EU-Erweiterung soll auch der Umwelt nützen

Herr Korrekt · 15. September 2002, 19:48

Die Umwelt wird von der EU-Erweiterung profitieren. Das erklärten am Freitag die Umweltminister Polens, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Sloweniens und Ungarns bei einer Dialogkonferenz in Wien.

Die hohen Umweltschutzstandards der EU werden in den Nachbarländern eine Verbesserung der Umwelt für alle bringen, zeigte sich Umweltminister Wilhelm Molterer bei der Dialogkonferenz überzeugt.

Toll, wenn Politik hilft, die Umwelt sauber zu halten...

little tyrolean · 15. September 2002, 22:30

aber noch viel toller finde ich, daß die ganze übrige EU für die jahrzehntelangen Versäumnisse der
Erweiterungs-Kandidaten aufkommen muß....

Herr Korrekt · 15. September 2002, 22:57

Da frage ich mich erstmals, was du mit "jahrzehntelange Versäumnisse" genau meinst...

"Neue" Länder wie Tschechien oder die Slowakei sind durch den Bürgerkrieg stark geschwächt. Ob man dann da von einem Versäumniss sprechen kann, ist fraglich.

jupp11 · 16. September 2002, 06:30

@little tyrolean

hättest Du eine Alternative?

Die Erweiterung NICHT durchzuführen bringt umweltmässig überhaupt nichts, sondern macht es nur schlimmer, denke ich.

little tyrolean · 16. September 2002, 06:46

Damit meine ich die vielen, zum Teil irreparablen Umweltsünden und -Schäden in den Ostblockländern, wie das exorbitante Waldsterben in Tschechien oder das Donaukraftwerk an der ungarisch-slowakischen Grenze,
von Bohunice oder Temelin mal ganz abgesehen.
Natürlich darf man nicht außer Betracht lassen, daß dort noch weniger auf die Umweltschützer gehört wurde als es anderswo der Fall war, die Gründe dafür sind wohl offensichtlich.
Trotzdem: Es wird viel Geld erforderlich sein, hier zu korrigieren, und wir alle werden es aufzubringen haben.

Damit kein falscher Eindruck entsteht:
Ich bin für die Osterweiterung, auch wenn das hier nicht so rüberkommt....

tw_24 · 16. September 2002, 06:56

Zitat:

Zitat von Langhaar-Denker

"Neue" Länder wie Tschechien oder die Slowakei sind durch den Bürgerkrieg stark geschwächt. Ob man dann da von einem Versäumniss sprechen kann, ist fraglich.

B-B-B-Bürgerkrieg???!!!

Wann? Wo?

MfG
tw_24

jupp11 · 16. September 2002, 07:11

Ja little tyrolean, volle Zustimmung.

Und ich denke, das wir erst einen Anfang sehen. Unsere Kinder und deren Kinder werden noch eine ganze Menge unseres Mülls wegräumen müssen.

Und Ja! Es wird sehr viel Geld kosten. Nur eben - keine Alternative in Sicht.

little tyrolean · 16. September 2002, 10:43

Einige Produzenten werden eben umdenken müssen, notfalls gezwungenermaßen.

Ich ärgere mich zum Beispiel darüber, daß rund 70% meines Mülls aus Verpackungsmaterial besteht.
Gut, die Verpackungsindustrie will auch leben, aber muß denn das sein, daß z.B. alles im Supermarkt, soweit es nicht eh schon von vornherein luftdicht und feuerfest verschlossen ist, zuerst in ein plastikbeschichtetes Papier gewickelt, dann in eine Plastiktüte gesteckt und mit angetacktem Bon zugeklammert wird?
Zuhause reißt man die Tüte auf, also wird sie unbrauchbar, und dann muß man sie mitsamt dem Plastikpapier, das ja nicht verbrannt werden sollte, fachgerecht "mülltrennen".
Die Müllabfuhr nimmt das ganze Zeug mit, und dann landet (fast) alles wieder auf einer Halde oder im Ofen, unsortiert und mit übermäßig großen Plastikanteilen.....

Bandwurm · 16. September 2002, 10:48

In diesem speziellen Fall gibt es aber eine Alternative:

Man nimmt zum Einkaufen seine eigenen Plastikbehälter mit, allerdings muß man dann an die Theke und kann nicht die schon fertig abgepackten Sachen nehmen.

little tyrolean · 16. September 2002, 10:52

Alles schön und gut, aber ich habe von der Theke gesprochen.....

jupp11 · 16. September 2002, 10:53

Ich weiss nicht, ob Du das kennst. Die gelben Säcke.

Darin sammeln wir Plastik und Dosen Milchkartons, Joghurtbecher, Konservendosen und so ein Zeug's halt.

Die werden bei uns alle 3 Wochen abgeholt. Und Du kannst Dir vorstellen, was bei einem 5-Personen-Haushalt so anfällt in dieser Zeit.

Jede Menge Plastikflaschen vor allen Dingen. Die sammeln sich und wir haben ca. 3 gelbe Säcke in dieser Zeit. Dazu kommt die normale Mülltonne, und die Papiertonne. Eine braune Mülltonne könnten wir auch noch bekommen, aber wir kompostieren selbst.

Man muss praktisch für die Müllaufbewahrung einen eigenen Raum anmieten. Denn die gelben Säcke draussen zu lagern, zieht sofort Ungeziefer an.

Und wenn ich mir dann überlege, dass der Müll hinterher sowieso wieder auf einer Deponie oder in einem Brenner landet, dann fass ich mir an den Kopf.

Ohne Scheiss.

little tyrolean · 16. September 2002, 15:38

Das ist in Tirol anders, bei uns muß der vorsortierte Müll selbst zu den Auffangplätzen gebracht werden.
Der sogenannte "Restmüll", der in keines der Sortier-Schemata paßt, wird alle 14 Tage von der Gemeinde abgeholt.
Die vom Müllunternehmen (Gemeinde) zu beziehenden Säcke sind aber schön durchsichtig....

jupp11 · 16. September 2002, 17:42

ja, das sind die gelben Säcke hier auch.

Es kann also problemlos nachgesehen werden von welcher Müsli-Sorte sich die Familie überwiegend ernährt. Und natürlich auch, ob sie Saft oder Dosenbier als Getränk bevorzugt.

little tyrolean · 16. September 2002, 18:28

Nenee,
der Restmüll ist in einer Woche "Biomüll", also in der Hauptsache Lebensmittel-Abfälle,
in der anderen alles, was so übrigbleibt, von Zigarettenstummeln über gebrauchte Hygiene-Artikel bis hin zu durchgebrannten Glühbirnen.
Alles andere (die sogenannten "Wertstoffe") darf der mündige Bürger für seine Müll-Gebühren selbst an den in der ganzen Gemeinde verteilten Depotplätzen abliefern.
In den sogenannten "Sammelzentren" darf der mündige Bürger für das "Entsorgen" sogenannter "Problemstoffe" auch noch 1 € per kg. hinblättern...

jupp11 · 16. September 2002, 20:43

ups...

...harte Sitten bei Euch..

Hier stehen zwar auch so Glascontainer, die müssen auch selbst befüllt werden, aber der Rest wird schon abgeholt.

Umpf... hehe, der Thread hat sich irgendwie anders entwickelt, als der Starter sich das wohl vorgestellt hat.

Herr Korrekt · 17. September 2002, 00:21

Zitat:

Zitat von tw_24

B-B-B-Bürgerkrieg???!!!

Wann? Wo?

MfG
tw_24

Hach Gott. Ich meinte eben den Zerfall der Tschechoslowakei, tw_24.

mhritter · 17. September 2002, 15:55

Es war auch kein Zerfall.
Zwei Völker hatten sich nach einer Volksabstimmung friedlich darauf geeinigt, künftig eigene und unabhängige Wege zu gehen.

15. September 2002, 19:48	#1
Herr Korrekt Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: July 2002 Beiträge: 855	EU-Erweiterung soll auch der Umwelt nützen Die Umwelt wird von der EU-Erweiterung profitieren. Das erklärten am Freitag die Umweltminister Polens, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Sloweniens und Ungarns bei einer Dialogkonferenz in Wien. Die hohen Umweltschutzstandards der EU werden in den Nachbarländern eine Verbesserung der Umwelt für alle bringen, zeigte sich Umweltminister Wilhelm Molterer bei der Dialogkonferenz überzeugt. Toll, wenn Politik hilft, die Umwelt sauber zu halten...

15. September 2002, 22:30	#2
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	aber noch viel toller finde ich, daß die ganze übrige EU für die jahrzehntelangen Versäumnisse der Erweiterungs-Kandidaten aufkommen muß....

15. September 2002, 22:57	#3
Herr Korrekt Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: July 2002 Beiträge: 855	Da frage ich mich erstmals, was du mit "jahrzehntelange Versäumnisse" genau meinst... "Neue" Länder wie Tschechien oder die Slowakei sind durch den Bürgerkrieg stark geschwächt. Ob man dann da von einem Versäumniss sprechen kann, ist fraglich.

16. September 2002, 06:30	#4
jupp11 Registriert seit: January 2002 Beiträge: 4.013	@little tyrolean hättest Du eine Alternative? Die Erweiterung NICHT durchzuführen bringt umweltmässig überhaupt nichts, sondern macht es nur schlimmer, denke ich.

16. September 2002, 06:46	#5
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	Damit meine ich die vielen, zum Teil irreparablen Umweltsünden und -Schäden in den Ostblockländern, wie das exorbitante Waldsterben in Tschechien oder das Donaukraftwerk an der ungarisch-slowakischen Grenze, von Bohunice oder Temelin mal ganz abgesehen. Natürlich darf man nicht außer Betracht lassen, daß dort noch weniger auf die Umweltschützer gehört wurde als es anderswo der Fall war, die Gründe dafür sind wohl offensichtlich. Trotzdem: Es wird viel Geld erforderlich sein, hier zu korrigieren, und wir alle werden es aufzubringen haben. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin für die Osterweiterung, auch wenn das hier nicht so rüberkommt....

16. September 2002, 07:11	#7
jupp11 Registriert seit: January 2002 Beiträge: 4.013	Ja little tyrolean, volle Zustimmung. Und ich denke, das wir erst einen Anfang sehen. Unsere Kinder und deren Kinder werden noch eine ganze Menge unseres Mülls wegräumen müssen. Und Ja! Es wird sehr viel Geld kosten. Nur eben - keine Alternative in Sicht.

16. September 2002, 10:43	#8
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	Einige Produzenten werden eben umdenken müssen, notfalls gezwungenermaßen. Ich ärgere mich zum Beispiel darüber, daß rund 70% meines Mülls aus Verpackungsmaterial besteht. Gut, die Verpackungsindustrie will auch leben, aber muß denn das sein, daß z.B. alles im Supermarkt, soweit es nicht eh schon von vornherein luftdicht und feuerfest verschlossen ist, zuerst in ein plastikbeschichtetes Papier gewickelt, dann in eine Plastiktüte gesteckt und mit angetacktem Bon zugeklammert wird? Zuhause reißt man die Tüte auf, also wird sie unbrauchbar, und dann muß man sie mitsamt dem Plastikpapier, das ja nicht verbrannt werden sollte, fachgerecht "mülltrennen". Die Müllabfuhr nimmt das ganze Zeug mit, und dann landet (fast) alles wieder auf einer Halde oder im Ofen, unsortiert und mit übermäßig großen Plastikanteilen.....

16. September 2002, 10:48	#9
Bandwurm Erde, Wind & Feuer Registriert seit: February 2002 Ort: Ockershausen Beiträge: 7.669	In diesem speziellen Fall gibt es aber eine Alternative: Man nimmt zum Einkaufen seine eigenen Plastikbehälter mit, allerdings muß man dann an die Theke und kann nicht die schon fertig abgepackten Sachen nehmen.

16. September 2002, 10:52	#10
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	Alles schön und gut, aber ich habe von der Theke gesprochen.....

16. September 2002, 10:53	#11
jupp11 Registriert seit: January 2002 Beiträge: 4.013	Ich weiss nicht, ob Du das kennst. Die gelben Säcke. Darin sammeln wir Plastik und Dosen Milchkartons, Joghurtbecher, Konservendosen und so ein Zeug's halt. Die werden bei uns alle 3 Wochen abgeholt. Und Du kannst Dir vorstellen, was bei einem 5-Personen-Haushalt so anfällt in dieser Zeit. Jede Menge Plastikflaschen vor allen Dingen. Die sammeln sich und wir haben ca. 3 gelbe Säcke in dieser Zeit. Dazu kommt die normale Mülltonne, und die Papiertonne. Eine braune Mülltonne könnten wir auch noch bekommen, aber wir kompostieren selbst. Man muss praktisch für die Müllaufbewahrung einen eigenen Raum anmieten. Denn die gelben Säcke draussen zu lagern, zieht sofort Ungeziefer an. Und wenn ich mir dann überlege, dass der Müll hinterher sowieso wieder auf einer Deponie oder in einem Brenner landet, dann fass ich mir an den Kopf. Ohne Scheiss.

16. September 2002, 15:38	#12
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	Das ist in Tirol anders, bei uns muß der vorsortierte Müll selbst zu den Auffangplätzen gebracht werden. Der sogenannte "Restmüll", der in keines der Sortier-Schemata paßt, wird alle 14 Tage von der Gemeinde abgeholt. Die vom Müllunternehmen (Gemeinde) zu beziehenden Säcke sind aber schön durchsichtig....

16. September 2002, 17:42	#13
jupp11 Registriert seit: January 2002 Beiträge: 4.013	ja, das sind die gelben Säcke hier auch. Es kann also problemlos nachgesehen werden von welcher Müsli-Sorte sich die Familie überwiegend ernährt. Und natürlich auch, ob sie Saft oder Dosenbier als Getränk bevorzugt.

16. September 2002, 18:28	#14
little tyrolean Registriert seit: September 2002 Ort: auf der Alm Beiträge: 977	Nenee, der Restmüll ist in einer Woche "Biomüll", also in der Hauptsache Lebensmittel-Abfälle, in der anderen alles, was so übrigbleibt, von Zigarettenstummeln über gebrauchte Hygiene-Artikel bis hin zu durchgebrannten Glühbirnen. Alles andere (die sogenannten "Wertstoffe") darf der mündige Bürger für seine Müll-Gebühren selbst an den in der ganzen Gemeinde verteilten Depotplätzen abliefern. In den sogenannten "Sammelzentren" darf der mündige Bürger für das "Entsorgen" sogenannter "Problemstoffe" auch noch 1 € per kg. hinblättern...

16. September 2002, 20:43	#15
jupp11 Registriert seit: January 2002 Beiträge: 4.013	ups... ...harte Sitten bei Euch.. Hier stehen zwar auch so Glascontainer, die müssen auch selbst befüllt werden, aber der Rest wird schon abgeholt. Umpf... hehe, der Thread hat sich irgendwie anders entwickelt, als der Starter sich das wohl vorgestellt hat.

17. September 2002, 15:55	#17
mhritter Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: February 2002 Ort: Wien Beiträge: 541	Es war auch kein Zerfall. Zwei Völker hatten sich nach einer Volksabstimmung friedlich darauf geeinigt, künftig eigene und unabhängige Wege zu gehen.