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6. April 2003, 06:31   #1
binozap
 
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Registriert seit: January 2002
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Information - alles oder nichts ?

Etwas geht mir so manchmal durch den Kopf. Was ist Information ? Kann Information erzeugt werden, wenn ja woraus, wenn nein - warum nicht und woher kommt die Information in diesem Fall ? Kann ich Information vernichten ?

Ja, ich hole mir auch Informationen aus dem Radio oder aus Büchern. Sagt man so "Informationen"....

Mein PC speichert Informationen, klar - bits & bytes, es gibt ja bekanntermaßen verschiedene Möglichkeiten Informationen zu speichern. CDROM, DVD, Schriftzeichen, DNS - wenn ich eine CD durch den Schredder jage, sind die gespeicherten Informationen dort nicht mehr abrufbar. Aber sind sie wirklich verschwunden ? Habe ich Information vernichtet ?

Was denkt ihr, kann man Information vernichten ?
 
6. April 2003, 07:52   #2
peet
 
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Registriert seit: August 2001
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Beiträge: 1.528
Information.... = wissenswertes.. Wissen ueber..

Desinformation.. Falschaussagen.. schwarzmachen

Was also Information ist kommt m.i. auf den Betrachter an.

Information vernichten, ja.. wenn ich eine Aussage schon vor der Verbreitung verhindere..

Jeder persoenlich gefundene Information vernichten? Eher nicht..

Wie kommst du drauf?
 
6. April 2003, 14:23   #3
Herr Korrekt
Ungültige E-Mail Angabe
 
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Beiträge: 855
Information ist nichts weiter als die Wissensvermittlung an sich. Wenn du eine CD, auf der Informationen gespeichert waren vernichtest, vernichtest du nicht nur das Material sondern auch die Informationen, weil diese nun nicht mehr abrufbar sind und fortan kein Wissen mehr vermitteln können.
 
6. April 2003, 14:27   #4
binozap
 
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Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
Information is knowledge communicated concerning some particular fact, subject or event. (Oxford English Dictionary)

Information is data recorded, classified, organized, related or interpreted within context to convey meaning (Blumenthal)

Wie ich darauf komme Peet ? Weiss ich nicht mehr, jedenfalls kein aktueller Anlaß. Eher so gedanklich, philosophisch... Wenn ich eine Textseite fotokopiere, habe ich dann Information erzeugt ? Jetzt kann ich das Blatt zwei Personen geben, beide erhalten dieselbe Information (was immer das ist...) immerhin sind die Zeichen auf den Blättern identisch kodiert (Text, z.Bspl. ein Kochrezept). Falls ich mich nun anders entscheide und die Blätter in den Schredder schiebe, also die Decodierung der Information (das Lesen der Texte) unmöglich mache, habe ich damit Information vernichtet ? Nun, ich habe noch einen File in meinem PC mit dem Rezept. Also ist die Information ( das Kochrezept) noch vorhanden. Und falls mein PC einen Festplattencrash hat, schreibe ich es halt aus dem Gedächtnis nocheinmal auf. Was ich sagen will: Kann es sein, daß nur die Träger der Information zerstört werden können, nicht aber die Information selbst ?
 
6. April 2003, 14:36   #5
sara
 
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Zitat:
Zitat von binozap
Was ich sagen will: Kann es sein, daß nur die Träger der Information zerstört werden können, nicht aber die Information selbst ?
Ja, selbstverständlich kann das sein. Alles physische kann zerstört werden, was nicht bedeutet, dass der Sinn, Inhalt, die Aussage des Zerstörten damit hinüber ist.

Informationen erzeugst Du in dem Moment, wenn Du neue Erkenntnisse gewinnst und diese weiter gibst, andere Menschen eben darüber informierst.

Wenn Du bereits vorhandene Informationen weitergibst, dann hast Du sie hingegen nicht erzeugt - sondern bist vielmehr 'nur' der Übermittler.

Am Beispiel der täglichen Nachrichten: Ein Redakteur ermittelt wissenswerte Informationen für den Zuschauer aus dem alltäglichen Geschehen auf dieser Welt. Der Nachrichtensprecher hingegen ist der Bote derselbigen.
 
6. April 2003, 17:22   #6
binozap
 
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Zitat:
Informationen erzeugst Du in dem Moment, wenn Du neue Erkenntnisse gewinnst und diese weiter gibst, andere Menschen eben darüber informierst.
Also gut, Informationen können erzeugt werden. Ja, das denke ich auch. Was oder wer ist für die Schöpfung von Informationen erforderlich ? Du ? Ich ? Willi von nebenan ? Menschen - meinst Du, auschließlich Menschen erzeugen Informationen indem sie "Erkenntnisse" gewinnen und weitergeben ? Was ist mit einer Weltraumsonde. Hat die "Odyssey" Informationen vom Mars zur Erde gesendet oder nur "Signale" die erst durch uns zu Informationen wurden ? Für mich sind hier viel mehr Fragen als Antworten verborgen.
 
8. April 2003, 17:11   #7
sara
 
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Wenn sich 2 Philosophen treffen, ist es klüger sie sagen einander nur 'Guten Tag' .... so lautete der Satz, glaube ich

Natürlich, Du hast schon Recht: Das ist nicht nur der Mensch, der Informationen erzeugt. Es ist vielleicht eher so etwas, was von der Natur vorgeben ist. quasi ein Ablauf, erfunden, um alles in Gang zu halten. Erbinformationen beispielsweise erzeugen sich auch von selbst, bzw. als Teilergebnis eines biologischen Ablaufes, der mir zu kompliziert erscheint in meinem Halbwissen, um ihn jetzt hier wiederzugeben .

Vielleicht muss man Informationen erst katalogisieren, um dann festzustellen, ob man sie wissenschaftlich, technisch, menschlich, philosophisch oder wie auch immer verstehen kann ?! Oder ist es nicht eigentlich viel wichtiger zu klären, ob es zwingend notwendig ist, immer zu erfahren, wer die Information erzeugt oder weitergegeben hat ?

Hm, weiss auch nicht ...
 
8. April 2003, 18:39   #8
peet
 
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Vielleicht solltet ihr hier erst einmal den Begriff Information definieren..

anders habe ich so eine .. wer war eher..
das Huhn oder das Ei-Idee..
 
8. April 2003, 19:42   #9
binozap
 
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Tja, ist nicht so einfach, Peet.
Information kann als dritte Struktur in der Natur verstanden werden: Materie, Energie, Information. Einige Eigenschaften der Information umschreiben ganz gut ihre Natur. Information ist darstellbar - in Zeichen und Signalen. Information kann gespeichert, vervielfältigt und komprimiert werden. Information altert nicht und bleibt auch nach Teilung in mehrere Bruchstücke Information. Es gibt kein "Original", das heisst, eine Kopie der Information ist identisch zur Vorlage. Die Informationtheorie ist von Shannon begründet worden, in dieser mathematischen Theorie wird Information und Austausch von Informationen analysiert. Der Sinn der Information spielt dabei jedoch keine Rolle. In jeder Art Materie oder Energie steckt Information, ein Stein enthält Information über seine Zusammensetzung, sein Alter. In Sternenlicht sind Informationen über die Temperatur, die Entfernung, die Geschichte des Sterns enthalten. Eine alte Münze aus römischer Zeit enthält Informationen über ihre Herkunft und den Ort der Abbaustätten der Metalle aus der sie hergestellt wurde. Eine Mücke in einem Bernsteintropfen enthält vielleicht die Erbinformation eines Raptors. Man muß die Informationen allerdings finden und lesen können. Es gibt sicher noch sehr viel mehr unbekannte Informationsquellen als bekannte. Naturwissenschaft ist eigentlich die Wissenschaft zur Beschaffung von Information.
 
8. April 2003, 20:59   #10
peet
 
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Mmmmmmmmmmmm

ist es dann nicht beinahe so, dass jeglicher Austausch von Gedanken Information darstellt. Ob relevant oder nicht sei dahin gestellt und ist eher wieder eine philosophische Frage.

Verrueckter Einfall nr. 25
dann ist ein Mord eine Zerstoerung von Information..

oder haette ich besser kein Glas Rotwein nehmen sollen..
(uebrigens auch eine Information)
 
9. April 2003, 16:37   #11
binozap
 
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Klar, jeder Gedanke selbst enthält Information, er ist aber nicht Information. Ein Buch enthält auch Informationen, das Buch ist aber keine Information. Tötung eines Lebewesens führt zur Informationsvernichtung, sicherlich. Welchen Rotwein bevorzugst Du Peet ?
 
9. April 2003, 21:18   #12
peet
 
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mmmmmm
als ich meine Gedanken offenbar mache, stellen sie doch Information da.. die Frage ist eher ob jemand drauf wartet es zu wissen..

Im Moment einen argentinischen hab ich aber leider nicht hiero.. der Not gehorchend nicht dem Triebe,, im Moment einen Italiener aus der Toscana.
 
10. April 2003, 17:14   #13
binozap
 
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Zitat:
die Frage ist eher ob jemand drauf wartet es zu wissen
Ja, da sage ich dann gelegentlich: Wie kann ich wissen, ob ich auf etwas warte von dem ich nicht weiss, was es ist ? Oder so. Aber im Ernst: Ja, natürlich.

Mit dem Beispiel "Buch" wollte ich nur deutlich machen, daß zwischen der Information und dem vermittelnden Medium unterschieden werden kann und muß. Insofern stellt sich wirklich die Frage - auf Grundlage der oben genannten Eigenschaften von Information - ob ein Gedanke Information darstellt oder erst im Zuge der Mitteilung oder Aufzeichnung, sei es durch Sprache, Schrift, Gestik oder anderes zur Information wird.

Könntest Du bitte sagen, wie der Argentinier heisst ? Kann sein, daß ich am Samstag auf Einkaufstour gehe Und könnte ja durchaus sein, daß es sowas hier gibt. Letztens habe ich einen Fitou, La Rocaille 2000er verkostet. Sehr Lecker, recht fruchtig, trocken und wenig Gerbsäure. Und nur 5,10 €. Aber genug OT
 
10. April 2003, 21:43   #14
peet
 
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Information wird es m.E. erst dann wenn es auf welche Weise dann auch oeffentlich gemacht wird. Denn leider koennen wir noch keine Gedanken lesen.

Der Fitou ist genotiert. Werde mal in den Weinhandlungen stoebern. Bringe dann auch den Namen des Argentiniers mit.. Leider ist jeglicher Vorrat beseitigt.
Sollte es nicht mehr bis Samstag klappen empfehle ich dir einen portugisischen Rotwein aus dem Alentejo.
 
11. April 2003, 14:16   #15
sara
 
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Zitat:
Zitat von peet
Information wird es m.E. erst dann wenn es auf welche Weise dann auch oeffentlich gemacht wird. Denn leider koennen wir noch keine Gedanken lesen.
Nein, das sehe ich nicht so. Das signifikante an einer Information kann doch nicht sein, dass sie erst zur selbigen wird, wenn sie publik gemacht wird ??

Information rechtfertig sich doch nicht dadurch, dass sie verbreitet wird, oder ? Sie ist erst einmal da, egal ob und wie und warum sie weiterverbreitet wird.
 
11. April 2003, 18:06   #16
peet
 
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mmmmmmmm

nein Sara.. sehe dies etwas anders, tuurlijk sagt niemand, dass ich auch Recht habe

Davon ausgehend, dass es sich um mein Gedankengut handelt.. ist es fuer mich eine Erkenntnis.. erst durch weitergeben, veroeffentlichen davon wird es zur Information
 
11. April 2003, 19:13   #17
binozap
 
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Zitat:
stellt sich wirklich die Frage - auf Grundlage der oben genannten Eigenschaften von Information - ob ein Gedanke Information darstellt oder erst im Zuge der Mitteilung oder Aufzeichnung, sei es durch Sprache, Schrift, Gestik oder anderes zur Information wird.
Au weia, Selbstzitat....

Da siehst Du Peet, was Du angerichtet hast . Ich weiss es nicht, denke aber noch darüber nach, ob ein Gedanke Information ist oder nicht, mehr später...
 
11. April 2003, 20:25   #18
jupp11
 
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Zitat:
Zitat von Brockhaus-Auszug
Information
[lateinisch] die, allgemein: Auskunft, Nachricht, Unterrichtung, Belehrung, Mitteilung. Im strengen mathematischen Sinne bleibt der Inhalt einer Information unberücksichtigt, entscheidend ist der Informationswert einer Nachricht.
Information beseitigt Ungewissheit beziehungsweise Nichtwissen, ermöglicht Lernen und (sofortige, spätere oder/und dauerhafte) Verhaltensänderung. Als Erbinformation steuert sie die phylogenetische, als Erwerbinformation die ontogenetische Entwicklung, und zwar sowohl in körperlich-seelischer als auch in geistiger Hinsicht.
Ich denke, es gibt Informationen, die man vernichten kann. Dabei denke ich z. B. an die Bibliothek von Alexandria. Es gibt Informationsbehälter, die sich samt Inhalt selbst vernichten können - Menschen, z. B.

Dann gibt es wieder Informationen, deren Informationsgehalt nur schwer vernichtbar ist. Beispielsweise muss vor der Erfindung der Flugfähigkeit die Information vorgelegen haben, dass Luft tragen kann. Wäre dem nicht so, dann gäbe es keine flugfähigen Vögel oder Insekten.

Daraus folgt für mich, dass es bei Informationen Hirarchien gibt.

Ein Apfel übermittelt die Information er sei ein Apfel - ein halber Apfel tut das immer noch! Aber wenn ich ihn ca. 80 mal in der Mitte durchschneide, dann geht diese Information verloren, denn dann versuche ich ein Atom zu teilen, das sowohl Apfel, als auch Mensch oder Schweinehuf sein könnte.

Andersrum funktioniert das aber auch die Information, das ein Atom ein Wasserstoffatom ist, tritt in den Hintergrund, sobald sich dieses Atom mit Kollegen zu Wasser verbindet. Allerdings ist hier die Ursprungs-Information nicht vernichtet, sondern sozusagen überlagert, es sind neue wesentliche Qualitäten hinzugekommen.
 
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