist er, naß vom Schweiß.

Bald knallt es morgens, abends, immer,
mit jedem Tag wird es noch schlimmer,
er ist bequem, es ist 'ne Schand,
das Auto ist sein Schützenstand.

Er will das Fleisch nicht für die Küche,
oh nein, er haßt die Wildgerüche,
so läßt er liegen was getroffen,
die Krähen fressen's, muß man hoffen.

Und Angeschoß’nes sucht er nicht,
wie es wäre seine Pflicht,
das macht er nicht, ich nehm's ihm krumm,
er ist zu faul, sein Hund zu dumm.

Das Kätzchen von Nachbars Mariechen,
kann auf drei Pfoten nur noch kriechen,
die vierte wurd' ihm abgeschossen,
den Schuß hat Friedrich sehr genossen!

Bald lädt er Freund und Kumpel ein
zur Treibjagd! - muß das auch noch sein?
Es wird geballert und geschrien,
bei dreißig Mann - was kann da fliehen?

Die Streck’? - Zwei Hasen in den Gräsern,
mit Brüchen in den blut’gen Äsern.
Das ist mit Halali und Rauch,
bei Jägern üblich, halt so Brauch.

Fritz hängt im Haus ganz unverdrossen,
Trophäen auf - all’ selbst geschossen!?
dreht man die rum, sieht man den Bluff:
's klebt überall noch 's Preisschild druff!

Jetzt will er noch, die Welt tut's klagen,
nach Afrika, Ellfanten jagen!
Bei Großwild-Abschlacht-Metzeleien,
ist er dabei, sonst tät’s ihn reuen.

Einst hegte man mit kund'ger Hand,
gesunden, reichen Wildbestand.
Was ist doch heut, hört nur den Schrei -
geworden aus der Jägerei?

Ein ärmlich Hobby hat der Mann,
es scheint, als ob er sonst nichts kann.
Am Stammtisch aber, mit viel Wein,
da lebt er hoch - mit Jagdlatein !


Weidmanns heil
 
8. June 2002, 23:52   #2
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Weidmann`s dank

mfg
 
9. June 2002, 00:38   #3
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Weidmanns heul.
 
9. June 2002, 00:54   #4
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
hmmm manni, jetzt kommste ins grübeln

mfg
 
9. June 2002, 01:02   #5
zeus2212
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 4.800
@tschubbl
das hab ich gewußt

@ quentin
genau
 
Antwort

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