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11. December 2001, 18:07   #1
Trullertante
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Harald Juhnke

Ich bin mir fast sicher, dass dieser "Entertainer und selbsternannte Deutsche Ausgabe von Frank Sinatra" hier wohl kaum ein Fan hat.

Juhnke wurde heute, geistig völlig abgetreten, in eine Klinik eingeliefert und verbleibt dort als Pflegefall.

Dieser Mann hat sich und seine Familie ins Unglück gesoffen.
Bei Juhnke wird ein Riesenwirbel darum gemacht.
Von den zigtausend Familen, die durch alkoholkranke Angehörige in den Ruin getrieben wurden, sprechen nur ungenaue Statistiken.
Der finanzielle Ruin ist Juhnke erspart geblieben. Ob ihm das jetzt noch was nützt??

Ich hasse Alkohol, wenn er zur Sucht wird. Uns hat er den Vater der Kinder und Ehemann genommen...
 
11. December 2001, 18:12   #2
Sternkind
 
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Ob Fan oder nicht,lassen wir mal dahingestellt...

Ich finde künstlerisch hat er wohl sein Ding geleistet...

Was mich jedoch schon immer wahnsinnig geärgert hat, war dieses Getue um seinen Alkoholismuss und das ihm immer wieder Alles vergeben wurde, nur weil er Promi war..

Ich selbst hasse Alkohol auch, die Sucht ist gravierend für die Umwelt, und am meisten leiden die Kinder und zwar noch als Erwachsene, aber darüber zu reden überlass ich lieber dem, den es betrifft
 
11. December 2001, 19:24   #3
Schatz
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Ich habe gerade in einem Interview von letztem Jahr gesehen. Da sagte er, er ist jetzt vom Alkohol weg und ohne Alkohol ist er unschlagbar. Warum hat er dann wieder damit angefangen?
 
11. December 2001, 20:07   #4
Marie
 
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Viele verfallen dem Alkohol, weil sie meinen sie kommen besser mit den Problemen klar.
Er ist ja nicht mehr der Jüngste,vielleicht hatte er Prob damit,nicht mehr das zu bringen,was die Fans gefordert hätten.
Privat ist ja auch nicht immer alles grade gelaufen.
Wenn ein Mensch sehr sensibel ist,die seelischen Probs zu groß werden,flüchten sich viele in den Alkohol oder in Drogen.
Viele Faktoren spielen eine Rolle.
Grade für einen Prominenten.
Sie stehen in der Öffenlichkeit.
Ihr Privatleben ist nicht privat.
Reporter lungern an jeder Ecke,immer bereit von Fehltritten zu berichten und alles breit zu treten.
Warum sind denn so viele Promis Drogen und Alkohol abhängig?
Weil sie unter ungeheuerem Druck stehen.
Wenn schon Ottonormalverbraucher,den Alkohol und den Drogen ausgeliefert ist,dann erst recht die Promis.
Nicht Jeder ist stark genug,dem zu wiederstehen.
Geht man zum Psycho,wird einem gleich alles mäögliche angehängt.
Spricht man mit Freunden darüber,verkaufen sie es vielleicht einem Schmierblatt.
Egal was sie auch tun,vieles gerät an die Öffenlichkeit und tun können die herzlich wenig dagegen.
Wir sollten immer vor unserer eigenen Haustür zuerst kehren.
Bevor wir über Andere urteilen,oder uns das Maul zerreißen.
 
11. December 2001, 20:35   #5
Sternkind
 
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Hexi, es war von mir nicht als lästern oder Maul zereissen gemeint...

Nur verherrlichen muss man es auch nicht, Du weisst wie es kommt, dass ich so eine tiefe Abneigung habe, hab schließlich fast 10 Jahre gegen die Schäden ankämpfen müssen, die ein Alkoholiker angerichtet hat
 
11. December 2001, 20:42   #6
Marie
 
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Nee Sterne haste falsch verstanden,ich meinte damit die Reporter und die,die meinen über Andere urteilen zu müssen.
Hauptsächlich die Promi-Kollegen.
 
11. December 2001, 20:59   #7
peet
 
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Ehrlich gesagt interessiert es mich ueberhaupt nicht ob Harald Juhnke saeuft. Weder nuechtern noch besoffen finde ich ihn interessant
Ich hatte aucht nicht die idee, das bis jetzt hier jemand laesterte ueber ihn. Dass er im oeffentlichen Interesse steht, ist seinem Beruf zu danken. Und manchmal hat das eben auch Nachteile.
Alkoholabhaengigkeit ist furchtbar und zerstoert Menschen und Leben. Es ist eine Krankheit und verfolgt einen Menschen ein ganzes Leben.
Es erscheint mir wahnsinnig schwer, um einmal clean... immer die
Haende davon zu lassen. Gerade in unseren heutigen Gesellschaft.
Ich weiss nicht ob es mir gelingen wuerde.
Ich finde es manchmal Wahnsinn, dass jeder sich aufregt ueber andere Drogen und den Gebrauch dieser Droge normal findet.
 
11. December 2001, 21:03   #8
Black Panter
 
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Ich haben einen Vater der Alkoholiker ist und das schon seid ich denken kann. Warum er so geworden ist weiß ich nicht, habe nie die möglichkeit gehabt es herauszufinden. Als Kind habe ich die Zeit gehasst wenn mein Vater zu Hause war. Entweder lag er Besoffen irgendwo und schlief dann mussten wir nach draußen oder leise sein damit er nicht Wach wurde. Wenn er noch Wach war fand er immer einen Grund meinem Bruder und mich zu verprügeln. Dann war noch das ein großer Teil von dem Geld was er verdiente für seine Sauferei drauf ging, das war aber nicht das schlimmste. Sondern das wir(meine Geschwister und ich) mit anhören mussten wie sich meine Eltern gestritten haben, wenn meine Mutter wagte etwas wegen seiner Sauferei zu sagen. Für Kinder ist so etwas das schlimmste was es gibt. So war es zumindest für mich. Er hat nie auch nur ein gutes Wort an meinem Bruder oder mir gelassen. Mein Bruder wäre vor ca. 4Jahren auch fast zum Alkoholiker geworden als seine Ehe in die Brüche gegangen ist. Er hat es aber zum Glück nochmal geschafft, ich trinke kaum Alkohol und wenn dann nur selten mehr als ein Alkoholisches Getränk pro Abend.
Es wäre einfacher gewesen ohne Vater aufzuwachsen.

Ich finde das jeder der sich bei Problemen mit Alkohol betäubt um davor zu fliehen, feige ist. Wenn man eine Familie hat, trägt man auch Verantwortung. Außerdem hilft der Alkohol nicht sonder macht alles nur noch schlimmer. Mir tun alle Familien leid die einen Alkoholiker bei sich haben. Die Alkoholiker allerdings nicht!

 
11. December 2001, 22:18   #9
peet
 
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Black Panter, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du so denkst und wahrscheinlich wuerde ich es an deiner Stelle auch tun.

Mein Papa war kein Alkoholiker, er trank jeden Tag seine Bierchen und ging oefters in die Kneipe.
Meine Eltern hatten oft Streit drueber, weil es eben doch massenweise Geld kostete.. doch so jeden Monat zwischen 600 - 800,00 DM.. inzwischen schon beinahe 10 Jahre zurueck.

Ich weiss nicht ob jemand feige ist wenn er saeuft oder krank oder was auch immer.. ich weiss nur, dass ich immer Angst davor hatte
Ich hatte 2 Tage nach meinem 20 Geburtstag einen Autounfall.
Seitdem Tag bin ich Erwerbsunfaehig. Davor war ich Segelfliegerin, habe gesegelt Tischtennis. etc.. kurzum ein
ausgefuelltes Leben. Auf einmal war alles zu Ende.
Ich war es gewoehnt um ab und zu ein Glas Wein zu trinken...
ploetzlich merkte ich das es jeden Abend war und nicht immer nur eins.. das zusammen mit Medikamenten... hatte was.
Ich hab so einen Schiss bekommen, dass ich mich mit einer Flasche Whisky in die leere Wanne gesetzt hab. Nase zu und getrunken.... Das Ergebnis war so schlimm, dass ich Jahrelang
total keinen Alkohol getrunken hab.

Doch bin ich der Meinung, das jeder, wenn es mal so richtig total dreckig geht und alles daneben laeuft und jetzt meine ich echt daneben in eine Situation kommen kann, dass er suechtig wird.
Ich hab Glueck gehabt. haet aber auch anders ausgehen koennen.
 
11. December 2001, 22:24   #10
Sternkind
 
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Ja peet, es ist leicht über Andere zu urteilen...

Ich denke auch Niemand kann sich davon freisprechen und ich gehöre zu den Menschen, die schon sehr viele Fehler gemacht haben...

Aber weisst Du, wenn ich meine Kinder quäle und zwar seelisch und körperlich, dass sie oft ins Krankenhaus müssen und Alles kaputtmache, was in meiner Umgebung ist, ahb ich dann nicht die Verpflichtung mir helfen zu lassen??

Und alles dafür zu tun, er Sucht zu entkommen...

Ich werfen Niemandem seine Sucht vor, aber ich werfe es Jedem vor, der Menschenleben zerstört und Nichts dagegen tut..
 
12. December 2001, 11:04   #11
Trullertante
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Danke Sternkind, Du hast verstanden, was ich meine
 
12. December 2001, 11:15   #12
Sternkind
 
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Und Du Trulli gehörst für mich zu den starken frauen, die bewundernswert sind :rainbow:

Meine Schwiegerma hat dabei zugesehen, wie Ihre Kinder zerstört wurden und das ist eine Sache, die ich erst recht nicht nachvollziehen kann...

Panter ist heute ein lieber Kerl, der viel Humor hat und das Leben geneisst, aber hinter uns liegen viele schwere Zeiten, die nur durch unsere starke Liebe zu überstehen waren..
 
12. December 2001, 11:19   #13
Dr.Best
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Mein Vater war Alkoholiker, starb als ich 9 war....von daher kann ich Menschen gut verstehen, die eine strikte Abneigung gegen Alkohol haben. Mir geht´s nicht anders.....Mein Vater, nein, mein Erzeuger, hat eine Menge zerstört, sich über Gewalt definiert.

Ich seh es als eine meiner Pflichten an, meinen Kindern gegenüber anders, stärker zu sein. Es geht nicht um die Unmengen an Geld die dabei auf der Strecke bleiben, es geht mir u.a. darum das meine Kinder keinen Hunger haben müssen, weil ihr Vater mal wieder die Kohle versoffen hat. Sicher war ich traurig als mein Vater starb, ich erinnere mich an nen Satz den meine Oma damals auf der Beerdigung gesagt hat...:" Weint nicht, seid froh das er weg ist..."...damals hab ich sie dafür gehasst, heute kann ich es verstehen.

So bin ich quasi auch ohne Vater aufgewachsen, die Zeit in denen ich meinen Vater bewusst erlebt hab, blende ich glaub ich aus. Ich bin das jüngste Kind gewesen, vielleicht hab ich grade deshalb noch am wenigsten Schläge bekommen...aber wenn ich an meinen Bruder bzw. an das was meine Mom einstecken musste denke, dann könnt ich heute noch heulen....

ich habe heute noch ein bild vor Augen, wie ein kleiner Kerl mit geballten Fäusten vor einem Riesen von Mann steht und diese Fäustchen "drohend" schüttelt.....wenn ich mir vorstelle das meine Kinder so vor mir stehen würden, dann macht mich das sehr sehr traurig und ich verdamme die Schwäche meines Vaters umsomehr.
 
12. December 2001, 11:32   #14
Black Panter
 
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Dr.Best ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe es mir auch zum Ziel gemacht, dass meinen Kindern und meiner Frau das erspart bleibt, was ich mitgemacht habe.
 
12. December 2001, 11:58   #15
Trullertante
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Wenn wir zu Einsätzen gerufen werden und als Einsatzgrund die allgemeine Bezeichnung „Familienstreit“ genannt wird, wissen wir meistens, was uns erwartet. Zu 95 % Prozent ist Alkohol im Spiel.
Was ich im Laufe meiner Dienstjahre an menschlichem Elend gesehen habe, würde ein Buch füllen.
Ich habe besoffene Männer gesehen, die am Heiligen Abend die liebevoll hergerichtete Wohnung zertrümmert, die Frau und die Kinder verdroschen haben und dann auch noch auf uns losgegangen sind. Und ich habe in weinende Kinderaugen gesehen, für die eine Welt zusammenbrach, weil der Papi so etwas macht.
Ich habe Männer gesehen, die Teile Ihrer Wohnungseinrichtung und sogar des Kinderzimmers verkauft haben, damit sie Geld zum saufen haben.
Ich habe aber auch Frauen gesehen, die volltrunken die Wohnungstür geöffnet haben und ein schreiendes Kind auf dem Arm hielten, das völlig unterernährt und verwahrlost war. Der Kühlschrank aber war stets mit reichlich Alkohol gefüllt.
Während meine Kollegen meist froh waren, wenn sie diese Orte verlassen konnten, ohne tätig zu werden, ergriff ich die Initiative.
Ich habe detaillierte Berichte an die zuständigen Jugendämter, Vormundschaftsgerichte und die sozialpsychiatrischen Dienste geschrieben in der Hoffnung, das sich etwas von Seiten der Behörden tut.
Das einzige was ich erreicht habe, war der Spott der Kollegen (Sozialtante) und den Rüffel der Vorgesetzten, meine Kompetenzen nicht zu überschreiten.
Wenn aber Kollegen ellenlange Berichte schreiben, wo man noch Haltverbotzeichen aufstellen kann, wurde eine gesamte Behörde hellhörig and richtig aktiv.
Ratet mal, wer eher zur Beförderung vorgeschlagen wurde ?

Als mein Mann anfing zu trinken und ich die ersten Ausfallerscheinungen feststellte, setzte ich ihm eine Frist, sich eine Therapie zu begeben. Er hat mich ausgelacht, bis er wegen seiner Krankheit seinen Job verlor.
So schwer es mir fiel, ich trennte mich von ihm, schon der Kinder wegen.
Heute ist er nach einer Therapie seit 2 Jahren „trocken“ und einsichtig.
An unserer Trennung wird sich aber nichts ändern.
Nach 12 Stunden Nachtdienst und meinen Einsätzen weiß ich warum...

@ Dr.Best:
Deine Schilderung ging mir unter die Haut. Danke für Deine Ehrlichkeit.
 
12. December 2001, 15:52   #16
peet
 
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Manchmal denke ich alles schon mal gesehen oder gehoert zu haben und dann merke ich, dass meine Strasse doch sehr klein ist.
So wie jetzt. Ihr habt recht, es ist einfach ueber etwas zu theoretisieren aber wer die Praxis erlebt hat, denkt da anders drueber.

Sternchen, tuurlich hat der oder diejenige die Verpflichtung sich helfen zu lassen. Ich wollte auch nicht sagen, dass suechtig
sein ein Freibrief ist.
Niemand hat das Recht einen anderen in welcher Form zu verletzen, sei es koerperlich oder geistig und das tun Alkoholiker.
Und jemand wie deine Schwiegermama darf sicherlich nicht zuschauen.
Fuer mich ist es eines der wichtigsten Dinge im Leben als Kind ein sicheres Zuhause zu haben, wo man dich liebt, akzeptiert so wie
du bist und du dich verstanden fuehlst.
Situationen wie ihr sie beschreibt bringen soviel Schaeden, dass es wunderbarlich ist, dass jemand der in seiner Kindheit/Jugend sowas mit gemacht hat, ueberhaupt normal funktionieren kann.
Noch mehr Bewunderung habe ich fuer diejenigen, die trotz einer solchen Jugend spaeter ihren eigenen kindern doch noch die Zuneigung und Liebe schenken koennen, die sie selber als Kind nicht gehabt haben.

Trullertante, wenn ich das so lese, denke ich das du sehr tapfer bist um doch noch Mensch zu sein.. im wahrsten Sinn des Wortes.
Ich koennte mir vorstellen, dass ich vielleicht schon lange resigniert haette. Es ist schade, dass Menschlichkeit eine
Tugend ist, die bei der Polizei falsch am Platze ist.
 
12. December 2001, 16:45   #17
Sternkind
 
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peet, auf die gefahr hin mich zu wiederholen, ich kann meinen Mann nur bewundern, wie er trotz dieser Kindheit ein sehr liebevoller und zärtlicher Vater ist und der beste Mann auf der Welt ist er sowieso
 
12. December 2001, 16:57   #18
Black Panter
 
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@Sternkind
Ohne Dich hätte ich es nie geschafft so zu werden. Danke! Du hast mir gezeigt was es heißt geliebt zu werden.

@Trullertante
Wenn es mehr Menschen wie dich gäbe, die anstatt wegzusehen was unternehmen würden, gäbe es Weniger Kinder die unter dem Alkoholismus ihrer Eltern leiden müssen.

 
12. December 2001, 17:07   #19
Dr.Best
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Trullertante, das geht jetzt nicht gegen dich, nur ein Versuch aufzuzeigen wie undifferenziert manche Polizisten heutzutage an ihren Job rangehen.

Also ich hab nen Nachbarn, der hat sich mal richtig heftig mit seiner Frau gezofft...naja, mehr als einmal...Aber einmal hat sie die Polizei gerufen, von wegen er hätte sie tätlich angegriffen. Ich kann nichts sagen, ich war nicht dabei. Aber seine Mom war dabei, sie hat alles gesehen...Ich hab den "armen" Vogel gesehen, Hemd zerrissen, Kratzwunden am Hals...und seine Frau stand da wie das blühende Leben. Worauf ich hinauswill ist, das die gerufenen Ordnungshüter ihn sofort der Wohnung verwiesen, ohne sich auch nur anzuhören, was er zu sagen hat. Und ich betone er war stocknüchtern! Er durfte nen ganzen Tag nicht mehr rein, war gleich abgestempelt.

Das hab ich natürlich gleich meiner Mom erzählt, weil ich es ungerecht fand. Die sagte darauf nur, das es doch immerhin ein Fortschritt wäre, vor zwanzig Jahren wären die Bullen noch nicht mal rausgekommen, hätten höchstens gesagt, "das ist Familiensache, regeln sie das selbst"....ich kann mich erinnern, das meine Mom mehr als einmal die Ordnungshüter gerufen hat und glaubt mir, sie hatte wirklich nen grund Angst um ihr Leben zu haben.

Was mich wie gesagt daran störte, ist dieser Übereifer, mit dem der Mann der Wohnung verwiesen wurde. Ich denke das solche Situationen immer als Einzelfall entschieden müssten, nicht nach dem lästigen Schema B...
 
13. December 2001, 17:26   #20
starbucks
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juhnke ist der beste beweis das man sich mit alkohol das gehirn wegschiesst. ich habe kein mitleid mit ihm.

starbucks
 
13. December 2001, 19:32   #21
peet
 
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Zitat:
Zitat von starbucks
juhnke ist der beste beweis das man sich mit alkohol das gehirn wegschiesst. ich habe kein mitleid mit ihm.

starbucks
Ich denke wenn es umgedreht waere haette Junke es auch nicht mit dir
 
14. December 2001, 12:52   #22
castelan
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hallo,
puhh, bei diesem thema, da wird mir richtig heiss....

durch diesen alkohol ist verdammt vielen menschen das leben versaut worden. sowohl trinkern als auch nichttrinkern.
kann sich jemand vorstellen das diese alkies vieleicht garnicht saufen wollen ??
das ist halt ne sucht ! also ne krankheit !
kennt sich jemand von euch mit echten süchten aus ? weiss jemand was in solchen menschen vorgeht ? es ist halt immer recht schnell über jemanden der stab gebrochen.
mfg
castelan
 
14. December 2001, 13:26   #23
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@castelan: Glaubst du nicht, das es vollkommen ausreicht mit einem Alkoholiker leben zu müssen? Muss ich mich dann neben Schlägen, Erniedrigung, Armut auch noch in ihn reinversetzen können?
Sorry, aber ich finde du verlangst reichlich viel....für qualifizierte Hilfe gibt es Therapiezentren, dafür ist nciht die Familie da.
Glaub mir, ich sprech aus Erfahrung...nicht der Süchtige, (wobei Alkoholismus natürlich eine Sucht ist)ist derjenige der verstanden werden sollte, sondern die betroffenen Angehörigen. Ich kann es einfach nicht mehr hören, für jede Schwäche des Menschen ne Ausrede zu suchen.
 
14. December 2001, 13:56   #24
Sternkind
 
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Ups,castelan...
Hab lang überlegt und wart eigentlich zu feige, aber ich werd hier mal was sehr ernstes posten...
peet, hat ja auch ehrlich berichtet..

Also ich war vor zwei Jahren medikamentenabhängig und zwar heftigst..

Reingerutscht bin ich da ganz blöde,meine Ma nimmt auf Grund Ihrer Krankheit Schmerztropfen, die auf Morphin-Basis sind...

Ich hatte ziemlich häufig Migräne in der zeit und hab Ma gefragt, ob sie irgendwas für mich hat und blöderweise, dann die Tropfen einfach genommen ohne zu lesen,worum es sich handelt, der Name "Neuralgin" läßt auch keine Rückschlüsse zu...

Tja sie haben wunderbar geholfen, also hab ich mir mehr geben lassen und immer welche genommen, wenn der Kopf wehtat..

Mir ging es richtig gut, so wie in watte gepackt, nur fiel es meinem Mann auf, dass ich immer mehr von diesem zeug in immer kürzeren Abständen nahm und irgendwie nur noch gute laune hatte, wenn ich so meine Dosis intus hatte..

Als er mich drauf ansprach, hab ich ihm natürlich heftig widersprochen und trotzig gemeint, dann nehm ich halt keine mehr...

Gepfiffen, nix ging mehr ohne

Wir sind dann sofort zum Arzt und ich habe mich 4 Tage durch Krämpfe, Schüttelfrost, Heulen, frieren,schwitzen und bestialische Schmerzen gekämpft...

Panter hat mein Wimmern und Betteln ertragen müssen..
Ohne Ihn hätte ich das nie geschafft und er weiß, dass ich ihm ewig dafür dankbar bin

Noch heute, wenn es mir richtig dreckig geht und ich bei Ma bin verspüre ich diesen widerwärtigen Wunsch, nur ein paar Tröpfchen zu nehmen, nur eher würde ich mir die Hand abhacken

Man kann JEDE Sucht bekämpfen, wenn man es nur will!!!

Also erwarte bitte kein Mitleid für die armen Süchtigen, sondern hab Mitleid mit denen, die mit ihnen leben müssen!!
 
14. December 2001, 16:01   #25
castelan
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hallo,
ne, mitleid sollte man nicht mit ihnen haben. das hiflt keinem.
Zitat:
Man kann JEDE Sucht bekämpfen, wenn man es nur will!!!
die jenigen die sich qualifizierte hilfe holen (entzug) die haben es ja eingesehen das da was falsch läuft.

aber warum liegt den die rückfallquote gerade in den ersten monaten bei alkoholkranken fast bei 80 % ?

weil es alles nur spass macht ??

@sternkind,
es steht mir soweit nicht zu, aber ich drücke dir die daumen das du weiterhin die stärke hast dich gegen den suchtdruck zu behaupten.

mfg
castelan
 
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