6. August 2004, 17:25 | #1 |
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Der Rechtschreibk(r)ampf
Wie heute überall zu lesen war, stellte der Axel-Springer-Verlag in Kooperation mit dem Spiegel-Verlag die Rechtschreibung ihrer Medien gemeinsam mit sofortiger Wirkung und schnellstmöglicher Durchführung auf die alten Regeln zurück und machen es damit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie Ben-99 nach. Als Grund dafür verkünden beide unisono eine immer stärker werdende Verunsicherung aller Leser, Betroffenen (besonders der Schüler und Lehrer) und dergleichen mehr.
Die Bildzeitung, die bekanntlich zum Springer-Imperium gehört, reagierte darauf mit den üblichen »Schlechtschreibtests«, in denen man seine Fitness der neuen Rechtschreibung testen konnte, der Spiegel dagegen mit Superduper-Onlinespecials zum Thema Rechtschreibreform, einer Umfrage und allen Beiträgen aus dem Archiv des Spiegel, die je zum Thema »Rechtschreibreform« geschrieben wurden. In dieser Umfrage richten sich 67 % gegen die neue Rechtschreibreform und haben damit eine klare Mehrheit gegenüber den 32 %, welche die neue Rechtschreibreform behalten wollen. In der aktuellen Spiegel-Ausgabe vom Montag ist zu lesen, wie Marcel Reich-Ranicki, Günther Grass und Hans Magnus (»Maggi«) Enzensberger gegen die neue Rechtschreibreform wettern, und das mit teilweise gerade absurd dämlichen Beispielen: »Günter Grass hat den Literaturnobelpreis wohlverdient« steht dort im Vergleich zu »Günter Grass (...) Literaturnobelpreis wohl verdient.« Der Unterschied zwischen beiden? Das erste gibt es nicht, richtig ist nur das zweite. Solche Zweideutigkeiten regen Ranicki und Konsorten so auf, dass(ß?) sie die deutsche Rechtschreibreform um sechs Jahre zurück[_?]fahren wollen. Von wegen »Regeln« wird da gekeift, die Rechtschreibregeln machten überhaupt keinen Sinn. Dass aber die Verwendung des Eszett geregelt wurde wie auch die Getrenntschreibung von »st« im Vergleich zu »sp« und die Getrenntschreibung von zusammengesetzten Verben wie etwa »Eis laufen« (früher: »eislaufen«), wird einfach außer Acht gelassen. Krass ausdrücken könnte man es, wenn man wollte, wie folgend: Ranicki, Grass, Enzensberger oder die heutige Jugend, die sich in allen Umfragen eher für die neuere der Rechtschreibregelungen entschied - wer kratzt eher ab, wer darf sich noch länger mit den Rechtschreibregeln herumschlagen? Meines Erachtens nach ein grober Unfug, der da momentan veranstaltet wird. Ciao, Maggi |
6. August 2004, 17:32 | #2 |
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verstanden habe ich es eigentlich auch nicht, was ja nix besonderes ist
Wir lernen, in der Schule, wie die Wörter geschrieben werden. Ob das nun Portemonnaie oder Portmonnee ist - ich sehe in keinem Wort eine Logik und deshalb kapiert man es eben, oder man lässt es |
7. August 2004, 08:54 | #3 |
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Nur weil die es eventuell nicht können, brauchen die doch ihren "Unmut" nicht Jedem auf die Augen drücken.
Was ist denn mit den vielen Schülern, die sich daran gewöhnt haben und vielleicht zu Hause noch Stunden daran verbracht haben, die neue Rechschreibr. zu lernen. Soll man die Kids jetzt schon wieder umlernen? Und was ist mit den Grundschülern, die ja die Alte gar nicht erst richtig kennengelernt haben? Nur weil so ein paar alte Säcke nicht klar kommen, machen die so einen Wirbel. Nonsens. Die sind nur zu faul, sich noch einmal neu zu orientieren. Die Welt bleibt nun mal nicht stehen und Schifffahrt mit 3 f ist nun mal logischer als mit einem. |
7. August 2004, 09:00 | #4 | |
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Zitat:
Bei der Einführung der "neuen Rechtschreibung" wurde von einer Vereinfachung gesprochen, nun, eine solche würde ich (obwohl ich bislang damit kein Problem hatte), bei ß-ss sehen, die Logik, ob man jetzt ff oder fff schreibt, fehlt mir, aber das macht nichts - ich gehöre ja schon fast in die Generation des Ranicki und werde mich damit nicht mehr sonderlich belasten. Aber ich möchte, wie viele andere auch - einen Artikel oder ein Buch lesen, ohne mir überlegen zu müssen, welches Wort jetzt wohl gemeint sein könnte - möchte ich das nämlich, kaufe ich mir eines in einer Fremdsprache. |
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7. August 2004, 09:02 | #5 | |
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Zitat:
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7. August 2004, 11:32 | #6 |
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Ein Gutes hätte es: Ich könnte endlich wieder Delphin ohne schlächtes Gehwissen schreiben.
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7. August 2004, 14:25 | #7 | |
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Zitat:
Klar es ist ja so schön bequem, was Neues? Nö danke, das macht ja nur Arbeit und Mühe, lieber auf der gleichen Schiene weiterfahren. Mein Gott, wie spießig. Öffnet den Geist, dann ist der Horizont auch weiter. Ich weiß nicht, was man an der deutsch geschriebenen Sprache nicht verstehen kann. Egal wie die Grammatik ist. Und logisch ist doch wohl das man Schifffahrt mit 3 f schreibt. Schiff-fahrt. Aber, das ist meine Meinung und ich zähle dann wohl zu denen die noch nicht an diesen Ranicki herankommen und sich gerne auch mal was neues antun, nicht festgefahren sind, eben wegen dem Horizont. Aber vielleicht ist es ja auch deshalb, weil ich nie ein Spießbürger sein wollte. Kenne zuviele davon und, nein danke. |
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7. August 2004, 16:22 | #8 |
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... spießig ist, wer ohne nachzudenken alles hinnimmt, was von oben angeordnet wird. Diesmal war es nur eine in Jahrhunderten gewachsene vertraute Rechtschreibung, die Politiker mal eben per Dekret ändern wollten. Das nächste Mal könnte ihnen auch wieder Schlimmeres einfallen. Gut zu wissen, daß dann Hexe und Maggi an vorderster Front mitmarschieren würden.
Oder anders ausgedrückt: Die Verantwortlichen der FAZ, der Süddeutschen und des SPIEGEL, sowie die Chefs des Springer- und Bauer-Verlags, viele Politiker und der überwiegende Teil der deutschen Bürger sind alle ganz doll doof ;-) Gruß Ben |
7. August 2004, 17:55 | #9 |
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Nun ja, war mir eigentlich von Anfang an klar, Ben, dass ich dich nicht auf meiner Seite haben würde.
Ansonsten ist wohl noch eine Klarstellung nötig: Ich will keinesfalls die neue Rechtschreibreform zur Verehrung in den Himmel fahren lassen, denn wie bei vielen anderen Reformen hat auch jene ihre Mängel. Aber immerhin ist sie logischer, erschließbarer und leichter zu lernen als sie noch vor sechs Jahren war. Und die Logik sei hier besonders erwähnt: Warum riss ich früher »s-p« in Stücke, während es dem »st« weh tut, getrennt zu werden? Warum spaltet sich ein »ck« auf in zwei »k«, dann könnte man es doch gleich bei zwei k belassen: »Ekke, Fakkel, bakken«. Warum setzt man wie irre nach nach Lust und Laune festgesetzen Regeln manchmal »ß« und dann wieder »ss«? In meiner Grundschulklasse war jemand, der hat wegen rechtschriftlichen Fehlern (es waren etwa 60 auf zwei DIN-A4-Seiten) ganze zwei Noten abgezogen bekommen. Durch die neue Rechtschreibreform hätte sich diese Fehlerzahl mindestens halbiert. Ansonsten: Ich kann jeden von Hexe aufgeführten Punkt mehrfach unterstreichen. Ciao, Maggi |
7. August 2004, 18:20 | #10 | |
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... zum Thema Logik hatte ich gerade eben bei uns etwas aus einem Rechtschreib-Test gequotet. Dieses Beispiel beweist eindeutig, daß oft die frühere Schreibweise logischer war:
Zitat:
Überlegt mal, wie viele neue Wörter in den letzten Jahren allein durch die neuen Medien und das Internet dazugekommen sind. Sprache ist nichts Starres und wird sich auch weiterhin verändern. Zum Glück können solche Dinge langfristig von keinem Politiker gestoppt oder in ein neues Korsett gezwängt werden. Und diejenigen, die hier wie Frau Hexe Krokodilstränen vergießen und empört aufschreien, weil sie an die armen kleinen Schüler denken, die nun wieder umlernen müssen, hätten mal lieber damals ihren Mund aufmachen sollen, als man diesen Quatsch für viel Geld eingeführt hat. Gruß Ben |
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7. August 2004, 18:41 | #11 |
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Natürlich ist die Sprache kein starres Ding; und dass nicht alles in der neuen Rechtschreibreform logisch ist, habe ich auch gerade geschrieben. Dann müsste es eben auch heißen: »Recht sein« und »Schuld sein«.
Dass man aber nicht versuchen sollte, ein - wenngleich starres - Ding wie die Sprache in eine Richtung zu lenken, bevor das total außer Kontrolle läuft, sollte eigentlich auch möglich sein, bevor die von der »Vergreisung« geplagte Bevölkerung aufschreit, weil sie umlernen muss. Oder auch nicht, denn für sie ist es größtenteils schließlich nicht mehr so wichtig wie für die Schüler, die neue Rechtschreibung strikt zu befolgen. Außerdem glaube ich mich zu erinnern, dass es mal eine Diskussion über die Verwendung von »Header u. Footer« statt »Kopf- u. Fußzeile« und dergleichen mehr - ich glaube, es geschah in den Forennews - gegeben hatte - und auch ein Ben-99 war darin beteiligt, der diese »Weiter«entwicklung der Sprache nicht ganz so toll fand. Ist ja aber auch egal. Ciao, Maggi |
7. August 2004, 19:07 | #12 | |
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... ja, natürlich bin ich auch heute noch gegen dusselige Anglizismen, wenn man zum Beispiel Akas Rucksack "Outdoor Bag" oder ähnlich nennt. Aber wenn ein ausländisches Wort nun mal auch bei uns zu einem festen Begriff geworden ist - wie etwa "Internet-Browser" - dann sollte es auch in den offiziellen Wortschatz aufgenommen werden.
Zitat:
Nein, das Chaos herrscht erst seit Einführung dieser mehr als überflüssigen Neuregelung bzw. Verschlimmbesserung. Vorher mußten die Schüler nur das lernen, was auch schon ihre älteren Geschwister gelernt haben, und auf diese Weise war alles einheitlich, und es gab auch jahrzehntelang keine Probleme. Und für die "Logik"-Fanatiker: Sollen wir demnächst vielleicht auch noch die Schreibweise von Namen reglementieren? Man könnte ja den Müllers einfach verbieten, diese merkwürdigen Pünktchen auf dem "u" zu verwenden, weil man das in vielen anderen Ländern auch nicht macht. Oder angenommen, Du würdest auch im Real Life Deinen Nick als Familiennamen haben. Allerdings schreibt Ihr Euch schon seit Jahrhunderten "Magi" oder "Magghi" - dann hätte niemand das Recht zu sagen: Diese Schreibweise ist unlogisch, weil sich die bekannte Würzsoße nun mal anders schreibt ;-) Gruß Ben |
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7. August 2004, 20:02 | #13 |
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Ob man die Rechtschreibreform jetzt gut oder überflüssig findet, ist doch gar nicht die Frage. Das war vor Jahren, als diese eingeführt wurde, die Frage.
Vielmehr kann ich mich nur wundern, ob wir in D wirklich keine anderen Probleme haben. Vielleicht sollte ich mich aber auch darüber freuen, dass die Schulbuchverlage sich schon die Hände reiben, weil sie die Reform von der Reform gerne auch umsetzen möchten? Oder die Kinderbuchverlage? Weil ich meinen Kindern natürlich kein Buch mit "falscher" Rechtschreibung geben möchte... |
8. August 2004, 08:19 | #14 |
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Meiner einer hat die "neue" (schreibt man das nun groß oder klein???) Rechtschreibung schon immer für einen Jahrhundert-Murks gehalten...
Von wegen logischer - stimmt schon mal nicht, noch unübersichtlicher / unlogischer als die neue Regelung geht's nimmer. Seit dem Ersetzen von "daß" durch "dass" haben noch mehr Leute massive Schwierigkeiten, das Wort richtig anzuwenden - mir stellt's meine nicht mehr vorhandenen Haare auf, wenn ich "dass ist" lesen muß, oder auch "das dass falsch ist". Maggi hat ein leuchtendes Beispiel für absoluten Unsinn zitiert: "Eis laufen" anstatt "eislaufen" - ein Jahrhunderte lang gewachsenes Zeitwort in ein Hauptwort und ein Verbum, das eine sehr viel mehr allgemeinere Bedeutung hat, zu trennen - dämlicher kann man es wohl nicht anstellen. Bisher wurde "Sie" nur am Satzanfang und in Briefen als Anrede groß geschrieben, jetzt soll das generell für alles gelten - ja wo sind wir denn??? Als ich noch zur Schule ging, waren Satzbau / Satzlehre Eckpfeiler des Deutsch-Unterrichtes - wenn ich so manche postings lese, bin ich mir nicht mehr sicher, ob das auch heute noch so ist. Und noch etwas: Eine Sprachregelung per Dekret zu verordnen - auf so einen Quatsch können nur unterbeschäftigte / überbezahlte Politiker verfallen, für diese Herrschaften gäbe es wahrlich Wichtigeres zu tun.... |
8. August 2004, 14:33 | #15 | |
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Nun, das stimmt ja alles, was du schreibst, Ben; nur muss das ja kein länger andauernder Zustand sein. Nach jeder Reform, mit der man so alltäglich konfrontiert wird wie mit dieser herrscht zuerst Verwirrung bezüglich der nötigen Umgewöhnung an den neuen Zustand. Sollte beispielsweise einer der unterbeschäftigten Deutsche-Bahn-Mitarbeiter auf die skurrile Idee kommen, den Fahrpreis für die Fahrkarten um zehn Prozent nach unten zu setzen, wären die Fahrgäste auch erst verwundert ob dieser Wohltat. Iirgendwann hat aber auch der sporadischste Bahnfahrer verstanden, dass die Fahrkarten nicht mehr zehn Euro sondern nur noch neun Euro kosten.
Genauso wird es mit der Rechtschreibreform sein. Es wird einige Zeit lang - und wie gesagt, bei einer alltäglichen Konfrontation wie der Schrift wird dies besonders so sein - dauern, bis sich jeder an die neue Schreibweise gewöhnt hat. Denn ohne diese »willkürlich festgesetzten Regeln« würden wir auch heute noch mit den Regeln vor 1902 schreiben. Des Weiteren wäre es für mich ein Hinweis auf einen nationalen kulturellen Schatten, wenn die Sprache andauernd an das Volk angepasst werden würde, weil dies zu unflexibel ist, sich an eine Weiterentwicklung zu gewöhnen. Was die Namen anbelangt sympathisierst du wohl mit der Christine Weiss, die wg. Falschschreibens ihres Namens (mit Eszett) sauer wurde. Das steht aber auf einem ganz anderen Blatt und die Frau Weiß ist tatsächlich Zitat:
Warum es aber aufregend ist, wenn ich jetzt bei der Anrede »Sie« eine Taste mehr drücken muss als vorher, weiß ich auch nicht. Ich glaube, ich habe das gar nicht anders gelernt |
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8. August 2004, 17:28 | #16 | ||
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Zitat:
erstens einmal mit unsinnigen Rechtschreib- und Satzbau-Regeln, zweitens mit teilweise gewagten Wortstamm-Ableitungen (Stängel, Gämse, etc), drittens werden durch manche Gleichmachereien Wörter im Plural mehrdeutig, machmal auch in der Einzahl, viertens mit skurrilen Eindeutschungen wie "Ketschup" (mir geht das Messer im Hosensack auf), und last but not least: Zitat:
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8. August 2004, 18:51 | #17 |
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Was ich immer noch nicht verstehen kann, ist, warum Stängel eine Irrsinns-Ableitung von »Stange« sein soll. Ist doch zumindest leichter zurückzuverfolgen als ein »Stengel«. Welcher Zusammenhang soll denn da bestehen?
Die Zahl dieser durch die Änderung der Regelungen zu Synonymen gemachten Wörter dürfte allerdings nicht so groß sein, als dass sie jemanden - ob ein die Sprache Lernender oder ein »native speaker« - ernsthaft in Verlegenheit bringen könnten. Schließlich gibt es im Lateinischen z.B. für manche Wörter so viele verschiedene Bedeutungen, dass diese per definitionem schon als Synonym durchgehen mussten. Zwar ist die lateinische Sprache mittlerweile ausgestorben, das ist mir bewusst (und auch, dass dies eigentlich nur ein Lückenfüller-Vergleich ist), aber immerhin prägte sie die romanischen Sprachen und deren Nachbarn, zu denen das Deutsche schließlich auch zählt, bis heute. Für alle Fremdwortzauderer sei übrigens dieser Artikel der Duden-Homepage empfohlen: http://www.duden.de/deutsche_sprache...beitrag_4.html Ciao, Maggi {Editum: In der Eile habe ich vergessen, noch etwas zum Zitat zu schreiben: Klar, das ist nicht gut. Und ich habe ja auch schon mehrfach betont, dass ich nicht für die Rechtschreibung in toto bin, sondern dagegen, gegen die Rechtschreibung in toto zu sein. Die Durch- bzw. Einführung hätte man sicher auch anders hinbekommen ...} |
9. August 2004, 06:22 | #18 | |
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Tjo, Maggi,
es ist nur so, daß aus einer Stange nie ein Stengel wird... Der Unsinn liegt auf der Hand: Die Stange - der Stengel, die Stangen - die Stengel, nie und nimmer ist das ein und der selbe Wortstamm... Apropos Hand: Was zum Teufel hat "behende" (ein Synonym für "flink") mit einer Hand zu tun?? Zitat:
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9. August 2004, 07:53 | #19 |
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wie auch immer...
...ich fand die alte Rechtschreibung schon verwickelt genug und die neue setzt noch einiges drauf. Ein Land, in dem man zu einer Elite gehört, wenn man dessen Rechtschreibung in den Grundzügen beherrscht, macht etwas prinzipielles (groß schreiben?) falsch. Ich kann es z.B. für Frankreich oder vergleichbare Länder nicht beurteilen, allerdings ist die englische Rechtschreibung deutlich beherrschbarer als unsere. Warum ein ein Blumenstengel nun ein Blumenstängel wird, erschliesst sich mir in keinster Weise. Im Gegenteil, ich würde es begrüßen, wenn wir die Verwendung unserer Sonderzeichen eher zurückschrauben würden, statt sie noch mehr einzusetzten. Immerhin bin ich ja schon froh, das aus Ketchup - Ketschup geworden ist und nicht Kätschup. Das muss man sich mal überlegen: Meine Schwester unterrichtet Deutsch und Geschichte in der gymasialen Oberstufe. Nebenbei liest sie noch Artikel und Bücher für verschiedene Verlage Korrektur. Aber selbst sie sieht sich nicht in der Lage, das ohne bereitliegenden Duden zu tun. Sowas halte ich für idiotisch. Wie soll man dann von einem Hauptschulabsolventen eine vernünftige Rechtschreibung erwarten? Aber auch der hat ein Recht darauf, sich in seiner Muttersprache korrekt ausdrücken zu können. Das sollte nicht nur wenigen vorbehalten bleiben. |
9. August 2004, 08:36 | #20 | |
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... in dem FAZ-Interview mit den drei Chefs von BILD/Die Welt, Süddeutsche Zeitung und SPIEGEL, das auch an dieser Stelle nachgedruckt wurde
http://www.spiegel.de/kultur/gesells...312106,00.html sagte Chefredakteur Stefan Aust: Zitat:
Gruß Ben |
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9. August 2004, 10:08 | #21 | |
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Zitat:
Ich gehöre zu den Leuten, die neue Dinge nicht von vorneherein ablehnen. Und ich bin eben betroffen weil ich Kinder habe. Und ich sehe nicht ein, das die Kids immer zu umdenken müssen, nur weil manch ältere Generation nicht klar kommt. Trotzdem gibt es mir nicht den Grund aufzuschreien, oder gar zu heulen, im Gegensatz zu denen, die sich schwer mit der neuen Reform tun. Du plärst doch nur, weil du mit der neuen Schreibform nicht klar kommst und lieber in der alten Schiene bleiben willst. Spießig ist, wenn man neue Dinge nicht akzeptiert, oder nicht offen ist, was neues auszuprobieren. Ist doch genauso wie mit dem €, ich kenne viele die in meinem Alter und älter sind, aber immer noch in DM umrechnen. Was soll das bringen? Der € ist nun mal da, da beisst die Maus keinen Faden ab. |
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9. August 2004, 10:33 | #22 | |
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... ach Gottchen, immer müssen die armen unschuldigen Kinderlein als Argument herhalten. Schon bei den beliebten Mißbrauchs-Diskussionen dienen sie vor allem unbefriedigten Frauen für die Behauptung, daß alle Männer potentielle Kinderschänder seien. Und auch jetzt geht es doch nur darum, daß viele Mütter einfach zu faul sind, noch mal umzulernen, um ihren Kleinen bei den Hausaufgaben zu helfen. Dann sollen sie das aber auch ehrlich zugeben ;-)
Zitat:
Im Gegensatz zu Dir, denke ich aber nicht immer nur an mich. Also hatte ich das Chaos befürchtet, da ja viele Leute auch vorher schon arge Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hatten, und die blicken nun überhaupt nicht mehr durch. Gruß Ben PS: Warum benutzt Du eigentlich immer noch zum Teil die alten Regeln und kannst Dich zum Beispiel wie in einigen vorangegangenen Beiträgen nur schwer vom "ß" trennen? *g* |
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9. August 2004, 10:54 | #23 | ||||
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Zitat:
Außerdem was geht es dich an ob sie das machen oder nicht, du ignorierst ja eh die neue Schreibweise. Da kann es dir doch egal sein. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Oder bist du perfekt? |
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9. August 2004, 11:00 | #24 | |
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Zitat:
Ich mache es immer beim einkauf, ich kaufe nichts was in € doppelt so teuer ist wie bei der DM. Wer es nicht tut ist schlecht beraten, denn dann reicht das geld nicht immer bis zum ende des monats. |
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9. August 2004, 11:27 | #25 | |
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Zitat:
Und, nein, auch ich bin nicht perfekt. Aber vielleicht in gewisser Hinsicht ein Sprach-Ästhet - das will ich gern zugeben. Entsprechend scheußlich empfinde ich viele der durch die neue Schreibweise verunstalteten Begriffe und kann deshalb auch verstehen, warum viele Schriftsteller den Buchverlagen verbieten, ihr Werk auf diese Weise zu verschandeln. Das sind übrigens die Bücher, die auch Deine Kinder (hoffentlich) einmal lesen werden, so daß sie es schon von daher schwerer haben werden als andere Schüler, die durch die "Gnade der frühen Geburt" von diesem Mist verschont worden sind ;-) Gruß Ben |
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