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3. June 2002, 23:56 | #1 | |
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4. June 2002, 02:10 | #2 |
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denkbar, dass die Analyse stimmt, aber auch wünschenswert? Wohl kaum, wenn man die Taliban und ihre Schreckensherrschaft zugrunde legt.
Was der eigentliche Grund war, warum Amerika da Krieg führt, relativiert sich für mich zunächst, wenn eine hoffentlich in Ansätzen demokratische Struktur aufgebaut wird. mfg |
4. June 2002, 14:02 | #3 |
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ich weiss nicht wiso alle nur ihr probleme mit gewalt lösen wollen.
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4. June 2002, 16:07 | #4 |
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ne nette Frage darknesz, hast Du vielleicht ein paar Lösungsansätze parat.
Ich denken nämlich das eben nicht alle ihre Probleme mit Gewalt lösen wollen. |
4. June 2002, 20:25 | #5 |
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Fein, ist auch schön, jede Gewalt zu verdammen, der das nicht sofort parat hat, ist ein Schwein und Kriegstreiber.
Wieviel Afghanen haben wohl ihren Gott angerufen, er möge die Taliban vertreiben, wenn sie gerade im Stadion am Querbalken des Tores aufgehängt oder fixiert gesteinigt wurden. Hat nicht geklappt. Zum K..... mit der Selbstgerechtig - und Selbstgefälligkeit. mfg |
5. June 2002, 13:24 | #6 | ||
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Der einleitende Artikel ist interessant und - unvollständig, weil er die Erfolgskriterien dieses Krieges in und gegen Afghanistan nicht nennt. Damit beschränkt sich die Analyse, was sicher auch löblich ist, einfach auf die theoretische Frage, ob mit einer hochgerüsteten Militärmaschinerie überhaupt erfolgreich gegen eine mehr oder weniger gut organisierte privatisierte Gewalt (bzw. Terrorismus) vorgegangen werden kann.
So wenig wie die israelische Armee mit ihrem gewalttätigen Vorgehen dauerhaften Frieden für Israel erreichen kann, so wenig wird die us-amerikanische "Materialschlacht" gegen vermutete und eingebildete "Terroristen-Nester" den USA zukünftige terroristische Anschläge ersparen. Mit Armeen kann individueller Terrorismus nicht besiegt/kontrolliert werden. Der Krieg in Afghanistan ist in dieser Hinsicht schon mit seinem Beginn am 07. Oktober 2001 verloren. Hinzu kommt, daß sich mit jedem unschuldig Getöteten die moralische Legitimation dieser "Verteidigung" der "zivilisierten Welt" mehr und mehr verflüchtigt. Mindestens 4.000 durch US/NATO-Angriffe getötete Zivilisten in Afghanistan sind dokumentiert, hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung hat Afghanistan einen ungleich höheren Blutzoll entrichten müssen als die USA, die zuvor ja auch noch die Taliban nach Kräften unterstützten, als es darum ging, Afghanistan den Sozialismus auszutreiben. Zitat:
Demokratische Strukturen werden in Afghanistan nicht errichtet werden. Einerseits nämlich ist es ziemlich schwierig, einem Land eine fremde, vielleicht auch bessere Gesellschaftsordnung aufzuzwingen, andererseits geht es gerade den USA doch gar nicht um einen Aufbau einer Zivilgesellschaft in Afghanistan, da sie sich nicht an der "Schutztruppe" beteiligen, die selbst auch nur in Kabul wirkt und dort so nette Leute wie den Usbeken-General Dostum als stellvertretenden Verteidigungsminister beschützt, statt ihn zu verhaften. Es geht der westlichen "Wertegemeinschaft" einzig darum, in Afghanistan stabile Verhältnisse zu schaffen, egal, ob das eine (Militär-) Diktatur oder einer Demokratie sein wird. Nur dann nämlich lassen sich dort Geschäfte machen, Erdölpipelines errichten, die a) Bestand haben und b) nicht von Rußland kontrolliert werden können. Die Taliban waren in dieser Hinsicht eine ganze Weile hervorragende Geschäftspartner, die nebenbei auch noch recht erfolgreich gegen den Mohnanbau in ihrem Herrschaftsgebiet vorgingen, die neue Marionettenregierung in Kabul dagegen scheint noch weitgehend machtlos zu sein. Selbst unserem Menschenrechtsfreund Joseph Fischer waren die Taliban offenbar recht sympathisch, denn im Bartzwang für Männer und der Unterdrückung von Frauen sah sein Ministerium keinen Grund, die Menschenrechtslage dort so zu beurteilen, daß Flüchtlingen aus Afghanistan Asyl gewährt würde. "Bei Anpassung an die Regeln für die Aufrechterhaltung der ´Ordnung´ im Verständnis der Taliban (etwa zur Verwirklichung der Geschlechtertrennung oder zur Haar- und Barttracht von Männern) ist in Afghanistan - auch für Rückkehrer aus dem Ausland - die persönliche Sicherheit des Einzelnen gewährleistet. [..] Im Übrigen stellen die strengen Verhaltensmaßregeln der Taliban und die damit einhergehenden Einschränkungen in der Lebensführung letztlich nur eine Ausprägung fundamentalistisch-islamischer Anschauungen und eines entsprechenden Gesellschaftsverständnisses dar. Bei der Ahndung etwaiger Verstöße handelt es sich mithin nicht um eine asylrelevante, d.h. aus der übergreifenden Friedensordnung ausgrenzende Verfolgung." formulierte der Bundesbeauftragte für Asylangelegenheiten, der Joseph Fischer unterstellt ist, noch im vergangenen Jahr in schönstem Beamtendeutsch. Wenn dieser nun heute behauptet, der Krieg sei zur Verwirklichung der Menschenrechte geführt worden, gestern aber nicht einmal Asylgründe sah, ist das nichts als verlogene Heuchelei. Und das trifft wahrlich nicht nur auf Joseph Fischer, sondern auch all die Schröders, Blairs und Bushs zu, die nun die Kriegshelden spielen. Zitat:
Zunächst einmal die "Strafverfolgung" der angeblichen Attentäter vom 11. September 2001: Die USA hätten den ganz normalen Weg durch die Mühlen der internationalen Justiz gehen können. Die Beweise für die Verstrickung der Taliban in die Terroranschläge hätte man einem US-Richter vorlegen können, der sodann von Afghanistans Regierung die Auslieferung der Verantwortlichen hätte fordern können - die Taliban hatten das übrigens sogar selbst angeboten. Wäre die Auslieferung nicht erfolgt, wäre die UNO als zwischenstaatliche Instanz ins Spiel gekommen, die durchaus über ein ziviles Instrumentarium verfügt, um Recht zu erzwingen (oder es zu versuchen). Hätte auch das nichts gebracht, dann wäre eine internationale Polizeitruppe denkbar gewesen, die - mit militärischen Mitteln - die Täter/Verantwortlichen hätten suchen und verhaften können. "Befreiung" Afghanistans von der Schreckensherrschaft der Taliban: Grundsätzlich ist es nicht Aufgabe der UNO (oder anderer Staaten), die inneren Verhältnisse von Staaten gewaltsam zu ändern. Gehörte dies zu den Aufgaben der UNO oder wäre es völkerrechtlich erlaubt, müßte an vielen Ecken des Globus Krieg herrschen. In Suadi-Arabien zur Befreiung der Frauen, in den USA, um die unmenschlichen Verfechter der Todesstrafe zur Strecke zu bringen, in Rußland, um die Meinungsfreiheit in den Medien durchzusetzen, in der BRD, um der Genfer Konvention zum Schutz minderjähriger Flüchtlinge zu ihrem Recht zu verhelfen. Überhaupt gehörte dann die westliche "Wertegemeinschaft" auf die Anklagebank, weil sie die Vorgänger der Taliban mit deren Hilfe bekämpfte, die aus Afghanistan einen sozialistischen Staat machen wollten und gegen den Terror der CIA-Freunde die UdSSR schließlich um militärische Unterstützung baten. Denn auch wenn es vielen nicht passen wird - mindestens in den afghanischen Städten ging es den Afghanen und Afghaninnen unter dem Schutz sowjetischer Truppen besser als jemals zuvor oder danach. Die heutigen Ärztinnen sind in Moskau ausgebildet worden, während Washington Koranschüler mit Waffen "sponsorte", um von Pakistan aus die "freie Welt" zu verteidigen. (* quentin, leg los! Wenn das keine Steilvorlage für Dich ist ... ;-) *) MfG tw_24 |
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5. June 2002, 21:39 | #7 |
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Die Pazifisten der PDS, wow, wo kommen die eigentlich her. Bei der SED gab es nicht mal Wehrdienstverweigerung und plötzlich sind das alles Pazifisten.
Vor 10 Jahren wusste man nicht, wie es geschrieben wird, heute sind sie es ![]() Zum Thema. Gewinnen, ja, da sie keinen Nachschub haben werden und keine Unterstützung im Großteil der Bevölkerung. Taliban waren Gangster, die sich unter dem Deckmantel des Koran einen Staat unter die Nägel gerissen hat. Mit amerikanischer Unterstützung, klar, aber gemordet hat sie aus eigenem Antrieb. @tw, war der Fusel im Urlaub zu stark oder wie erklärst du dir deinen Vergleich deutscher Nichteinhaltung der Genfer Konv. mit dem willkürlichen Massenmord der Taliban. Im übringen stimmt das nicht, ist Unsinn und wird immer wieder mal aus der Versenkung geholt von bestimmten Kreisen, die in ihrer Gegend mehr Nazis als Haare haben, oder Grünenfundis mit Wohnung auf dem Land. Da gibt es kein Schulproblem, da kann man prima Parolen schreien. In Berlin waren mehr Flüchtlinge von Kroatien als in der ganzen restlichen EU. Das kostet alles Geld, das dann irgendwo fehlt. mfg |
5. June 2002, 23:03 | #8 |
Beiträge: n/a
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Ich meine,daß ohne den Einsatz von Material,wie es der Ami machte,es nicht möglich gewesen wäre,Afganistan auf den jetzigen Stand zu säubern.Daran scheiderten die Russen und die Engländer ebenso.
Aber was passierte eigentlich in Afganistan? Nichts! Außer daß man unwertes Leben beseitigte. Da niemand gequält wurde hat auch kein Tierschutzverein seine Stimme erhoben. Aber es ist immer wieder erstaunlich was sich da sogenannte Friedensgruppen rausnehmen.Die geilen sich jahrelang daran auf,wie man Menschen zu Tode foltert,Frauen vergewaltigt und reisen die Schnauze erst dann auf,wenn man eingreift. Für mich haben diese Leute noch nie eine politische Glaubwürdigkeit besessen. |
5. June 2002, 23:16 | #9 | |
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Zitat:
![]() Vielleicht als Staatsanwalt ein gewisser Herr Dubcek, gebürtig aus der Tschechoslowakei? -------schnipp-------- Fakt ist, dass es auch den Amis bewusst ist, dass sie nicht jede Höhle in Afghanistan ausräumen können. Fakt ist aber auch, dass innerhalb kürzester Zeit die Taliban gestürzt wurden und es eine Chance gibt für das Land. Ehe wir jetzt anfangen, Recht und Unrecht bis vor Christi Geburt zurückzuverfolgen, würde ich vorschlagen, wir befassen uns zunächst mit Deutschland und setzten mal Arminius auf die Anklagebank, denn der hat seinen Brotgeber verraten und den rechtsrheinischen deutschen Landen einige hundert Jahre weitere Barbarei beschert. @tw_24 mir scheint überhaupt ein Prinzip bei Dir erkennbar, nämlich die Rückführung aktueller Geschehnisse und Taten auf Vorhergegangenes. Und zwar bis zu einem Punkt, von dem Du meinst, er wäre Deiner Argumentation hilfreich. Und genau da brichst Du ab. Denn wie sonst könnte man die russische Besetzung Afghanistans als dessen goldenes Zeitalter bezeichnen? :confused: Das erscheint mir irgendwie daneben, findest Du nicht auch? |
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6. June 2002, 17:40 | #10 | ||||||
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Zitat:
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Afghanistan wurde nicht aus Menschenfreude überfallen. Zitat:
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Doch in der Tat ist es so, daß historische Ereignisse nicht ohne ihre Vorgeschichte betrachtet werden sollten. Die Herrschaft der Taliban in Afghanistan kam nicht über Nacht. Diese Religionsfanatiker wurden im Kalten Krieg vom Westen logistisch und finanziell unterstützt. Damit trägt der Westen - und hier vor allem die USA - eine Mitschuld am staatsterroristischen Regime der Taliban. Zitat:
MfG tw_24 |
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6. June 2002, 19:46 | #11 |
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Wir alle wissen, denke ich, dass Afghanistan ein Land ist, dass nur sehr langsam den Weg aus dem Mittelalter findet.
Und wir alle wissen auch, dass es nicht nur während des kalten Krieges Mode gewesen ist, auch unrechte Mittel einzusetzen um seinen Machtbereich auszudehnen. Egal wie verbrähmt das dann bezeichnet wird und wurde. Ich halte diese Massnahmen alle für falsch, genauso wie ich den kalten Krieg für blödsinnig gehalten habe. Allerdings muss auch ich, und wohl selbst Du tw_24 anerkennen, dass der Machtbereich der Sowjetunion sich quasi selbst eliminiert hat. Die Gründe dafür hier zu diskutieren, würde sicherlich den Rahmen dieses Threads sprengen und es würde auch weiter keine Bedeutung haben. Die "momentane" Vorherrschaft der USA und in ihrem Gefolge die "Westliche Wertegemeinschaft" ist wohl unverkennbar. Es ist letztlich unerheblich, ob die USA die Taliban unterstützt haben gegen die Sowjetunion oder nicht. Fakt ist, dass dieses Regime unmenschlich gehaust hat und das ich es gut finde, dass es weg ist. Ob sich aus der jetzigen Situation etwas besseres entwickelt ist allenfalls eine Hoffnung, aber das ist schon mehr als wir und vor allen Dingen Afghanistan vorher hatte. ---------schnipp--------- Die Welt lässt sich eben nicht einteilen in NUR gut oder NUR böse, und genau das ist ja auch die Grundlage fast jeder Diskussion. Hat ein Mörder und Vergewaltiger nicht auch gute Seiten, wenn er lieb mit seinen Kindern spielt und seine Familie versorgt??? |