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8. June 2003, 19:04   #1
Herr Korrekt
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Polen - Sorgenkind der EU



EU Referendum in Polen: Nur 17,6 Prozent am ersten Tag erreicht

In Polen muss die Regierung um die Gültigkeit des EU-Referendums bis zur letzten Sekunde zittern: Die Wahlbeteiligung am Volksentscheid über den Beitritt zur Europäischen Union hat am Samstag bei nur 17,6 Prozent gelegen. Am Sonntag sind die Wahllokale erneut von 06.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Damit der Urnengang gültig ist, müssen mindestens 50 Prozent der Wahlberechtigten abstimmen. Die ganze Hoffnung gilt nun der Pfingstmesse: Möglicherweise werden viel nach dem Kirchgang wählen.

Quelle: ORF


Also nun rückt mal raus mit euren Wetten. Wieviel Prozent schafft Polen beim Referendum? Und: Werden sich die Landsmänner des Papstes überhaupt für die EU entscheiden?

Mein Tipp:
45 % Wahlbeteiligung
Für EU Beitritt
 
8. June 2003, 21:02   #2
Herr Korrekt
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Um mir meine Frage selbst zu beantworten, das Referendum ging wie erwartet positiv aus (ca. 81 Prozent dafür), die Wahlbeteiligung pendelte sich bei 56 Prozent ein, so die ersten Wahlergebnisse.
 
12. June 2003, 08:37   #3
niceguy
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So daneben lagst du gar nicht, aber 75 % Zustimmung bedeuten eben auch ein Viertel der Wähler sind gegen den Beitritt.

Von mir aus hätte ich die Osteuropaländer noch nicht in der EU gebraucht. Kein Rassismus, aber: offener Marktzugang bedeutet eben auch, noch mehr Billigarbeitsplätze, noch mehr Bau- und Schlachtkolonnen, noch mehr Billigstspediteure auch in DE zugange.

Macht das mal den vielen Arbeitslosen auf dem Bau, in den Schlachthöfen und den LKW-Fahrern klar (nur Beispiele!).

Eine wesentliche EU-Maxime lautet immer, Abbau von Handelsschranken und freier Marktzugang. Gleichzeitig wollen die EU-Kasper aber das BIER-Reinheitsgebot kippen, den Holländern (peet!) ihre Klompen von den Füssen reissen, den legalen Brennern von Obstbränden selbiges untersagen und sich in regionale Kulturangelegenheiten einmischen.

Die EU ist langsam wie ein Moloch, der sich alles aneignet und jedem alles vorschreiben will und nur den internationalen Großkonzernen eine freie Bahn verschafft. Wem soll es nützen, wenn lokale und regionale Klein- und mittelständische Betrieb immer mehr unter Druck geraten durch diese Konzerne? Jeder Staat in der EU hat seine eigene Kultur und eigene Ausprägungen. Weshalb soll das alles nivelliert werden?

Elektronik und Computer werden immer billiger. Erhalten die HErsteller und Händler deshalb vielleicht Subventionen, wie Millionen von Bauern in der EU? Da wird auf Deibel komm raus produziert mit EU-Geldhilfe um es mit weiteren Hilfen zu vernichten oder billigst nach irgendwo zu verscherbeln.

Nö danke.

Für mich selber habe ich die EU immer gutgeheißen und akzeptiert, dass Deutschland Jahrzehnte der Zahlmeister war. Das sah ich als bezahlbaren Preis für dauerhaften Frieden in Europa. Kein EU-Land hat je gegen ein anderes Bündnismitglied nach dem WW-2 Krieg geführt. So lange war es in Mitteleuropa (abgesehen von innerstaatlichen Problemen, wie Baskenland, Nordirland etc.) noch nie friedlich.

Aber langsam, wie gesagt, treibt die EU-Eurokratie skurile Blüten.

Während in DE ein Friseur fürs Haarefärben einen Meistertitel braucht, obschon in jedem Drogeriemarkt Dutzende Produkte zur Selbstanwendung angeboten werden, kann der niederländische Kollege dies in DE (wohlgemerkt) auch ohne Meistertitel problemlos machen. Ein Witz!
So siehts es bei den meisten Handwerksberufen aus.
 
12. June 2003, 22:27   #4
Herr Korrekt
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Beiträge: 855
Zitat:
Zitat von niceguy
Die EU ist langsam wie ein Moloch, der sich alles aneignet und jedem alles vorschreiben will und nur den internationalen Großkonzernen eine freie Bahn verschafft. Wem soll es nützen, wenn lokale und regionale Klein- und mittelständische Betrieb immer mehr unter Druck geraten durch diese Konzerne? Jeder Staat in der EU hat seine eigene Kultur und eigene Ausprägungen. Weshalb soll das alles nivelliert werden?
Eine gewisse Vereinheitlichung ist einer der Grundpfeiler für ein funktionierendes Zusammenleben von so unterschiedlichen Kulturen wie wir sie in der EU vorfinden. Das gilt auch für die Wirtschaft, auch wenn es manchmal keinen Sinn zu ergeben scheint.

Schließlich strebe man es ja an, irgendwann mal ein US-ähnliches Staatengebilde in Europa zu installieren und das funktioniert nur, wenn das Kastendenken der Europäer wegrationalisiert wird.

In 100 Jahren soll man schließlich niemanden mehr sagen hören: "Ich bin Deutscher." Irgendwann, so schwärmt man, soll jedes Mitglied der EU Bevölkerung nur mehr von sich selbst behaupten, Europäer zu sein.

Vereinheitlichung total.

Bitte verstehe dieses Post nicht falsch, niceguy. Ich stimme mit dir in fast allen Punkten überein, nur sollten alle EU - Anhänger endlich mal verstehen lernen, dass eine gewisse Ironie dahinter steckt, zuerst für die Europäische Union Stimmung zu machen (aufgrund wirtschaftl. und den sonstigen bekannnten Vorteilen) um sich danach über Vereinheitlichung und billige Arbeitskräfte aus dem Ausland aufzuregen.

Ein gemeinsames Europa mit gemeinsamen Vorteilen geht eben mit der allgemeinen Vereinheitlichung Hand in Hand.

Nicht umsonst müssen alle europäischen Bananen einen gewissen Krümmungsgrad aufweisen und sämtliche Verkehrsampeln innerhalb der EU dasselbe Blinksystem im "Rot-Gelb-Grün Zyklus" haben.
 
15. June 2003, 22:07   #5
niceguy
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Beiträge: 231
Zitat:
Zitat von Herr Korrekt
...Nicht umsonst müssen alle europäischen Bananen einen gewissen Krümmungsgrad aufweisen ...
In diesem Zitat von Dir steckt die ganze Wahrheit der EU.

Du glaubst doch nicht wirklich, dass die US-Amis aus Texas sich mit denen aus Ohio gleich sehen? Höchstens, wenn es um deren geliebten Patriotismus nach aussen hin geht. Die USA sind da kein Vorbild, dass sich anszustreben lohnt.

Ich finde es gut, dass die EU auch für Frieden zwischen den Staaten sorgt, deshalb will ich aber meine Identität als Deutscher nicht aufgeben. Es ist aber zum einen völlig verkehrt, Staaten die in sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht weit hinter unsere Entwicklung liegen, gleichgestellt aufzunehmen, um den gemeinsamen Markt, vor allem den Arbeitsmarkt, mit Billigstlohnangeboten zu überschwemmen. Klar nützt es diesen Staaten in ihrer Entwicklung des Bruttosozialprodukts, unserer aber in gleichem Maße nicht!

Zum anderen ist eine Gleichschaltung auf leerem, eurokratischem Niveau, das letzte was erstrebenswert sein darf. Ich liebe Paella, Pizza, Linsen mit Spätzle, ein Entrecôte und holländischen Käse. Ich liebe genau deshalb auch die unterschiedlichen Länder mit ihren Regionen und Mentalitäten.

Die Eurokratie-Fuzzies in Brüssel und Strassburg produzieren dagegen mehr Mist auf Papier wie eine ganze Legebatterie an Hühnerkacke.

Muss deutsches Bier Chemiepampe enthalten, nur damit andere Groß-Bierkonzerne, die mehr den Profit im Auge haben als den Genuss des Konsumenten, ungestörter ihre Pisse verkaufen können? Müssen überall in EU-Europa die gleichen kulturellen Ansätze gelten? Müssen die Holländer auf ihre Klompen verzichten, nur weil sie in irgendeine EU-Normregel nicht passen? Muss ich eine geschmacklose Tomate oder einen entsprechenden Apfel als Handelsklasse 1 kaufen, nur weil die schmackhaften Tomaten aus herkömmlicher Produktion oder die Äpfel althergebrachter Sorten aus Streuobstwiesen zu klein im Durchmesser der EU-Normisten sind?

NEIN, DANKE! lautet meine klare Aussage dazu.

Die EU soll nach aussen und innen hin sich für die Angelegenheiten der EU und ihrer Bewohner stark machen, nicht aber für die Belange der Großkonzerne und die Finger lassen von regionalen Unterschieden.
 
15. June 2003, 23:55   #6
Herr Korrekt
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Zitat:
Zitat von niceguy
Die EU soll nach aussen und innen hin sich für die Angelegenheiten der EU und ihrer Bewohner stark machen, nicht aber für die Belange der Großkonzerne und die Finger lassen von regionalen Unterschieden.
Wie gesagt, ich bin deiner Meinung...

Nur eines noch:
Großkonzern = Geld
Geld = Macht

Diese kleine Formel sollte uns die Schwierigkeit bezüglich der Umsetzung unserer Idealvorstellungen deutlich machen.
 
16. June 2003, 08:44   #7
niceguy
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Leider, Herr Korrekt, leider

Wozu die Globalisierung und EU-fizierung bereits geführt hat, davon zeugen etliche Industriebrachen und noch viel mehr Menschen ohne Ausicht auf einen neuen Job.

// hehe, dein neues Avatar ist echt die Härte
 
17. June 2003, 21:55   #8
Herr Korrekt
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Zitat:
Zitat von niceguy
// hehe, dein neues Avatar ist echt die Härte
Hehe, ich liebe es auch!
 
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sorgenkind, polen




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