15. March 2006, 13:38 | #1 |
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Das Abu-Ghraib Folter Fotoarchiv
... die amerikanischen Besatzer haben ja vor, das irakische "Abu Ghraib"-Folter-Gefängnis schließen und vielleicht auch abreißen zu lassen. Die Absicht, die dahinter steckt, ist klar: Man hofft, daß dadurch die Welt auch wieder schnell die dortigen Vorgänge vergessen wird. Schon weil es ja angeblich auch nur "wenige Ausnahme-Fälle" waren, weshalb ja auch bis heute keiner der hochrangigen Verantwortlichen juristische Konsequenzen befürchten muß.
Da in Wirklichkeit aber kaum noch jemand daran zweifelt, daß die perfiden Folterungen systematisch durchgeführt und von "ganz oben" angeordnet worden sind, ist es gut, daß es eine Seite im Netz gibt, die auch die bisher unveröffentlichten Fotos zeigt, die George Bush auch weiterhin gern unter Verschluß gehalten hätte: http://www.salon.com/news/abu_ghraib.../introduction/ Die völlig legale Page wird ständig aktualisiert. Zur Zeit kann man sich durch diese neue Galerie durchklicken: http://www.salon.com/news/feature/20...portfolio.html Insgesamt sind dort 279 Fotos und 19 Videos gelistet, die an die dunkle Seite der USA erinnern und somit auch die Lügen des heuchelnden "Befreiers" George Bush entlarven. Gruß Ben |
16. March 2006, 11:29 | #2 |
Dummschwätzer
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Nach einigen Bildern ist man eigentlich schon bedient und man kann sich den Rest der erschütternden Bilder/Clips sparen.
Interessanterweise lief am vergangenem Dienstag auf Arte ein Bericht über vier US Soldaten. Ein Kamerateam begleitete ein Team von US Soldaten und berichtete über den Tagesablauf. Keine Ahnung ob es Voreingenommenheit war, aber ich war der Meinung, daß diese Soldaren, wohl stellvertretend für alle ihre Kameraden, voller Frust sind. Trotz der Kenntnis, daß sie bei ihren Aktionen gefilmt werden, legten sie doch recht rauhe Methoden an den Tag. Und somit dürfte wohl die Vermutung zutreffen, daß man durchaus noch härter zur Sache geht, wenn keine ofizielle Kamera das Geschehen festhält, bis hin zu Exessen. Was mich am meisten schockiert hat war die Tatsache, daß jeder der befragten Soldaten ständig und immer wieder brav betonte, daß er nur seine Pflicht tue und für sein Land bis zum letzten geht, wenn es notwendig ist. Schon erstaunlich, was die Ausbilder da an "hervorragender" Vorarbeit geleistet haben und was die Kommandeure durch ihre täglichen Appelle noch perfektionieren, um erwachsene Männer zu Marionetten zu machen. Wer den Bericht nicht gesehen hat, sollte die nächste Wiederholung auf keinen Fall versäumen. |
16. March 2006, 12:33 | #3 | |
Dummschwätzer
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Trauriger Nachtrag, denn anscheinend geht es in den Folterkellern munter weiter:
Zitat:
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16. March 2006, 13:07 | #4 |
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Es bleibt festzustellen, daß die amerikanische Gesellschaft sehr wohl hinterfragt, was ihre Soldaten wie machen, das Archiv hat ein amerikanisches Magazin eingerichtet, während der Bath-Faschismus, für dessen Fortbestand ja weltweit "Friedensbewegte" demonstrierten, zu solcher Selbstreflexion nicht fähig war.
Die gleiche "Friedesnbewegung", die sich nun wieder über das böse Amerika echauffiert, hat Abu Ghraib, das keine Erfindung der Amerikaner ist, jahrzehntelang ignoriert, insofern sollte sie sich hüten, dieses Archiv jetzt für sich zu vereinnahmen, es belegt vielmehr ja, daß sie Abu Ghraib nur instrumentalisiert. Mit Verve stürzt man sich nun auf die in der Tat unappetitlichen Bilder, die ja juristisch nicht folgenlos bleiben, vergißt dabei allerdings zu erwähnen, daß das berüchtigte Gefängnis, dessen Name man unter Saddam Hussein nicht zu erwähnen wagte, ohne die Alliierten heute noch immer ein Tabu wäre. Und dafür, daß das nicht so bleibt, dafür, daß eben nicht mehr in überfüllten Gefängnissen dadurch neuer Platz geschaffen wird, daß ein paar hundert Insassen einfach umgelegt werden, haben die Alliierten Krieg geführt, während ihre Kritiker landauf und landab für den Erhalt des status quo von 2002 kämpften. Nimmt man diesen und vergleicht ihn mit dem, was heute im Irak dort möglich ist, wo nicht gerade islamfaschistischer Tugendterror wütet, dann hat sich - trotz Abu Ghraib 2003+, das bei seiner Symbolkraft weiterzuführen, ein großer Fehler war - die Lage für eine Bevölkerungsmehrheit gebessert. Und so bleibt, so traurig die Tatsache ist, daß es ein solches Archiv überhaupt gibt, auch geben muß, dennoch, daß es eben sehr wohl beweist, wie stark die amerikanische Demokratie ist, wie vorbildlich auch für Old Europe, und wie überlegen der von der "Friedensbewegung" gebotenen Alternative Bath-Faschismus. Bemerkenswert, daß die "Friedensbewegung", die doch sonst so darauf beharrt, man müsse alle Seiten zu Wort kommen lassen, es bisher noch nicht schaffte, ein vergleichbares Archiv zu organisieren, das den Alltag im Abu Ghraib-Gefängnis bis 2003 dokumentiert - Akten dazu gibt es, aber die will man lieber ignorieren, sie wären wohl auch zu belastend. MfG tw_24 |
16. March 2006, 17:40 | #5 | |
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Zitat:
US-Armee startet größten Luftangriff seit dem Krieg – Mit über 50 Kampfflugzeugen und 1500 Soldaten hat die USA im Irak Ziele von Extremisten angegriffen. http://www.spiegel.de/politik/auslan...406358,00.html In Bagdad beginnt der Bürgerkrieg – Schiitische Killerkommandos machen immer häufiger Jagd auf Sunniten, um sich für Terroranschläge zu rächen. Die Polizei ist machtlos. Für den Irak scheint es keinen Ausweg aus der Ära der Angst zu geben. http://www.spiegel.de/politik/auslan...406188,00.html Schönes, friedliches Irak nach der "Befreiung" durch die heldenhafte US-Armee. Gruß Ben |
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16. March 2006, 19:00 | #6 | |
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Zitat:
MfG tw_24 |
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16. March 2006, 19:13 | #7 |
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DPA:
"Amerikanische und irakische Truppen haben im Nordirak nach eigenen Angaben den bisher größten Luftangriff seit der Invasion im Frühjahr 2003 begonnen. Mehr als 50 Flugzeuge seien dabei am Donnerstag eingesetzt worden, erklärte das US-Militärkommando in Tikrit." http://www.rundschau-online.de/html/...89789275.shtml http://www.stern.de/politik/ausland/...ak/557840.html Reuters: "Mehr als 50 Luftfahrzeuge, 1500 irakische und US-Soldaten sowie 200 andere Fahrzeuge seien im Einsatz, teilte das US-Militär mit." http://de.today.reuters.com/news/New...NGRIFF-2ZF.xml und gerade hieß es in der "heute"-Sendung im ZDF: "werden unterstützt von 50 Kampfflugzeugen". Noch Fragen? ;-) Gruß Ben |
16. March 2006, 19:23 | #8 | |
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Ich kann nichts dafür, daß Deutsche zu blöd sind, englische Texte zu übersetzen, und dennoch Du auf ihre "Qualität" vertraust.
Zitat:
MfG tw_24 |
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16. March 2006, 19:40 | #9 |
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... Du weißt doch, daß alle Deutschen blöd und antisemitisch sind und nur die "Antideutschen" wirklich Ahnung haben. Schade, daß Ihr nur so wenige seid oder die großen Zeitungen und Nachrichtenagenturen andere Gründe haben, Euch keine Chefposten anzubieten ;-)
Ja, und es soll außer "Associated Press" tatsächlich auch noch andere Agenturen geben. "DPA" und "Reuters" sind übrigens eigenständige Nachrichtenagenturen mit eigenen Korrespondenten, die nicht von englischsprachigen Kollegen abschreiben müssen. Die nächste Frage bitte ;-) Gruß Ben |
16. March 2006, 19:46 | #10 | |
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Werden die 1.500 Soldaten mit den "Kampfflugzeugen" ins Einsatzgebiet transportiert und dort als Bomben abgeworfen, was freilich ganz schnell gehen muß, da Kampfflugzeuge in der Regel ja wahnsinnig schnell durch die Luft düsen, oder können die etwa neuerdings einfach mal ein paar Minuten in der Luft auf der Stelle schweben, um die Truppen abzusetzen? Was meldet Reuters in englischer Sprache?
[Edit] Ich weiß es: Zitat:
tw_24 |
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16. March 2006, 19:55 | #11 | |
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Zitat:
Gruß Ben |
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16. March 2006, 20:05 | #12 |
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"[..] and Chinook helicopters to are capable of lifting and moving vehicle like Humvees [..]" ...
Oder sollten die 200 Fahrzeuge, über deren Kraftstoffdurst ich jetzt nicht spekulieren mag, zum "größten Luftangriff seit dem Krieg" Deines SPIEGEL gefahren sein? Wieso ist das dann keine Bodenoffensive (200 fahrende Irgendwasse sind ja mehr als 50 Helikopter, Verzeihung, "Kampfflugzeuge"), liebster Papa? MfG tw_24 |
16. March 2006, 20:21 | #13 | |
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Zitat:
Bis dahin beantworte ich Sohnemann aber gern noch weitere Fragen – "wenn es denn der Wahrheitsfindung dient" *g*. Gruß Ben |
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16. March 2006, 20:28 | #14 |
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Sind denn bei der Tagesschau auch "Kampfflugzeuge" zum Truppen- und Fahrzeugtransport eingesetzt worden?
MfG tw_24 |
16. March 2006, 20:48 | #15 |
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... ich glaube nicht. Aber es ging ja um den "größten Luftangriff", der angeblich von den "Spiegel"-Redakteuren und anderen, "die kein Englisch" können, erdichtet worden sein soll.
Aber ist doch schön, wie schnell wir jetzt vom Thema "Folter-Knast" abgekommen sind. Auch das ist eine beliebte "antideutsche" Strategie, wenn man mal ausnahmsweise erschreckende Nachrichten nicht als "gefälscht" oder zumindest "falsch übersetzt" verharmlosen kann. Denn inzwischen traut sich nicht mal mehr ein Antideutscher von "Einzelfällen" zu reden, wenn es um systematische Folterungen in ganz "normalen" US-KZs geht. Erinnert mich übrigens an den "Dresden"-Thread: Dort wolltest Du seitenlang über die Verwechslung eines Kinos reden. Hier geht es nun um irgendwelche kleinlichen Formulierungen, ob zu dieser Stunde erneut Hunderte oder gar Tausende Iraker durch "Kampfflugzeuge" oder anderes modernes Kriegsgerät getötet werden. Findest Du nicht, daß sich diese Masche irgendwann mal abnutzen könnte? Gruß Ben |
16. March 2006, 21:11 | #16 |
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Wo habe ich denn den "größten Luftangriff" bezweifelt? Daß der SPIEGEL den Begriff verwendet, zugleich aber von "Kampfflugzeugen" daherfaselt und von zweihundert Bodenfahrzeugen spricht, das macht nur offensichtlich, wie unlogisch die gesamte Meldung ist. Die Offensive geht einfach in der beschriebenen Konstellation nur ohne Kampfflugzeuge - mit Helikoptern.
Aber Du bist es, der die Ente verteidigt, dabei seien mehr als "50 Kampfflugzeuge" zum Einsatz gekommen, um auch noch "Ziele von Extremisten" anzugreifen. Letzteres ist eine saublöde Formulierung, ersteres eine bewußt oder unbewußt falsche Übersetzung durch deutsche Medien/Agenturen, gegen die Du offensichtlich nichts hast. Nur: Wieso verteidigst Du die Lüge an dieser Stelle, während Du, geht es etwa um Kriegsgründe, Dich daran störst, daß die amerikanische Regierung - die Unterstellung ist ja auch noch: absichtlich - über Massenvernichtungswaffen im Irak gelogen habe? MfG tw_24 |
17. March 2006, 11:49 | #17 |
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... das ach so "wichtige" Thema scheint Dich ja gar nicht mehr loszulassen. Weil also der "Spiegel" gestern in seiner ersten Meldung, ebenso wie die ZDF-"Heute"-Sendung um 19.00 Uhr, von "Kampfflugzeugen" anstatt "Kampfhubschrauber" berichtete, machst Du daraus gleich einen Artikel für Eure Weltpresse mit der lustigen Überschrift: "Aufrüstung aktuell: Wie der SPIEGEL aus Helikoptern Kampfflugzeuge macht."
http://www.forennews.de/board/showth...&threadid=7176 "Aufrüstung" dürfte aber wohl auch nicht das richtige Wort sein. Oder ist Dir etwa nicht bekannt, was ein moderner Kampfhubschrauber kostet und was man gerade damit für ein schönes Feuerwerk anrichten kann? Nur Lieschen Müller denkt wohl heute immer noch, daß die "kleinen" niedlichen Hubschrauber vor allem für den Verkehrsfunk eingesetzt werden ;-) Okay, in diesem Fall handelte es sich zwar tatsächlich "nur" um Sikorsky "Black Hawk"-Helikopter (Preis je nach Ausführung zwischen 6 und 10 Millionen Dollar), die vor allem für Transporte genutzt werden, aber eben auch mit 30mm-Kanonen bestückt werden können. http://en.wikipedia.org/wiki/Blackhawk_helicopter Auf jeden Fall kann von "Aufrüstung" gar keine Rede sein, da viele Militär-Flugzeuge durchaus harmloser sind als Kampfhubschrauber. Mal davon abgesehen, daß auch ein Hubschrauber im weitesten Sinn ein Fluggerät und somit auch ein "Flugzeug" ist. Aber, wie mir scheint, hast Du momentan sowieso Deine Erbsenzähler-Wochen und wartest regelrecht darauf, daß sich ein Redakteur mal etwas unklar ausdrückt. Vielleicht solltest Du ruhig auch mal in Eurem Blatt auf Stilblüten-Suche gehen. Aber es geht Dir ja um den "Spiegel", weil er derzeit erfreulicherweise wieder zu seiner gewohnten USA-kritischen Haltung zurückgekehrt ist. Und das läßt einen "Antideutschen" natürlich keine Ruhe ;-) So, und nun bin ich mal gespannt, ob gestern auch Tausende Zuschauer empört bei der "heute"-Redaktion angerufen haben, um sich über die Bezeichnung "Kampfflugzeuge" zu beschweren. Wie man auf diese ungeheuerliche Art Millionen Fernsehzuschauer "belügen" kann, ist für mich völlig unverständlich, so daß man schon jetzt getrost von einem der größten Skandale in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens reden kann *g*. Gruß Ben |