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4. December 2002, 23:17   #1
ayla
 
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Registriert seit: January 2002
Beiträge: 2.481
Einzelgänger – gemacht oder geboren?

Einzelgänger sind meist nicht selbst an ihrer Außenseiterposition schuld. Sie werden erst durch gruppendynamische Prozesse ausgegrenzt und zu Egoisten.

Es gibt sie in jeder Gemeinschaft – im Büro, in Schulen, Unis und in allen sozialen Schichten: Die Einzelgänger. Und die meisten Menschen denken, dass diese Außenseiter sich ihre Isolation selbst zuzuschreiben haben.

Weit gefehlt, wie der US-Psychologe Roy Baumeister von der Case Western Reserve Universität in Cleveland meint: Einzelgänger werden nicht deshalb ausgeschlossen, weil sie unsozial sind. Vielmehr macht erst die Ausgrenzung sie aggressiv und egoistisch.

Nur das Team macht umgänglich

Zum Beweis ließ Baumeister Versuchspersonen zu einer Diskussion antreten. Am Schlus stellte er jedem die Aufgabe, zu entscheiden, mit wem er am liebsten zusammenarbeiten wolle. Einem Teil der Gruppe erzählte er dann, dass niemand mit ihnen arbeiten wollte.

Die Reaktion war drastisch: die so Ausgeschlossenen traten deutlich rücksichtsloser und egoistischer auf als die anderen. Dazu schnitten sie bei verschiedenen Tests deutlich schlechter ab und schummelten eher als die anderen Gruppenmitglieder.

Die Schlussfolgerung des Psychologen: Ein großer Teil des menschlichen Verhaltens ziele darauf ab, in der Gemeinschaft zu leben. Fehle dort die Akzeptanz, dann verliert der so Ausgeschlossene auch den Anreiz dafür, sich in die Gruppe einzuordnen.




Da ist schon was dran, wie ich denke.

Wenn jemand mehrfach die Erfahrung macht, dass er/sie nicht anerkannt wird in einer Gemeinschaft/Gruppe oder wo er/sie sonst gerne dazugehören würde, dann kann ich mir sehr gut vorstellen das diese Person mit der Zeit egoistischer und rücksichtsloser wird, so eine Art von Selbstschutz eben.

Denn wenn er /sie sich öfter darum bemüht hat anerkannt zu werden und dies wurde nicht honoriert mit der Aufnahme in der Gruppe, dann versucht diese Person vielleicht einfach nur durch eine aggressive und egoistische Haltung mit dieser Ablehnung klarzukommen.
Ich denke das Menschen die sowieso schon sensibel oder unsicher sind eher davon betroffen sind als selbstbewusste.


Vielleicht ist dieses Verhalten einfach eine Folge der Resignation, denn egal was unternommen wurde, den gewünschten Erfolg hat es nicht gebracht, also wozu sich weiter bemühen und sich immer wieder dem zurückgestoßen und verletzt werden aussetzen.


Was meint Ihr?
 
5. December 2002, 03:47   #2
UserX
 
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Registriert seit: June 2001
Ort: Gehenna
Beiträge: 20
hm, persönlich find ich diese kategorisierung ein wenig unvollständig, weil es auch durchaus menschen gibt, die sich aus einem sehr starken selbstbewusstsein raus nicht dazu genötigt sehen, unbedingt eine "gruppe" von gleichgesinnten zu brauchen, um sich (plakativ gesprochen) im leben zurechtzufinden.

aber hier handelt es sich im gegensatz zu den von dir beschriebenen einzelgängern auch eher um leute, die relativ wenig vom urteil anderer abhängig sind und durchaus auch in einer gruppe "funktionieren" können, so sie es denn mal (vielleicht aus gleichen interessen) für nötig halten, und da dann wohl aufgrund ihrer persönlichkeit und unabhängigkeit durchaus auch das zeug zu einer führungspersönlichkeit haben.

für den sensiblen, ausgestossenen aussenseiter, auf den du bezug nimmst, scheint mir das argument der verhärtung und des aufbauens eines art schutzwalls durchaus eine nachvollziehbare reaktion, wenngleich er/sie sich damit natürlich noch mehr in eine art teufelskreis verstrickt, da die letztliche "chance zur akzeptanz" damit noch mehr gemindert wird, weil "die anderen" ihn/sie dann vielleicht auch noch für arrogant oder überheblich halten könnten.

die frage ist ja eigentlich nun, worauf du hinauswillst?

ich persönlich würd so einem menschen einfach raten, sich vom urteil der anderen soweit als möglich freizumachen, nicht die "schuld" bei sich selber zu suchen, sondern eben bei "denen", denn seien wir mal ehrlich, es erfordert viel mehr stärke und mut "zu wagen, ein einzelner zu sein" (Kierkegaard) und eben nicht zu "verhärten", als sich zu verbiegen und einer gruppendynamik bzw. -doktrin zu unterwerfen (und sei es auch nur eine firmen"philosophie" oder ein parteibuch).

klingt theoretisch natürlich recht einfach und vielleicht auch ein bisschen zynisch, wenn jemand das halt einfach nicht kann oder will, aber was besseres fällt mir dazu auch nicht ein. bloss gibt es meiner meinung nach schon viel zu viele mitläufer und angepasste und man kann ein "die wollen mich nicht dabei haben" auch durchaus mal als auszeichnung verstehen.

"Einem Club, der jemanden wie mich als Mitglied akzeptieren würde, würde ich ohnehin nicht beitreten wollen." (Groucho Marx)
 
20. December 2002, 19:51   #3
revenant
 
Beiträge: n/a
Sie sind gemacht von euch allen!
weil ihr zu selbst herlich seit !schaut euch doch mal selber auf der Seele und was ihr von euch gebt die die nicht so stark sind wir hier werden gnadenlos erdrückt.
und das ist die Realität.
warum dann so eine frage um das kleine Gebissen zu befriedigen.sorry aber da gehe ich schnell hoch.


Revenant (seit nicht böse wenn ihr das erste wort schreibt)
 
21. December 2002, 14:48   #4
Speedy
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Registriert seit: February 2001
Beiträge: 251
@revenant

na na na langsam reiten, klar werden aussenseiter von der gesellschaft gemacht, aber diejenigen sind meistens doch auch ein stück selbst dran schuld


nur wer sich mobben lässt wird gemobbed natürlich können sich viele nicht wehren aber keiner ist hilflos !
 
21. December 2002, 17:18   #5
Marie
 
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Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Es kommt nun mal auch auf das gesunde Selbstvertrauen an.
Wer davon nicht genug hat, der geht in dieser unseren Welt schon mal unter, kann sich nicht behaubten.
Man muß schon an sich arbeiten um hier auf Erden zu bestehen.
Dem Einen fällt es leicht, dem Anderen nicht so.

Das Birnchen für das Gewußtwie, läuchtet aber nicht Jedem.

Die Gesellschaft will sich meist die Leute zurechtbiegen, passt man dann nicht in die Schublade, wo die Mehrheit Jemand drin haben will, dann ist man schnell Außenseiter.
 
22. December 2002, 01:53   #6
Herr Korrekt
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 855
Zitat:
Zitat von Choppershexe
Die Gesellschaft will sich meist die Leute zurechtbiegen, passt man dann nicht in die Schublade, wo die Mehrheit Jemand drin haben will, dann ist man schnell Außenseiter.
Ein wahres Wort...

Die ersten Probleme in einem Betrieb, beispielsweise, tauchen schon dann auf, wenn man anfangs nicht mal weiß, ob man den Kollegen duzen darf, oder nicht.

Und wenn man dann endlich mal mit dem einen "per du" ist, will der zweite wieder mit "sie" angesprochen werden.
 
22. December 2002, 01:53   #7
Akareyon
 
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Zitat:
Zitat von Speedy
@revenant

na na na langsam reiten, klar werden aussenseiter von der gesellschaft gemacht, aber diejenigen sind meistens doch auch ein stück selbst dran schuld


nur wer sich mobben lässt wird gemobbed natürlich können sich viele nicht wehren aber keiner ist hilflos !
unsinn, mein bester. gehe hin zum kranken und sage heile dich selbst, gehe hin zum aussenseiter und sage durchbreche den teufelskreis doch einfach. wenn man sich zufaellig irgendwo festhält und einen freund findet, an den man sich klammern kann und der rückendeckung gibt, und der idealerweise noch angepaßtes mitglied der gesellschaft ist, hat man es leichter als totaler einzelkämpfer. kinder, die als aussenseiter aufwachsen, tragen ihr leben lang diese wunde mit sich herum, vollständige heilung ausgeschlossen. kommen sie in eine ähnliche situation in ihrem erwachsenenleben und sind sie nicht wahnsinnig gefestigt, brechen sie zusammen.

ich bin ein gesunder aussenseiter geworden. normal? kein bisschen; ich ecke überall an, doch meine umgebung akzeptiert mich. weil ich das glück hatte, meine grillen von freunden unterstützt zu wissen. das festigt und gibt selbstvertrauen.

ein entfernter bekannter hatte keine solchen freunde, kämpfte verbissen und drängte sich in die opferrolle, immer und ewig. selber schuld? nein, er hat es nie anders gelernt, nie half ihm jemand auf.
<hr color=#aabbaa>gib mir mal 'ne zigarette, meine sind noch im automaten.
 
22. December 2002, 02:14   #8
Herr Korrekt
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 855
Zitat:
Zitat von Speedy
@revenant

na na na langsam reiten, klar werden aussenseiter von der gesellschaft gemacht, aber diejenigen sind meistens doch auch ein stück selbst dran schuld


nur wer sich mobben lässt wird gemobbed natürlich können sich viele nicht wehren aber keiner ist hilflos !
Speedy, sorry, aber dieses Kommentar strotzt vor lauter Dummheit. Asterik gebe ich in diesem Punkt völlig Recht.

Wärst es nicht du, der dieses Kommentar verfasste , würde ich meinen, dass man schon außerordentlich naiv sein muss, um derartig primitiv über andere denken und urteilen zu können.
 
22. December 2002, 14:44   #9
Speedy
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Registriert seit: February 2001
Beiträge: 251
Zitat:
unsinn, mein bester. gehe hin zum kranken und sage heile dich selbst, gehe hin zum aussenseiter und sage durchbreche den teufelskreis doch einfach. wenn man sich zufaellig irgendwo festhält und einen freund findet, an den man sich klammern kann und der rückendeckung gibt, und der idealerweise noch angepaßtes mitglied der gesellschaft ist, hat man es leichter als totaler einzelkämpfer.

der kranke selbst ist der einzige der sich da helfen kann, ein Freund kann "nur" unterstützen genauso wie bei allen anderen "selbstzerstörenden" psychischen Krankheiten.
Als Einzelkämpfer ist es nur einfacher, wenn man sich abkapselt. Sonst ist es einfacher in der Masse mitzuschwimmen und sich zu verstellen!

Zitat:
kinder, die als aussenseiter aufwachsen, tragen ihr leben lang diese wunde mit sich herum, vollständige heilung ausgeschlossen. kommen sie in eine ähnliche situation in ihrem erwachsenenleben und sind sie nicht wahnsinnig gefestigt, brechen sie zusammen.
ich denke da bin ich zu jung dafür, dass beurteilen zu können, aber Heilung ist nie ausgeschlossen bei nichts !

Zitat:
ich bin ein gesunder aussenseiter geworden. normal? kein bisschen; ich ecke überall an, doch meine umgebung akzeptiert mich. weil ich das glück hatte, meine grillen von freunden unterstützt zu wissen. das festigt und gibt selbstvertrauen.

ein entfernter bekannter hatte keine solchen freunde, kämpfte verbissen und drängte sich in die opferrolle, immer und ewig. selber schuld? nein, er hat es nie anders gelernt, nie half ihm jemand auf.
Wer drauf steht in unserer schicki micki Gesellschaft angesehen zu sein, der schafft das auch, nur die Frage welches Opfer man dafür bringen muss, und ob man das wirklich will.....
 
22. December 2002, 15:18   #10
Marie
 
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Ort: Na hier
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ich pass in keine Schublade und bin trotzdem kein Außenseiter.
Ich denke es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht.
Ein gesundes Mittelmaß zu finden, ist gar nicht so schwer. Man braucht sich noch nicht mal anpassen, oder jemanden zu gefallen, man muß nur ab und an mal ein klein wenig nachgeben / Kompromiss schließen.
 
23. December 2002, 12:46   #11
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
lieber Speedy, ich denke, obengenannte studie gibt hinweise darauf, daß ein einzelgänger nicht allein verantwortlich für seine situation ist, sondern daß in einer gruppe automatisch gruppendynamische prozesse beginnen, an denen der aussengeseiterte zwar ausschlaggebend beteiligt ist, auf die er aber prinzipiell keinen bewußten Einfluss hat.

und sicher kann man keinem kranken helfen, der sich nicht helfen lassen will, dennoch ist man als beobachter der situation nicht aus der pflicht genommen, zumindest zu versuchen zu helfen.

der sich final abkapselnde hat allerdinx das problem, vollkommen auf sich selbst gestellt zu sein, was m.e. kein sehr erstrebenswerter, da einsamer zustand ist.

zu deinem letzten satz schreibe ich hier nix, der beweist nämlich, daß du nicht verstanden hast, was ich sagen wollte.
 
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