Rechtsanwälte in Deutschland

Sacki · 30. January 2006, 17:11

Wer mag sie schon, diese verschlagenen Advokaten, denen es an ausreichendem Fachwissen fehlt, um zumindest auf anständige Weise ihren Mandanten die Kohle aus der Tasche zu ziehen ?
Ich haße Rechtsanwälte wie die Pest, die ihre Daseinberechtigung darin sehen, in Winkeln und versteckten Klauseln zu suchen, um nichtsahnenden Leuten die Beine wegzuhauen.
Ich wurde fast selbst Opfer so eines Krümelkackers, habe aber heute die Einstellung der Verfahrens schriftlich erhalten.
Daß ich dafür die Dienste eine anderen Rechtverdrehers in Anspruch nemen mußte, ist natürlich ein Widerspruch in sich. Aber anders geht es in unserem System ja leider nicht.

Vor einigen Monaten haber ich nach meinem Umzug eine komplette und fast neue Küche bei Ebay zum Verkauf angeboten. Es handelte sich um eine sehr hochwertige Küche von einem renomierten Hersteller.
Um meinen hohen Startpreis zu rechtfertigen, habe ich folgenden Passus in die Artikelbeschreibung eingefügt:
"Es handelt sich nicht um, im Vergleich zu dieser Küche, minderwertige Billigmöbel ala ....(es folgte der Name eines allseits bekannten Billigmöbelanbieter)"
Kurze Zeit später bekam ich ein Einschreiben eines Rechtsanwalts aus Hamburg mit einer Abmahnung über 800 € zzgl. Anwaltskosten in Höhe von 420 €.

Ich schrieb dem Anwalt zurück, daß ja besagte Firma selbst in der Öffentlichkeit damit werbe, daß ihre Möbel extrem billig seien und im Vergleich zu meiner Küchze seien die Produkte seines Mandanten eben "minder wertig", billiger eben. Außerdem sollen sie doch dankbar sein, daß ich kostenlos für sie Werbung mache...
Und da selbst Ebay keine Veranlassung sah, daß besagter Passus gelöscht wird, blieb das so stehen, bis die Küche verkauft war (Für richtig gutes Geld nebenbei)
Der Hamburger Rechtsanwalt klagte jedoch stur weiter, bis ich, Advokats Liebling, nun einen seiner Kollegen mit der Wahrung meiner Rechte beauftragte.
Lange Rede kurzer Sinn: nachdem ein ganzer Aktenordner gefüllt war, hat vergangene Woche nun ein Gericht voll zu meinen Gunsten entschieden.

Fest steht, beim Möbelhaus ....... würde ich nichtmal mehr einen Schuhkarton kaufen.

Ich denke, hier könnte eine lebhafte Diskussion über Rechtsanwälte entstehen.
Oder ist so einer etwa unter uns ?
Bekannterweise surfen ja einige von ihnen rund um die Uhr im Internet, um Kleinigkeiten zu finden, die eine Abmahnung rechtfertigen.
Leichter klann man ja offensichtlich keine Kohle machen.

Irata · 30. January 2006, 17:30

Tja, man verteufelt sie kommt aber nicht ohne sie aus.

Aus meiner Abschlußklasse sind 3 Rechtsanwälte hervorgegangen, zu Zweien pflege ich noch heute Kontakt, der Dritte hat bei den Liberalen Karriere gemacht (der kennt heute keinen mehr). Die Jungens sind zwar der Meinung, dass Abmahnanwälte den letzten Dreck unter den Fingernägeln darstellen, jedoch verschaffen sie ihnen nicht unerhebliche Mandate. Somit leben die "Guten" und die "Schlechten" in einer Symbiose und damit garnicht mal schlecht.

Sacki · 30. January 2006, 17:36

Mein Anwalt hat mir erklärt, daß denen es völlig egal ist, wenn die von z.B. 10 Abmahnungen einmal voll auf die Fresse fallen.
Die meisten zahlen ohne mit der Wimper zu zucken, weil die Abmahnungsschreiben so clever einschüchternd ausformuliert sind.
Ehrlich, als ich das erste Schreiben von denen erhalten habe, war ich fast der Meinung, daß in den nächsten Tagen ein Erschießungskommando bei mir auftaucht, wenn ich nicht bezahle.

Irata · 30. January 2006, 17:48

Tja, das ist die deutsche Mentalität - Obrigkeitshörigkeit.

Ich habe eine Website, die in der URL eine eingetragene Marke führt, ohne dass ich jedoch Markeninhaber bin. Jedoch hatte ich, nach der Annektierung natürlich, Kontakt mit dem Rechteinhaber aufgenommen und mir versichern lassen, dass er keine Ansprüche erheben würde. Etwa 2 Wochen nach dem ersten Onlineauftritt trudelte eine Mail aus München ein. Ich glaube, es ging dabei um § 14 Abs. 2 MarkenG. Nachdem ich die erste Mail nicht beantwortete, trudelten im Wochenabstand weitere Mails ein. Hätte der Depp den Weg zum Briefkasten genutzt, wäre ich etwas beweglicher geworden.

Nach ein paar Wochen mailte ich zurück, dass ich die Sache wegen Spams "an meinen Anwalt" übergeben würde und ihn dezent darauf hingewiesen, ob er überhaupt einen Auftrag vom Markeninhaber habe, der im übrigen mit der Nutzung einverstanden sei.

Danach hörte ich nichts mehr aus München.

Was lernen wir daraus? Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Irata · 5. February 2006, 01:59

Zum Thema:

Sacki · 6. February 2006, 15:14

Wenn der richtige Rechtsverdreher hier dieses Bild findet, dann dürftest Du eine Abmahnung von ca. 22.665 zzgl. der Anwaltskosten von ca. 1255,99 erhalten

Gegen irgend einen § hast Du sicher verstoßen.
Und wenn nicht, dann konstruieren diese Vögel sich einen.

tw_24 · 6. February 2006, 15:45

Die Du bist Deutschland-Erweckungsprediger jedenfalls könnten allergisch reagieren, denn wenn sie auch fordern, man solle doch endlich Gas geben auf der Deutschlandbahn, beanspruchen sie für sich die Deutungshoheit darüber, was mit dem Nazi-Slogan Du bist Deutschland versehen werden darf oder nicht.

Andererseits sorgen selbst schlimme Abmahnanwälte noch durch ihr Wirken letztlich für rechtliche Klarstellungen dessen, was geht und was nicht. Das muß nicht immer negativ sein, kann aber leider auch mächtig teuer werden ...

MfG
tw_24

Sacki · 6. February 2006, 15:57

Zitat:

Zitat von Sacki

Wenn der richtige Rechtsverdreher hier dieses Bild findet, dann dürftest Du eine Abmahnung von ca. 22.665 zzgl. der Anwaltskosten von ca. 1255,99 erhalten

Gegen irgend einen § hast Du sicher verstoßen.
Und wenn nicht, dann konstruieren diese Vögel sich einen.

Selbstverständlich meine ich den Begriff Rechtverdreher/Vögel ironisch und ich will keinen ehrenwerten Rechtsanwalt beleidigen.
Überhaupt ist mein Beitrag nur sarkastsich gemeint.

tw_24 · 6. February 2006, 16:51

Hmmm, wie kommt denn Google nur darauf ;-)?
MfG
tw_24

Sacki · 6. February 2006, 17:24

Hmmm, nun frage ich mich, wie Goooogle darauf kommt...

Ogino · 7. February 2006, 18:54

Das mit den Rechtsanwälten ist ein zweischneidiges Schwert.
Wenn man sie gegen sich hat, kommen Wut und Hass auf, obwohl sie eigentlich nur ihren Job für die Gegenpartei machen.
Aber wenn man selbst mal für einen anderen die Gegenpartei ist und man die Hilfe eines Anwalts bemüht, dann soll dieser sich gefälligst mit aller Gewalt in Zeug legen.
Kommt halt immer darauf an, auf welcher Seite man steht.

Vom Berufsstand her finde ich Juristen, egal ob Richter, Staatsanwälte oder Rechtsanwälte, eher zum kotzen.

30. January 2006, 17:11	#1
Sacki Dummschwätzer Registriert seit: February 2005 Beiträge: 3.365	Rechtsanwälte in Deutschland Wer mag sie schon, diese verschlagenen Advokaten, denen es an ausreichendem Fachwissen fehlt, um zumindest auf anständige Weise ihren Mandanten die Kohle aus der Tasche zu ziehen ? Ich haße Rechtsanwälte wie die Pest, die ihre Daseinberechtigung darin sehen, in Winkeln und versteckten Klauseln zu suchen, um nichtsahnenden Leuten die Beine wegzuhauen. Ich wurde fast selbst Opfer so eines Krümelkackers, habe aber heute die Einstellung der Verfahrens schriftlich erhalten. Daß ich dafür die Dienste eine anderen Rechtverdrehers in Anspruch nemen mußte, ist natürlich ein Widerspruch in sich. Aber anders geht es in unserem System ja leider nicht. Vor einigen Monaten haber ich nach meinem Umzug eine komplette und fast neue Küche bei Ebay zum Verkauf angeboten. Es handelte sich um eine sehr hochwertige Küche von einem renomierten Hersteller. Um meinen hohen Startpreis zu rechtfertigen, habe ich folgenden Passus in die Artikelbeschreibung eingefügt: "Es handelt sich nicht um, im Vergleich zu dieser Küche, minderwertige Billigmöbel ala ....(es folgte der Name eines allseits bekannten Billigmöbelanbieter)" Kurze Zeit später bekam ich ein Einschreiben eines Rechtsanwalts aus Hamburg mit einer Abmahnung über 800 € zzgl. Anwaltskosten in Höhe von 420 €. Ich schrieb dem Anwalt zurück, daß ja besagte Firma selbst in der Öffentlichkeit damit werbe, daß ihre Möbel extrem billig seien und im Vergleich zu meiner Küchze seien die Produkte seines Mandanten eben "minder wertig", billiger eben. Außerdem sollen sie doch dankbar sein, daß ich kostenlos für sie Werbung mache... Und da selbst Ebay keine Veranlassung sah, daß besagter Passus gelöscht wird, blieb das so stehen, bis die Küche verkauft war (Für richtig gutes Geld nebenbei) Der Hamburger Rechtsanwalt klagte jedoch stur weiter, bis ich, Advokats Liebling, nun einen seiner Kollegen mit der Wahrung meiner Rechte beauftragte. Lange Rede kurzer Sinn: nachdem ein ganzer Aktenordner gefüllt war, hat vergangene Woche nun ein Gericht voll zu meinen Gunsten entschieden. Fest steht, beim Möbelhaus ....... würde ich nichtmal mehr einen Schuhkarton kaufen. Ich denke, hier könnte eine lebhafte Diskussion über Rechtsanwälte entstehen. Oder ist so einer etwa unter uns ? Bekannterweise surfen ja einige von ihnen rund um die Uhr im Internet, um Kleinigkeiten zu finden, die eine Abmahnung rechtfertigen. Leichter klann man ja offensichtlich keine Kohle machen.

30. January 2006, 17:30	#2
Irata Junge mit Mundharmonika Registriert seit: October 2002 Ort: Bonn Beiträge: 1.367	Tja, man verteufelt sie kommt aber nicht ohne sie aus. Aus meiner Abschlußklasse sind 3 Rechtsanwälte hervorgegangen, zu Zweien pflege ich noch heute Kontakt, der Dritte hat bei den Liberalen Karriere gemacht (der kennt heute keinen mehr). Die Jungens sind zwar der Meinung, dass Abmahnanwälte den letzten Dreck unter den Fingernägeln darstellen, jedoch verschaffen sie ihnen nicht unerhebliche Mandate. Somit leben die "Guten" und die "Schlechten" in einer Symbiose und damit garnicht mal schlecht.

30. January 2006, 17:36	#3
Sacki Dummschwätzer Registriert seit: February 2005 Beiträge: 3.365	Mein Anwalt hat mir erklärt, daß denen es völlig egal ist, wenn die von z.B. 10 Abmahnungen einmal voll auf die Fresse fallen. Die meisten zahlen ohne mit der Wimper zu zucken, weil die Abmahnungsschreiben so clever einschüchternd ausformuliert sind. Ehrlich, als ich das erste Schreiben von denen erhalten habe, war ich fast der Meinung, daß in den nächsten Tagen ein Erschießungskommando bei mir auftaucht, wenn ich nicht bezahle.

30. January 2006, 17:48	#4
Irata Junge mit Mundharmonika Registriert seit: October 2002 Ort: Bonn Beiträge: 1.367	Tja, das ist die deutsche Mentalität - Obrigkeitshörigkeit. Ich habe eine Website, die in der URL eine eingetragene Marke führt, ohne dass ich jedoch Markeninhaber bin. Jedoch hatte ich, nach der Annektierung natürlich, Kontakt mit dem Rechteinhaber aufgenommen und mir versichern lassen, dass er keine Ansprüche erheben würde. Etwa 2 Wochen nach dem ersten Onlineauftritt trudelte eine Mail aus München ein. Ich glaube, es ging dabei um § 14 Abs. 2 MarkenG. Nachdem ich die erste Mail nicht beantwortete, trudelten im Wochenabstand weitere Mails ein. Hätte der Depp den Weg zum Briefkasten genutzt, wäre ich etwas beweglicher geworden. Nach ein paar Wochen mailte ich zurück, dass ich die Sache wegen Spams "an meinen Anwalt" übergeben würde und ihn dezent darauf hingewiesen, ob er überhaupt einen Auftrag vom Markeninhaber habe, der im übrigen mit der Nutzung einverstanden sei. Danach hörte ich nichts mehr aus München. Was lernen wir daraus? Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.

5. February 2006, 01:59	#5
Irata Junge mit Mundharmonika Registriert seit: October 2002 Ort: Bonn Beiträge: 1.367	Zum Thema:

6. February 2006, 15:14	#6
Sacki Dummschwätzer Registriert seit: February 2005 Beiträge: 3.365	Wenn der richtige Rechtsverdreher hier dieses Bild findet, dann dürftest Du eine Abmahnung von ca. 22.665 zzgl. der Anwaltskosten von ca. 1255,99 erhalten Gegen irgend einen § hast Du sicher verstoßen. Und wenn nicht, dann konstruieren diese Vögel sich einen.

6. February 2006, 15:45	#7
tw_24 Registriert seit: May 2002 Beiträge: 1.018	Die Du bist Deutschland-Erweckungsprediger jedenfalls könnten allergisch reagieren, denn wenn sie auch fordern, man solle doch endlich Gas geben auf der Deutschlandbahn, beanspruchen sie für sich die Deutungshoheit darüber, was mit dem Nazi-Slogan Du bist Deutschland versehen werden darf oder nicht. Andererseits sorgen selbst schlimme Abmahnanwälte noch durch ihr Wirken letztlich für rechtliche Klarstellungen dessen, was geht und was nicht. Das muß nicht immer negativ sein, kann aber leider auch mächtig teuer werden ... MfG tw_24

6. February 2006, 16:51	#9
tw_24 Registriert seit: May 2002 Beiträge: 1.018	Hmmm, wie kommt denn Google* nur darauf ;-)?* MfG tw_24

7. February 2006, 18:54	#11
Ogino Registriert seit: January 2001 Beiträge: 1.996	Das mit den Rechtsanwälten ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn man sie gegen sich hat, kommen Wut und Hass auf, obwohl sie eigentlich nur ihren Job für die Gegenpartei machen. Aber wenn man selbst mal für einen anderen die Gegenpartei ist und man die Hilfe eines Anwalts bemüht, dann soll dieser sich gefälligst mit aller Gewalt in Zeug legen. Kommt halt immer darauf an, auf welcher Seite man steht. Vom Berufsstand her finde ich Juristen, egal ob Richter, Staatsanwälte oder Rechtsanwälte, eher zum kotzen.