Skats

Datenschutzerklärung Letzten 7 Tage (Beiträge) Stichworte Fussball Tippspiel Sakniff Impressum
Zurück   Skats > Interessant & Kontrovers > Der Spiegel der Welt
Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender


 
 
20. January 2004, 09:59   #1
gismo75
 
Benutzerbild von gismo75
 
Registriert seit: November 2001
Ort: datteln
Beiträge: 773
Praxisgebühr für tote

Gut zwei Wochen nach Einführung der Praxisgebühr (10 Euro/ Quartal) kommt jetzt dieser Irrsinn heraus: Wenn der Arzt kommt, müssen sogar Tote zahlen!
Betroffen sind Patienten, die z. B. während einer Notfallbehandlung nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder Kreislauf-Kollaps sterben. In diesen Fällen muss der Notarzt die Gebühr eintreiben, sofern der Patient beim Eintreffen des Arztes noch lebte.

Damit nicht genug: Auch Pathologen (untersuchen Leichen und Körpergewebe) müssen Praxisgebühr kassieren, wenn sie Gewebeproben von zwischenzeitlich verstorbenen Patienten prüfen.

Und zwar dann, wenn die Gewebeprobe kurz vor Quartalsende (z. B. Ende März) entnommen wurde, aber erst zu Beginn des neuen Quartals (also Anfang April) beim Pathologen eintrifft. Dann ist nach derzeitiger Rechtslage die Gebühr fällig, selbst wenn der Patient in der Zwischenzeit verstarb.

Fachleute sind empört! Prof. Werner Schlake, Chef des Berufsverbands Deutscher Pathologen, zu BILD: „Solche handwerklichen Fehler dürfen nicht passieren! Sie müssen ganz schnell korrigiert werden, weil dieser Zustand für alle Beteiligten unerträglich ist.“

Walter Hirrlinger, Präsident Sozialverband VdK: „Ein völlig unmoralischer und unverantwortlicher Zustand! Jetzt ist die Gesundheitsministerin gefordert.“

QuelleBild

Da sieht man mal wie weit es kommt, die frage besteht darin, warum zahlen wir überhaupt so viel Krankenkassenbeitrag???
Unser staat wird immer Lächerlicher...
 
20. January 2004, 10:04   #2
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
Benutzerbild von Bandwurm
 
Registriert seit: February 2002
Ort: Ockershausen
Beiträge: 7.669
So kann es kommen, wenn ein neues Gesetz zum tragen kommt.
Da es aber immer noch eine Zweiklassengesellschaft im Krankenwesen gibt, muß ich eh nichts bezahlen, weil ich Privatversichert bin.
 
20. January 2004, 10:19   #3
gismo75
 
Benutzerbild von gismo75
 
Registriert seit: November 2001
Ort: datteln
Beiträge: 773
Leider wäre eine Privatversicherung zu teuer, weil meine Frau und mein Sohn über mich Versichert sein müssen.

Wenn ich an alle Kosten denke die bei einem Arzt besuch anfallen, kriege ich das kotzen.

Apropo Arzt , ich werde jetzt mal eben meine Praxisgebühr verichten...
 
20. January 2004, 11:15   #4
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Alles, was neu ist, hat seine Kinderkrankheiten.

So wurde der Routinebesuch beim Zahnarzt, Vorsorge und das Wiederholungsrezept der Pille schon aus dem Gebührenprogramm genommen. Da diese Maßnahme das Gegenteil erreichen würden, was so lange angestrebt wurde.
Gebühren von Toten sind lächerlich!

Einerseits fragt man sich aber auch, warum man als gesunder Mensch ständig in die Versicherungen einzahlen muss, ohne (hoffentlich) einen Nutzen daraus zu ziehen. Anderseits würden wir an größeren Operationen bankrott gehen, wenn wir nicht speziell für den Notfall sparen.

Wenn also nur die bezahlen, die wirklich den Arzt in Anspruch nehmen, ist das irgendwo gerecht, wobei ich nicht glaube, dass diese paar Euro dafür Sorge tragen, dass Die Versicherungsunternehmen nun endlich ein neues Verwaltungsgebäude mit allem drum und dran bauen können und der Arzt endlich einen neuen Porsche bekommt
Für einem armen Patienten aber, der Dauermedikamentation und regelmäßige Kontrollen benötigt, sind das 40€ im Jahr, die er zusätzlich zu den erhöhten Rezeptgebühren zahlen muss

Und BW bestätigt mal wieder das, was schon immer angekreidet wird. Privatpatienten haben in der Regel mehr Geld zur Verfügung und müssen weniger bezahlen.

Amerika, wir kommen!
 
21. January 2004, 23:03   #5
Silentvoice
 
Benutzerbild von Silentvoice
 
Registriert seit: June 2001
Ort: bei Bonn
Beiträge: 935
Zitat:
Da es aber immer noch eine Zweiklassengesellschaft im Krankenwesen gibt
Immer noch???

Ich würde sagen:
Immer mehr!!!

Es wird allerhöchste Zeit, dass sich die Besserverdienenden nicht mit einer Privatversicherung der gesellschaftlichen Verpflichtung entziehen können.

Ärzte, die privatversicherte bei der Behandlung bevorzugen, können froh sein, dass ich in diesem Mistland nichts zu sagen habe.

Sooo, jetzt komm ich langsam wieder runter *gg*
 
22. January 2004, 19:47   #6
pamela
Ungültige E-Mail Angabe
 
Benutzerbild von pamela
 
Registriert seit: October 2001
Ort: Jork
Beiträge: 169
IN DIESEM STAAT WUNDERT MICH GARNICHTS MEHR!

gutenacht

gruß pam grrrr
 
23. January 2004, 19:41   #7
Cindy
Ungültige E-Mail Angabe
 
Benutzerbild von Cindy
 
Registriert seit: October 2001
Ort: Erftkreis
Beiträge: 1.392
stimmt Pam.....Ich geh garnicht mehr zu Arzt das Geld investiere ich lieber in meine Kinder
Omis Rezepte sind immer noch die besten
 
23. January 2004, 23:30   #8
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Ich denke mal es läuft darauf hinaus, das die "Armen" nicht mehr zum Arzt gehen und es somit immer mehr Kranke geben wird.
Eine Omi die nur eine bescheidene Rente bekommt, hohe Rezeptgebühren und den Doc zahlen muß, wird es sich sicherlich verkneifen den Arzt in Anspruch zu nehmen.
Bei den chronisch Kranken sollte da eine anständige Regel her. Die blicken doch gar nicht, wer nu unter die 1 oder 2 % fällt.
Wird soweit kommen das sich die Toten erhöhen, weil kein Geld für den Arzt und Medikamente vorhanden ist.
 
30. January 2004, 11:25   #9
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Habt Ihr von dem Einbruch in der Zahnarztpraxis gehört?
Die haben alles mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest war, und ironischer Weise einen 10€Schein in die Kasse gelegt. *räusper*

Wegen der 10€ für Tote werde ich mich noch einmal umhören.
Die Untersuchung eines Toten, incl. des Totenscheines wurde nie von der Krankenkasse bezahlt, galt also als Privatleistung.
Ein Privatpatient braucht die10€ aber nicht zu bezahlen, wie BW schon bestätigte...
 
11. February 2004, 20:29   #10
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Nun habe auch ich meine ersten 10€ incl. einem Weisheitszahn in einer Zahnarztpraxis verloren.
Die Helferin war sichtlich begeistert, denn meckern tun die Patienten doch bei Ihr und nicht beim Arzt, den Kassen oder bei den Politikern.
Diese dusselige Ulla Schmidt, diese lachende Aachener Printe, die - bevor sie zur Gesundheitsministerin gewählt wurde - noch glaubte, dass Salmonellen eine Insel in der Südsee ist.

Mich erinnert diese Politik "große Koalition" an eine Verbindung zwischen Taube und Papagei - man bescheißt immernoch, aber man entschuldigt sich dafür. Die Einzigen, die diese ganzen Reformen für gut heißen können, sind wohl die Konkursverwalter.
 
18. April 2004, 00:06   #11
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Vier Monate nach Einführung der Praxisgebühr hat die erste Kasse (BEK)angekündigt, sie noch dieses Jahr wieder abzuschaffen. Die DAK überlegt auch schon, ob sie mitzieht.
Ich glaub, da freuen sich mit den Patienten auch die Ärzte.

Stattdessen soll wieder die alte Sitte eingeführt werden, dass man erst zum Hausarzt muss um von dem eine Überweisung zum Facharzt zu bekommen.
Doppelbehandlungen sollen damit ausgeschlossen werden.
Naja, doppelte Fachärzte vielleicht, aber so holt sich der Hausarzt erst seinen Obolus und danach der Facharzt. Ob's wirklich billiger kommt?
Oder werden nun die Beiträge allgemein erhöht?
Und wie siehts mit dem Zahnarzt aus? Dazu habe ich noch nüx gehört.

Na, das kann ja eiter werden.
 
Antwort

  Skats > Interessant & Kontrovers > Der Spiegel der Welt

Stichworte
praxisgebuehr




Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:46 Uhr.


Powered by vBulletin, Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Online seit 23.1.2001 um 14:23 Uhr

Die hier aufgeführten Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum des jeweiligen Herstellers.