27. July 2002, 08:38 | #1 |
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Der Dämon der Schönheit/Robert Mapplethorpe
Robert Mapplethorpe war ein höchst umstrittener Künstler. Seine männlichen Aktphotos wurden in den wichtigsten Museen der Welt gezeigt und dennoch von der Polizei mehrmals beschlagnahmt. Die sadomasochistischen Aufnahmen offenbarten dem breiten Publikum das gestärkte Bewußtsein der amerikanischen Schwulenbewegung, und gleichzeitig wurden sie von homosexuellen Organisationen als schmutzig, sexistisch und rassistisch angeprangert. Er lebte exzessiv, glaubte, unverwundbar zu sein und starb am 9. März 1989 an AIDS. In seiner Biographie vereinigen sich Glanz und Glamour mit den Obsessionen und Katastrophen der 70er und 80er Jahre.
********* Mapplethorpe besaß kein außerordentliches fotografisches Können. Seine Technik war und blieb ziemlich schlicht: Wenige Lichtquellen, gleichmäßige Hintergrund, Blende 16; weiches Fotopapier für Aktaufnahmen von Schwarzen, hartes für Weiße. In der Dunkelkammer war er so gut wie nie, die Aufnahmen wurden von seinen Assistenten entwickelt und abgezogen. McKendry und Wagstaff schenkten ihm nicht nur eine professionelle Fotoausrüstung. Sie öffneten ihm auch Fotoarchive und Nachlässe, die sonst dem Publikum verschlossen waren. Robert Mapplethorpe konnte so die Arbeiten der großen amerikanischen Fotografen wie Edward Weston oder Alfred Stieglitz im Original studieren. Und sie prägten seinen Stil. Seine Bildkomposition war klassisch, mit starker Betonung der Symmetrie und des Goldenen Schnittes. Ungewöhnlich war nur das Sujet: der männliche Akt. In den 70er Jahren gehörte noch viel Mut dazu. ************** kennt ihr bilder von mapplethorpe? wie findet ihr sie und vor allem, würdet ihr sie auch in ein zimmer hängen? |