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8. April 2005, 20:25   #1
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 2.676
Hasskappe auf und ab zum Gericht!

In der nächsten Woche verhandelt das königlich Bayerische Amtsgericht die Klage des Pferdedroschken-Verbandes gegen Karl Benz und Gottfried Daimler, da diese es möglich machen, künftig auf Pferdedroschken zu verzichten, indem sie ein „Automobil“ geschaffen haben. Dies ist nicht nur schneller als eine Pferdedroschke, sondern besitzt 50 Pferdestärken, während die Droschken mit nur einer Pferdestärke auskommen müssen. Außerdem verdienen die Droschkenbesitzer dann weniger Reichsmark. Der Pferdedroschken-Verband will daher diese „Automobile“ verbieten lassen.

So in etwa könnte es gewesen sein, wenn man damals versucht hätte, neuen, revolutionären Techniken das Wasser abzugraben.

Ähnliches hat nun der Pay-TV-Sender Premiere vor. Am 12. April muß das Landgericht Hamburg darüber entscheiden, ob der Vertrieb einer Software, die den kostenlosen und anonymen Tausch von Fernsehinhalten ermöglicht, verboten wird. Die Koblenzer Softwarefirma TCU entwickelte eine Software namens "ByteTornado". Es bildet die Grundlage für die angekündigte Tauschbörse Cybertelly beziehungsweise dessen angeblich anonyme und nicht kontrollierte Variante Cybersky. Laut TCU erreiche die Tauschbörse Downloadraten von 600 kBit/s, wodurch sogar TV-Sender in Echtzeit getauscht werden können. Premiere stört sich daran, daß sich die Soft auch dazu einsetzen läßt, um ihre kostenpflichtigen Programme nach der Dekodierung im PC über das Internet zu verteilen.

Klar, die Post hätte den Erfinder der eMail verklagen müssen, denn schließlich werden seitdem erheblich weniger Briefe geschrieben. Und Coca Cola gräbt der Milch das Wasser ab. Wieso Gaslaternen-Hersteller und Kerzenmacher den Erfinder der Glühbirne nicht verklagt haben, bleibt mir bis heute ein Rätsel.

In was für einer Bananenrepublik leben wir eigentlich? Innovation und Fortschritt wird gebremst wo es nur geht, unsere gewählten Politiker richten sich nur noch nach den Lobbyisten und Grafitti-Sprüher werden mit Hubschraubern des BGS verfolgt! Der Bürger wird zum gläsernen Menschen, wird abgehört, bespitzelt und bis hin zu seinem Giro-Konto vernackedeit. Langsam ist Schluß mit lustig. Es wird Zeit, daß die gesamte Politikerbande mit samt ihren Gerichten und Gesetzen mal durch neue, mündige Bürger ersetzt werden. Durch Bürger dieses Landes, die gewillt sind, im Namen des Volkes zu handeln und nicht im Namen einiger weniger Konzerne und Großkotze in diesem unserem Lande!
 
12. April 2005, 10:34   #2
Eyewitness
 
Benutzerbild von Eyewitness
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Rheinland
Beiträge: 2.831
Du siehst das wieder vollkommen falsch, ganz eindeutig. Durch diese neue Technik werden gute alte Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet, denn wenn nur noch einer Premiere abonniert und kostenlos weiterstreamt, dann brauchen die anderen ja nicht zu zahlen, also bekommt Premiere ja kein Geld und geht dann pleite und muss all die armen Fussballkommentatoren entlassen. Stell Dir das vor, die säßen dann alle beim Arbeitsamt und kommentieren die Situation dort!

Da ist es sinnvoller, irgendwelchen Entwicklern, die sowieso nix vernünftiges entwickeln, den Mund zu verbieten und damit Arbeitsplätze zu sichern!
 
12. April 2005, 14:59   #3
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Unabhängig von diesem Beispiel jetzt glaube ich schon, dass das stimmt. Wie zum Beispiel der Transrapid. Klar, ich kann auch schön gemütlich mit der S-Bahn zum Münchner Flughafen kommen, auch wenn den niemand braucht, das weiß ich! Auch wenn da wieder anderthalb Blaumeisen ihre Nester woanders hinbauen müssen, das weiß ich!
Oder die Münchner Skyline. Wie jeder weiß, hat sich die Münchner Bevölkerung wieder lächerlich gemacht, indem sie durchgesetzt hat, dass kein Bauwerk in München höher als die Frauenkirche sein darf. Warum? Weil es die Münchner Skyline verschandelt.
Was ist die Folge davon? Architekten müssen umdenken, die Häuser werden in Zukunft im klassischen Stil mit viel Steinen und kilometerhohen Kosten gebaut. Als ob ein Hochhaus in Riem, einem typischen expandierenden Münchner Vorort, der etwa 10 km von der Stadtmitte entfert liegt, irgendetwas an der Münchner Skyline verändern würde.

Durch das Verhindern von Innovationen ist noch nie was großartiges hervorgegangen.

Was mich jetzt bezgl. des Programms wundert, ist, dass nicht die Filmindustrie klagt sondern ein einzelner Sender. Dabei haben doch erstere immer den Finger auf dem Anwalt-Knopf ...

Ciao,
Maggi
 
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