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8. August 2002, 04:51   #1
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Ein Schwarzes Loch kommt aus dem Gleichgewicht

Moin,

Mathematisches Modell erklärt Verschmelzung
Ein Schwarzes Loch kommt aus dem Gleichgewicht

Astronomen gehen davon aus, dass sich im
Zentrum jeder Galaxie ein massereiches
Schwarzes Loch versteckt - eine Million bis einige
Milliarden Mal schwerer als unsere Sonne. Doch
was geschieht mit den Schwarzen Löchern, wenn
zwei Galaxien miteinander kollidieren und
verschmelzen?



Streben zum gemeinsamen Zentrum
Simulationen zeigten, dass es eine Wechselwirkung zwischen den massereichen
Objekten und den Sternen in der Umgebung gibt. Die Schwarzen Löcher
streben dabei zum gemeinsamen Zentrum der vereinigten Galaxie. Haben sie
jedoch dieses Ziel erreicht und befinden sich keine Sterne mehr zwischen ihnen,
dann hört auch der Mechanismus auf zu wirken, der sie zusammengetrieben hat.

Schicksal der Schwarzen Löcher ungewiss
Bisher gab es keine Gewissheit darüber, ob die Schwarzen Löcher sich dann in
einem immerwährenden Tanz gegenseitig umkreisen oder ob sie letztlich doch
zusammen kommen. Vielleicht bringt nun ein mathematisches Modell, das David
Merrit von der Rutgers University in New Brunswick und Ron Ekers vom
Australia Telescope National Facility in Sydney aufstellten, etwas Licht ins
Dunkel. Die Wissenschaftler überlegten nämlich, was mit den Drehimpulsen
passiert, wenn die Schwarzen Löcher miteinander verschmelzen und stellten
fest, dass durch den Aufprall eines kleineren Schwarzen Lochs auf ein größeres,
dieses ganz schön aus der Fassung gerät.

Kollision verändert Rotationsachse
Berechnungen ließen die Astronomen darauf schließen, dass selbst die Kollision
eines vergleichsweise kleinen Schwarzen Lochs ein fünfmal größeres noch aus
dem Gleichgewicht bringen kann - also seine Rotationsachse verändert. Und
hierfür gibt es tatsächlich Hinweise. Rund um die Schwarzen Löcher dreht sich
die so genannte Akkretionsscheibe, eine Ansammlung von Materie, die von den
massereichenen Objekten angezogen und schließlich verschluckt wird. Von ihr
strahlen so genannte Jets ins All, fast lichtschnelle Teilchenströme. Die beiden
Jets eines Schwarzen Lochs schießen jeweils in Richtung seiner Drehachse ins
All.

Richtung der Jets zeigt Ausrichtung
Wie Aufnahmen der Radioteleskope des Very Large Array (VLA) zeigten,
scheint sich die Richtung der Teilchenströme in sieben Prozent der untersuchten
Fälle tatsächlich verändert zu haben. Die Quellen weisen dann eine X-förmige
Struktur auf, das heißt die Jets haben die Schußrichtung geändert. "Gedrehte
Jets deuten darauf hin, dass sich ein Schwarzes Loch plötzlich neu ausgerichtet
hat", erklärt Merritt, "das einzige Objekt, von dem wir uns vorstellen können,
dass es hierzu genug Kraft aufbringt, ist ein anderes Schwarzes Loch."

Im Weltall rumst es dauernd
Ausgehend von der großen Zahl X-förmiger Radioquellen und der hundert
Millionen Jahre langen Lebenszeit eines Jets, schätzen die Astronomen, dass
sich in jedem Jahr wenigstens eine solche Kollision ereignet. Mit
Gravitationswellen-Detektoren, wie sie im Weltraum stationiert werden sollen,
ließen sich diese Erschütterungen der Raumzeit dann vermutlich erfassen - eine
gute Nachricht für Astronomen.

mfg
 
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