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1. May 2002, 23:24   #1
ayla
 
Benutzerbild von ayla
 
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Beiträge: 2.481
Nicht-Fensterputzverein sorgt für glückliche Frauen.

Fenster putzen im Frühjahr verboten

UMMENDORF.Wenn die Frühjahrssonne vom Himmel strahlt, machen sich viele Deutsche an eine ungeliebte Arbeit: Den Fensterputz. Nicht so im oberschwäbischen Ummendorf (Kreis Biberach). Dort hat sich ein "Nicht-Fensterputzverein" gegründet. "Ich konnte es eines Tages nicht mehr mit ansehen", sagt Lilo Engelhart (62) aus der 4000 Einwohner zählenden Gemeinde Ummendorf. "An einem schönen Tag standen überall die Frauen und putzten die Fenster. Dabei gibt es doch viel schönere Sachen, die man im Frühjahr machen kann."

Kurzentschlossen rief sie einen "Nicht-Fensterputzverein" ins Leben. Mit überraschendem Erfolg: Rund 200 Mitglieder hat der Verein bereits. Das Reglement ist streng: Von Februar bis Mai ist den Clubmitgliedern das Fensterputzen verboten. Wird jemand auf frischer Tat ertappt, drohen Sanktionen. "Dann rücken alle Vereinsmitglieder, die in der Nähe wohnen, sofort zum Kaffee trinken an", berichtet Engelhart schmunzelnd.

Ausnahmen werden nur in dringenden Fällen genehmigt. "Wenn eine Taufe, eine Erstkommunion oder ein anderes wichtiges Fest bevorsteht, dann wird schon mal eine Erlaubnis erteilt", verrät sie. Aber in den 14 Jahren, in denen es den "Nicht-Fensterputzverein" in Ummendorf gibt, sei das erst drei Mal nötig gewesen. "Und im Ernstfall können ja immer noch die Männer putzen, wenn die Frau Mitglied im Verein ist."

Die Vereinsidee hat sich herumgesprochen: Mittlerweile haben sich sogar überzeugte "Nicht-Fensterputzer" aus Indien und Neuseeland in Engelharts schwarzes Buch eingetragen, in dem sie die Mitglieder mit Namen und Adresse festhält.

Als Scherz möchte die rührige Schwäbin ihren Verein übrigens nicht verstanden wissen. Sie verbindet damit ein ernsthaftes Anliegen. "Dieser jährliche Zwang zum Fensterputz im Frühjahr schadet doch vor allem den Frauen. Die lassen sich unter Druck setzen", konstatiert Engelhart. "Wir Frauen sollten einfach kein schlechtes Gewissen bekommen, wenn wir ein dreckiges Fenster sehen."Bernhard Raidt

Oft nehme es die Familie gar nicht wahr, wenn die Fenster wieder einmal in stundenlanger Arbeit gereinigt worden seien. Die Mutter von fünf mittlerweile erwachsenen Kindern weiß, wovon sie spricht: "Ich bin mein ganzes Leben lang überzeugte, ja sogar begeisterte Hausfrau gewesen." Ihrer Meinung nach sollten wieder viel mehr Frauen merken, wie schön es ist, nur Hausfrau zu sein. "Viele junge Frauen trauen sich ja nicht mehr, öffentlich dazu zu stehen." Das Beste dabei sei die Freude, die durch die Dankbarkeit der anderen komme. Trotzdem fordert sie eine Bezahlung der Hausfrauen-Tätigkeit. "Denn was bei uns nicht bezahlt wird, ist nichts wert", sagt sie.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, ist Engelhart deshalb seit längerem Mitglied in der Deutschen Hausfrauen Gewerkschaft. Dass sich eine Nicht-Fensterputz-Initiative ausgerechnet im Schwäbischen, dem Land der Kehrwoche, etabliert hat, überrascht sie nicht: "Wir Schwaben sind zwar sehr ordentliche, aber auch sehr vernünftige Leute", sagt Engelhart. Schlechte Erfahrungen habe sie mit ihrer Nicht-Fensterputz-Bewegung kaum gemacht: "Die meisten sind zunächst verblüfft, dass es so etwas gibt. Aber dann folgt ziemlich rasch die Begeisterung."

Durch den Verzicht auf das Fensterputzen werde Zeit frei, die gerade im Frühjahr sinnvoller genutzt werden könne. Bei Engelhart sind es ihre Hobbys, die in dieser Zeit verstärkt gepflegt werden. Dazu zählen bei ihr die Möbelrestauration, Gartenarbeiten, Malen, Nähen und eine ganz besondere Vorliebe - sie schwärmt für alte Haustüren, die sie sammelt und wieder auf Vordermann bringt. Dass sie gerne einmal gegen die herrschende Meinung antritt, kündigt sich schon in ihrem Hausflur an: Dort hängt ein großes Schild mit ihrem Lebensmotto, das "Tanzt, tanzt, vor allem aus der Reihe" lautet.

Dass der saisonale Verzicht auf das Fensterputzen nicht unbedingt zu einem schmuddeligen Erscheinungsbild führt, bestätigt ein Gang durch das oberschwäbische Dorf. Überaus ordentlich sehen die Häuser in Ummendorf aus, die um die Pfarrkirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm stehen. In ihnen wohnen laut Engelhart einige glücklichere Frauen - dank des Verzichts auf den FrühjahrsFensterputz.

Quelle: pz-news.de


Mal was ganz anderes, einen Verein zu gründen, der das Fensterputzen verbietet.



Erstaunt mich immer wieder, auf was für Ideen Leute kommen.
 
21. May 2002, 22:45   #2
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Na sowas, da sollte ich mich mal gleich anmelden, denn ich hasse Fensterputzen wirklich.
Da bügle ich doch lieber mit inbrunst Hemden und der Gleichen.
Da dies aber so weit weg ist, muß ich wohl selber in der Rictung was auf die Beine stellen.

 
21. May 2002, 22:47   #3
ayla
 
Benutzerbild von ayla
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 2.481
Hat aber einen Haken das ganze.

Gilt nur von Februar bis Mai.

Bei der eigenen Gründung eines Vereins solltest Du das Verbot vielleicht dann verlängern.
 
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