21. September 2005, 15:28 | #1 | |
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Endlich wieder satte Gehaltserhöhungen.
... sogar um 8 Prozent. Allerdings nur für die Dax-Vorstände, die ihren Angestellten gerade mal lausige 2,4 Prozent bewilligen.
Spitzenreiter mit wie es heißt einer "Barvergütung von 6,2 Millionen Euro ohne Aktienoptionen" ist natürlich wieder Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Aber auch Jürgen Schrempp wurde mit einem Jahresgehalt von 4,5 Millionen Euro dafür belohnt, daß er als DaimlerChrysler-Chef Manager-"Qualitäten" bewies, die nicht mal für ein mittelständisches Familienunternehmen reichen würden. Und da wundern sich die Politiker, daß immer mehr Bürger den großen Parteien die Rote Karte zeigen. Selbstverständlich sollen Spitzenmanager auch weiterhin Spitzengehälter bekommen. Aber ich halte es für instinktlos, wenn sie sich prozentual gesehen viermal so hohe Gehalterhöhungen genehmigen wie ihren Angestellten, denen sie am liebsten weitere Nullrunden zumuten würden. Gruß Ben Zitat:
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21. September 2005, 16:07 | #2 |
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Die größten Gehaltssprünge haste leider ausgelassen:
< Die größten Gehaltssprünge gab es beim Sportartikelhersteller Adidas mit einem Plus von 89 Prozent auf knapp 1,8 Millionen Euro, wobei ein Aktienoptionsplan eingerechnet wurde. Gut 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor bekamen die Vorstände des Industriekonzerns ThyssenKrupp, denen im Schnitt 1,5 Millionen Euro überwiesen wurden. > Aber vielleicht kaufen sich demnächst ja viele Menschen ein 3. Paar Turnschuhe und noch zusätzliche Klamotten, damit die Adidas-Oberen im nächsten Jahr zu den Schremps und Ackermännern aufschließen können. |
21. September 2005, 17:16 | #3 |
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... jo, da kann man nur staunen, was sich hinter so einer vermeintlich harmlosen Turnschuh-Firma verbirgt. Um "political correct" zu sein, kann man mittlerweile kaum noch ein Produkt mit gutem Gewissen kaufen.
Gruß Ben |
21. September 2005, 17:49 | #4 |
Junge mit Mundharmonika
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Die 2.4% Gehaltserhöhung für Angestellte ist natürlich differenzierter zu betrachten. Du hast nämlich die gerne von Arbeitnehmerseite verschwiegene Zusatznutzen vergessen. Durch Personalabbau in meinem Bereich kann ich zukünftig 1-1.5 Stunden länger im hellen und geheiztem Büro verbleiben, das spart gerade unter Berücksichtigung der kommenden Energiepreiserhöhungen einen erheblichen Teil der Zahlungen an den Energieversorger. Auch habe ich das Abo der Tageszeitung abbestellt, da ich bei den Spritpreisen das Auto abgeschafft habe und nun in der Bahn beim Banknachbarn mitlese. Schließlich haben sich meine Lebensmitteleinkäufe gegen Null reduziert, da sich das Magengeschwür in eine andere Richtung entwickelt hat und eh nicht mehr viel hineinpaßt.
Und jetzt hört mit dem Jammern auf und sucht Euch gefälligst einen Zweitjob an der Tanke. |
21. September 2005, 19:46 | #5 |
Dummschwätzer
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Ich bin ein guter Mensch, rette Menschenleben und setze mein eigenes gelegentlich aufs Spiel.
Dafür kassiere ich schlaffe 2000 €, mache 24 Stunden Dienste und bekomme ein Disziplinarverfahren, weil ich neulich zu einem Polizisten, der sinnlos in der Gegend rumstand und gaffte, während eines Feuereinsatzes gesagt habe, er solle seinen fetten Arsch aus dem Weg nehmen, wir müßten hier arbeiten. Für den Zusatz "Kannst Dir woandres an den Eiern rumspielen", hat er mich nun verklagt... Echt - ich habe keinen Bock mehr auf die Scheiße und würde sofort in meinen alten Beruf als Werkzeugmacher zurückgehen, wenn es arbeit gäbe. Meine Samariterfreudigkeit kann ich auch in meiner Freizeit bei der DLRG ausleben. |
21. December 2005, 11:37 | #6 |
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... für Josef Ackermann ist der Alptraum wahr geworden: Der Bundesgerichtshof hat heute die Freisprüche gegen ihn, Esser und die anderen Angeklagten im Düsseldorfer Prozeß aufgehoben, was wohl das Ende für den umstrittenen Chef der Deutschen Bank bedeutet. Ich rechne damit, daß er schon in den nächsten Tagen von seinem Amt zurücktreten wird.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...kel/639/66573/ Gruß Ben |
21. December 2005, 17:35 | #7 |
Dummschwätzer
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Fröhliche Weihnachten für diese Blutsauger |
21. December 2005, 18:13 | #8 | |
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... kommt es im neuen Prozeß zu einer Verurteilung der Absahner, was diesmal sehr wahrscheinlich ist, könnten Ackermann & Co. theoretisch eine Gefängnisstrafe bis zu 10 Jahren drohen.
Soeben ist ein Interview mit Bernd Schünemann erschienen, der an der Uni München Strafrecht und Rechtsphilosophie lehrt. Für ihn ist die BGH-Entscheidung eine Genugtuung, weil das Urteil "an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt". Weitere Auszüge: Zitat:
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22. December 2005, 11:36 | #9 |
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Die Junge Welt verkündet "Frust für Antideutsche", womit endlich bewiesen wäre, wer hinter uns steht ;-). Und in der Tat hat die nun erfolgte Aufhebung der "Mannesmann-Freisprüche" einen faden Beigeschmack, denn die Karlsruher Bundesrichter spielten mit ihrer Entscheidung Sozialismus. Und das geht unter den Bedingungen einer kapitalistischen Wirtschaft nunmal nicht, die sie nicht anzukratzen gedenken.
Sie, die Richter, maßten sich nämlich an, darüber entscheiden zu können, welche Interessen ein Unternehmen zu verfolgen habe, der Staat, den sie vertreten, mischt sich also in Belange (die Höhe von Abfindungen) ein, die ihn im Grunde nichts angehen. Was im Interesse eines privaten Unternehmens liegt, bestimmen dessen Eigentümer besser selbst, die - alte wie neue - den Abfindungszahlungen zugestimmt haben; kein bedeutender Aktionär hatte etwas dagegen, und die sind es nunmal, die am besten wissen, was gut für sie ist, nicht irgendein Gericht. Unterdessen geht das Sozialismus-Spiel auch noch weiter, jetzt marschieren Politiker auf, die Ackermanns Rücktritt fordern, ihm aber letztlich nur vorwerfen können, daß er seine Arbeit als Deutsche Bank-Chef gut machte. Sie meinen aber nun, er sei seiner sozialen Verantwortung nicht nachgekommen, die er aber - that's Capitalism - schlicht gar nicht hat. Auch hier versuchen also wieder ein paar Trottel, sich in Dinge einzumischen, die sie nichts angehen, zumal sie ja gar nicht daran denken, die gegenwärtige Wirtschaftsordnung abzuschaffen. MfG tw_24 |
22. December 2005, 12:01 | #10 | |
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... als angeblich Linker windest Du Dich mit den verquasten "antideutschen" Argumenten inzwischen um so viele Ecken, daß Du am Ende kaum noch von einem konservativen Rechten zu unterscheiden bist ;-)
Mir dagegen hat der Beitrag in der "Jungen Welt" recht gut gefallen: Zitat:
Gruß Ben |
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22. December 2005, 12:46 | #11 |
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Tja, wenn Jürgen Elsässer meint, das kapitalistische Unternehmen Deutsche Bank verdiene diesen Namen nicht mehr und es umbenennt in "Antideutsche Bank", scheint auch er davon auszugehen, daß es sowas gibt wie einen guten deutschen Kapitalismus. Und das ist aus linker Sicht nunmal Schwachsinn, weil damit ja unterstellt wird, daß es eine gute Variante des Kapitalismus überhaupt geben kann.
Mit solcherlei Nationalismus aber versuchten sich schon Müntefering und sein Kanzler Schröder zu profilieren, als sie auf "Heuschrecken" losgingen, die sie zuvor erst ins Land holten. Im Grunde waren es damit die Sozialdemokraten, die - weil sie keinen guten nationalen Kapitalismus schaffen konnten - bewiesen, daß solche Thesen von einem guten Kapitalismus nicht mehr sind als "Opium fürs Volk". Daß der Elsässer nun sozialdemokratisiert und einstimmt in das Gejammer darüber, daß Ackermann die Deutsche Bank als Unternehmen doch hervorragend führte, was natürlich unzählige "kleine Leute" bezahlen mußten, muß am Redaktionsklima der Jungen Welt liegen, früher hätte er sich sowas jedenfalls nicht erlaubt, nachdenklich sollte ihn als angeblich Linken ja schon stimmen, daß ihm - mit Ausnahme der Welt - sogar die wirtschaftsliberale Presse zustimmt. In Deutschland ist es nunmal aber so, daß weder die maßgebliche Politik, und dazu zählt auch die Linkspartei.PDS, noch die Justiz am Grundübel, das Kapitalismus heißt, etwas ändern wollen. Und wenn sie diesen also akzeptieren, dann haben sie sich auch an dessen Spielregeln zu halten, sich also herauszuhalten aus unternehmensinternen Entscheidungsfindungen, was sie im Fall Ackermann aber nicht tun wollen - klar, es geht um beeindruckende Summe, da kann man bequem Neid schüren und sich als Kämpfer für Gemeinwohl und Volksgemeinschaft aufspielen. Der Ackermann bzw. seine Deutsche Bank hat - wie jedes andere gewinnorientierte Unternehmen - nicht als Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Gewinne zu maximieren, sonst nämlich könnte es sich gegenüber der Konkurrenz mittel- bis langfristig gar nicht halten - mit für Betroffene, Staat und Gesellschaft noch tragischeren Folgen. Ackermann wird moralisch verurteilt dafür, daß er agierte, wie das von einem Chef eines Unternehmens im Kapitalismus erwartet wird. Hätte er anders gehandelt, wäre ihm Schelte aber auch sicher, denn dann wäre die Deutsche Bank ruiniert, und wahrscheinlich stünden noch mehr Arbeitslose für Ernteeinsätze bereit. Wer also Ackermann kritisiert, aber über den Kapitalismus schweigt, betreibt Volksverdummung. Und das ist und bleibt den Richtern vorzuwerfen wie irgendwelchen wichtigtuerischen Politikern oder Kommentatoren, die dazu Beifall klatschen. Nicht Ackermann ist das Problem, sondern der Kapitalismus. MfG tw_24 |
22. December 2005, 13:21 | #12 | |
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... wo has Du denn das schon wieder aufgeschnappt? Du sollst doch nicht immer mit den antideutschen Schmuddelkindern spielen. Komm sofort nach Hause und lese wieder mal vernünftige Bücher über die Themenkomplexe "Kapitalismus" und "Soziale Marktwirtschaft". Herrschaftszeiten! Der Junge hält einen ganz schön auf Trab ;-)
Und wenn Du schon vor dem Bücherregal stehst, kannst Du Dich gleich noch über die Rechte, aber auch Aufgaben und Pflichten eines Aufsichtsratsmitgliedes einer Kapitalgesellschaft informieren. Denn die Chefs einer AG sind den Aktionären verpflichtet und sollen deren Aktien-Kapital zwar verwalten und möglichst auch vermehren. Es steht aber nirgendwo geschrieben, daß sie sich auch selbst bereichern dürfen, ohne solche Deals vorher vertraglich abzusichern. Einer der Karlsruher Richter meinte sehr treffend, daß Leute wie Ackermann und die anderen Absahner als "Gutsverwalter" angestellt worden sind, nicht aber als "Gutsherren", wie sie sich in ihrer Raffgier gegeben haben. Und genau dadurch haben sie sich strafbar gemacht. Gruß Ben Zitat:
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22. December 2005, 13:37 | #13 |
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Leider hatten von den sechsen um die es ging nur Herr Esser und ein untergeordneter Mitarbeiter den Mumm zur Urteislverkündung selbst vor Gericht zu erscheinen.
Wie heißt es ungefähr so schön heute in meiner Tageszeitung: Da hat er noch mal einen Crashkurs in Sachen Pflichten eines Managers bekommen. |
22. December 2005, 14:03 | #14 | ||
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Zitat:
Zitat:
tw_24 |
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22. December 2005, 14:15 | #15 | |
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Zitat:
Demnächst werden die Methoden dieser Wirtschaftsgangster vielleicht sogar noch ruppiger. Und vor Gericht verteidigen sie sich dann mit dem Argument, daß es bei der Mafia auf Sizilien auch nicht anders gehandhabt wird *g*. Gruß Ben |
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27. December 2005, 22:06 | #16 | |
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... kann der Mann nicht einfach mal die Klappe halten? Gemeint ist wieder mal mein Liebling unter den deutschen "Nieten in Nadelstreifen": Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Rolf Breuer.
Dabei läuft gegen Deutschlands schlimmste Banker-Plappertasche noch immer ein Gerichtsverfahren, weil der Ackermann-Vorgänger als früherer Chef des größten Geldinstituts in einem Bloomberg-Interview mal eben dem Filmkonserven-Tycoon Leo Kirch den Todesstoß versetzte, als er locker vom Hocker über dessen Kreditwürdigkeit palaverte und dabei anscheinend alles vergaß, was er schon als Lehrling zum Thema "Bankgeheimnis" gelernt hat. Also dachte er sich jetzt auch wieder nichts dabei, gleich nach Bekanntwerden des BGH-Urteils der Presse fröhlich mitzuteilen, daß er sich bereits Gedanken über mögliche Nachfolger von Ackermann macht. Keine Ahnung, warum er sich auch diesmal wieder nicht beherrschen konnte, aber eines steht für mich fest: Noch vor dem Rücktritt des jetzigen Bank-Chefs sollte man erst mal diesen unsäglichen Herrn Breuer rausschmeißen. Aber diesmal bitte ohne zweistellige Millionen-Abfindung. Gruß Ben Zitat:
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27. December 2005, 22:27 | #17 |
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Der Papa buchstabiert eindeutig die falschen Blätter, wenn er noch hofft ;-). Die Welt zum Beispiel sollte er sich mal verordnen, speziell den heutigen Leitkommentar: "Lob der Unternhemer", um nach dessen Lektüre den/die neuen Gott/Götter zu verehren.
Und selbst wenn sie einmal durch gar ungöttliches Verhalten auffallen sollten, so liegt das an den Verlockungen, denen sie sich ausgesetzt sehen, denn offenbar, das hat der Tagesspiegel erforscht, wird bei ihnen nicht so genau hingeschaut - "Kriminelle Manager kommen leichter ungestraft davon" -, woher sollten sie also wissen, was sie alles (nicht) dürfen? Wie man es wendet und dreht - die dürfen das einfach ... MfG tw_24 |