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12. November 2003, 08:45   #1
Eyewitness
 
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Registriert seit: April 2001
Ort: Rheinland
Beiträge: 2.831
Meinungsfreiheit im Tätervolk

Nun ist es wohl schon lange beschlossen. Hohmann wird am Freitag von der Fraktion ausgeschlossen. Nur die Frage bleibt: weswegen eigentlich?

Er hat in einer Rede zum 3.Oktober eine sachlich falsche These benutzt. Es stimmte nicht, dass "viele" (wie auch immer dieser Begriff zu definieren sein mag) Juden in der Zeit der Revolution am Massenmord der Bolschewisten beteilgt waren. Es ist richtig, dass unter den Bolschewisten Juden dabei waren. Sogar eine ausreichende Menge, dass selbst Stalin sie als Bedrohung ansah und liquidieren ließ.

Was hat Hohmann gemacht? Er hat diesen Fakt erwähnt, leider dabei ein bißchen verfälscht und dann dargestellt, dass kein Volk nur ein "Opfervolk" sein kann, sondern auch immer ein "Tätervolk" ist. So unglücklich die Begriffe auf den ersten Blick scheinen mögen, so bildlich sprechend sind sie dann trotzdem und machen es jedem leicht verständlich.

Wenn man Hohmanns Rede komplett liest und nicht nur die veröffentlichten Auszüge, dann merkt man recht schnell, dass er seine Worte mit bedacht gewählt hat und sich der möglichen Reaktionen durchaus bewusst war. Er war sich des Risikos seiner Rede bewusst und wollte doch nur eins erreichen, den viel berühmten Schlussstrich unter eine endlose Debatte....der deutschen Schuld.

An Hohmanns Rede gibt es nichts verwerfliches, mit Ausnahme seiner historischen Ungenauigkeit. Sein einziger Fehler war, dass er seine Meinung geäußert hat, die eine negative Komponente bezüglich der Juden enthielt. (Dies relativierte er aber noch in seiner Rede) Leider ist es in Deutschland nicht möglich, in dieser Hinsicht seine Meinung frei zu äußern. Zu viele Scheinheilige Moralapostel schreien sofort auf, auch wenn es gar keine Feindschaft gibt....
 
12. November 2003, 09:36   #2
Mandy Sue
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2002
Beiträge: 87
Und wie immer schreit eine schein(h)eilige Journaille äußerst betroffen auf. Der Hohmann hat mehr als unglücklich formuliert. Und schon sind wir wieder bei der Frage: darf man Juden und/oder die israelische Regierung überhaupt kritisieren?

Muss man Atheist sein, um religiöse Fanatiker zu kritisieren?

Sind Verbrechen wider die Menschlichkeit nicht absolut gesehen verdammungswürdig? Religionen und/oder Ideologien dienen und dienten immer als Vorwand für Greueltaten. Und niemand hat das Recht, zu sagen, 'meine Vorfahren wurden einst grausam verfolgt, also steht es mir zu, selber Gewalt auszuüben'.

Viele unserer Ahnen haben im Dritten Reich schwere Schuld auf sich geladen. Ob als aktiver Nazischerge oder heimtückischer Denunziant. Verwerflich und nicht zu vergessen. Doch und gerade auch deshalb dürfen wir nicht die Augen verschließen in gemeinschaftlicher, erblicher Sühne, und heutige Gewalt und Terror von Staats wegen tolerieren. Egal, ob Amis oder Israelis, Araber oder Chinesen. Dass nicht jeder Jude ein guter Mensch ist und war, zeigt die Oktoberrevolution eben auch ansatzweise. Leider hat Hohmann diese Fakten verdreht und unglücklich wiedergegeben. Die Aussage, dass es in einem Volk nicht nur Opfer gibt sondern immer auch Täter ist so klar, wie es nur sein kann.
 
12. November 2003, 19:21   #3
socke
 
Beiträge: n/a
Gestern Abend erst berichtet,war unter Lenin gerade mal ein Jude und unter den 24 Regierungsmitglieder waren es 6 Juden.Daß Stalin sie als Bedrohung empfunden hatte,ist noch lange kein Maßstab,denn er hatte 11 Millionen weitere Mitbürger auch als Bedrohung empfunden.
Nun,als ich Hohmanns Rede las,oder hörte,war ich durchaus geneigt,Eyewitness beizupflichten,doch die Medaille hat immer zwei Seiten. Die zweite Seite ist die,daß ein Herr Hohmann herging und aus zwei,als rechtsradikal anerkannten Büchern zietierte.
Dies erklärt auch die entschlossene,nie dagewesene Haltung der CDU-Führung. Ich bin nicht so begeistert von diversen Rauswürfen,da es eventuell Mode werden könnte,unliebsame Parteimitglieder auf diesem Wege,mundtot zu machen.Im Falle Hohmann jedoch,dürfte es angebracht sein,denn er distantzierte sich keineswegs von seiner Rede,deren Inhaltsherkunft ihm nicht unbekannt gewesen sein kann,sondern er verteiligte noch sein Vorgehen.derartige Brunnenvergifter sollten in einer Demogratie,nicht in Amt und Würde stehen. Jedoch Leute,die sich nicht von der Vergangenheit erpressen lassen,ja.
 
13. November 2003, 20:54   #4
borg4free
 
Benutzerbild von borg4free
 
Registriert seit: March 2001
Ort: 32130 enger
Beiträge: 1.669
hi

hmmmm, also ich hab eine ähnliche meinug wie eye dazu
aber auch ansonsten find ich die beiträge hier echt ok ...


ich finde auch das man in dt kaum kritik an ausländern oder juden, üben darf mit einem blick auf unsere vergangenheit ist das ja auch verständlich, aber teilweise nervt dieses üüüüberlinke denken schon ein wenig.

bitte haltet mich jetzt nicht für sonderlich rechts oder so, aber ich finde es unverschämt, dass die presse jetzt soooo auf dr hohmann, ja man kann schon sagen, rumhackt ...
 
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