10. January 2007, 16:35 | #1 |
Erde, Wind & Feuer
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Die Stoiber Dämmerung - Pauli sei Dank
Nein nicht der FC St. Pauli, sondern die noch vor einigen Wochen gänzlich unbekannte Dr. Gabriele Pauli, Landrätin des Landkreises Fürth hat dazu beigetragen, dass "Die Welt" nun eine solche Schlagzeile bringt.
Nun schaut die Nation mehr ohne weniger auf unseren ehemaligen Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber, wie er sich aus dieser (selbst verschuldeten) misslichen Lage heraus redet. Die Welt hat jedenfalls zu diesen Thema einen wunderschönen Artikel ins Netz gestellt: CSU: Die Stoiber-Dämmerung |
13. January 2007, 06:01 | #2 |
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Mich nervt Frau Dr. Pauli nur noch. Hier in Bayern liest Du in den Zeitungen nur noch Pauli, Pauli, Pauli. Selbst zu Stern TV und Christiansen hat sies geschafft.
Toll. Hätte irgendein männlicher Landrat aus Hinterdupfing gegen Stoiber gewettert, wär das höchstens in Bayern eine Randnotiz im Politik Teil geblieben. Aber dieses erstaunlicherweise deutschlandweite Gesülze von der "schönen Landrätin aus Fürth" oder der "roten Gefahr" für Edmundo ist nur noch ätzend. Ich will Inhalte von und über Frau Dr. Pauli hören und nicht so billige Platitüden. Was hat diese Frau bitte für Lösungsansätze gebracht? Welchen konstuktiven Vorschlag zur Ministerpräsidentennachfolge hat Sie gemacht? Wer kannte Frau Dr. Pauli vor dem ganzen Theater? Was hat Sie denn schon großartiges für die CSU geleistet, ohne ihr wie jetzt zu Schaden. Gegen Stoiber wettern kann jeder, dafür brauch ich mich nicht aufbrezeln, zu Christiansen und RTL rennen und mich jeden Sonntag von der BamS im Abendkleid ablichten lassen. Politik sollte hauptsächlich mit Argumenten, Be- und Ergründungen etc. geführt werden, aber nicht wie es Frau Dr. Pauli macht, medienwirksam über die BILD Zeitung. Schon allein der Stein des Anstosses, ihr Posting in Ihrem CSU Forum sagt meiner Meinung schon alles aus. Ein kleines, für mich hingeschludertes Statement, das ohne weiteres aus einem Oberbayerischen Stammtisch kommen könnte, ohne Lösungsansatz oder Kandidatenvorschlag. Und samma doch amoi ehrlich, mia hom koan andan ois an Edmund bei uns in Bayern, der a ähnlichs Format wia da Stoiber hod. Politik CSU aktuell :: Edmund Stoiber sollte 2008 verzichten |
13. January 2007, 08:36 | #3 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
Der Grundgedanke, Stoiber politisch zu kastrieren, ist ja vom Ansatz her begrüßenswert. Die schöne Landrätin hat aber nach ihren Anfangsaktionen sehr schnell erkannt, daß sie mit ihrem Begehren recht schnell in den Blickpunkt des Medieninteresses gerät. Momentan versucht das Paulinchen den run der Medien auf ihre Person auszunutzen, um sich zu profilieren. Wie schnell sie dabei an ihre Grenzen stößt, wurde ihr kürzlich von Michel Friedmann bewiesen, der sie nach allen Regeln seiner journalisten Kunst () vorführte. Ich bin kein Freund Friedmanns, aber wie er die Pauli auszählte ließ schon leicht erkennen, daß die Frau politisch und intellektuell nur Mittelmaß ist. Einzig die Tatsache, daß sie eine Lawine ins rollen gerbacht hat ist ihr anzurechnen. |
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13. January 2007, 09:06 | #4 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... mag ja sein, daß Stoibers kalte, rein wirtschaftlich orientierte Politik zumindest im Sinne unserer kapitalistischen Wertvorstellungen durchaus erfolgreich war. Und er hat wie kein anderer von seinem Ziehvater Franz Josef Strauß gelernt, wie man sich durch Seilschaften, Intrigen und miesem Verrat jahrelang oben halten kann. Doch auch er biß sich am Ende an Angie die Zähne aus. Und seit bekanntgeworden ist, daß er heimlich plante, sie schon nach wenigen Wochen abzusägen, wird sie sich nun eins ins Fäustchen lachen und eine weitere Kerbe in den Schaft ihrer Damen-Beretta schnitzen.
Stoiber hat es sich selbst zuzuschreiben, daß er, nachdem er in den nächsten Tagen zur Ankündigung seines Rücktritts gezwungen sein wird, den Leuten vor allem als tragische Gestalt in Erinnerung bleiben wird, weil er zuletzt jeglichen Realitätssinn verloren hatte und dadurch den richtigen Zeitpunkt für einen würdevollen Abgang verpaßte. Helmut Kohl, der am Ende, trunken vor Machtbesessenheit und Selbstgerechtigkeit, auch nur noch Ja-Sager und Speichellecker um sich duldete, ging es bekanntlich nicht anders. Und bei Stoiber kommt noch erschwerend hinzu, daß sich bayerische Ministerpräsidenten ohnehin als direkte Nachfahren Ludwig II. sehen, obwohl der ja bekanntlich auch das Ende seiner Tage in geistiger Umnachtung verbrachte ;-) Und seien wir doch mal ehrlich: Edmund Stoiber wurde immer mehr zur Lachfigur – egal, ob es sein Gestammel und Gestotter war, womit er immer wieder für Heiterkeit sorgte oder sein peinlicher Zickzack-Kurs als es um den geplanten Minister-Posten in einer Unions-Regierung ging. Schon damals, als er Hals über Kopf Berlin verließ, wurde klar, daß mit dem Mann kein Staat zu machen ist. Ob es in Bayern derzeit einen "Besseren" als Stoiber gibt, kann ich auch nicht sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, daß man sich auch bei Frau Pauli erkenntlich zeigen wird. Denn immerhin hat sie als Frau durch Mut und Beharrlichkeit das geschafft, was viele gestandene CSU-Männer zwar auch seit langem wollten, sich aber nie trauten, öffentlich die Abdankung Kaiser Edmunds zu fordern. Dabei war allen klar, daß der verbrauchte, schwächelnde Patriarch so schnell wie möglich aufs Altenteil gehört, bevor er dem Ansehen Bayerns noch mehr Schaden zufügt. Gruß Ben |
13. January 2007, 13:53 | #5 |
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Grundsätzlich hast Du recht, Ben, aber bei dem Gedanken, dass Beckstein oder Huber Nachfolger werden (könnten), schüttelt es mich. Seehofer ist zwar auch ein Kandidat, aber in der CSU kommt seine (angebliche) Sozialduselei nicht an.
Wie bei Kohl hat auch Stoiber nahezu alle evtl. in Frage kommenden Kronprinzen gnadenlos in die Wüste geschickt. |
13. January 2007, 13:57 | #6 |
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Jetzt überschlagen sich die Ereignisse langsam. Laut Spiegel Online könnte schon am Montag Schluß sein für Stoiber...
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13. January 2007, 14:04 | #7 |
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Kürzlich war im Berliner Tagesspiegel folgende Bezeichnung für Frau Pauli zu lesen:
'Pauli, die neue Linke in der CSU' Frau Pauli als 'links' zu bezeichnen ist eine grobe Beleidigung für jeden, der politisch gesehen wirklich als 'links' einzuordnen ist. Natürlich wirbelt sie momentan mächtig Staub auf, wenn man aber mal ein wenig ihre politischen Entscheidungen als CSU Politikerin und jetzige Landrätin recherchiert, dann weiss man schon von welchem politischen Kaliber diese Frau ist, nämlich alles andere als links. Aber wenn's denn dient, Stoiber abzusägen soll es mir nur recht sein, denn der war eigentlich spätestens nach der Spitzeläffäre überfällig. So wie Stoiber demnächst hoffentlich in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, wird es auch dieser Frau Pauli ergehen. |
14. January 2007, 13:17 | #8 |
Dummschwätzer
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Als Nachfolger Stoibers wird nun der ehrenwerte Herr Beckstein gehandelt, für den sich auch die Pauli stark macht..
Stoiber - Beckstein: Welch ein Fortschritt. |
18. January 2007, 15:03 | #9 |
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... und das war es dann: Stoiber hat den Rücktritt von seinen Ämtern erklärt:
Stoiber gibt seine Ämter auf Dokumentation: Stoibers Rücktrittserklärung im Wortlaut Gruß Ben |