1. June 2006, 12:51 | #1 | |
Dummschwätzer
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15 Jahre für 9 Kindermorde
Zitat:
Nun, 15 Jahre werden es ja nicht sein, die diese arme Sünderin im Knast verbring, denn nach geltendem Recht wird bereits nach 2/3 der Haftstrafe der Rest wegen "guter Führung" auf Bewährung ausgesetzt. Und das sie sich gut führen wird, weil man sie ja zum "eigenen Schutz" ihrer Person vor den anderen weiblichen Mithäftlingen trennen muß, liegt wohl auf der Hand. Bleibt noch die U-Haft, die üblicherweise angerechnet wird, dann ist die Dame nach knapp 9 Jahren schon wieder zu Hause und kann die Balkonpflanzen gießen.... Die Babyleichen sind ja nicht mehr drin. Einziger Trost: Die Natur des Altern wird dieser Mörderin dann keine biologische Möglichkeit mehr geben, Kinder auf die Welt zu bringen. |
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1. June 2006, 16:02 | #2 |
Erde, Wind & Feuer
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Es ist aber die Höchststrafe für Totschlag, mehr Jahre gehen da nicht.
Die andere Frage ist natürlich, warum sie nicht wegen Mord verurteilt wurde, da gebe ich dir Recht. |
1. June 2006, 16:23 | #3 |
Erdbeermund
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Meines Erachtens nach viel zu wenig Strafe für diese Frau. Aber so ist das Gesetz in Deutschland.
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1. June 2006, 18:52 | #4 |
Junge mit Mundharmonika
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Ihr Mann und die Familie sollen übrigens nichts gewußt haben. Hmm, ja das könnte sein. Es fällt auch gar nicht auf, wenn eine Frau im neunten Monat schwanger ist und von heute auf morgen einen Bauch verliert. Es ist leider nicht nachzuweisen, da die ganze Familie vor Gericht die Aussage verweigerte.
Die Verteidigung hat übrigens nur dreieinhalb Jahre wegen Totschlags in einem minderschweren Fall beantragt. Laut dem Anwalt gab es in sieben Fällen keine Beweise dafür, dass es sich nicht um Totgeburten handelte. Soviel zum Thema Berufsethos und Moral von Anwälten. |
2. June 2006, 12:32 | #5 |
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Ich sag das echt nicht gerne, aber in manchen Fällen wünschte ich mir eine US-amerikanische Rechtssprechung!
Generell finde ich, dass wer Kindern etwas antut, diese Personen ihre Menschenrechte abgesprochen bekommen sollten. Sie haben die einfach nicht mehr verdient, weil es das absolut Schlimmste ist was Menschen auf unserer Welt machen können! KEIN anderes Verbrechen steht da noch drüber... |
2. June 2006, 13:47 | #6 | |
Junge mit Mundharmonika
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Joh, die gute amerikanische Rechtssprechung. Gab es da nicht ein Urteil, dass ein Kinderschänder nicht einsitzen muss, weil er nur 155 cm groß ist und es zu erwarten wäre, dass er mit diesen Körpermaßen im Knast körperliche Grausamkeit erleiden würde?
Zitat:
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2. June 2006, 15:33 | #7 | |
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Zitat:
An einem anderen Todeskandidaten versucht sich ein stümperhaft ausgebildeter Henker, indem er über 90 Minuten versucht, eine Kanüle in dessen Vene zu hauen, damit sie ihn abspritzen können. Wartezeit in der Todeszelle: 19 Jahre. Pervers, unmenschlich und grausam. Sollen sie sich doch einen von ihren Killern holen, die im Irak tagtäglich Frauen und Kinder umbringen. Die sind geübt und haben reichlich Erfahrung. |
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2. June 2006, 21:08 | #8 |
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... das abscheuliche Verbrechen, das diese Frau an ihren Kindern begangen hat, ist genauso einzigartig wie der Fall des "Kannibalen von Rotenburg" und wird wohl auch einmalig bleiben.
Nach allem, was ich bisher über den Prozeß gelesen habe, war es für die Staatsanwaltschaft wohl sehr schwierig, die erforderlichen Beweise vorzulegen, die für eine Verurteilung wegen Mordes nötig sind. Und der Richter hatte es dann noch schwerer, ein "gerechtes" Urteil zu fällen. Natürlich ist es nicht befriedigend, wenn die Frau jetzt mit einem scheinbar relativ milden Urteil davongekommen ist. Und dennoch finde ich es richtig, daß man sich im Zweifel lieber an die Gesetze hält, die allerdings nicht für solche Ausnahme-Straftaten geschrieben worden sind, als daß man sich, wie im Fall des "Kannibalen", irgendwelche juristisch eigentlich unhaltbaren "Mord"-Kriterien zusammenphantasiert, nur um den Volkszorn zu beschwichtigen. Oder sollte man etwa jedesmal die Gesetze ändern, wenn wieder ein besonders exotisches Verbrechen nicht in das übliche Schema paßt? Ich denke: nein. Und, mal ehrlich: Was hätten wir denn davon, wenn die Frau ein paar Jahre länger hinter Gittern schmoren müßte? Von ihr geht ja schon jetzt, rein biologisch, überhaupt keine Gefahr mehr aus. Und auch wenn sie frühestens in 9 jahren aus dem Gefängnis kommt, wird sie nicht quietschvergnügt ihre neue Freiheit genießen, wie es "Bild" den Lesern suggerieren will, sondern da wird eine gebrochene Frau versuchen, den Rest ihres schon jetzt verpfuschten Lebens auf irgendeine trostlose Art hinter sich zu bringen. Und, egal, was die Gerichtspsychologen sagen - daß eine solche "Mutter" nicht gesund sein kann, liegt auf der Hand. Positiv ist zu vermerken, daß in diesem Fall nicht wieder die gesamte Schuld auf die ach so bösen Männer umgelenkt worden ist, was man ja sonst immer gern macht, wenn Frauen töten. Nein, da stand schon die Richtige vor Gericht. Das weiß auch die Verurteile. Und 9 Jahre können eine quälend lange Zeit für einen Menschen sein, der im Gefängnis nicht die Möglichkeit hat, die immer wieder aufkommenden Gedanken an die toten Babys in den Blumenkübeln mit Alkohol zu verdrängen, wie sie es ja sonst die ganze Zeit gemacht hat. Ich meine: Bei genauerer Betrachtung ist die Strafe gar nicht mal so "milde" ausgefallen. Gruß Ben |
3. June 2006, 15:54 | #9 | |
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Zitat:
Da sie keine Umstandskleidung trug ist es nicht aufgefallen. Und auf die Nase hat sie es auch keinem gebunden. Aber sie hat es geheim gehalten, weil niemand mit Gewißheit sagen konnte, ob das Baby überlebt. Bei meinem Sohn war mein Bauch auch minnig. Niemand hätte vermutet das ich schwanger war, wenn ich es nicht vor Freude ausposaunt hätte. Man sollte also niemals nie sagen. Ich denke nicht das sich die Gesetze in DE ändern werden, nicht bei der "Politik"! Da müßten schon ganz andere "Führungskräfte" an Land gezogen werden. Vorher jedoch müßten wir uns von unseren "Altlasten" trennen. Sonst passiert hier rein gar nichts und man bekommt weiterhin für "9" Baby's nen Rotz als Strafe. |
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3. June 2006, 16:15 | #10 |
Junge mit Mundharmonika
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Sorry, mit großen Zahlen habe ich zu kämpfen. Es sollte natürlich heissen:
Es fällt auch gar nicht auf, wenn eine Frau neunmal im neunten Monat schwanger ist und von heute auf morgen einen Bauch verliert. |
3. June 2006, 16:23 | #11 | |
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Zitat:
Gruß Ben |
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3. June 2006, 16:31 | #12 |
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Wenn ich es nicht besser wüßte, dann würde ich sagen du liebst mich, @ Ben.
Hmm, man beachte die " um das Wort herum. Sie sind schnell mal überlesen. Hattest du keine "Jugendsünden" @ Ben? Aber dies ist ja nicht das Thema... oder? |
3. June 2006, 16:50 | #13 |
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... "Jugendsünden" gibt es jede Menge bei mir, und ich würde heute vieles darum geben, wenn ich per Zeitmaschine noch einmal die Chance hätte, sie ungeschehen zu machen. Allerdings nicht im politischen Bereich. Da war ich in meiner Jugend sogar eher gemäßigter als heute – allerdings immer links, was mich davon abgehalten hat, die üblichen Parolen zu übernehmen, daß grundsätzlich "zu milde" bestraft wird und die Richter alle keine Ahnung hätten und so weiter und so fort.
Da nutzt es dann auch nichts, wenn man sich wie ich zwischendurch die Mühe macht, auch mal auf die Schwierigkeiten eines Richters bei derart seltenen Extrem-Fällen hinzuweisen. Schließlich wollen wir doch auch weiterhin in einem demokratischen Rechtsstaat leben. Nö, da fegt Frau Chopper, die auch sonst zugibt, längere Beiträge gar nicht erst zu lesen, kurz mal mit ihrem Hexenbesen durch den Thread, übernimmt erneut die üblichen Stammtisch-Vorurteile und bringt somit das Thema wieder auf den Anfangsstand, ohne auch nur ein einziges halbwegs interessantes Argument beigesteuert zu haben. Gruß Ben |
3. June 2006, 17:40 | #14 | ||
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Zitat:
Zitat:
Mein Couseng ist Wärter in einem Frauenknast. Die dort einsitzen haben wahrlich kein Brot geklaut. Er weiß was geht und was nicht, da ist so ein bischen Alk rein gar nichts. Geschmiert vom Wärter ab, bis zum Sesselpupser... egal mit was, wenn die Frau einigermaßen gut aussieht..... und wenn die "Freundin" nicht der Typ ist, na dann machts eine Andere, für wiederum eine Gegenleistung. Und du regst dich über die Farbe "Braun" auf? Die hier eh nicht Gegenstand des Themas ist und von dir nur "vermutet". |
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3. June 2006, 18:26 | #15 | |
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Zitat:
Darf ich mal fragen, aus welchen Quellen Du Dich informierst, die offenbar eine totale Abschaltung des gesunden Menschenverstands bei Dir bewirken, wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, was diese Frau im Knast erwartet? Gruß Ben |
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3. June 2006, 19:24 | #16 |
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Nun ja, jedenfalls nichts Gutes, soviel steht fest. Was Du Ben, hier ja schon andeutetest, nämlich dass diese Frau sowieso schon 'gestraft genug ist', mit einem völlig ruinierten Leben, das sehe ich exakt wie Du. Ich kann zwar nicht auf Bekannte zurückgreifen, die im Strafvollzug tätig wären, schaue ich mir jedoch das Schicksal des Jeffrey Dahmer an, der 1994 von seinen Mithäftlingen mit einem Besenstiel erschlagen wurde, eben weil er 'kleine [Straßen]Jungs gevögelt und dann zerstückelt' hatte, verheißt das nicht wirklich eine freundliche Aufnahme für die Kindsmörderin. Zumal bekannt ist, dass die 'harten Ladies' auf Mütter die ihre Kinder töten, sehr allergisch reagieren. Die Frau ist ruiniert, und das war sie schon [psychisch/seelisch/innerlich] zu der Zeit, als sie das erste Kind tötete.
Besten Gruß Syilver |
4. June 2006, 02:58 | #17 | |
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Zitat:
Wo wäre denn dann die Grenze zur Lynchjustiz? Das Recht und die Rechtsprechung sind für alle da. Soll man jeden, durch den die Gemüter erhitzt werden, der Be- und Verurteilung durch "das Volk" überlassen? Ich finde, das soll man nicht. Das ist etwas anderes als die Gemeinschaft zu schützen vor jemandem, der gemeingefährlich ist. Das ist Rache. |
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6. June 2006, 16:24 | #18 |
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Ähm, ich glaub ich steh' im Wald...
Erstens: Glaubt Ihr wirklich, dass solche Taten Einzel Schicksale sind?? (Nur, weil die Schreiberlinge gerade mal was anderes für wichtiger erachten oder die Zeitungsspalten schon voll sind und/oder sich die Leserschaft für andere Themen interessiert?!?) Doch nicht wirklich oder... Zweitens: Finde ich es immer wieder interessant, dass wenn man die amerikanische Rechtssprechung anführt, man gleich die Todesstrafe um die Ohren gehauen kriegt. Bin generell nicht für die Todesstrafe! Die Frau soll auch ruhig ein hohes Alter erreichen, damit ihr Jahr für Jahr immer bewusster werden kann was sie getan hat! Drittens: Haben wir ernsthaft Mitleid mit Leuten, die diese Grenze überschreiten und Kinder missbrauchen oder/und sie töten? (Ein hoch auf unseren "Sozialen"-Staat (damit meine ich die Gesellschaft nicht die Politik!)!) |
6. June 2006, 17:53 | #19 |
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... "Mitleid" hat man unwillkürlich mit fast jedem Kranken – oft sogar mehr, als es den Betroffenen lieb ist. Und daß Menschen, die zu solchen Verbrechen fähig sind, eben oft tatsächlich krank sind und es vielleicht auch schon vor der ersten Tat waren, möchten wir nur allzu gern verdrängen.
Gilt übrigens auch für die meisten Serien-Frauenmörder und Serien-Kinderschänder, die ihre Opfer hinterher töten. Machen sie das, weil es ihnen "Spaß" macht? Ja, in den Minuten der Tat genießen sie es wohl, ihren abartigen Trieb zu befriedigen. Aber danach? Ich bin mir sicher, daß es den meisten dieser Täter alles andere als "Spaß" macht, manchmal jahrzehntelang mit einem solchen psychischen Defekt leben zu müssen, der ihnen oft gar keine andere Wahl läßt, als so zu handeln. Es gibt nun mal Menschen, die eindeutig krank sind, weil sie unter bestimmten Zwängen stehen, die sie nicht beeinflussen können. Weil viele von ihnen aber nach wie durchaus "normal ticken", wenn es um die üblichen, bei den meisten Menschen angeborenen Ethik- und Moralvorstellungen geht, leiden sie so extrem unter diesen Zwängen, daß sie sich irgendwann sogar wünschen, endlich geschnappt zu werden, weil ihnen ihre Gefährlichkeit bewußt ist und sie sich auf diese Weise selbst aus dem Verkehr ziehen wollen, um nicht noch mehr Menschen zu gefährden. Was ist daran schlimm, für solche kranken Menschen "Mitleid" zu empfinden? Freuen wir uns lieber darüber, daß unsere Gehirne nicht solche Defekte aufweisen. Aber, wer weiß, vielleicht "ticken" wir auf anderen Gebieten vielleicht auch nicht ganz richtig und wissen es nur noch nicht? Und wenn uns dann etwas dazu zwingt, Dinge zu tun, die wir eigentlich nicht tun wollen oder gar verabscheuen, würden auch wir froh sein, wenn die Aussagen der Gerichtspsychologen bei der Bewertung des Verbrechens vom Richter bei der Entscheidung für die Höhe des Strafmaßes berücksichtigt werden. Zwar schon tausendmal von mir gesagt, aber auch in diesem Fall der neunfachen Kindestöterin bleibe ich dabei: Ein angeblicher "Klein"-Ganove, der seinen Lebensunterhalt damit "verdient", 80jährigen Rentnerinnen den Kopf einzuschlagen, um ihre Handtasche mit dem Ersparten zu klauen, ist für mich ein viel schlimmerer Verbrecher. Denn der ist weder krank, noch gibt es andere entlastende Gründe für seine Taten. Und doch werden solche Leute, bei denen man auch fast nie irgendeine Art von Reue feststellen kann, immer wieder "viel zu milde" bestraft. Gruß Ben |
7. June 2006, 07:59 | #20 |
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@Ben,
ich gebe Dir zum Teil recht, diese Leute sind "krank". Aber, genau da liegt auch leider das Problem, es dürfte für keinen (angehenden) Triebtäter oder Pädophilen ein Hinderniss sein dürfen sich schon frühzeitig Hilfe zu beschaffen - Psychologische meine ich! Kleine selbst erlebte Geschichte: Ein gemeinsamer Bekannter von mir und meinem (damaligen) Freund ist ein Pädophiler... Natürlich, waren wir sehr geschockt als er uns das auf einer Party unter viel Alkohol (wir waren alleine in einem Raum!) und Tränen gestand! Erst wussten wir nicht was wir machen sollten, dann haben wir uns bei verschieden Beratungsstellen kundig gemacht. Schlussendlich hat er sich selbst eingewiesen und hat bisher nie ein Kind angefast oder belästigt (zu mindest soweit ich weiß...)! Es gibt immer Hilfe und es sollte auch unter allen Umständen mehr als hoch angerechnet werden, wenn Menschen mit solchen Neigungen oder Trieben von sich selbst versuchen etwas zu unternehmen!! Nur leider ist das Wissen, dass es auch schon im Vorfeld Hilfe gibt nicht allzu sehr verbreitet... Prevention und Aufklärung sind, finde ich, nie umsonst und müssten viel stärker unterstützt werden. Verbrecher, die ihre Taten aus kalkühl begehen sind um ein vielfaches schlimmer! Damit geb ich Dir recht. |
7. June 2006, 15:04 | #21 |
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PS:
Ich vertrete die Meinung, dass sich hinter der Krankheit zu verstecken (bzw. sie in den Vordergrund zu stellen) eher eine Verleugnung ist, als zu akzeptieren das Menschen nun mal böse wie gut sind.
Der Verstand oder zumindest das Unrechtsbewusstsein kann auch durch eine derartige psychische Störung nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sein!! Jeder sollte wissen: Anderen weh tun = schlecht Andere töten = sehr schlecht Und nochmal: KINDERN weh tun oder KINDER töten = DAS BÖSESTE UND VERACHTENSWERTESTE WAS EIN MENSCH TUN KANN |
8. June 2006, 09:24 | #22 |
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Wenn das Leben so einfach wäre, Chaya, gäb's keinen Krieg mehr und wir hätten es uns schon längst wieder im biblischen Garten Eden gemütlich machen können.
Das Wissen, daß etwas falsch, schlecht oder böse ist, hält uns nicht davon ab, es trotzdem zu tun. Wie würde der Nazarener sagen? Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein, mit anderen Worten: wir haben alle schonmal bewußt wider besseres Wissen gehandelt, waren also "böse". Und sicher auch oft ohne Not. Wie schlimm muß es sein, wenn man unter einer Triebkrankheit leidet? Ich glaube nicht, daß jemand mit "gesundem" Verstand nachempfinden kann, was im Kopfe jemandes vorgeht, dessen Triebsicherungen durchknallen. Da zählt das verstandesmäßige Wissen um die Kategorien "gut", "richtig", "falsch" und "böse" nicht mehr. Das ist weder Entschuldigung noch Rechtfertigung für Verbrechen an Kindern. Das Entdecken einer solchen Neigung sollte m.E. sofort dazu führen, professionelle Hilfe aufzusuchen. Doch was macht unsere Gesellschaft, angestachelt von den Medien und dem Boulevard? Stigmatisiert Pädophile als Kinderficker, die allesamt auf den elektrischen Stuhl gehören. Ohne zu unterscheiden zwischen der nicht straffähigen (und nichtmal wirklich therapierbaren) Krankheit "Pädophilie" und dem tatsächlich verbrecherischen Akt des Kindesmißbrauchs. Im Prinzip sind wir alle mitschuldig, wenn wir derart kranke Menschen mit ihren Manien ausgrenzen und alleinelassen. Anstatt das Gefühl zu vermitteln: hey, da läßt sich vielleicht noch was retten, auch wenn du noch ein bisschen mehr daneben bist als der ganze Rest, überlassen wir sie ihrem Kopfkino, die Szenen nehmen immer mehr Form an und irgendwann ist es halt das erste Mal geschehen, "die Schwelle überschritten", wie man so schön sagt. Und wir sind dann immer total entrüstet und aus dem Häuschen, wie das denn geschehen konnte. Kinder im Blumentopf verbuddeln, also sowas! Und was macht der/die nächste, der merkt: oha, da stimmt was nicht mit mir? Anstatt sich zu sagen: "Okay, ich tick' nicht richtig, ich gehe besser mal zum Arzt!", weiß er: "Ich bin pervers, ich bin nicht mehr zu retten... na, wenn ich's schlau anstelle, merkt's vielleicht keiner." |