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14. November 2002, 19:29   #1
Darknesz
 
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Ort: weiss nich genau..war lange nichtmehr drausen!
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Roth: Cannabis legalisieren

Grünen-Chefin Roth will Cannabis legalisieren

Grünen-Chefin Claudia Roth will Cannabis bundesweit einheitlich legalisieren. Bislang gehört Cannabis nach dem deutschen Betäubungsmittelgesetz zu den illegalen Suchtmitteln. Es gehört zu der Gattung der Hanfgewächse mit psychoaktiven Wirkstoffen, die in Form von Haschisch oder Marihuana als Rauschmittel konsumiert werden.

Besitz und Handel bislang verboten
Besitz, Handel und Anbau von Cannabis sind in Deutschland eigentlich verboten. Allerdings gibt es laut Roth zwischen den Bundesländern ein großes Nord-Süd-Gefälle in der Behandlung von Cannabis-Besitz. Bei einem einheitlichen Bundesgesetz schlägt Roth vor, sich an der Praxis von Schleswig-Holstein zu orientieren. Der Besitz von bis zu 30 Gramm Haschisch oder Marihuana wird dort straffrei gestellt.

Gattung der "weichen Drogen"
Roth setzt den Konsum geringer Mengen Cannabis dem Biertrinken gleich. Bei beiden würde es sich um weiche Drogen handeln. Die teils schikanöse Behandlung von Cannabis-Konsumenten sei daher völlig unverhältnismäßig.

Einschlägige Gerichtsentscheidungen
Laut Gerichtsentscheid aus Karlsruhe darf Cannabis nicht als "Einstiegsdroge" etwa für Heroin bezeichnet werden. Zudem forderten Richter in einem anderen Verfahren die Gleichbehandlung von Cannabis-Konsumenten am Steuer mit Alkoholsündern.

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Ein Joint schadet wie sieben Zigaretten

Kiffen schadet nicht nur der Psyche, sondern vor allem der Lunge. Grund dafür ist der hohe Gehalt an krebserregenden Stoffen, berichtet die British Lung Foundation. Das Risiko wird immer noch unterschätzt. Dabei verursachen drei Joints aus reinem Cannabis die gleichen Schäden wie 20 Zigaretten. Werden Tabak und Cannabis zusammen geraucht, verschlimmert sich der Erffekt sogar noch.

Joints werden tiefer inhaliert
Nach Angaben der Wissenschaftler enthält Teer aus Cannabis-Zigaretten 50 Prozent mehr krebserregende Stoffe als Tabak. Zudem werden Joints tiefer inhaliert. Der Rauch wird etwa viermal so lange in der Lunge gehalten wie Tabakrauch. Schadstoffe können so eher in der Lunge verbleiben.

Risiko wird unterschätzt
Vor allem Jugendliche glauben, dass Cannabisgenuss weniger schädlich ist als Zigarettenrauchen. Die gesundheitlichen Risiken werden unterschätzt. Nur zwei Prozent der zu diesem Thema befragten Kinder stuften einen Joint als gefährlich ein. Die sorglose Einstellung - auch bei Erwachsenen - resultiert womöglich noch aus früheren Untersuchungen in den 60er und 70er Jahren, in denen Drogenkonsum allgemein positiver bewertet wurde.

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Studie an Mäusen
Körpereigenes Cannabis vertreibt die Angst

Cannabis-ähnliche Substanzen im Gehirn spielen eine zentrale Rolle in der Verarbeitung von negativen Erlebnissen. Wissenschaftler konnten anhand von Tierversuchen nachweisen, dass Angstreaktionen schneller abklingen, wenn im Gehirn ein so genannter Cannabinoid-Rezeptor vorhanden ist, der eine Wirkung des körpereigenen Cannabis ermöglicht. Da auch im menschlichen Körper Cannabis-ähnliche Substanzen produziert werden, erhoffen sich die Forscher neue Ansätze für die Traumaverarbeitung.

Schneller aus der Angststarre erholt
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München beobachteten die Angstreaktionen bei Mäusen in zwei Vergleichsgruppen. Eine Gruppe besaß einen Cannabinoid-Rezeptor, bei der anderen Gruppe fehlte dieses System. Die Mäuse wurden nun einem unangenehmen akustischen Reiz ausgesetzt, der die Tiere in Angst versetzte. Während sich die Nager mit Cannabis-Rezeptoren schnell wieder erholten, verblieben die Mäuse ohne Rezeptor länger in der Angststarre, wie das Institut in einer Pressemitteilung berichtet.

Bessere Anpassung an bedrohliche Reize
Auch die Gewöhnung an potentiell bedrohliche Reize funktioniert offenbar besser, wenn die Cannabis-ähnlichen Substanzen wirken können. Wenn der Reiz wiederholt wurde, gewöhnten sich die Mäuse mit Cannabiniod-Rezeptor an den unangenehmen Ton, die Angst nahm ab. Die Tiere, denen das System fehlte, zeigten auch nach Tagen noch eine gleichbleibende Angstreaktion.

Neuer Therapieansatz für Angstpatienten?
Die Forscher des Max-Planck-Institutes sehen in ihrem Ergebnis einen neuen Ansatz für die Therapie von Phobikern. Bei Phobien kommt es zu einem unkontrollierten Überschießen der ursprünglichen Alarmreaktion. Eine Panikattacke kann die Folge sein. Auch für die Verarbeitung schwerer Traumata erhoffen sich die Forscher neue Behandlungsmöglichkeiten. Für konkrete Therapieansätze sind nach Angaben der Wissenschaftler aber noch weitere Studien nötig.

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Missbrauch von Cannabis
Schizophrenie vorzeitig ausgelöst

Der Missbrauch von Cannabis kann einer Studie zufolge Schizophrenie vorzeitig auslösen und die Psychose verschlimmern. Dies ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim anhand von 232 erstmals an Schizophrenie erkrankten Patienten. Demnach brach die Krankheit bei regelmäßigen Cannabis-Konsumenten im Durchschnitt mit 17,7 Jahren aus, bei Abstinenten erst 8 Jahre später.

Haschisch kann Schizophrenie auslösen
Bei fast 35 Prozent der schizophrenen Cannabis-Konsumenten brach die Krankheit in demselben Monat aus, in dem auch der Drogenmissbrauch begann - 28 Prozent hatten zur Zeit des Krankheitsausbruchs schon länger als ein Jahr regelmäßig gekifft. "Der zeitliche Zusammenhang ist hoch signifikant", sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Schizophrenieforschung, Prof. Heinz Häfner. Dies lasse den Schluss zu, dass die Krankheit durch die Droge ausgelöst werde. Die Studie der Mannheimer Forscher ist in der Fachzeitschrift "Nervenheilkunde" erschienen.

Sucht und Schizophrenie
Schizophrenie und Suchtkrankheiten treten nach einer Untersuchung der Universität Köln häufig gemeinsam auf. Bei schizophrenen Menschen sei das Risiko deutlich erhöht, vor allem von Alkohol oder Cannabis- Produkten wie Haschisch oder Marihuana süchtig zu werden, hatte 1999 eine Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität ergeben. Dafür waren 230 schizophrene und nicht- schizophrene Drogenabhängige befragt worden.

Risiko bei familiärer Vorbelastung
Ob Kiffen bei solchen Menschen Schizophrenie auslösen kann, die ansonsten nicht erkranken würden, lässt sich Häfner zufolge nicht mit Sicherheit sagen. Ein solcher Zusammenhang sei "nicht unwahrscheinlich, aber extrem schwer nachzuweisen", sagte der Forscher. Der Cannabis-Wirkstoff THC wirke auf bestimmte Rezeptoren im Gehirn, die auch beim Auftreten von Psychosen beteiligt seien. "Jemand, in dessen Familie schon eine Vorbelastung mit Schizophrenie besteht, sollte es auf jeden Fall lassen."

Cannabis verschlechtert Therapiechancen
Sei die Krankheit erst ausgebrochen, habe der Cannabis-Konsum weitere negative Folgen: "Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen werden signifikant verstärkt", sagte Häfner, "Gleichgültigkeit und Abstumpfung, worunter manche Patienten ausgesprochen leiden, werden hingegen vermindert". Das bringe manche Kranke in die Versuchung, mit Cannabis eine Selbsttherapie zu betreiben - mit oft negativen Folgen: Längerer Cannabismissbrauch führe zu schlechterer Therapierbarkeit, so Häfner.

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Führerscheinentzug bei Haschkonsum erschwert
Einen Joint in Ehren tut's Gericht nicht verwehren

Auch wenn ein Verkehrsteilnehmer gelegentlich Haschisch raucht, darf die Polizei ihm nicht mehr ohne weiteres den Führerschein abnehmen. Das geht aus einem neuen Urteil des Bundesverfassungsgerichts hervor.

Kläger hatte Haschisch dabei
Das Bundesverfassungsgericht gab einem Kläger Recht, bei dem die Polizei bei der Rückreise aus den Niederlanden zwar fünf Gramm Haschisch gefunden hatte. Es wies aber nichts darauf hin, dass der Mann unter Drogen stand. Als er das so genanntes Drogenscreening - eine Überprüfung seiner Fahreignung - verweigerte, entzog ihm die Stadt Freiburg die Fahrerlaubnis.

Gericht: Drogen wirken nicht dauerhaft
Der einmalige oder gelegentliche Haschischkonsum müsse nicht unbedingt zu einer andauernden Fahruntüchtigkeit führen, urteilten jetzt die Richter. Es müssten Verdachtsmomente vorliegen, dass der Betreffende unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilnimmt. Nur dann könne die Verweigerung des Drogenscreenings zum Verlust der Fahrerlaubnis führen.

Joint im Aschenbecher - Lappen weg
In einem zweiten Fall wurde die Verfassungsbeschwerde jedoch abgewiesen. Hier hatte die Polizei Haschischreste im Autoaschenbecher gefunden. Da sich auch dieser Mann weigerte, an einer Untersuchung teilzunehmen, die Aufschluss über sein Konsumverhalten bringen sollte, durfte seine Fahrerlaubnis eingezogen werden. Hier habe es ausreichende Verdachtsmomente dafür gegeben, dass der Betreffende auch unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilnahm, urteilten die Verfassungsrichter.

(Aktenzeichen: Bundesverfassungsgericht 1 BvR 2062/96 und 2428/95)

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Und noch ein nettes Bild:


Quelle T-Online
 
14. November 2002, 20:45   #2
Marena
 
Benutzerbild von Marena
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 2.775
Meines Wissens nach, könnte Cannabis bei vielen Schmerzpatienten überaus erfolgreich eingesetzt werden. Dies ist wohl auch wissenschaftlich bewiesen. Bisher ist der Einsatz aber vom Gesetz her verboten.

Von daher meine ich, dass eine Legalisierung in dieser Hinsicht auf alle Fälle wünschenswert wäre.
 
Antwort

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Stichworte
legalisieren, cannabis, roth




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